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Sondernewsletter 08: Jugendbewegungen in Israel |
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Die Geschichte des Zionismus ist eng mit der Geschichte seiner Jugendbewegungen verknüpft: Ob Ha-Shomer ha-Tza|ir
oder Bnei Akiva – die Bewegungen sind in der Regel älter als der Staat
und können auf eine dementsprechend feste Verwurzelung in der
Gesellschaft zurückblicken.
Wer sind diese Jugendorganisationen,
und wie wichtig sind sie heute noch für die Gesellschaft? Dieser
Newsletter versucht, darauf Antworten zu finden.
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 | Jugendorganisationen heute | Die staatlich anerkannten und geförderten israelischen Jugendbewegungen sind im „Rat der Jugendbewegungen“ (Mu’etzet Tnu’ot ha-No‘ar) organisiert. Der Rat hat zurzeit 15 Mitglieder.
Bis
zum Jahr 2003 wurden die Jugendbewegungen in drei Kategorien
unterteilt, nämlich zionistische Jugendbewegungen, offizielle
zionistische Jugendbewegungen (Bewegungen ohne klare Verbindung zu einer
politischen Partei oder Organisation; die einzige Jugendbewegung, die
als solche eingestuft wurde, waren die Pfadfinder) und „andere“
(orthodoxe oder arabische Organisationen).
Heute wird diese
Unterscheidung offiziell nicht mehr gemacht. Als Jugendbewegung kann
anerkannt werden, wer sich der Verwirklichung der in der
Unabhängigkeitserklärung postulierten Werte und der Errichtung
demokratischer Institutionen verschrieben hat und bestimmte Bedingungen
hinsichtlich Mitgliederzahl und Verbreitung erfüllt.

2009 wurden 175.782 Jugendliche in Israel in Jugendbewegungen betreut, allein 25% von ihnen gehörten den Pfadfindern an.
Etwa
die Hälfte aller Mitglieder waren in der vierten bis sechsten Klasse,
mit etwa 63% waren es deutlich mehr Mädchen als Jungen. Die meisten der
Teamer (etwa 77%) waren in der zehnten bis zwölften Klasse.
In
einer Umfrage, die 2005/06 durchgeführt wurde, gab eine Mehrheit der
Jugendlichen die Werte der jeweiligen Bewegung als Hauptmotivationsgrund
für den Beitritt zu einer Organisation an, ein wichtiger Grund waren
jedoch auch Freunde, die der Organisation bereits angehörten. 90% der
befragten Teamer und Jugendlichen in allen Organisationen erklärten
außerdem, ihnen sei eine von gegenseitigem Respekt geprägte Atmosphäre
besonders wichtig und dieser präge die Atmosphäre ihrer jeweiligen
Organisation.
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 | Jugendbewegungen als politische Bewegungen | Die
israelischen Jugendbewegungen und –organisationen sind teilweise direkt
mit den politischen Bewegungen verbunden und dienen diesen auch zur
Rekrutierung des Nachwuchses.
Die Jugendorganisationen galten in
der Vergangenheit als dynamischste Kraft innerhalb der politischen
Bewegungen, und der gegenseitige Einfluss zwischen ihnen war stark.
Beispiele für solche Beziehungen sind die Verbindungen zwischen Bnei
Akiva und dem religiösen Zionismus, den „Blauhemnden-Organisationen“ (Bnei ha-Moshavim, Ha-No‘ar ha-Oved ve-ha-Lomed, ha-Shomer ha-Tzair, ha-Machanot ha-Olim) und dem sozialistischen Zionismus und der Arbeitsbewegung, und die Jugendorganisationen der Parteien wie beispielsweise No‘ar Merez und Merez.
Trotz
der deutlichen politischen Verbindung genießen die Jugendbewegungen und
-organisationen größtenteils Autonomie, was Entscheidungen und
politische Meinungsbildung betrifft. Immer wieder bestehen auch
Meinungsverschiedenheiten zwischen Jugend- und Mutterorganisationen.
Zwar gehören nicht alle Jugendorganisationen offiziell einer Partei oder
Organisation an, jedoch vertreten alle in der Regel klare politische
oder zumindest gesellschaftspolitische Linien und Ziele.
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 | Einige Bewegungen und Organisationen | Die Pfadfinder
Die Pfadfinder (Ha-Tzofim) wurden im damaligen Mandatsgebiet Palästina bereits 1919 gegründet, zehn Jahre nach der Gründung der britischen Scouts.

Die Hebräischen Pfadfinder (Ha-Tzofim ha-Ivri’im)
sind eine unpolitische zionistische Bewegung, die sich mit den Zielen
der weltweiten Pfadfinder identifiziert. Die Hebräischen Pfadfinder
betreuten im Jahr 2006 44.899 Jugendliche. Die Arabischen Pfadfinder
sind für 4.851 Jugendliche verantwortlich.
Blauhemden-Bewegungen
Die
Bewegungen der „Blauhemden“ sind verschiedene Organisationen, die dem
sozialistischen Zionismus zugeordnet werden. Das blaue Hemd steht
symbolisch für die Arbeiterschaft und wurde deshalb 1924 als Uniform für
die „Bewegung der arbeitenden Jugend“ (Ha-No’ar ha-Oved) gewählt. Als fünf Jahre später die Organisation „Ha-Shomer ha-Tza’ir“
(der junge Wächter) gegründet wurde, entschied man sich, ebenfalls das
blaue Hemd zu verwenden, allerdings auf eine andere Schnur-Farbe zu
setzen.

