Mittwoch, 18.01.2012
 
 
Gedenken an Raoul Wallenberg
 

Raoul Wallenberg (Foto: USHMM Photo
Archives (Photo #06917a))

Von Tal Gat

In diesem Jahr begehen wir den 100. Geburtstag von Raoul Wallenberg. Dies ist ein guter Anlass, an seine mutigen Taten zu erinnern, um sein Andenken auch für die nächsten Generationen lebendig zu halten.

Nachdem die ersten Augenzeugenberichte aus den deutschen Vernichtungslagern die Weltöffentlichkeit erreichten, gründeten die USA das War Refugee Board. Aufgabe des Board war die Rettung der noch lebenden europäischen Juden vor der Vernichtung.

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(Bank Israel, 18.01.12)



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Vorgezogene Vorwahlen bei Kadima

Die Vorsitzende der Partei Kadima, hat angekündigt, dass die Vorwahlen in der Partei auf den 27. März vorgezogen werden sollen.  weiter
Streik in den Kommunen beendet

Der Generalstreik in den Kommunen ist beendet.

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Die schönste Münze: ein israelisches Zwei-Shekel-Stück

Die Zwei-Shekel-Sondermünze "Jona im Walfischbauch" hat im jährlichen internationalen Wettbewerb zur schönsten Münze den ersten Preis gewonnen.  weiter
Kooperation zwischen Yeda und Adobe

Die Yeda Research and Development Company LTD. hat eine Vereinbarung mit Adobe Systems Incorporated unterzeichnet.  weiter
 
 


Gedenken an Raoul Wallenberg

Von Tal Gat

In diesem Jahr begehen wir den 100. Geburtstag von Raoul Wallenberg. Dies ist ein guter Anlass, an seine mutigen Taten zu erinnern, um sein Andenken auch für die nächsten Generationen lebendig zu halten.

Nachdem die ersten Augenzeugenberichte aus den deutschen Vernichtungslagern die Weltöffentlichkeit erreichten, gründeten die USA das War Refugee Board. Aufgabe des Board war die Rettung der noch lebenden europäischen Juden vor der Vernichtung. Raoul Wallenberg, Sohn einer reichen schwedischen Unternehmerfamilie, wurde 1944 als Leiter der schwedischen Gesandtschaft mit Unterstützung des War Refugee Boards nach Budapest entsandt, um bei der Rettung der ungarischen Juden zu helfen.  

Wallenberg konnte für seine Mission bereits auf einer Vorarbeit aufbauen: Per Anger, ein junger Diplomat der schwedischen Gesandtschaft, hatte bereits begonnen, schwedische Pässe für Juden auszustellen, die Verwandte oder Geschäftspartner in Schweden hatten. Und Anger stellte auch spezielle Dokumente für Juden aus, die sich um eine schwedische Staatsbürgerschaft beworben hatten.

Wallenbergs erste Amtshandlung war der Entwurf sogenannter Schutzpässe. Diese besaßen zwar eigentlich international keine Gültigkeit, doch durch seine geschäftlichen Erfahrungen mit Deutschland wusste Wallenberg, dass eine aufwendige Gestaltung mit offiziellen Wappen und Stempeln den Nationalsozialisten Respekt einflößen würde. Wallenberg erreichte ein Abkommen mit den ungarischen Behörden, 4.500 solcher Pässe anfertigen lassen zu dürfen – und druckte schließlich drei Mal so viele.

Doch die Schutzpässe waren erst der Anfang. Wallenberg eröffnete sogenannte „Schwedische Häuser“, in denen sich Juden verstecken konnten. 15.000 Juden fanden Zuflucht in den Häusern, die lediglich durch eine schwedische Flagge geschützt waren – und durch Wallenbergs Behauptung, dass es sich bei den Häusern um schwedisches Staatsgebiet handele.  

Die Diplomaten anderer Länder waren anfangs von Wallenbergs Bemühungen überrascht, doch bald überzeugten sie seine Erfolge bei der Rettung von Juden von der Richtigkeit seines Handelns. Gesandtschaften anderer neutraler Länder folgten seinem Beispiel, stellten Schutzpässe aus und eröffneten Schutzhäuser.

Obwohl das Ende des Zweiten Weltkriegs bereits abzusehen war, ging die Judenvernichtung weiter. Adolf Eichmann, verantwortlich für die „Endlösung der Judenfrage“, befahl Todesmärsche der ungarischen Juden, bei denen zehntausende hungernder Männer, Frauen und Kinder gezwungen wurden, bei eisigen Temperaturen hunderte Kilometer weit zu laufen. Unzählige starben dabei.

