Mittwoch, 28.12.2011
 
 
Drei Jahre „Operation Gegossenes Blei“
 

Benny Gantz (Foto: ZAHAL)

Vor drei Jahren, am 27. Dezember 2008, hat die „Operation Gegossenes Blei“, die Militäroperation der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) gegen die Hamas im Gazastreifen, begonnen.

Auslöser war der massive Raketenbeschuss auf Israel aus dem Gazastreifen: In den Jahren 2000 bis 2008 beschoss die Terrororganisation Hamas den Süden Israels mit mehr als 8.000 Raketen und Mörsergranaten und gefährdete somit das Leben von über einer Million israelischen Bürgern.

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(Bank Israel, 23.12.11)



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Arbeitslosenquote auf 20-Jahres-Tief

Das Amt für Statistik hat am Montag berichtet, dass die Arbeitslosenquote im Oktober auf 5% gesunken sei.

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Israel als Wasserexporteur


Die israelischen Wasserwerke planen den Bau einer weiteren Meerwasserentsalzungsanlage.

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Tausende demonstrieren in Beit Shemesh

Am Dienstag haben Tausende gegen den Ausschluss von Frauen protestiert.
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Was der Nahe Osten von Chanukka lernen kann


Kommentar von Joel Lion

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Drei Jahre „Operation Gegossenes Blei“

Vor drei Jahren, am 27. Dezember 2008, hat die „Operation Gegossenes Blei“, die Militäroperation der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) gegen die Hamas im Gazastreifen, begonnen. Auslöser war der massive Raketenbeschuss auf Israel aus dem Gazastreifen: In den Jahren 2000 bis 2008 beschoss die Terrororganisation Hamas den Süden Israels mit mehr als 8.000 Raketen und Mörsergranaten und gefährdete somit das Leben von über einer Million israelischen Bürgern.

In einer ersten Phase der Operation griff die israelische Luftwaffe gezielt Stellungen an, die als Ausgangsbasen für terroristische Aktivitäten identifiziert wurden. Am 3. Januar wurden Bodentruppen in den Gazastreifen entsendet. Während der gesamten Militäroperation hielt ZAHAL jeden Tag mindestens drei Stunden Waffenruhe und warnte Zivilisten vor jedem Militärschlag vor der geplanten Aktion: So wurden Durchsagen in den Nachrichten gemacht, über 2,5 Millionen Flyer verteilt und etwa 165.000 Telefonanrufe getätigt, um die Anwohner zu warnen.


Waffenlager im Gazastreifen (Foto: ZAHAL)  

Die Güterlieferungen in den Gazastreifen wurden während der gesamten Operation fortgesetzt.

Seit dem Ende der „Operation Gegossenes Blei“ hat die Hamas wieder massiv aufgerüstet und ihre militärischen Kapazitäten über den Stand vor der Militäroperation hinaus verbessert. Ihre Raketen verfügen über eine größere Reichweite und sind von besserer Qualität. Tausende Waffen und Raketen wurden seither in den Gazastreifen geschmuggelt und viele der Terrorzellen, die Israel neutralisiert hatte, sind wieder aktiv.


(Quelle: Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center)  

Am dritten Jahrestag der Operation zeigte sich Generalstabschef Benny Gantz mit der Eindämmung des Raketenfeuers aus dem Gazastreifen zufrieden. Jedoch sehe er eine wachsende Bedrohungslage und fürchte, früher oder später sei eine zweite Militäroperation unausweichlich. „Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte wissen genau, wie man entschlossen und offensiv gegen Terroristen im Gazastreifen vorgeht“, erklärte Gantz.

Seit dem Ende der „Operation Gegossenes Blei“ haben palästinensische Terroristen aus dem Gazastreifen mehr als 1.000 Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Alleine in diesem Jahr trafen 369 Raketen den Süden des Landes. Auch heute früh schlug wieder eine Kassam-Rakete im westlichen Negev ein. Wenige Stunden zuvor hatte die Israelische Luftwaffe Mitglieder der al-Quds Brigaden angegriffen, die einen Terroranschlag an der israelisch-ägyptischen Grenze geplant hatten.