Heute gehören der Bewegung der „Blauhemden“ mehrere Organisationen an: Bnei ha-Moshavim (Söhne der Moshavim), ha-No’ar ha-Oved ve-ha-Lomed (die arbeitende und lernende Jugend), ha-Shomer ha-Tza’ir, ha-Machanot ha-Olim (die einwandernden Lager), ha-Ichud ha-Chakla’i
(die Landwirtschaftsvereinigung). Alle Organisationen tragen das blaue
Hemd und unterscheiden sich durch die Farbe der Schnüre oder auch
Knöpfe, sowie unterschiedliche Abzeichen.
Die No’ar ha-Oved ve-ha-Lomed
ist mit 39.255 betreuten Jugendlichen der größte Teilverband innerhalb
der Blauhemden-Bewegung und stellt mit 22,3% aller Mitglieder in
Jugendbewegungen insgesamt nach den Pfadfindern die zweitgrößte
Jugendbewegung in Israel dar.
Bnei Akiva
Bnei
Akiva ist die wichtigste Jugendbewegung innerhalb der
nationalreligiösen Strömung in Israel. Mit etwa 40.000 (16%) betreuten
Jugendlichen ist sie die drittgrößte Jugendorganisation in Israel.

Die Organisation wurde 1929 in Jerusalem gegründet.
Bnot Batia
Bnot
Batia ist eine Jugendorganisation für ultraorthodoxe Mädchen, die seit
den 1930er Jahren im Britischen Mandatsgebiet Palästina und später in
Israel aktiv ist.
Mit etwa 25.400 betreuten jungen Mädchen ist Bnot Batia heute die viertgrößte Jugendorganisation in Israel.
Die drusische Jugend
Die drusische Jugendbewegung in Israel (Tnu’at ha-No’ar ha-Drusi be-Israel) wurde 2001 gegründet. Sie ist in allen drusisch geprägten Kommunen in Israel aktiv.

Ziele
und Werte der Bewegung sind die Wahrung der drusischen Werte und
Traditionen, Stolz auf den Staat Israel, Liebe zur Heimat und ein gutes
Staatsbürgertum. Die Bewegung erzieht zur Achtung universaler
menschlicher Werte, wie Wahrheit, Moral und Gerechtigkeit und legt dabei
besonders Wert auf die Gleichheit zwischen den Menschen und die Achtung
der Menschenwürde.
Beitar
Beitar (Brit ha-No’ar ha-Ivri al Shem Yosef Trumpeldor,
Hebräischer Jugendbund Yosef Trumpeldor) wurde als Jugendorganisation
der revisionistischen Bewegung gegründet. Sie ist heute eine
zionistische Jugendbewegung, die keiner bestimmten Partei zuzuordnen ist
und international aktiv ist. In Israel betreut sie etwa 1700
Jugendliche.
Ha-No’ar ha-Le’umi
Die nationale arbeitende und lernende Jugend (ha-No’ar ha-Le’umi ha-Oved ve-ha-Lomed) ist eine Jugendorganisation, deren Vorbild Zeev Jabotinsky ist. Sie wurde 1949 gegründet.
Gay Pride Youth (IGY)
Die Gay Pride Youth (Irgun ha-No’ar ha-Ga’eh,
IGY) ist die Bewegung der jungen Schwulen, Lesben, Bisexuellen,
Transgender und sich ihrer sexuellen Orientierung unsicheren
Jugendlichen in Israel.
Eine wichtige Aufgabe von IGY, das 2001
gegründet wurde, ist es, eine Gesprächs- und Kennenlernplattform für
alle jene zu sein, die ihre spezifische sexuelle Identität entdecken.
Kommunistischer Jugendbund
Der kommunistische Jugendbund (Brit ha-No‘ar ha-Kommunisti ha-Israeli,
BANKI) ist die Jugendbewegung der kommunistischen Partei. Er wurde 1924
gegründet. Die Organisation hat seit ihrer Gründung und bis zum
heutigen Tag jüdische und arabische Mitglieder. Sie ist nicht
zionistisch.
Sadaqa-Re’ut
Sadaqa-Re’ut
ist eine Jugendorganisation, die für das friedliche Zusammenleben von
Juden und Arabern in Israel eintritt. Die Organisation wurde 1983 durch
jüdische und arabische soziale Aktivisten in Jaffa gegründet.
Tzofei Esh
Die „Feuer-Pfadfinder“ (Tzofei Esh) sind Jugendliche, die sich in der freiwilligen Feuerwehr engagieren.

Die Organisation hat etwa 500 Mitglieder, die in den Stationen der Berufsfeuerwehr aktiv sind.
Jugend des Magen David Adom
Die Jugend des Magen David Adom (Irgun No’ar Magen David Adom)
ist die Jugendorganisation des Roten Davidsterns in Israel. Etwa 7.000
Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren sind dort ehrenamtlich aktiv.
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 | Die Logos in der Collage gehören zu: | den
Pfadfindern, IGY, den Feuer-Pfadfindern, der No’ar Le’umi, der
Drusischen Jugend, den Bnot Batia, den Bnei Akiva, der Arbeitenden und
lernenden Jugend, Beitar, der kommunistischen Jugend, dem Rat der
Jugendbewegungen und Sadaqa-Re‘ut
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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und
Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates
Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen
und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de. Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer
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