Mittwoch, 14.12.2011
 
 
Jüdische Extremisten sind eine Gefahr für die israelische Demokratie
 

Von Emmanuel Nahshon

Wenige Monate vor meinem achtzehnten Geburtstag habe ich den Militärdienst angetreten. Ich war zwar sehr jung, doch das Tragen einer Uniform unserer Israelischen Verteidigungsstreitkräfte veränderte mich. Diese einfache khakifarbene Uniform bedeutete mir so viel – unsere Vorfahren, die für König David gekämpft hatten, unsere Eltern und Großeltern, die in Europa abgeschlachtet wurden, weil wir keine Armee hatten, unsere Hoffnungen auf Frieden und Sicherheit in einer der komplexesten Regionen der Welt…

Viele Jahre später mag ich zwar einen Teil meiner jugendlichen Unschuld verloren haben, doch ich glaube immer noch daran, dass die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, unsere Brüder und Schwestern in Uniform, die Basis für unsere Existenz als unabhängige Nation bilden und dass all unseren Soldaten gemeinsam, genauso wie jeder und jedem einzelnen von ihnen, der höchste Respekt gebührt. Hier geht es nicht um Regierungspolitik oder Militärtaktik. Es geht um den tiefen Stolz, den wir auf unsere Kinder empfinden, in deren Hände wir bereitwillig unser Leben und unsere Sicherheit legen.

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(Bank Israel, 14.12.11)



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Monty Python auf dem Tempelberg

Kommentar von Tim Marshal zur vieldiskutierten Schließung eines Aufgangs zum Tempelberg  weiter
Jerusalem bereitet sich auf Weihnachten vor

Die Stadt Jerusalem hat  mit ihren Vorbereitungen für das bevorstehende Weihnachtsfest begonnen.

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Zweiter Teil des Schalit-Deals läuft an

Am Mittwochabend wird der zweite Teil des Gefangenenaustauschs zwischen Israel und der Hamas eingeleitet.

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Netanyahu auf der "Globes Israel Business Conference"

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat auf der "Globes Israel Business Conference" gesprochen.  weiter
 
 


Jüdische Extremisten sind eine Gefahr für die israelische Demokratie

Von Emmanuel Nahshon

Wenige Monate vor meinem achtzehnten Geburtstag habe ich den Militärdienst angetreten. Ich war zwar sehr jung, doch das Tragen einer Uniform unserer Israelischen Verteidigungsstreitkräfte veränderte mich. Diese einfache khakifarbene Uniform bedeutete mir so viel – unsere Vorfahren, die für König David gekämpft hatten, unsere Eltern und Großeltern, die in Europa abgeschlachtet wurden, weil wir keine Armee hatten, unsere Hoffnungen auf Frieden und Sicherheit in einer der komplexesten Regionen der Welt…

Viele Jahre später mag ich zwar einen Teil meiner jugendlichen Unschuld verloren haben, doch ich glaube immer noch daran, dass die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, unsere Brüder und Schwestern in Uniform, die Basis für unsere Existenz als unabhängige Nation bilden und dass all unseren Soldaten gemeinsam, genauso wie jeder und jedem einzelnen von ihnen, der höchste Respekt gebührt. Hier geht es nicht um Regierungspolitik oder Militärtaktik. Es geht um den tiefen Stolz, den wir auf unsere Kinder empfinden, in deren Hände wir bereitwillig unser Leben und unsere Sicherheit legen.

Die jüdischen Extremisten, die vor zwei Tagen israelische Soldaten angegriffen und heute Nacht gegen eine Moschee in Jerusalem vandalisiert haben, stellen eine eindeutige und ernsthafte Gefahr für unsere Demokratie dar. Sie stellen Demokratie, Toleranz, Dialog und Pluralismus, die fundamentalen Regeln unserer Gesellschaft, in Frage. Sie haben keinen Respekt für unsere Institutionen. Sie vertreten fanatische Ansichten in Bezug auf unsere palästinensischen Nachbarn und Israelis, die andere Meinungen haben und ihre Ansichten nicht teilen. Diese Extremisten haben eine gefährliche nationalistische Perspektive entwickelt, eine Ideologie, die für Kompromisse und Toleranz keinen Platz lässt. Ihre Sprache ist eine Sprache des Hasses, des Rassismus und der Intoleranz.

