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Newsletter zum
Holocaust-Gedenktag |
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Yom ha'Shoah: Israels
nationaler Holocaust-Gedenktag
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Gestern
Abend begann der Yom ha'Shoah, der nationale
Holocaust-Gedenktag, an dem Israel an die sechs
Millionen ermordeten Juden erinnert.
Yom Hashoah ist ein ernster Tag, der
jährlich am 27. Tag des jüdischen Monats Nissan
begangen wird. Er beginnt mit dem
Sonnenuntergang des vorherigen Tages und endet
am darauffolgenden Abend, entsprechend der
jüdischen Tradition. Vergnügungsorte sind an
diesem Tag geschlossen. Im ganzen Land finden
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Yom ha'Shoah (Foto: Yad Vashem)
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Gedenkveranstaltungen
statt. Die zentralen Veranstaltungen am Abend
und am folgenden Morgen finden in Yad Vashem
statt und werden im Fernsehen übertragen.
Bei der Veranstaltung gestern Abend
versammelten sich Würdenträger, Überlebende,
Kinder von Überlebenden und deren Familien
gemeinsam mit der gesamten Öffentlichkeit, um an
der Gedenkveranstaltung in Yad Vashem
teilzunehmen. Dort wurden im Beisein des
Staatspräsidenten und des Ministerpräsidenten
sechs Fackeln entzündet, die die sechs Millionen
ermordeten Juden symbolisierten.
Heute
Morgen beginnt die Zeremonie in Yad Vashem mit
dem zweiminütigen Erklingen einer Sirene im
ganzen Land. Während die Sirenen zu hören sind,
ruht die Arbeit, Menschen, die auf der Straße
gehen, bleiben stehen und Autos halten am
Straßenrand in stiller Ehrfurcht vor den Opfern
des Holocaust. Im Anschluss folgt die
Kranzniederlegung durch Würdenträger und
Repräsentanten von Überlebendengruppen und
Institutionen am Fuße der sechs Fackeln in Yad
Vashem. Andere Erinnerungsorte, wie etwa der
Ghetto-Kämpfer Kibbutz und der Kibbutz Yad
Mordechi, halten eigene Gedenkveranstaltungen
ab, so wie auch Schulen, Militärbasen, Rathäuser
und Arbeitsstätten. |
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Holocaust-Gedenktag 2015:
Qual der Erlösung und Rückkehr ins
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Das
zentrale Thema für den Holocaust Gedenktag 2015
ist „Die Qual der Erlösung und die Rückkehr ins
Leben: 70 Jahre seit dem Ende des Zweiten
Weltkrieges“.
Prof. Dina Porat, die
leitende Historikerin von Yad Vashem, schreibt
dazu:
„Am 9. Mai 1945, als das besiegte
Deutschland endgültig gegenüber den Alliierten
kapitulierte, | |
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Auschwitz (Foto: Bundesarchiv)
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verbreitete
sich eine große Freude in der ganzen Welt. Doch
eine Nation nahm an der allgemeinen Euphorie
nicht teil: die Juden Europas. Für sie kam der
Sieg zu spät.
Zu Kriegsende, im Frühjahr
des Jahres 1945, wurde deutlich, dass sechs
Millionen Juden ermordet worden waren: etwa ein
Drittel des Judentums auf der ganzen Welt. Die,
die überlebt hatten, waren über ganz Europa
verteilt. Zehntausende Überlebende der Lager und
der Todesmärsche, befreit von den alliierten
Armeen auf deutschem Boden und anderen Ländern,
befanden sich in einem lebensbedrohlichen
Zustand und standen unter Schock. Andere
wiederum tauchten erstmals aus verschiedensten
Verstecken auf und befreiten sich von der
falschen Identität, die sie angenommen hatten,
oder tauchten auf in Partisaneneinheiten, mit
denen sie für die Befreiung Europas gekämpft
hatten. In der Folge internationaler Abkommen,
die zu Kriegsende unterzeichnet wurden, kehrten
zusätzlich etwa 200.000 Juden aus der
Sowjetunion – dorthin waren sie geflohen und
hatten die Kriegsjahre überlebt – zurück in den
Westen.
Nach der Befreiung kamen unter
den Überlebenden drängende Fragten auf: Wie
würden sie in der Lage sein, zu einem normalen
Leben zurückzukehren? Wie würden sie ein
normales Leben, eine neues Heim aufbauen können?
Und welche Pflicht würden sie durch ihr
Überleben gegenüber denen tragen, die nicht
überlebt hatten? War es ihre Verantwortung, ihr
Erbe zu bewahren und an sie zu erinnern? Müssten
die Überlebenden die Opfer rächen, wie jene es
vor ihrem Tod gefordert hatten? Die überragende
Mehrheit der Überlebenden nahm keine Rache an
den Deutschen, sondern sie setzten auf
Rehabilitation, Wiederaufbau und Kreativität,
während sie an die Welt, die nicht mehr war,
erinnerten.“ |
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The Death March to
Volary |
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Botschaftsmitarbeiter
gedenken in Bergen-Belsen
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Zum
heutigen Yom HaShoah reisten Diplomaten und
Mitarbeiter der Botschaft des Staates Israel in
das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen.
Dort führten sie die zentrale Gedenkfeier der
Botschaft durch und gedachten in einer
bewegenden Zeremonie der 6 Millionen Toten.