(Israelische Verteidigungsstreitkräfte, Ynet 27.12.11)

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Arbeitslosenquote auf 20-Jahres-Tief

Das Amt für Statistik hat am Montag berichtet, dass die Arbeitslosenquote im Oktober auf 5% gesunken sei. Bereits seit Sommer 2009 ist die Arbeitslosenquote stark zurückgegangen, von 7,9% im Mai/Juni 2009 auf weniger als 6% in diesem Jahr. Seit diesem Sommer gingen die Zahlen stetig weiter zurück und sind momentan so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr.


Arbeitslosenquote stark gesunken (Foto: Tsafir Abayor)

Als arbeitslos gilt, wer aktiv nach Arbeit sucht und sich regelmäßig bei den Behörden meldet. Soldaten, Hausfrauen und Yeshiva-Studenten werden somit nicht in den Statistiken erfasst. Dadurch ist Israels Arbeitslosenquote die niedrigste in der westlichen Welt.

Der israelische Zentralbankchef Stanley Fischer erklärte jedoch kürzlich, dass er einen geringfügigen Anstieg der Arbeitslosenzahlen und einen Rückgang des Wirtschaftswachstums für das nächste Jahr erwarte.

(Ynet, 27.12.11)

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Israel als Wasserexporteur

Wie das Finanzministerium am Dienstag bekannt gegeben hat, planen die israelischen Wasserwerke den Bau einer Meerwasserentsalzungsanlage, die Israel jährlich mit 100 Millionen Kubikmeter Wasser versorgen soll. Die Anlage soll in der Nähe der Küstenstadt Ashdod entstehen und Wasser aus dem Mittelmeer entsalzen. Sie wird mit vier weiteren Entsalzungsanlagen zusammengeschlossen, die bis Ende 2013 gemeinsam 85% des israelischen Wasserverbrauchs abdecken sollen.


Wasserentsalzungsanlage bei Hadera (Foto: Mor Dagan)

„Wir werden in den kommenden Jahren sogar Wasser in die Natur zurückführen und an unsere Nachbarn verkaufen können“, erklärte Energieminister Uzi Landau. Israel besteht zu zwei Dritteln aus Trockengebieten und hat sich weltweit zum Spitzenreiter auf dem Gebiet der Meerwasserentsalzung und Abwasserreinigung entwickelt.

(Ynet, 27.12.11)

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Tausende demonstrieren in Beit Shemesh

Am Dienstag haben Tausende gegen den Ausschluss von Frauen aus dem öffentlichen Raum protestiert. Ultra-orthodoxe Gruppen hatten in den vergangenen Wochen wiederholt gefordert, in Bussen, Supermärkten und an anderen öffentlichen Orten Geschlechtertrennung einzuführen. Die Situation spitzte sich am Wochenende zu, als ein orthodoxer Mann eine Schülerin anspuckte, weil sie ihm „nicht züchtig genug“ gekleidet war.   

Oppositionsführerin Tzipi Livni, die Vorsitzende der Arbeitspartei Shelly Yachimovich, Kultur- und Sportministerin Limor Livnat und der Rabbiner Haim Amsalem sprachen auf der Kundgebung. Livnat erklärte, der Ausschluss von Frauen sei „ein verabscheuungswürdiges Verbrechen“ und kündigte an, „mit allen Mitteln“ dagegen zu kämpfen.


"Die Mehrheit schweigt nicht mehr" (Foto: Gil Yohanan)

Der Knessetabgeordnete Amir Peretz, der ebenfalls an der Demonstration teilnahm, erklärte: „Genug ist genug! Wir müssen diesen Zustand beenden. […] Es ist eine untragbare Situation, wenn ein Mädchen in Israel Angst hat, auf die Straße zu gehen.“

Auch der Bürgermeister von Beit Shemesh, Moshe Abutbul, äußerte sich zu der Gewalt in seiner Stadt und sagte, dass dieses Verhalten unentschuldbar sei und die Polizei mit „harter Hand“ gegen die Unruhestifter vorgehen solle.   