Auch angesichts dieser grausamen Verbrechen blieb Raoul Wallenberg nicht untätig. In seinem Auto folgte er den Todesmärschen und versorgte die Menschen mit Essen, Kleidung, Medizin und seinen Schutzpässen. Durch Drohungen und Bestechung konnte er diejenigen Juden freipressen, die schwedische Pässe besaßen und sie mit zurück nach Budapest nehmen.      

Auch die Deportationen in Zügen versuchte Wallenberg aufzuhalten: Unter den Augen bewaffneter Wehrmachtssoldaten kletterte er in Zugwaggons, die nach Auschwitz fahren sollten, verteilte seine Pässe und forderte, dass die Juden mit schwedischen Schutzpässen sofort aus den Zügen aussteigen dürften.

Mitte Januar 1945 plante Eichmann die Ermordung aller Juden im Budapester Ghetto. Wallenberg erfuhr von dem Plan und wurde sofort aktiv. Da er selbst diesen Plan nicht aufhalten konnte, musste er sich an den Mann wenden, der dazu in der Lage war, den deutschen Wehrmachtsoffizier Generalmajor Gerhard Schmidhuber. Über einen Vermittler ließ Wallenberg dem Generalmajor einen Brief zukommen, indem er Schmidhuber drohte, ihn nach Ende des Krieges persönlich für das Massaker verantwortlich zu machen und als Kriegsverbrecher anzuklagen. Diese Drohung verfehlte ihre Wirkung nicht, und das Massaker wurde in letzter Minute verhindert. 

Kurze Zeit später marschierte die Rote Armee in Ungarn ein. 120.000 ungarische Juden waren der „Endlösung“ entkommen. Es ist nicht genau bekannt, wie viele von ihnen durch die Hilfe von Raoul Wallenberg überleben konnten, doch wird ihm nachgesagt, mehreren zehntausend Juden das Leben gerettet zu haben. 

Nach dem Krieg hätte Wallenberg nach Schweden zurückkehren sollen, um dort als gefeierter Held bis an sein Lebensende glücklich zu leben, geehrt von denen, die er gerettet hatte und ihren Kindern und Enkeln. Doch leider kam es anders.

Am 17. Januar 1945 wurde Raoul Wallenberg von sowjetischen Soldaten abgeholt und in ihr Budapester Hauptquartier gebracht. Bereits auf dem Weg dorthin sagte er zu einem Kollegen, er werde nun entweder Gast oder Gefangener der Russen sein. Seit diesem Tag ist Raoul Wallenberg verschollen, sein Schicksal ist bis heute unbekannt.

In den dunklen und grausamen Jahren 1944 und 1945 waren Wallenbergs Handlungen ein heller Hoffnungsschimmer für viele von der Vernichtung bedrohte Juden in Ungarn. Deshalb bewahren wir und die Generationen von Familien, die dank seiner mutigen Taten am Leben sind, die Erinnerung an sein Erbe. Der US-Kongressabgeordnete Tom Lantos, der dank Wallenberg die Schoah überlebt hat, hat bewirkt, dass Wallenberg zum Ehrenbürger der USA ernannt wurde. Wallenberg ist außerdem Ehrenbürger von Kanada und Israel.

Wenn wir des 100. Geburtstags von Raoul Wallenberg gedenken, erinnern wir an sein Erbe, an seinen Beitrag zu unserer Welt, in einer Zeit, in der der Antisemitismus erneut sein hässliches Haupt erhebt. Raoul Wallenberg darf niemals vergessen werden.

Der Autor ist Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit an der Botschaft des Staates Israel in Berlin.

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Vorgezogene Vorwahlen bei Kadima

Die Vorsitzende der Partei Kadima, Oppositionsführerin Tzipi Livni, hat am Mittwochmorgen auf einer Pressekonferenz angekündigt, dass die Vorwahlen in der Partei auf den 27. März vorgezogen werden sollen.

Bei den Vorwahlen wird unter anderem über den Parteivorsitz entschieden. Livni tritt hierbei gegen den ehemaligen Generalstabschef Shaul Mofaz, den ehemaligen Chef des Allgemeinen Sicherheitsdienstes (SHABAK), Avi Dichter, und Meir Shetrit an.


Livni (Foto: Ynet)

Livni zeigte sich optimistisch, dass sie Parteivorsitzende bleiben werde. "Ich beabsichtige, bei diesen Vorwahlen zu gewinnen", so Livni. "Zuerst gewinne ich bei den Vorwahlen von Kadima, und dann werde ich eine Koalition bilden, die das Wohl des Staates Israel vor Augen hat", fügte sie hinzu.

