Dienstag, 25.10.2011
 
 
Prosor: "Wir warten darauf, dass die Palästinenser an den Verhandlungstisch zurückkehren"
 

Prosor (Foto: Archiv)

Der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Botschafter Ron Prosor, hat sich am Montag im UN-Sicherheitsrat bei der Aussprache zum Thema "Die Situation im Nahen Osten einschließlich der palästinensischen Frage" mit einem Redebeitrag zu Wort gemeldet. Wir dokumentieren Auszüge aus der Rede.

Zunächst sprach Prosor dem türkischen Volk angesichts des tragischen Erbebens vom Sonntag sein Beileid aus.

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(Bank Israel, 25.10.11)



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Erstmals in Israel: Vorbereitungstreffen für Rio 20

Israel richtet erstmals ein Vorbereitungstreffen für eine große UN-Konferenz im Bereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung aus.  weiter
Der dunkle Zauber des Moshe Dayan


Von Yechiam Weitz

Zum 30. Todestag des Generals und Politikers.

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Schwere Datenpanne im Bevölkerungsregister

Ein beim Sozialministerium angestellter Mann hat den kompletten Datensatz des Bevölkerungsregisters gestohlen und öffentlich zugänglich gemacht.  weiter
Mutterschaft sorgt für Veränderungen im Gehirn

Forscher haben herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen Mutterschaft und der Veränderung bestimmter Hirnfunktionen gibt.  weiter
 
 


Prosor: "Wir warten darauf, dass die Palästinenser an den Verhandlungstisch zurückkehren"

Der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Botschafter Ron Prosor, hat sich am Montag im UN-Sicherheitsrat bei der Aussprache zum Thema "Die Situation im Nahen Osten einschließlich der palästinensischen Frage" mit einem Redebeitrag zu Wort gemeldet. Wir dokumentieren Auszüge aus der Rede.

Zunächst sprach Prosor dem türkischen Volk angesichts des tragischen Erbebens vom Sonntag sein Beileid aus.

Im Folgenden erklärte er:

"[…] der Nahe Osten ist im Umbruch. Tausende Unschuldiger wurden auf den Straßen erschossen. Menschen rufen nach Freiheit und verlangen ihre Rechte. Doch Monat für Monat konzentriert sich dieser Rat auf nur einen einzigen Konflikt in unserer Region. […]

Ihre Welt steht in Flammen, doch die Führer der arabischen Welt machen weiterhin Israel und den Westen für all ihre Probleme verantwortlich. Jahrelang war dies die einzige Erklärung, die sie ihrem eigenen Volk geben konnten. […]

Heute verlangen die Menschen des Nahen Ostens echte Antworten auf ihre Misere. Wir haben gesehen, wie sie mutig auf den öffentlichen Plätzen aufstanden. Wir haben ihre Schreie gehört. Und wir waren Zeugen der tödlichen Antworten auf diese Rufe nach Freiheit. […]

Iran bleibt die Hauptbank, der wichtigste Ausbilder und oberste Finanzier des Terrors. Die neuesten Ereignisse haben gezeigt, dass seine terroristischen Aktivitäten sich vom Persischen Golf bis nach Washington erstrecken […].

Die Berichte der IAEA machen deutlich, dass Iran weithin, unter Missachtung der internationalen Gemeinschaft, das Ziel der Atombombe verfolgt. […]

Es ist wichtig für Israel und die Palästinenser, unseren langwierigen Konflikt zu lösen. […] Der Weg zum Frieden kann nur auf Basis gegenseitiger Anerkennung und Dialog gebaut werden. […]

Um es noch einmal klarzustellen: Israel will Frieden mit einem zukünftigen palästinensischen Staat. […]

Ministerpräsident Netanyahu stand letzten Monat an dieser Stelle und hat Präsident Abbas aufgerufen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Lassen Sie mich diesen Aufruf heute noch einmal erneuern. […]

Die internationale Gemeinschaft hat die Palästinenser dazu aufgerufen, zu Verhandlungen zurückzukehren. Israel hat die Prinzipien des Nahostquartetts akzeptiert, sofort Verhandlungen zu beginnen, ohne Vorbedingungen. Wir warten darauf, dass die Palästinenser dasselbe tun. […]

Der Frieden zwischen Israel und Ägypten wurde verhandelt, nicht auferlegt. Unser Frieden mit Jordanien wurde verhandelt, nicht auferlegt. Auch der israelisch-palästinensische Frieden muss verhandelt werden. […]"

Botschafter Prosor dankte Generalsekretär Ban Ki-moon persönlich für seinen Einsatz zur Befreiung des entführten Soldaten Gilad Shalit.

(Außenministerium des Staates Israel, 24.10.11)

Die vollständige Rede von Botschafter Prosor finden Sie (auf Englisch) als Video und Text hier: www.mfa.gov.il/MFA/Statement_Amb_Prosor_UNSC_24-Oct-2011.htm

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Erstmals in Israel: Vorbereitungstreffen für Rio+20

Israel richtet erstmals ein Vorbereitungstreffen für eine große UN-Konferenz im Bereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung aus, und zwar für die Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung (UNCSD oder Rio+20), die vom 4. bis 6. Juni 2012 in Rio de Janeiro stattfinden soll. Das Vorbereitungstreffen beginnt heute und dauert noch bis zum Donnerstag. Es findet in der "Maccabia Village" in Ramat Gan statt.

