Freitag, 28.10.2011
 
 
Die Wahrheit über den Gaza-Streifen
 

Von Anne Herzberg und Jason Edelstein

Mit dem Ende der fünfjährigen Gefangenschaft von Gilad Shalit haben verschiedene NGOs, in einem Versuch, ihre eigenen Agenden voranzutreiben, die Tatsachen für ihre Zwecke uminterpretiert. Diese Taktik war selten weniger deutlich als in dem Artikel von Sari Bashi, der Direktorin von "Gisha, The Legal Center for Freedom of Movement".

Bashi stützt sich auf sehr selektive Erinnerungen, um das Argument voranzutreiben, der einzige Grund für die Sanktionen Israels gegen die Hamas sei Rache für die Gefangennahme Shalits. Jetzt wo er frei ist, so Bashi, sollte Israel die unbeschränkte Ein- und Ausfuhr aller Güter von und nach Gaza erlauben.

Ihre Argumentation basiert dabei auf der falschen Voraussetzung, die israelische Politik sei das einzige Hindernis auf dem Weg zu "einer Chance für ein normales Leben im Gaza-Streifen und eine Möglichkeit für seine anderthalb Millionen Einwohner, eine gesunde, wohlhabende Gesellschaft aufzubauen, die in der Lage wäre, mit ihren Nachbarn friedlich zusammenzuleben."

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Ilan Grapel zurück in Israel

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(Bank Israel, 28.10.11)



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Lieberman zu Besuch in Sarajevo

Der israelische Außenminister und stellvertretende Ministerpräsident Avigdor Lieberman ist derzeit zu politischen Gesprächen in Sarajevo.

Heute wird zudem der Außenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Riad al-Malki, in Sarajevo erwartet.  weiter
Ein Israeli im malaysischen Fernsehen


Der israelische Boxer Ilya Grad hat Geschichte geschrieben: Er ist in einer Reality-Box-Show im malaysischen Fernsehen aufgetreten.

Israel und Malaysia unterhalten keine diplomatischen Beziehungen, so dass es einem Israeli eigentlich unmöglich ist, ein Visum für das südostasiatische Land zu erhalten.

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Die Wahrheit über den Gaza-Streifen

Von Anne Herzberg und Jason Edelstein

Mit dem Ende der fünfjährigen Gefangenschaft von Gilad Shalit haben verschiedene NGOs, in einem Versuch, ihre eigenen Agenden voranzutreiben, die Tatsachen für ihre Zwecke uminterpretiert. Diese Taktik war selten weniger deutlich als in dem Artikel von Sari Bashi, der Direktorin von "Gisha, The Legal Center for Freedom of Movement".

Bashi stützt sich auf sehr selektive Erinnerungen, um das Argument voranzutreiben, der einzige Grund für die Sanktionen Israels gegen die Hamas sei Rache für die Gefangennahme Shalits. Jetzt wo er frei ist, so Bashi, sollte Israel die unbeschränkte Ein- und Ausfuhr aller Güter von und nach Gaza erlauben.

Ihre Argumentation basiert dabei auf der falschen Voraussetzung, die israelische Politik sei das einzige Hindernis auf dem Weg zu "einer Chance für ein normales Leben im Gaza-Streifen und eine Möglichkeit für seine anderthalb Millionen Einwohner, eine gesunde, wohlhabende Gesellschaft aufzubauen, die in der Lage wäre, mit ihren Nachbarn friedlich zusammenzuleben."

Bashi, so scheint es, lebt in ihrer eigenen Welt, einer Welt ohne 10.000 Raketenangriffe seit 2005, ohne Selbstmordanschläge, Schießattacken, Entführungen und andere Terrorattentate. In dieser fiktionalen Welt existiert dafür eine friedliche Hamas. Während auch wir uns wünschen, dass dies wahr wäre, ist es das leider einfach nicht. Um US-Senator Daniel Patrick Moynihan zu zitieren: Individuen dürfen ihre eigene Meinung haben, aber nicht ihre eigenen Tatsachen.

2005 hat Israel in einem mutigen und wichtigen Politikwechsel 8.000 seiner Bürger aus dem Gaza-Streifen entwurzelt, um den Palästinensern dort eine Chance zu geben, mit dem Aufbau eines Staates zu beginnen und eine wohlhabende Gesellschaft aufzubauen, die Seite an Seite in Frieden mit Israel leben könnte.