Angriffe auf israelische Soldaten, auf palästinensische Dörfer und muslimische Kultstätten verursachen in mir ein tiefes Gefühl der Scham. Es ist selbstverständlich, dass diese Kriminellen bestraft werden sollten. Wenn wir zulassen, dass in unserer Mitte extremistische Gewalt heranwächst, kann dies uns schlussendlich zerstören. Unabhängig von Religion oder politischer Perspektive glaube ich daran, dass alle Israelis zusammenstehen sollten, um diese fanatischen Extremisten zu bekämpfen, die nicht zögern, ihre Hand gegen die fundamentalsten Werte zu erheben, auf denen unser Land aufgebaut wurde.

(14.12.11)


Der Autor ist Gesandter und Geschäftsträger der Botschaft des Staates Israel in Deutschland.

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Monty Python auf dem Tempelberg

Von Tim Marshall

Einmal mehr hat die Hamas sich selbst übertroffen. Selbst gemessen an den üblichen Standards der blumigen Rhetorik ihrer empörten Ausbrüche waren die Aussagen zu der Holzrampe, die vom Vorplatz der Klagemauer zum Tempelberg hinaufführt, besonders eindrucksvoll.

Hamas-Sprecher Fawzi Barhum erklärte, die vorrübergehende Schließung der Rampe sei ein "gewalttätiger Akt, der einer Kriegserklärung gegen die Heiligen Stätten der Muslime gleichkommt." Er fuhr fort: "Dies ist ein schwerwiegender Schritt, der zeigt, wie aggressiv die Zionisten gegen die Al-Aqsa-Moschee vorgehen".

Ein anderer Sprecher bezeichnete die Schließung des Aufganges als einen "kriminellen Akt, eine schamlose Verletzung der Heiligkeit der Al-Aqsa-Moschee und eine Provokation der Gefühle von Millionen Muslimen".

Tatsächlich befindet sich die Al-Aqsa-Moschee auf dem Hügel, der Juden als Tempelberg und Muslimen als Haram al-Sharif bekannt ist. Doch die Reaktion der Hamas erinnert ein bisschen an die Sprechweise der "Volksfront von Judäa" aus Monty Pythons "Das Leben des Brian".

Der Aufgang wurde übergangsweise gebaut, um einen Zugang zum Bereich der Al-Aqsa-Moschee zu schaffen, dem drittheiligsten Ort des Islam. Es handelt sich um eine äußerst wackelige Konstruktion, die Stadt Jerusalem betrachtet sie sowohl als brand- als auch als einsturzgefährdet. Eigentlich müsste die Rampe abgerissen und an ihrer Stelle ein dauerhafter Aufgang gebaut werden, wie er auch früher schon existiert hat. Doch die Regierung Netanyahu ist dazu zu nervös. Sie sorgt sich vor muslimischen Protesten und Unruhen, die ein Abriss der Rampe nach sich ziehen könnte.

Die Ironie: Der Aufgang wird beinahe ausschließlich von jüdischen und anderen nicht-muslimischen Touristen genutzt. Muslime betreten den Haram al-Sharif in der Regel über einen der anderen zehn Aufgänge, die zurzeit geöffnet sind. Eine weitere Kuriosität: Als die Rampe gebaut wurde, um einen bröckeligen Aufgang aus Erde zu ersetzen, waren die muslimischen Autoritäten gegen diese neue Konstruktion.


Die Rampe zum Tempelberg (Foto: Haaretz)

Für mich ist unverständlich, warum die Schließung dieser Rampe eine "Kriegserklärung gegen die muslimischen heiligen Stätten" sein könnte – nicht so für den palästinensischen Unterhändler Saeb Erekat. Seiner Meinung nach, "zeigt das ihre Entschlossenheit, Jerusalem zu judaisieren und die heiligen muslimischen Stätten der Stadt zu übernehmen."

