Der
israelische Sport ist sehr viel älter als der Staat Israel und eng mit
der Geschichte der politischen Bewegungen innerhalb des Zionismus
verknüpft. Denn die meisten israelischen Sportvereine, sowohl im
Breiten- als auch im Profisport, gehören einem Verband an, der
wiederum zumindest vom Ursprung her Unterorganisation einer politischen
Bewegung ist.
Die drei größten Sportverbände in Israel sind Ha-Po´el, Maccabi und Beitar.
Ha-Po´el („Der Arbeiter“) ist heute der größte
israelische Sportverband. Er wurde als Teil der allgemeinen
Arbeitergewerkschaft in Eretz Israel (Histadrut ha-Ovdim ha-klalit be-Eretz Israel) gegründet. Ziel der Vereinigung ist bis heute „die Pflege der Körperkultur und des Sportes unter den Arbeitern“.
Im April 1924 gründete eine Gruppe von Arbeitern in Haifa eine
Fußballmannschaft mit dem Namen Ha-Po´el. Zwei Jahre später, im Mai
1926, wurde der landesweite Verband gegründet. Das Logo des Verbands
zeigt einen Sportler in Rot in einem stilisierten Hammer und
Sichel. Das Motto der Bewegung lautete: „Sport la-alafim u-le-alufim“ (etwa: Sport für die Massen und Meister).
1927 schloss sich die Bewegung der Internationale an, dem
internationalen Verband der Arbeitersportvereine. Sportvereine, die sich
als sozialistisch definierten, schlossen sich im folgenden eher
Ha-Po´el an als Maccabi, der als „bürgerlich“ galt.
 Fan-Tatoo "Ha-Po´el Tel Aviv, Liebe meines Lebens"
In den 1930er Jahren konnte der Verband ein bedeutendes Wachstum
verzeichnen, mehrere Dutzend Vereine schlossen sich ihm an, und er
vertrat bald über 10.000 Mitglieder.
Neun der elf Ermordeten des Olympia-Massakers von München 1972 waren Mitglieder von Ha-Po´el.
Der bekannteste Verein von Ha-Po‘el ist heute der Fußballverein von Ha-Po´el Tel Aviv.
Ha-Po´el hat heute knapp 1.000 Jugendmannschaften und mehr als 300 Erwachsenenmannschaften als Mitglieder.
Maccabi ist der älteste Sportverband in Israel.
Gegründet wurde er bereits 1912, hervorgegangen ist er jedoch aus dem
schon 1906 gegründeten ersten jüdischen Sportverein in Eretz Israel,
„Rishon le-Zion“ Yaffo, der sich die zionistischen Sportverbände in
Europa zum Vorbild nahm. Die zionistischen europäischen Sportvereine
wiederum waren von der deutschen Turnbewegung und der Idee eines
„Muskeljudentums“ von Max Nordau inspiriert.
Die Maccabi-Bewegung ist nach den Makkabäern genannt, die für ein
wehrhaftes Judentum standen, das sich nicht von anderen Völkern
unterdrücken lässt.
Maccabi war bis zur Gründung von Ha-Po´el die einzige Sportbewegung
in Eretz Israel und hat sich so um die Institutionalisierung des Sportes
verdient gemacht. So hat sie etwa das Israelische Olympia-Komitee
begründet.
 Für echte Fans: Deo im Maccabi-Look
Seit 1932 richtet Maccabi außerdem die Maccabiade aus – ein alle vier
Jahre stattfindendes Sportereignis, an dem jüdische Sportler aus der
ganzen Welt teilnehmen.
Der Sportverband Beitar (die Abkürzung steht für Brit ha-No´ar ha-ivri al shem Joseph Trumpeldor,
Hebräischer Jugendbund Joseph Trumpeldor) ist ein Unterverband der
Beitar-Bewegung, die vor der Staatsgründung als revisionistische
Bewegung gegründet wurde.
Der bekannteste ihr angehörende Club ist der Fußballverein Beitar Jerusalem. |