Doch anstelle dieses Friedensangebot anzunehmen, haben Einwohner des Gaza-Streifen innerhalb weniger Tage die berühmt-berüchtigten Gewächshäuser zerstört, die Israel für sie zurückgelassen hatte. Der Beschuss durch Raketen und Mörsergranaten ist seitdem entscheidend angestiegen.

Die Hamas hat viele der Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gaza-Streifen angegriffen, die dazu dienen, Güter in das Gebiet einzuführen. Häufig wurde so eine Schließung erzwungen. In anderen Fällen wurden Güter von Kämpfern der Hamas für ihre eigenen Zwecke beschlagnahmt. Die Hamas hat auch Vertreter der Europäischen Union angegriffen, die zugestimmt hatten, die Grenze zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen zu überwachen. Diese Vertreter flohen beim ersten Zeichen der Einschüchterung und wurden nicht wieder gesehen.

Schlussendlich drang die Hamas im Juni 2006 in israelisches Territorium ein, ermordete mehrere Soldaten und entführte Shalit. 2007 übernahm die Hamas in einem Staatsstreich die vollständige Kontrolle über den Gaza-Streifen und warf ihre Gegner von der Fatah aus einem 17-stöckigen Gebäude. Wieder stieg die Zahl die Raketenangriffe aus dem Gaza-Streifen an. Erst zu diesem Zeitpunkt verschärfte Israel seine Wirtschaftspolitik gegenüber dem Gaza-Streifen.

Wenn Bashi wirklich denkt, dass die Entführung von Shalit der Grund für die Wirtschaftssanktionen gegen den Gaza-Streifen waren, warum hat dann ihre Organisation "Gisha" nicht ohne Unterlass für seine Freilassung gekämpft? Warum hat sie nicht immer wieder die Raketenangriffe der Hamas auf israelische Zivilisten oder ihre tödliche Unterdrückung der politischen Opposition verurteilt?

Und warum räumt Bashi nicht den Waffenschmuggel an die Hamas durch Iran und Syrien ein? Warum erklärt sie nicht, dass Israel gemäß der Resolution 1373 des UN-Sicherheitsrats dazu verpflichtet ist, jede direkte und indirekte Unterstützung der Hamas, einer Terrororganisation, zu unterbinden? Und warum verurteilen Bashi und "Gisha" nicht die Grundsätze der Hamas – einer massenmörderischen, antisemitischen, radikalen Terrororganisation, die ungestraft Zivilisten angreift und ihre eigenen Bürger brutal als menschliche Schutzschilde missbraucht, um ihre Ziele zu erreichen?

Wenn Bashi wirklich möchte, dass die Menschen des Gaza-Streifens "die Chance auf ein normales Leben" haben, warum startet sie dann keine Kampagne, um sie von der Hamas zu befreien?

Man fragt sich, ob Bashi jemals Aufnahmen aus dem Gaza-Streifen gesehen oder die Nachrichten in den Tagen nach der Heimkehr Gilad Shalits gelesen hat. Neben Berichten über Feiern und Reden, die Mörder wieder zu Hause begrüßten und Rufen nach dem "nächsten Gilad Shalit" hätte sie auch die Rede von Wafa al-Biss lesen können. Al-Biss war 2005 am Grenzübergang Erez mit elf Kilo Sprengstoff gefasst worden, mit dem sie Israelis töten wollte.

Als sie nun wieder nach Gaza entlassen wurde, erzählte sie einer Menge sie umjubelnder Schulkinder: "Ich hoffe, ihr werdet den selben Pfad gehen, den wir genommen haben, und so Gott will, werden wir einige von euch als Märtyrer sehen". Die Kinder antworteten: "Wir werden unsere Seelen und unser Blut geben, um die Gefangenen zu erlösen. Wir werden unsere Seelen und unser Blut für dich geben, Palästina."

Es wäre also wesentlich produktiver, wenn Bashi und "Gisha" aufhören würden, Hunderttausende Euro, die sie von der EU und europäischen Regierungen erhalten, dazu zu verwenden, nicht nur solche Menschenrechtsthemen herauszupicken, die in ihre politische und ideologische Agenda passen. Sie sollten den Terrorismus eindeutig und dauerhaft verurteilen. Und die israelische Politik im Gaza-Streifen sollte auf eine Art und Weise präsentiert und verstanden werden, die die historischen Tatsachen und die sie begleitenden komplexen Zusammenhänge reflektiert, nicht in einer vereinfachten Version, die so offensichtlich versucht, politische Ziele zu erreichen.

