Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 13. Dezember 2004
  
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(1) Fünf Soldaten bei palästinensischem Attentat in Rafah getötet
(2) Arabische Zeitung: Iran will Einfluss auf Palästinensergruppen ausweiten
(3) Israel, Ägypten und USA schließen Abkommen zur Errichtung von QIZ
(4) Israel und Jordanien wollen Verkehr im Luft- und Seeweg ausbauen
(5) Erste Internationale Konferenz über Mittelmeer-Design in Jerusalem
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Fünf Soldaten bei palästinensischem Attentat in Rafah getötet
Bei einem palästinensischen Bombenattentat auf einen Armeeposten in der Nähe des Grenzübergangs von Rafah im südlichen Gazastreifen sind am Sonntagabend fünf Soldaten der israelischen Armee (IDF) getötet worden. Sechs Soldaten wurden verletzt, einer davon schwer.

Die Soldaten gehörten zum beduinischen Späher-Bataillon. Zu dem Anschlag bekannten sich die palästinensischen Terrorgruppen Hamas und Fatah.

Der 1½ schwere Sprengsatz explodierte in einem 800 Meter langen Tunnel, den die Palästinenser von Rafah aus bis zu dem Stützpunkt gegraben hatten. Der Armeeposten gewährleistet die Sicherheit für Hunderte von palästinensischen Zivilisten, die täglich die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten überqueren.

Unmittelbar nach der Explosion stürmten palästinensische Bewaffnete den Armeeposten und eröffneten das Feuer auf die Soldaten mit Leichtfeuergewehren und Mörsergranaten. Die Soldaten erwiderten das Feuer und töteten zwei der Angreifer. Ein weiterer Attentäter versuchte, einen verletzten Soldaten zu entführen, erschoss ihn aber, als dieser sich wehrte. In einer Nachrichtenkonferenz der Terrororganisation Hamas erklärte einer der Attentäter: „Einer der verletzten Soldaten bettelte um sein Leben, aber ich feuerte direkt auf ihn und entkam.“ Während der Rettungsarbeiten schossen palästinensische Heckenschützen auf Hilfskräfte und zündeten einen weiteren Sprengsatz.

Namen der Todesopfer des Attentats am Sonntag
Adham Samir Shehada, 19 Jahre, aus Turan in Untergaliläa
Uffz. Araf al-Zabarga, 20 Jahre, aus Kuseifa im Negev
Hussein Abu Lile, 23 Jahre, Ein-Ma’ahil bei Nazareth
Uffz. Sayid Jaja, 19 Jahre, aus Ararah
Tarek al-Zidaina, 20 Jahre, aus Rahat

In Folge des Attentats feuerte die israelische Luftwaffe (IAF) am Montagmorgen mehrere Raketen auf zwei Gebäude im Gazastreifen, die die palästinensische Terrororganisation Hamas zur Herstellung verschiedener Sprengkörper wie z. B. Mörsergranaten nutzt.

Ein Vertreter der Regierung in Jerusalem teilte mit, Israel werde sich nicht provozieren lassen und keine großangelegte Offensive starten, die die bevorstehenden palästinensischen Wahlen am 9. Januar 2005 oder Bemühungen der palästinensischen Führung, die Situation in Gazastreifen zu stabilisieren, torpedieren würden.

Trotzdem wird Israel „keine andere Wahl“ haben, als harte Maßnahmen gegen die Attentäter einzuleiten und die Suche nach den Anführern der Terrororganisationen zu verstärken, erklärte ein Vertreter des Büros des Ministerpräsidenten. Das Büro des Ministerpräsidenten machte Iran und die Hisbollah für den Anschlag mitverantwortlich. Die Art und Weise, die palästinensischen Waffentunnel selbst als Waffen zu benutzen, deute auf einen engen Zusammenhang mit der schiitischen Terrormiliz im Libanon hin, erklärte eine hochrangige Stelle.

Die großen Verlierer sind die Vertreter der palästinensischen Interimsregierung
„Die großen Verlierer sind die Vertreter der palästinensischen Interimsregierung, die gehofft hatten, eine zeitlich begrenzte Waffenpause (Hudna) mit den Anführern der palästinensischen Terrororganisationen in Damaskus aushandeln zu können. Was sie statt dessen bekommen, sind Sprengstofftunnel“, sagte ein israelischer Vertreter.

„Wir hoffen, dass die Palästinenser aufwachen und verstehen, dass uns diese Attentate schaden – ihnen mehr als Israel – und uns von der Zusammenarbeit in Richtung einer Normalisierung weiter abbringen. Wir wissen alle, wer ein Interesse daran hat, jede Normalisierung zu ruinieren: der Iran und seine Handlanger.“

Der Regierungsvertreter sagte auch, dass es sich nicht um einen Zufall handle, dass Hamas und Fatah für ihren Angriff ausgerechnet das Terminal in Rafah ausgesucht haben: Gerade diese Grenzübergänge sind die Kontaktpunkte des Gazastreifens mit Israel oder mit Staaten über Ägypten und stehen symbolisch für die Annährung zwischen Palästinensern und Israelis. Das Terminal in Rafah ist erst kürzlich als ein Versuch in Richtung Normalisierung für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen geöffnet worden.

Wenn die neue palästinensische Führung wirklich an einem Vorankommen interessiert ist, wird eine unter Palästinensern ausgehandelte Waffenpause - Hudna – kaum zu diesem Prozess beitragen, sagte der israelische Vertreter, sondern was nötig ist, ist ein entschlossenes Vorgehen gegen die palästinensische Terrorinfrastruktur durch die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) selbst.