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu erläuterte seine ablehnende Haltung erneut am Dienstag bei dem diesjährigen Bibel-Wettbewerb in Jerusalem. „Die Bibel beschreibt eine gerechte Weise, wie jeder Mensch, und insbesondere Frauen, behandelt werden sollen. Der Ausschluss von Frauen widerspricht der Tradition der Bibel und den Traditionen des Judentums.“

Bildungsminister Gideon Sa’ar pflichtete Netanyahu bei und sagte: „Wir müssen unsere Stimme erheben gegen diese dunklen Kräfte. Der Radikalismus der Sikarier und die gaunerhaften Methoden der ‚Preisschild‘-Gangs repräsentieren nicht das Judentum. Das ist nicht die israelische Art.“


Peres bei der Botschafterkonferenz (Foto: GPO)

Bei der Botschafterkonferenz in Jerusalem rief Präsident Peres alle Bürger dazu auf, an der Demonstration in Beit Shemesh teilzunehmen. „Die Religiösen, die Säkularen, die Traditionalisten – wir alle müssen die Prinzipien des Staates Israel verteidigen gegen diese kleine Gruppe, die unserer nationalen Solidarität schaden will.“ Denn die Verantwortung liege nicht nur bei der Polizei: „Das ist ein Test für unsere Nation, die Mehrheit aus den Fängen einer kleinen Minderheit zu befreien, die an den Grundfesten der Demokratie nagt. […] Keiner hat das Recht, Mädchen oder Frauen zu bedrohen. Wir sind alle Bürger.“

(Ynet, 27.12.11) 

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Was der Nahe Osten von Chanukka lernen kann

Von Joel Lion

An diesem Sonntag haben die Christen in aller Welt die Geburt von Jesus Christus gefeiert, eines jüdischen Kindes, das in der judäischen Stadt Bethlehem geboren wurde. Am selben Tag zündeten die Juden in diesem Jahr zu Chanukka die sechste der acht Kerzen an.

Über die Jahrhunderte hat die Geschichte von Chanukka für viele Dinge gestanden. Für einige ist es das „Lichterfest“ und ein Tag, an dem die Juden ein Wunder feiern. Für andere wiederum ist es eine Gelegenheit, der dreitausend Jahre alten Beziehung unseres Volkes zum Land Israel zu gedenken.

Wie dem auch sei: Wären diese jungen, kämpferischen Makkabäer nicht gewesen, würde der Zweite Tempel in den Schulbüchern unserer Kinder „alter griechischer Tempel“ heißen. Die Makkabäer kämpften mit allen Mitteln, um den griechischen Angriff zurückzudrängen und schützten die jüdische Selbstbestimmung und das Recht auf Religionsausübung. Hätten sie verloren, würden wir heute weder Chanukka noch Weihnachten feiern.

Dieser überwältigende Sieg führte schließlich wenige Jahre später dazu, dass das Römische Reich, eines der mächtigsten Imperien der Weltgeschichte, etwas getan hat, was den heutigen Nachbarn des modernen Israels nicht in den Sinn zu kommen scheint: In einem Brief an den Führer der Revolte, an Judah Maccabee, erkannten die Römer nicht nur das jüdische Existenzrecht an, sondern auch den Anspruch der Juden, in ihrem angestammten Heimatland Israel zu leben.  

Heute, nach dem „arabischen Frühling“, steht unser Teil der Erde wieder an einem Scheideweg: Zwischen Fortschritt auf der einen und den dunklen Mächten der Unterdrückung auf der anderen Seite. Jahrzehntelang haben Araber von Tunis über Kairo bis Damaskus unter Tyrannei und Repression gelitten. Keiner versteht ihre Misere besser als das jüdische Volk, da unsere Geschichte zu großen Teilen von Unterdrückung und Verfolgung geprägt ist.

Die Araber kämpfen für ihre Rechte und genießen ihre neugewonnenen Freiheiten, und wir hoffen sehr, dass sie diesen beispiellosen Moment in der Geschichte auch nutzen werden, um ihre Brüder davon zu überzeugen, mit Israel Frieden zu schließen und gegen antijüdische Hetze vorzugehen.

Möge das Licht und der Geist dieser Feiertage unsere Nachbarn inspirieren, auf dass auch sie die universellen Werte des Friedens, der Brüderlichkeit und der gegenseitigen Anerkennung hochhalten, damit wir das neue Jahr mit einer versöhnlichen Note beginnen können: Ein Jahr, in dem die Verhandlungen wieder aufgenommen werden und in dem wir einen stabilen Frieden zwischen Israel, einem künftigen palästinensischen Staat und allen Ländern unserer Region erreichen.

(National Post, 23.12.11)

Joel Lion ist der ehemalige Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft des Staates Israel in Deutschland. Zurzeit ist er israelischer Generalkonsul für Quebec und die Atlantischen Provinzen Kanadas.  

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder, sondern bieten einen Einblick in die politische Diskussion in Israel.

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