5,6 Millionen Israelis sind heute aufgerufen, ein neues Parlament, die 19. Knesset, zu wählen. Seit sieben Uhr morgens sind die Wahllokale geöffnet. Gewählt werden kann bis 22 Uhr heute Abend. In einigen kleineren Ortschaften gelten allerdings kürzere Öffnungszeiten.
Eine Briefwahl ist nicht vorgesehen, lediglich Diplomaten, die sich auf offizieller Mission im Ausland befinden, haben bereits vor zehn Tagen in den diplomatischen Vertretungen gewählt.
Präsident Peres bei der Stimmabgabe (Foto: GPO)
Die Spitzenkandidaten der 34 angetretenen Parteien oder Parteienbündnisse haben mehrheitlich bereits am frühen Morgen in einem der über 10.000 Wahllokale ihre Stimme abgegeben.
Haben gewählt: Naftali Bennett (Ha-Beit ha-Yehudi), Ministerpräsident Binyamin Netanyahu (Likud), Tzipi Livni (Ha-Tnua), Zahava Gal-On (Meretz), Yair Lapid (Yesh Atid), Shelly Yachimovitch (Ha-Avoda), Innenminister Eli Yishai (Shas) (Collage: Ynet)
Zwischen 10 und 12 Uhr morgens ist erfahrungsgemäß der Ansturm in den Wahllokalen am größten. Bis 12 Uhr hatten bereits 26,7% der Wahlberechtigten gewählt. Und um 14 Uhr waren es 38,3%, deutlich mehr als bei den vergangenen Wahlen 2009.
Das frühe Aufstehen am Wahltag lohnt sich: Anders als in den meisten europäischen Ländern, wo Wahlen traditionell am Ruhetag stattfinden, ist dies in Israel wegen der für Religiöse einzuhaltenden Shabbat-Ruhe nicht möglich.
Wahlkabine heute Morgen. Die Buchstaben auf den Wahlzetteln stehen für die jeweilige Partei. Zum Wählen muss einer der Zettel in den Wahlumschlag (rechts unten im Bild) gesteckt werden.
Der Wahltag ist daher für die meisten Israelis ein willkommener freier Tag, den sie nach der Stimmabgabe für Ausflüge oder zum Faulenzen nutzen. Zeitungen und Internetportale veröffentlichen die besten Ausflugstipps, und auch Restaurants und Cafés bereiten sich auf den Wahltagsansturm vor. Gearbeitet wird daneben auch im öffentlichen Nahverkehr, in Parkhäusern, an Tankstellen, in Kiosken, Hotels und bei den Medien. Auch Theater und Kinos bleiben geöffnet.
Schlange vor einem Wahllokal in Tel Aviv (Foto: Ynet)
1,7 Milliarden Shekel (etwa 341,4 Millionen Euro) kostet so ein freier Tag die israelische Volkswirtschaft, hat der Handwerkerverband errechnet.
Präsident Shimon Peres wandte sich am Montagabend noch einmal mit einer Videobotschaft an die Wählerinnen und Wähler. „Morgen früh um halb acht gehe ich wählen“, sagte er dort. „Ich tue dies aufgeregt und stolz, als Bürger, der seinen Staat liebt. Als Bürger, der stolz darauf ist, einen demokratischen Staat zu haben. Ich rufe Sie auf: Tun Sie das – wählen Sie mit ganzem Herzen, mit Stolz und voller Anteilnahme. Es ist wichtig, dass jeder von Ihnen einmal in vier Jahren der Welt zeigt, dass dies ein demokratischer Staat ist, mit Bürgern, die den Staat und die Demokratie lieben. Die Wahl beeinflusst das persönliche Schicksal eines jeden Bürgers – und sie formt unser aller Zukunft als Gesellschaft und als Staat.“
Das amtliche Endergebnis wird voraussichtlich am Donnerstagmorgen vorliegen.
(Ynet/Haaretz/Präsidialamt, 21./22.01.13)
Mehr Informationen zum Ablauf von Wahlkampf, Wahlen und der anschließenden Regierungsbildung finden Sie unter http://bit.ly/FAQWahlen2013 |
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