Bereits vor der offiziellen Ankündigung Livnis hatte Shaul Mofaz auf einer eigenen Pressekonferenz am Morgen Livni scharf angegriffen und erklärt, ihre Zeit als Vorsitzende von Kadima sei abgelaufen.

(Ynet, 18.01.12)

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Streik in den Kommunen beendet

Der Generalstreik in den Kommunen ist beendet. Darauf einigten sich der Leiter des Amtes des Ministerpräsidenten und Vertreter der Kommunalverwaltungen bei einem Treffen am Dienstagabend.

Beide Seiten beschlossen zunächst die Einrichtung eines gemeinsamen Forums von Vertretern des Amtes des Ministerpräsidenten, der Innen-, Sozial und Erziehungsministerien sowie der Kommunalverwaltungen. In dem Forum sollen die Anliegen der Kommunen diskutiert werden.


Auch der Müll wird wieder geräumt (Foto: Ynet)

Bereits jetzt wurden verschiedene Maßnahmen verabschiedet, die eine einseitige Belastung der Kommunen im Zuge verschiedener Gesetzesreformen verhindern sollen.

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu erklärte: "Ich freue mich gemeinsam mit den Bürgern, dass der Streik beendet ist und damit die städtischen Dienste wieder verfügbar sind. Seit Amtsantritt der gegenwärtigen Regierung haben wir uns für die Stärkung der Kommunen eingesetzt und bereits 13,5 Milliarden Shekel (ca. 2,7 Milliarden Euro) auf diesem Gebiet investiert. Auch in Zukunft werden wir uns weiter für dieses Thema einsetzen."

(Amt des Ministerpräsidenten, 17.01.12)

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Die schönste Münze: ein israelisches Zwei-Shekel-Stück

Die Zwei-Shekel-Sondermünze "Jona im Walfischbauch" hat im jährlichen internationalen Wettbewerb zur schönsten Münze den ersten Preis gewonnen. Damit setzte sich die Münze gegen 95 Mitbewerber durch.


Die Sondermünze "Jona im Bauch des Wals"

Die Münze wurde zunächst in der Kategorie "Künstlerisch beste Münze ausgezeichnet". Anschließend setzte sie sich gegen die neun Sieger der übrigen Kategorien auch in der Gesamtwahl zur "Münze des Jahres" durch.

Die Wahl zur "Münze des Jahres" wird jährlich vom amerikanischen Verlagshaus "Krause Publications" durchgeführt.

(TheMarker, 17.01.12)

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Kooperation zwischen Yeda und Adobe

Die Yeda Research and Development Company LTD., die Gesellschaft zur kommerziellen Verwertung der Forschungsergebnisse des Weizmann Instituts für Wissenschaft, hat eine Lizenzvereinbarung mit Adobe Systems Incorporated unterzeichnet. Beide Institutionen wollen zusammen ein bidirektionales Ähnlichkeitsmaß zur Addierung visueller Daten entwickeln.

Die von Wissenschaftlern aus dem Fachbereich Informatik und Angewandte Mathematik entwickelte Ähnlichkeitsmethode ist eine Technik zur Addierung visueller Daten sowohl von Bildern als auch von Videoaufnahmen. Anstatt ein Bild zuzuschneiden oder maßstabgerecht zu verkleinern oder ein Videosegment auszuschneiden, produziert diese Methode eine vollständige und zusammenhängende visuelle Zusammenfassung, also eine kleinere und kürzere Version des Originals, die die wichtigsten Informationen enthält. Die Bidirektionalität der Methode garantiert, dass das Bild im Ergebnis visuell zusammenhängend ist: Es erzählt nicht nur "dieselbe Geschichte", sondern ist visuell genauso attraktiv wie das Original.

Die Methode basiert auf der Eliminierung sich wiederholender Informationen aus dem Bild oder der Videoaufnahme. Die stufenweise Größenveränderung und stetige Überprüfung garantiert, dass das Endresultat nahtlos und zusammenhängend ist.

Über das Zusammenfassen von Bildern und Videoaufnahmen hinaus kann die Methode auch bei einer Vielzahl weiterer Anwendungen eingesetzt werden, so zum Beispiel für die Vervollständigung fehlender Teile in Bildern/Videoaufnahmen, für Bildmontagen, zur Umgestaltung von Fotos, automatisches Zurechtschneiden,  Bildsynthese (bei der ein Bild erweitert anstatt zusammengefasst wird) und Bildverwandlung (die Herstellung einer Videosequenz durch die Präsentation eines nahtlosen Übergangs von einem Bild zum nächsten, wobei die Bilder möglicherweise keinerlei Verbindung miteinander haben).

(Weizmann Institute, 16.01.12)

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