Montag, 02.07.2012
 
 
Ehemaliger Ministerpräsident Yitzhak Shamir gestorben
 

Yitzhak Shamir (Foto: GPO)
Yitzhak Shamir, Israels siebter Ministerpräsident, ehemaliger Sprecher der Knesset und Außenminister ist am Samstag im Alter von 96 Jahren verstorben.  Er wird heute mit einem Staatsbegräbnis auf dem Herzlberg in Jerusalem beerdigt.


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Ein Mann aus Stahl - Ehud Olmert über Yitzhak Shamir
Stellungnahme zur Entscheidung der UNESCO die Geburtskirche betreffend

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(Bank Israel, 29.06.12)



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Israelis und Jordanier: Munition für den Frieden

Israelische und jordanische Kriegsveteranen, die vor 45 Jahren gegeneinander gekämpft hatten, besuchten gemeinsam das damals umkämpfte Gebiet in Jerusalem, um sich gegenseitig Respekt zu zollen und ihrer gefallenen Kameraden zu gedenken.  weiter
 
 


Ehemaliger Ministerpräsident Yitzhak Shamir gestorben

Yitzhak Shamir, Israels siebter Ministerpräsident, ehemaliger Sprecher der Knesset und Außenminister ist im Alter von 96 Jahren verstorben und wird heute mit einem Staatsbegräbnis auf dem Herzlberg in Jerusalem beerdigt.

Shamir wurde am 22. Oktober 1915 im heutigen Weißrussland geboren. Im Jahr 1935 emigrierte er ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina. Dort kämpfte er im Untergrund als Mitglied der „Irgun“ gegen die britische Mandatsmacht. Von 1955 bis 1965 arbeitete er für den Auslandsgeheimdienst Mossad. 1973 wurde er erstmalig in die Knesset gewählt. Von 1980 bis 1986 war er Außenminister, von 1983 bis 1984 und von 1986 bis 1992 Ministerpräsident.

 
Stimmen zum Tode Shamirs

Außenminister Avigdor Lieberman: „Yitzhak Shamir war einer der herausragenden Führer des Staates Israel, ein Mann, der eine wichtige Rolle in der Gründung des Staates spielte. Er hat dem Staat sein ganzes Leben loyal und mit kompromissloser Hingabe gedient.“

Präsident Shimon Peres: „Yitzhak Shamir war ein tapferer Krieger vor und nach der Gründung des Staates Israel. Er kämpfte mutig gegen die britische Mandatsmacht in der Zeit des Untergrunds und sein unglaublicher Beitrag zum Staat Israel während seiner Zeit beim Mossad wird für immer bewahrt in den Geschichten über den Mut unserer Nation.“

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu: „Yitzhak Shamir entstammte der Generation von Giganten, die den Staat Israel gegründet haben. Er hat sein Leben und all seine Kraft der Sicherung der Existenz des Staates Israel, der Freiheit des jüdischen Volkes und der Heimkehr der Juden aus der Diaspora gewidmet.“

(Außenministerium des Staates Israel, 01.07.12)

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Ein Mann aus Stahl - Ehud Olmert über Yitzhak Shamir

Ein Kommentar von Ehud Olmert

Das Telefon klingelte bei mir zuhause um ungefähr 1 Uhr am frühen Sonntagmorgen. Ministerpräsident Yitzhak Shamir war in der Leitung und er war aufgebracht.
„Hast Du die Nachrichten gesehen?“, fragte er mich. Einige Minuten zuvor hatte ein Fernsehjournalist einen älteren jüdischen Mann in Istanbul interviewt – nur Stunden nachdem vier mit Bomben beladene Lastwagen in zwei Synagogen gerammt wurden, wodurch fast 30 Menschen starben. Die Bilder waren schockierend. Hinter dem jüdischen Mann, dessen Schultern bebten, konnte man Blutlachen sehen – das Blut von Juden, die kurz zuvor ermordet worden waren. Die Straße war noch nicht gereinigt. Der Reporter fragte den jüdischen Mann, der in einen Tallit (Gebetsschal) gehüllt war, ob er Angst habe. Der Mann antwortete: „Nein, ich habe keine Angst.“ Der Reporter fragte daraufhin: „Wie kommt es, dass sie keine Angst haben?“ Der jüdische Mann antwortete: „Weil es den Staat Israel gibt.“


Shamir, Ehud Barak und Moshe Levy (Foto: IDF-Archiv)

Shamir, der deutlich aufgewühlt war, sagte mir, dass sein Vater, als ihm in Polen gesagt wurde, dass die Vernichtung aller Juden – ihn eingeschlossen – unmittelbar bevorstand, antwortete: „Ich habe einen Sohn im Land Israel und er wird für mich Rache an ihnen nehmen.“

