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Vier Tote bei Terroranschlag in Tel Aviv
Netanyahu trifft Putin
IHRA einigt sich auf Arbeitsdefinition für Antisemitismus
Schawuot
Islam und Muslime in Israel
Sicherheit
Vier Tote bei Anschlag in Tel Aviv
In dem Einkaufsviertel Sarona Market in Tel Aviv ist am Mittwochabend ein Terroranschlag verübt worden. Vier Menschen wurden getötet, 16 verletzt, einer von ihnen schwebt nach wie vor in Lebensgefahr.

Gegen 21.30 Uhr Ortszeit hatten die beiden Terroristen in einem beliebten Café begonnen, um sich zu schießen. Zuvor hatten sie, nach Aussage eines Angestellten, in Anzügen an einem Tisch gesessen und etwas zu essen bestellt.

Die beiden Angreifer wurden von der Polizei festgenommen, einer wurde dabei verletzt und befindet sich zurzeit im Krankenhaus.
Der Minister für Innere Sicherheit, Gilad Erdan, und Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Ort des Anschlags (Screenshot: GPO)
Bei den vier Opfern handelt es sich um Dr. Michael Feige (58) aus Midreshet Beer Sheva, der als Professor für Israel-Studien an der Ben-Gurion-Universität des Negev in Beer Sheva lehrte. Er hinterlässt drei Kinder.

Ido Ben Ari (39) aus Ramat Gan arbeitete in leitender Position in der israelischen Zweigstelle von Coca-Cola. Er war Vater von zwei Kindern. Seine Frau wurde bei dem Angriff schwer verletzt und befindet sich im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv.

Ilana Naveh (39) aus Tel Aviv war laut Medienberichten in Sarona, um den Geburtstag eines Freundes im Café zu feiern. Sie hinterlässt vier Kinder.

Mila Mishaev (32) aus Rishon Lezion wartete gerade auf ihren Verlobten, als die Terroristen das Feuer eröffneten. Es gelang ihr noch, ihn direkt nach dem Angriff schwerverletzt anzurufen. Später erlag sie im Krankenhaus ihren Verletzungen.

Sarona Market liegt in unmittelbarer Nähe der sog. „Kiriya“, dem Sitz des Verteidigungsministeriums und des Hauptquartiers der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte.

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu kam noch am späten Abend an den Ort des Anschlags.

Bürgermeister Ron Huldai erklärte in einem Tweet: „Wir werden weiterhin in Tel Aviv leben. Der Terror wird uns nicht besiegen.“

Staatspräsident Reuven Rivlin sagte in einer Erklärung zum Attentat:

„Mein Herz ist bei den Familien der Ermordeten, die ihre Lieben in dem verabscheuungswürdigen Terroranschlag in Sarona Market mitten in Tel Aviv verloren haben. Trotz der gewaltigen Anstrengungen der Sicherheitskräfte, den Terrorismus zu verhindern, waren diese Mörder in der Lage, ihren abscheulichen Angriff auszuführen.

Gegen diese Art von Terroranschlägen haben wir keinen Iron Dome [von Israel entwickeltes Raketenabwehrsystem]. Der Kampf gegen den Terrorismus ist schwer und lang, doch der Staat Israel wird sich nicht entmutigen lassen. Es wird keine Wiederkehr des Terrors geben, und wir werden nicht ruhen und die Täter zur Rechenschaft ziehen.

Ich möchte den Sicherheitskräften und den Bürgern danken, die unter Beschuss ihre Geistesgegenwart, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihren Mut unter Beweis gestellt und dadurch ein noch viel schlimmeres Ereignis verhindert haben.

Wir beten für die schnelle Genesung der Verwundeten.“

(Ynet/Amt des Ministerpräsidenten/Präsidialamt, 09.06.16)
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Internationale Beziehungen
Netanyahu trifft Putin
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ist am Dienstag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin zusammengetroffen.

Israel und Russland begehen in diesem Jahr den 25. Jahrestag der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen.

Netanyahu und Putin besprachen verschiedenste Themen, darunter Syrien und andere regionale Themen, die die nationale Sicherheit beider Länder bestreffen. Auf der Tagesordnung stand auch die Weiterführung der regionalen Koordination
Ministerpräsident Netanyahu und Präsident Putin (Foto: GPO/Haim Zach)
zwischen den Armeen beider Länder, die bisher sehr gut funktioniere.

Angesprochen wurden aber auch landwirtschaftliche Fragestellungen wie die Milchproduktion mithilfe israelischer Technologien, das Pensionsabkommen, das zwischen den beiden Ländern unterzeichnet wurde, sowie Tourismus, Gesundheit, Medikamentenproduktion und weitere.

(Amt des Ministerpräsidenten, 07.06.16)
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IHRA einigt sich auf Arbeitsdefinition für Antisemitismus
Die International Holocaust Remebrance Alliance (IHRA) hat eine Arbeitsdefinition zum Begriff des Antisemitismus verabschiedet.