Tatsächlich hindert die Entscheidung, die Rampe vorrübergehend zu schließen, Muslime in keiner Weise daran, den Haram al-Sharif zu betreten.

Es gibt Gelegenheiten, bei denen die israelische Polizei genau das tut, wenn sie das Areal schließt, um, wie sie sagt, Gewalt zu verhindern. Manchmal ist der Zutritt ganz verboten, manchmal auf Frauen, Kinder und ältere Männer beschränkt, doch eine Brücke zu schließen, die von Muslimen überhaupt nicht genutzt wird, kann nur schwer als ein Akt der Unterdrückung interpretiert werden. Die Schließung wird einige Touristen enttäuschen und den Tourismus geringfügig treffen, von dem in der Stadt so viele abhängig sind.

Das jüdische Religionsgesetz verbietet es Juden, auf dem Tempelberg zu beten, da dort der von König Herodes erbaute Tempel stand, den die Römerim Jahr 70 n.d.Z. zerstört haben. Und aus Gründen der öffentlichen Ordnung verbietet es das israelische Gesetz Nicht-Muslimen unter Androhung von Gefängnisstrafen, auf dem Berg zu beten.

Die palästinensischen religiösen Autoritäten wachen darüber, dass Christen keine religiösen Objekte mit auf das Areal bringen. Nicht-Muslime müssen auch um Erlaubnis bitten, wenn sie den Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee betreten wollen. Ich war viele Male auf dem Tempelberg und habe drei Mal darum gebeten, die Moscheen betreten zu dürfen. Drei Mal wurde es mir verweigert. Eines Tages würde ich gerne an der Schönheit und Heiligkeit eines solchen Ortes teilhaben. Wohlgemerkt würde ich auch gerne eines Tages als geeignet dafür angesehen werden, Mekka zu sehen, doch auch das ist Nicht-Muslimen verboten. (Aber das ist eine andere Geschichte.)

Nun zurück zu dieser armen Holzkonstruktion. Vor der Schließung hat die jordanische Regierung Israel vor allen "Drohungen und Aggressionen" gewarnt, die zu "endloser Gewalt im Nahen Osten" führen würden.

Hinter der künstlichen Aufregung über das, was aussieht wie ein Sicherheitsthema, versteckt sich der wahre Grund für diese kindischen Ausbrüche – jeder Stein, jedes Grab, jedes Tor und jede liebgewonnene Erinnerung werden als politisches Dynamit betrachtet und als Schlacht, für die zu kämpfen lohnt, sogar wenn es Tote gibt. Daher fühlen die üblichen Verdächtigen auf der palästinensischen Seite (und sie haben ihre Gegenparts auf der israelischen Seite) sich aufgefordert, sogar die kleinsten Vorfälle zu einer Sache von Leben, Tod, Krieg, Aggression und "endloser Gewalt" zu machen.

Wäre es ihnen lieber, wenn die Rampe unter dem Gewicht hunderter Touristen zusammenbräche? Dass sie im Sommer Feuer fängt und das dann auf den Haram al-Sharif übergreift?

Viele Muslime in der Welt betrachten diese Empörung mit einem Schulterzucken. Es gibt andere, echte Themen, um die man sich Sorgen machen sollte, einschließlich einiger, die sich in diesem kleinen Teil der Welt namens Israel/Palästina ereignen. Doch wenn die Hamas die ständige Empörung will, was hat sie, wenn sie sich nicht empören kann?

(skyNews, 12.12.11)

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Jerusalem bereitet sich auf Weihnachten vor

Die Stadt Jerusalem hat  mit ihren Vorbereitungen für das bevorstehende Weihnachtsfest begonnen.