Dieses kurze Gespräch brachte Shamirs Sicht auf sein Leben und seinem Auftrag, dem er sich auf allen Abschnitten seines turbulenten Lebens verpflichtet fühlte, auf den Punkt – von den Tagen bei „Lechi“ (Shamir war einer der militanten zionistischen Anführer der Gruppe), zum Gefangenenlager in Afrika, aus dem er kurz vor der Staatsgründung fliehen konnte, bis zu seinen Tagen als Kämpfer und Kommandeur des Mossad und später als Ministerpräsident Israels. (…)

 Als Ministerpräsident war Shamir unnachgiebig. Er lehnte Roni Milos Vorschlag ab, sich aus dem Gazastreifen vor den Wahlen 1992 zurückzuziehen, obwohl das seiner Partei zu mehr Stimmen hätte verhelfen können. (…)

Shamir betrachtete die Einwanderung der Juden aus der ehemaligen Sowjetunion als Wendepunkt, der über die Zukunft des Staates Israel entscheiden würde und er war immer begeistert, die Gruppen von Neueinwanderern am Flughafen zu begrüßen. „Vergiss nicht, diese Aliyah (Einwanderungswelle) ist ein großes Wunder“, sagte er mir. (…)

In ihren Nachrufen werden die Menschen nicht sagen, dass Shamir ein charismatischer Anführer gewesen sei, der die Nation begeistern konnte, aber die Zähe und Selbstkontrolle, die er in Zeiten demonstrierte, in denen andere Ministerpräsidenten panisch wurden, hat mich immer begeistert.

Er war aus Stahl gemacht, entschlossen und entschieden, bescheiden aber stolz auf sein jüdisches Erbe und vor allem vollkommen seinem Auftrag verpflichtet, den er von seinem Vater erhalten hatte, der mit der Gewissheit starb, dass sein Sohn Yitzhak Shamir (Jeziernicky) das jüdische Volk niemals das gleiche Schicksal erleiden lassen würde wie seine Eltern und viele seiner Verwandten.

Der Autor ist ehemaliger Ministerpräsident des Staates Israel.

Die auf der Website veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder, sondern bieten einen Einblick in die politische Diskussion in Israel.

(ynet, 01.07.2012)

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Stellungnahme zur Entscheidung der UNESCO die Geburtskirche betreffend

„Es ist erwiesen, dass die UNESCO von politischen und nicht von kulturellen Überlegungen motiviert ist.

Anstatt Schritte zu unternehmen, die den Frieden vorantreiben, unternehmen die Palästinenser Schritte, die den Frieden nur weiter in die Ferne schieben.

Die Welt sollte sich daran erinnern, dass die Geburtskirche, die für das Christentum heilig ist, in der Vergangenheit von palästinensischen Terroristen entweiht worden ist.“

(Amt des Ministerpräsidenten, 29.06.12)

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Israelis und Jordanier: Munition für den Frieden

von Dr. Assaf David

In den israelisch-arabischen Beziehungen kam es vergangene Woche zu einem historischen Ereignis. Versteckt vor der Aufmerksamkeit der Medien, berührte es jeden der dabei war und rührte manche zu Tränen: Israelische und jordanische Kriegsveteranen, die vor 45 Jahren gegeneinander gekämpft hatten, besuchten gemeinsam das damals umkämpfte Gebiet in Jerusalem, um sich gegenseitig Respekt zu zollen und ihrer gefallenen Kameraden zu gedenken. (…)


Jordanische und israelische Fahnen bei der Gedenkveranstaltung (Foto: A. David)

Der Nationaldichter Haim Gouri, 1967 Kommandant einer Einheit, las sein berühmtes, bewegendes Gedicht „Hier liegen unsere Körper“. (…) Der jordanische Kompaniechef, der den Hügel verteidigt hatte, las die Namen der gefallenen jordanischen Soldaten, gefolgt vom stellvertretenden israelischen Kommandeur des Bataillons, das den Hügel angegriffen hat, der die Namen der gefallenen israelischen Soldaten verlas. Es war die erste gemeinsame Gedenkveranstaltung, in der die Namen der gefallenen israelischen und arabischen Soldaten gemeinsam verlesen wurden.

Dr. Assaf David ist Research Fellow am Truman Institute for Peace und Privatdozent in der Abteilteilung der Hebräischen Universität Berlin. Der Artikel ist ursprünglich erschienen am 23. Juni 2012.

(Haaretz, 01.07.12)

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