Von Danny Ayalon
Bei seiner Antrittsrede 1961 sprach US-Präsident John F. Kennedy die unvergessenen Worte: "Frag nicht, was dein Land für dich tun kann, frage, was du für dein Land tun kannst."
Zwar wird sein Ausspruch häufig zitiert, doch nur wenige verstehen wirklich seine Bedeutung. […]
Israel ist eine ungleiche und unfaire Gesellschaft. […] In jedem gesellschaftlichen Sektor in Israel gibt es solche, die dienen und etwas beitragen und solche, die es nicht tun. Offensichtlich gibt es in einigen Sektoren viel mehr Bürger der zweiten Kategorie als solche der ersten Kategorie. Es geht hier aber nicht darum, eine bestimmte Community anzugreifen. Vielmehr ist mein Anliegen eine vollständige Gleichheit vor dem Gesetz, auch was die gesellschaftlichen Pflichten betrifft.
Zwar wäre es nicht besonders hilfreich, diejenigen, die nicht in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (ZAHAL) dienen oder Zivildienst leisten zu bestrafen, es ist jedoch vollkommen absurd, dass die, die unserem Land dienen, nicht bestimmte Sonderleistungen erhalten. Die Debatte um das Gesetz zur kostenlosen Kinderbetreuung ist hier ein gutes Beispiel. […] Netanyahu musste dafür signifikant in die Budgets beinahe aller Ministerien eingreifen.
Können wir es uns leisten, das Budget des Sozialministeriums zu kürzen, wenn Sozialarbeiter bereits heute zu den am schlechtesten bezahlten Arbeitnehmern im Land gehören? Diejenigen, die sich um unsere Senioren kümmern und sicherstellen, dass Kinder nicht missbraucht werden, werden darunter ganz sicher leiden. Sollte unsere Polizei und Feuerwehr noch stärker unterfinanziert sein als ohnehin schon? Eher wäre es an der Zeit, Anreize dafür zu geben, dem Land zu dienen und denjenigen etwas zurückzugeben, die bereits bedeutende Beiträge geleistet haben.
Weiter geht es auf unserer Website: http://embassies.gov.il/berlin/NewsAndEvents/Kommentare/Pages/Gleiche-Rechte-gleiche-Pflichten.aspx
(Jerusalem Post, 12.01.12)
Der Autor ist Stellvertretender Außenminister des Staates Israel
Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder, sondern bieten einen Einblick in die politische Diskussion in Israel.
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