Die Straßen der Stadt werden eine festliche Beleuchtung erhalten. Außerdem werden bestimmte Viertel, etwa das christliche und das armenische Viertel der Altstadt sowie die christlichen heiligen Stätten gereinigt. Bürgermeister Nir Barkat wird die Vorsitzenden der christlichen Gemeinden und verschiedenen Konfessionen in Jerusalem empfangen und ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest wünschen.

Am 21. Dezember 2011 bietet die Stadtverwaltung ihren christlichen Bürgern kostenlose Weihnachtsbäume an.

(Stadt Jerusalem, 13.12.11)

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Zweiter Teil des Schalit-Deals läuft an

Am Mittwochabend wird der zweite Teil des Gefangenenaustauschs zwischen Israel und der Hamas eingeleitet, durch den die Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Shalit erreicht wurde.

Am Abend wird die Liste der 550 palästinensischen Strafgefangenen veröffentlicht, die in diesem zweiten Schritt freigelassen werden sollen. Bis zum Sonntag haben dann Gegner des Abkommens Zeit, beim Obersten Gerichtshof Einspruch gegen einzelne Namen auf der Liste einzulegen. Sollte das Oberste Gericht den Einsprüchen nicht stattgeben, könnte die Abschiebung der Gefangenen in das Westjordanland und den Gazastreifen bereits am Sonntagnachmittag erfolgen.

Im Abkommen zur Freilassung Gilad Shalits wurde festgelegt, dass zwei Monate nach der Freilassung Shalits und der von der Hamas geforderten Gefangenen in einem zweiten Schritt 550 von Israel ausgewählte Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen werden sollen. In der ersten Stufe des Abkommens wurden bereits 477 Gefangene entlassen.

(Haaretz, 14.12.11)

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Netanyahu auf der "Globes Israel Business Conference"

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat auf der "Globes Israel Business Conference" gesprochen und seine Vorstellungen von Wirtschaftspolitik dargelegt. Er erklärte:

"Wie Sie wissen, zitiere ich gerne Churchill. Churchill hat einmal gesagt, es gäbe Menschen, die den Privatsektor als einen Tiger sehen, der erschossen gehört und andere, die ihn als eine Kuh sehen, die gemolken werden muss. Zu wenige allerdings sähen den Privatsektor als das gesunde Pferd, das den Karren zieht." Eine Sichtweise, die Netanyahu teilt, wie er weiter erklärte: "Sie können nicht über Wirtschaft und Wirtschaftswachstum sprechen, über soziale Bedürfnisse und soziale Gerechtigkeit wenn niemand Werte in der Wirtschaft schafft. Die Privatwirtschaft ist dabei das Rennpferd, das den Karren zum Laufen bringt."

Netanyahu erklärte, wer an eine Wirtschaft ohne Privatsektor glaube, glaube an Systeme wie das der DDR oder Nordkoreas. Dass Fünf-Jahres-Pläne in schreckliche Armut führten, habe das 20. Jahrhundert hinreichend bewiesen.


Netanyahu auf der Konferenz (Foto: GPO)

Märkte seien dabei wie ein Kuchen, erläuterte Netanyahu weiter: Je größer der Kuchen, desto leichter könne man die Stücke verteilen. Aus diesem Grund sei Israel nun dabei, sich neue Märkte zu erschließen. "[…] unser erstes Ziel ist es, neue Märkte im Osten zu gewinnen. Auch im Westen, denn wir können beispielsweise in Brasilien noch besser werden, und auch in Afrika, das ich in den nächsten Wochen besuchen werde."

Als zweiten potentiellen Wachstumsfaktor sieht Netanyahu die Entwicklung neuer Märkte in Israel selbst, vor allem durch Infrastrukturprojekte.

Die dritte potentielle Basis für Wirtschaftswachstum ist die Entwicklung neuer Industrien. Hier denkt der Ministerpräsident vor allem an Wasser, Agrarprodukte und Cyberindustrien.

(Außenministerium des Staates Israel, 12.12.11)

Die vollständige Rede von Ministerpräsident Binyamin Netanyahu (auf Englisch) finden Sie hier: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2011/PM_Netanyahu_Israel_Business_Conference_12-Dec-2011.htm

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