Die Definition lautet wie folgt:

„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die im Hass auf Juden Ausdruck finden kann. Rhetorische und physische Manifestationen von Antisemitismus richten sich gegen jüdische oder nicht-jüdische Individuen und/oder ihr Eigentum,
gegen Institutionen jüdischer Gemeinden und religiöse Einrichtungen.“

Folgende Beispiele hat das IHRA zur Illustration gegeben:

Manifestationen können die Fokussierung auf den Staat Israel sein, wenn er als jüdisches Kollektiv wahrgenommen wird. Eine Kritik an Israel, die sich auf einem Niveau bewegt, wie sie ein beliebiges anderes Land treffen könnte, ist allerdings nicht als antisemitisch anzusehen. Antisemitismus beschuldigt Juden häufig der Verschwörung zum Schaden der Menschheit und wird häufig verwendet, um Juden dafür verantwortlich zu machen, „warum Dinge falsch laufen“. Er findet in gesprochenen, geschriebenen und visuellen Formen und Handlungen Ausdruck, und bedient sich düsterer Stereotypen und der Zuschreibung negativer Charaktereigenschaften.

Zeitgenössische Beispiele von Antisemitismus im öffentlichen Leben, den Medien, Schulen, am Arbeitsplatz und im religiösen Raum könnten, unter Berücksichtigung des Gesamtkontextes, einschließen, sind aber nicht beschränkt auf:

- Aufruf zu, Beihilfe zu oder Rechtfertigung des Tötens oder Verletzens von Juden im Namen einer radikalen Ideologie oder einer extremistischen Auffassung von Religion.

- Aufstellung unwahrer, entmenschlichender, dämonisierender oder stereotyper Behauptungen über Juden als solche oder die Macht von Juden als Kollektiv – so wie, besonders, jedoch nicht ausschließlich, der Mythos über eine jüdische Weltverschwörung oder von Juden, die die Medien, Wirtschaft, Regierung oder andere gesellschaftliche Institutionen kontrollieren.

- Anschuldigungen gegen die Juden als Volk, sie seien verantwortlich für reales oder fiktives Fehlverhalten, das durch eine einzelne jüdische Person oder Gruppe oder sogar von Nicht-Juden begangen wurde.

- Leugnung der Tatsache, des Umfangs, der Mechanismen (z.B. Gaskammern) oder der Absicht des Genozids am jüdischen Volk durch das nationalsozialistische Deutschland und seine Unterstützer und Komplizen während des Zweiten Weltkriegs (Holocaust).

- Anschuldigungen gegen die Juden als Volk oder Israel als Staat, sie erfänden den Holocaust oder übertrieben ihn betreffend.

- Anschuldigungen gegen jüdische Bürger, sie seien Israel oder den angeblichen Prioritäten der Juden weltweit gegenüber loyaler als ihren eigenen Ländern.

- Das Absprechen des Rechts auf Selbstbestimmung des jüdischen Volkes, beispielsweise durch die Aussage, die Existenz des Staates Israel sei ein rassistisches Projekt.

- Das Anwenden von doppelten Standards durch das Einfordern eines Verhaltens, wie es von keiner anderen demokratischen Nation erwartet oder gefordert wird.

- Die Verwendung von Symbolen und Bildern des klassischen Antisemitismus (z.B. die Juden hätten Jesus getötet oder das Motiv des Ritualmords), um Israel oder Israelis zu charakterisieren.

- Vergleiche der heutigen israelische Politik mit der der Nazis.

- Kollektive Verantwortlichmachung der Juden für die Handlungen des Staates Israel.

Antisemitische Handlungen sind kriminell, wenn sie durch das Gesetz als kriminell eingestuft sind (z.B. die Leugnung des Holocaust oder die Verteilung antisemitischer Materialien in einigen Ländern).

Kriminelle Handlungen sind antisemitisch, wenn die Ziele von Angriffen, seien sie Menschen oder Sachen – wie Gebäude, Schulen, religiöse Einrichtungen und Friedhöfe – ausgewählt werden, weil sie jüdisch sind oder als jüdisch wahrgenommen werden oder mit Juden in Zusammenhang gebracht werden.

Antisemitische Diskriminierung ist, Juden Möglichkeiten oder Dienste zu verweigern, die anderen zur Verfügung stehen; sie ist in vielen Ländern rechtlich nicht zulässig.

(IHRA, 30.05.16)
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Gesellschaft
Schawuot
Am Samstagabend beginnt Schawuot, das Wochennfest, das das Ende der Gersten- und den Beginn der Weizenernte markiert. Die Thora (Lev. 23,22) beschreibt das Fest als Wochenfest (hebr. Shavu'ot) – wegen der Wochenzählung zwischen Pessach und Schawuot – und als den Tag, an dem neues Getreide und neue Früchte an die Priester im Tempel übergeben wurden.

Eine weitere Komponente von Schawuot – die
Erinnerung an die Gabe der Thora auf dem Berg Sinai – ist rabbinischen Ursprungs.