Die Autoren sind tätig für "NGO Monitor", eine Forschungsinstitution mit Sitz in Jerusalem, deren Ziel es ist, universelle Menschenrechte zu unterstützen und die Diskussion über die Berichte von NGOs, vor allem im Nahen Osten, anzuregen.

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder, sondern bieten einen Einblick in die politische Diskussion in Israel.

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Ilan Grapel zurück in Israel

Der israelische Staatsbürger Ilan Grapel, der seit viereinhalb Monaten in einem ägyptischen Gefängnis einsaß, ist nach Israel zurückgekehrt. Er war in einem Gefangenenaustausch gegen 25 ägyptische Strafgefangene ausgetauscht worden und landete am Donnerstagabend in Begleitung des Sondergesandten Yitzhak Molcho mit einer Privatmaschine in Tel Aviv.


Grapel (Mitte) beim Treffen mit Netanyahu (Foto: GPO)

Anschließend traf er mit Ministerpräsident Netanyahu zusammen, der ihn zu einem Hamburger mit Pommes Frites einlud. Grapel hat auch die amerikanische Staatsbürgerschaft, seine Familie lebt in New York.

(Jerusalem Post, 28.10.11)

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Lieberman zu Besuch in Sarajevo

Der israelische Außenminister und stellvertretende Ministerpräsident Avigdor Lieberman ist derzeit zu politischen Gesprächen in Sarajevo. Heute wird zudem der Außenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Riad al-Malki, in Sarajevo erwartet.

Bei den gestrigen Terminen mit dem Präsidenten von Bosnien-Herzegowina, Zeljiko Kaomsic, sowie weiteren Regierungsmitgliedern, Nebojsa Radmanovic und Bakir Izetbegovic, erklärte Lieberman, er sei bereit, den palästinensischen Außenminister für direkte Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern in Sarajevo zu treffen. Präsident Komsic sagte zu, dieses Angebot an al-Malki zu übermitteln.


Lieberman beim Staatsbesuch in Sarajewo (Foto: MFA)

In dem Treffen erklärte Lieberman weiter, es gäbe nur einen Weg, eine Verständigung zwischen Israel und den Palästinensern zu erreichen, und das seien direkte, vorbedingungslose Gespräche. Dies sei die einzige Möglichkeit für eine Lösung des Konflikts und eine Chance für den Frieden. Auch die Oslo-Verträge beinhalteten den Grundsatz, dass ein palästinensischer Staat nur das Ergebnis von gemeinsamen Abkommen und nicht von einseitigen Handlungen sein könne. Wenn die internationale Gemeinschaft einen einseitig ausgerufenen Staat anerkennen würde, würde dies einen Präzedenzfall schaffen, der ernsthafte Konsequenzen in vielen Regionen der Welt haben würde, so Lieberman.

(Außenministerium des Staates Israel, 27.10.11)

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Ein Israeli im malaysischen Fernsehen

Der israelische Boxer Ilya Grad hat Geschichte geschrieben: Er ist in einer Reality-Box-Show im malaysischen Fernsehen aufgetreten.

Israel und Malaysia unterhalten keine diplomatischen Beziehungen, so dass es einem Israeli eigentlich unmöglich ist, ein Visum für das südostasiatische Land zu erhalten.

Grad jedoch, der in der Vergangenheit Asienmeister im Thai-Boxen war, wurde gemeinsam mit 15 anderen der weltbesten Thaiboxer in eine Fernsehshow nach bewährtem Reality-Muster eingeladen: Die Boxer leben im selben Haus und treten abends vor einem Publikum gegeneinander an.

Bei seiner Ankunft verlangte man von Grad zunächst, in der Show als Russe aufzutreten, in Russland ist er geboren. Er weigerte sich jedoch und erklärte, wenn man für ihn nicht wie für alle anderen Teilnehmer die Landesfahne schwenke, würde er sofort wieder abreisen.

Das Produktionsteam gab nach, und so kam es, dass Grad tatsächlich offiziell als Vertreter Israels in der Sendung genannt und mit der israelischen Fahne begrüßt wurde.

Zwar wurde er ausgebuht und verlor nach Punkten (das thailändische Jurymitglied hatte im Gegensatz zu seinen malaysischen Kollegen für seinen Sieg gestimmt), doch dennoch zeigt sich Grad zufrieden: "Nach dem Sieg kamen viele Malaysier zu mir, entschuldigten sich für die Buh-Rufe und erklärten mir, ich sei der wirkliche Sieger gewesen", so der Boxer.

(Ynet, 26.10.11)

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