„Wir werden die Umsetzung des Abkopplungsplans (Rückzug aus dem Gazastreifen und der nördlichen Westbank) nach unserem Zeitplan fortsetzen“, erklärte die Stelle, „doch sollten die Angriffe nicht abbrechen, wird ein härteres Vorgehen von unserer Seite nötig sein“, sagte er.

Im weiteren Tagesverlauf feuerten Palästinenser fünf Mörsergranaten auf Ganei Tal im mittleren Gazastreifen. Am Sonntag trafen insgesamt elf palästinensische Mörsergranaten israelische Ziele im nördlichen und südlichen Gazastreifen. (jpost, Ma’ariv, IDF)

Hintergrund
Die palästinensischen Waffentunnel in Rafah/Gaza
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52647&MissionID=88

(2) Arabische Zeitung: Iran will Einfluss auf Palästinensergruppen ausweiten
Die arabische Zeitung Al-Watan hat am Montag unter Berufung auf palästinensische hochrangige Vertreter berichtet, dass der Iran seit dem Tode Yasser Arafats versucht, seinen Einfluss auf die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) auszuweiten.

In dem arabischen Artikel hieß es, dass der Iran kürzlich 22 Mio. Dollar an die Hisbollah transferiert hat. Mit dem Geld soll die schiitische Terrormiliz im Libanon Terroraktivitäten in den Palästinensischen Gebieten finanzieren.

Die Zeitung teilte weiter mit, dass der Iran dem Fatah-Führer Farouk Khadoumi 5 Mio. Dollar für eine Reise zu Gesprächen mit iranischen Vertretern in Teheran oder Damaskus angeboten hat. Khadoumi soll das Angebot nach Warnungen durch Sicherheitsvertreter der PA abgelehnt haben. (jpost)

(3) Israel, Ägypten und USA schließen Abkommen zur Errichtung von QIZ
Regierungsvertreter Israels, Ägyptens und der Vereinigten Staaten (USA) werden am Dienstag (14.12.) in Kairo ein Abkommen zur Errichtung von „Qualified Industrial Zones“ (QIZ) unterzeichnen. Das Abkommen ist der erste Staatsvertrag zwischen Israel und Ägypten seit dem Friedensvertrag am 26. März 1979. Die Wirtschaftszonen werden im Gebiet von Kairo, Alexandria und dem Suez Kanal eingerichtet. Von dort aus sollen Waren zollfrei in die USA ausgeführt werden.

Die Verhandlungen zur Errichtung der QIZ begannen im Juli 2003. Seither haben Außenminister Silvan Shalom und Industrie- und Handelsminister Ehud Olmert in enger Kooperation mit Ägypten und den USA an einem Entwurf für die Industriezonen gearbeitet. Israel begrüßt die Wertschätzung der Initiative durch die Regierung in Kairo, nicht nur bezüglich seiner eigenen Wirtschaftslage, sondern auch in Hinblick auf die damit verbundenen Möglichkeiten zur Konsolidierung der bilateralen Beziehungen. Israel hegt keinen Zweifel daran, dass das Abkommen den Handel zwischen den beiden Staaten steigern wird und hofft, dass der Warenfluss sowie der Austausch der Unternehmer auch die Beziehungen zwischen beiden Völkern erwärmt. (Jerusalem)
(4) Israel und Jordanien wollen Verkehr im Luft- und Seeweg ausbauen
Die Verkehrsminister Israels und Jordaniens, Meir Sheetrit und Saud Nusseirat, haben beschlossen, eine gemeinsame Kommission zum Ausbau des öffentlichen Personen- und Warenverkehrs auf dem Luft- und Seeweg zwischen beiden Ländern einzuberufen. Die beiden Minister trafen sich auf einer Jahresversammlung des israelisch-jordanischen Handelsbüros. Die Tagung stand unter der Schirmherrschaft der Konrad Adenauer Stiftung und fand am Grenzübergang im Jordangraben statt. (Ha’aretz)
(5) Erste Internationale Konferenz über Mittelmeer-Design in Jerusalem
Am 14. und 15. Dezember findet im Kongreßzentrum Mishkenot Sha’ananim in Jerusalem die erste internationale Konferenz zu Mittelmeer-Design statt. Die Teilnehmer aus der ganzen Welt werden sich damit beschäftigen, inwieweit die Tatsache, Anrainer eines Mittelmeerstaates zu sein, Designer unserer Zeit beeinflusst und sich im aktuellen Design von Gebrauchsgegenständen niederschlägt. Sie werden darüber diskutieren, ob es Unterschiede zwischen Produkten, die in dieser Region geschaffen wurden, und Produkten anderer Ursprungsorte gibt und ob man, falls solche Unterschiede bestehen, diese auf eine spezifische Tradition des Designs und der Kunst im Nahen Osten zurückführen kann. Referenten sind unter anderem Ellen Lupton, Kuratorin für zeitgenössisches Design am Cooper-Hewitt National Design Museum in New York; Mateo Kries, Kurator des Vitra Design Museums, Berlin; Professor Tevfik Balcioglu, Dekan der Fakultät für Kunst und Design an der Universität Izmir und der Designer Ron Arad.

(6) Das Wetter in Israel
Heiter, in den kommenden Tagen vereinzelt Schauer. Es bleibt kalt:

Jerusalem: 5-14°C
Tel-Aviv: 9-19°C
Haifa: 8-18°C
Be’er Sheva: 7-18°C
Am Toten Meer: 13-20°C
Eilat: 11-22°C

(7) Wechselkurse
1 € - 5.7872 NIS
1 £ - 8.3572 NIS
1 $ - 4.36 NIS
(Bank of Israel, 13.12.04)

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