Wegen des Feiertages wird der Newsletter am Montag nicht erscheinen. Am kommenden Donnerstag erhalten Sie ihn wie gewohnt.

Wir wünschen chag sameach!

(Botschaft des Staates Israel, 09.06.16)
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Islam und Muslime in Israel
Zum Ramadan hat das Außenministerium Zahlen zur muslimischen Bevölkerung in Israel zusammengestellt.

Bereits in der Unabhängigkeitserklärung von 1948 heißt es:

Der Staat Israel „wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die
die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen […]“

- Israel ist die Heimat von etwa 1.454.000 Muslimen, die alle staatsbürgerlichen Rechte genießen.

- Hebräisch und Arabisch sind die offiziellen Sprachen des Staates Israel.

- Die meisten arabischen Bürger Israels sind Muslime, vor allem Sunniten. Angehörige anderer Glaubensrichtungen sind Schiiten, Alawiten, Ahmadiyya, Sufis und Shzaliyya. Der Islam ist die Religion mit den zweitmeisten Angehörigen nach dem Judentum.

- Juden machen etwa 75,4% der Bevölkerung aus, Muslime 16,9%, Christen 2,1%, Drusen 1,7%. Die übrigen knapp vier Prozent haben gar kein oder ein anderes religiöses Bekenntnis, dazu gehören etwa die in Israel lebenden Bahai.

- Die muslimische Bevölkerung in Israel hat sich seit Staatsgründung etwa verzehnfacht; 1948 waren es 156.000 Muslime, heute sind es 1.454.000.

- Es gibt mehr als 400 Moscheen in Israel, 73 davon befinden sich in Jerusalem. Die Zahl der Moscheen in Israel hat sich seit 1988 etwa verfünffacht, damals gab es nur etwa 80 Moscheen.

- Etwa 300 Imame und Muezzine erhalten ihre Gehälter von der israelischen Regierung. Israel stellt die Korane zur Verfügung, die in Moscheen verwendet werden und finanziert arabische Schulen und viele islamische Schulen und Colleges. Solche Schulen unterrichten Islamstudien und Arabisch, ebenso wie das allgemeine Curriculum des israelischen Erziehungsministeriums.

- Im Jahr 2015 hat die israelische Regierung ein Budget von 10-15 Millionen Shekel (etwa 2,29 – 3,34 Millionen Euro) für einen Fünfjahres-Plan zur Entwicklung des arabischen Sektors in Israel bewilligt.

- Innerhalb der muslimischen Gemeinschaft werden Heirat und Scheidung nach islamischem Recht geregelt. Acht regionale islamische Gerichte und ein nationales Berufungsgericht sind in Israel unter der Oberaufsicht des Justizministeriums tätig.

- Muslime sind sehr aktiv an den israelischen Hochschulen, es gibt etwa 26.000 muslimische Hochschulstudierende. 2014 waren etwa 21% der B.A.-Studierenden am renommierten Haifaer Technion Araber, dies entspricht in etwa dem arabischen Bevölkerungsanteil. Noch 2001 waren es lediglich 11%.

- Einige Muslime dienen auch in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften; 2015 waren es etwa 1.700, die meisten von ihnen Beduinen.

- Mit 69% lebt der überwiegende Teil der Muslime im Norden des Landes, in Galiläa und Haifa. Etwa 20% leben in und um Jerusalem, und 11% der israelischen Muslime sind Beduinen, die vor allem im Süden, im Negev und der Region um Beer Sheva leben.

- Jedes Jahr schmückt die Jerusalemer Stadtverwaltung die Straßen der Stadt während des Ramadan und veranstaltet dutzende Events für die Öffentlichkeit.

- Die Stadtverwaltung lässt überdies während des Ramadan jeden Tag jeweils zu Sonnenaufgang und -untergang einen Schuss aus einer historischen Kanone abfeuern, um Beginn und Ende des Fastens anzukündigen.

- Muslimische Arbeitnehmer können während des Ramadan frei nehmen, die Arbeitsbedingungen sind an ihre Bedürfnisse während des Fastens angepasst. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte nehmen ebenfalls während Manövern während des Ramadan auf muslimische Soldaten Rücksicht.

- Das Museum für Islamische Kunst in Jerusalem verfügt über eine der beeindruckendsten Sammlungen islamischer Kunst weltweit; das Islamische Museum auf dem Tempelberg in der Altstadt von Jerusalem hat 600 Exemplare des Koran aus verschiedenen Perioden.

- Die Dachorganisation Interreligiöser Koordinationsrat in Israel (ICCI) bietet seit beinahe drei Jahrzehnten Programme an, die Dialog, Bildung und gegenseitiges Verständnis zwischen den Mitgliedern der verschiedenen Religionsgemeinschaften in Israel fördern sollen. Mehr als 70 muslimische, christliche und jüdische Institutionen, darunter jüdisch-arabische Organisationen, Universitäten und Museen bilden diesen Rat.

(Außenministerium des Staates Israel, 09.06.16)
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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de. Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

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