Nach einem Rundgang über das
Gedenkstätten-Gelände legten Sie am Mahnmal für
die jüdischen Opfer des Konzentrationslagers
Bergen-Belsen Kränze nieder. Botschafter Yakov
Hadas-Handelsman sagte in seiner Gedenkrede,
dass "die Namen der Toten nicht in Stein
gemeißelt sind, sondern in unsere Herzen."
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(Foto: Botschaft des Staates
Israel) |
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Projekt "Remembering" sucht
Teilnehmer im Alter von 18-23 Jahren
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Wie
erinnern wir heute, 70 Jahre nach dem Ende des
2. Weltkriegs, an die deutschen Verbrechen?
Welche Rolle spielt die Shoah für die
gesellschaftliche Diskussion, die politische
Kultur in Deutschland und Israel? Wie steht es
um die viel zitierte Verantwortung, die Lehren
aus der Geschichte? Und wie wirken die Folgen
der Shoa heute in Israel fort?
Das
Projekt "Remembering" sucht 18 junge
Menschen aus Deutschland und Israel, im Alter
von 18 bis 23 Jahren, um Antworten auf diese
Fragen zu finden. Dafür recherchieren die
Teilnehmer die Geschichte ihrer Groß- und
Urgroßeltern. Die Ergebnisse werden auf einer
Webseite präsentiert.
"Remembering"
beginnt im Juli 2015, läuft über drei Monate und
besteht aus drei Phasen. Die jeweiligen
Workshops werden in Israel und Deutschland
stattfinden.
Bewerbungen sind noch bis
zum 26. April 2015 möglich.
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Deutsch-israelisches
Aktionsbündnis zugunsten bedürftiger
Holocaustüberlebender
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Das
deutsch-israelische Aktionsbündnis "Aktion Würde
und Versöhnung" ruft im Rahmen einer aktuell
laufenden Kampagne "Auschwitz70" in Deutschland
zu Spenden für bedürftige Holocaustüberlebende
in Israel auf. | |
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Die
Kampagne wurde aus Anlass des 70. Jahrestages
der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar
2015 begonnen und wird bis zum 8. Mai, dem 70.
Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges, mit
dem der Holocaust endete, fortgesetzt.
Schirmherrin dieser Kampagne ist die frühere
Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth.
"Es wurde nach 1945 von der
Bundesrepublik Deutschland einiges getan, um
Holocaustüberlebende zu unterstützen, allerdings
oft erst sehr spät und nicht genug. Und hierbei
ist nicht nur die Regierung, sondern auch die
Zivilgesellschaft gefordert, Verantwortung zu
übernehmen und Hilfe zu leisten", so Frau
Süssmuth in ihrem Grußwort als Schirmherrin der
Kampagne "Auschwitz70". Anfang Mai wird
eine Pressekonferenz der "Aktion Würde und
Versöhnung" in Berlin stattfinden, zu der auch
der Auschwitz-Überlebende Asher Aud, der einen
Verband von Holocaustüberlebenden in Jerusalem
leitet, erwartet wird. Weitere Veranstaltungen
zur "Aktion Würde und Versöhnung" mit Asher Aud
an verschiedenen Orten in Deutschland sind in
Planung. Die "Aktion Würde
und Versöhnung" wurde im Jahr 2012 von der Initiative 27. Januar e.V.
gemeinsam mit den israelischen Organisationen Hadassah, Keren Hayesod und Helping Hand Coalition
begonnen, um in der deutschen Öffentlichkeit
über die Situation bedürftiger
Holocaustüberlebender in Israel zu informieren
und zu Spenden für die Hilfsprojekte aufzurufen.
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Gedenktafel für 62 jüdische
Berliner
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Am
Vorabend von Yom Ha’Shoah wurde gestern in der
Berliner Helmstedter Str. 23, die sich am Rande
des Bayerischen Viertels befindet, eine
Gedenktafel für die ehemaligen jüdischen
Bewohner des Hauses angebracht.
Was
ursprünglich als Stolperstein-Projekt einiger
Bewohner des Hauses angedacht war, entwickelte
sich zu einem Nachbarschaftsprojekt größeren
Ausmaßes. Denn aller ehemaliger jüdischer
Bewohner, die aus diesem Haus nach Osten
deportiert worden waren, sollte gebührend
gedacht werden. | |
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Foto:
Botschaft des Staates Israel
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Die
Recherche der Nachbarschaftsgruppe ergab, dass
weit über 50 Personen in dem Haus lebten, bevor
sie deportiert wurden. Stolpersteine für so
viele Menschen zu setzen, erwies sich als
schwierig und so entschied sich die
Hausgemeinschaft, eine Gedenktafel anzubringen.
An der Zeremonie, während der die Namen
der ehemaligen Bewohner von den heutigen
Bewohnern verlesen wurden, nahm auch Prof.
Raphael Jospe aus Israel teil. Seine Großmutter
Rosa Jospe hatte in dem Haus gelebt und war von
hier deportiert worden. Jospe war für
Gedenkfeier mit seiner Frau Darlene und Tochter
Keren aus Jerusalem angereist und zeigte sich
tief gerührt über das Engagement der heutigen
Bewohner des Hauses. |
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Dieser Newsletter mit
Mitteilungen israelischer Ministerien und
Meldungen aus der israelischen Presse wird von
der Botschaft des Staates Israel / Abteilung
Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt.
Anmerkungen und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
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