1992 hatte in Rio de Janeiro die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung stattgefunden (daher der Titel der Konferenz im nächsten Jahr "Rio+20"). Zehn Jahre später war ein weiteres Gipfeltreffen in Johannesburg abgehalten worden.

An dem israelischen Treffen werden Vertreter aus den verschiedensten Staaten sowie aus dem Sekretariat der Vereinten Nationen und verschiedener Organisationen innerhalb der Vereinten Nationen teilnehmen. Konkretes Thema ist nachhaltige Landwirtschaft als Teil einer nachhaltigen Wirtschaft und als Instrument für wirtschaftliche Entwicklung und Armutsbekämpfung.

Das Treffen wird von MASHAV, der Agentur für internationale Zusammenarbeit des Außenministeriums, organisiert.

(Außenministerium des Staates Israel, 24.10.11)

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Der dunkle Zauber des Moshe Dayan

Von Yechiam Weitz

Der letzte Auftritt Moshe Dayans in den Medien erfolgte am 6. Oktober 1981 – am Tag der Ermordung Anwar Al-Sadats. Die verblüfften Zuschauer sahen einen kranken, beinahe auf Haut und Knochen abgemagerten Dayan. Nichts erinnerte noch an den charmanten Mann, dem nicht wenige Frauen ins Netz gegangen waren (nicht umsonst hatte ihn Yeshayahu Leibowitz einmal als "alternden Playboy" bezeichnet). Zehn Tage später verstarb er mit 66 Jahren – verbittert, verärgert und beinahe blind. 30 Jahre später wird seines Todestages in allen Zeitungen mit großen Artikeln gedacht.

Die so intensive Beschäftigung mit diesem Mann wirft die Frage auf, warum sein Todestag für ein so großes Echo und so große Emotionen sorgt. Im Laufe der Jahre sind viele Mitglieder seiner Generation von uns gegangen, deren Biographien nicht weniger beeindruckend waren als die seine – Söhne des Landes, die im Palmach oder in der Hagana gekämpft haben, die wichtigen Anteil am Unabhängigkeitskrieg hatten, an die Spitze der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) gelangten und danach in die Politik wechselten, die wichtige politische Ämter bekleideten und nicht an die Spitze der Pyramide, das Ministerpräsidentenamt, gelangten. Besonders herausragende Beispiele sind hierfür Yigael Yadin und Yigal Allon – der "siamesische Zwilling" Dayans. Allon starb Anfang 1980, und vor anderthalb Jahren, zu seinem 30. Todestag, wurde dieses Datum fast gänzlich ignoriert.

Ein zentraler Grund für all das ist, dass die Lebensgeschichte von Moshe Dayan außergewöhnlich und spannend ist. Er war ein "mythologischer Zabar", und Teil der "ersten erlösten Generation": Seine Eltern waren mit der Ersten Aliya ins Land gekommen, er selbst wurde nicht nur im Land sondern auch noch im Kibbutz Deganya geboren – dem ersten Kibbutz überhaupt – und wuchs in Nahalal, dem ersten Moshav auf. 1941 wurde er bei einer britischen Militäroperation im Libanon verletzt und verlor sein linkes Auge. Seitdem trug er eine schwarze Augenklappe, die zum Markenzeichen werden sollte – nicht nur für ihn sondern für den Staat Israel weltweit. Auch heute, eine ganze Generation nach seinem Tod, kennen die Menschen in der Welt "die Augenklappe von Moshe Dayan".


Moshe Dayan im Jahr 1971 (Foto: GPO)

Im Unabhängigkeitskrieg befehligte er die Komandoeinheit 89, die die Städte Lod und Ramle eroberte, und wurde für seinen Mut und seine Tapferkeit berühmt. Ben-Gurion, der ihn bewunderte und seine Streiche stets deckte, beförderte ihn mit geradezu astronomischer Geschwindigkeit (in nur fünf Jahren wurde er vom Major zum Generalleutnant) zum vierten Obersten Befehlshaber von ZAHAL. In der Kabinettssitzung, in der seine Ernennung diskutiert wurde, sparte Ben-Gurion nicht an Lob: "Im Befreiungskrieg hat er sich als einer der tapfersten Krieger erwiesen, er hat Ramle erobert. Er verfügt über ein militärisches Denken, umfassende analytische Fähigkeiten und großes Führungspotential".

Im Sinai-Krieg dann wurde er zum "Militärischen Führer des Sieges", zum nationalen Helden und weltweit bekannten Figur. Zehn Jahre später, nach dem Sechs-Tage-Krieg, wurde er, nach einem umstrittenen politischen Kampf, in den er selbst nicht verwickelt war, zum Verteidigungsminister ernannt. Dayan, der weit davon entfernt war, ein Heiliger zu sein, wurde hier zum Heiligen gemacht, während andere für ihn die Arbeit machten. Den Ruhm des Sieges stahl er dabei zwei anderen: einerseits dem Generalstabschef Yitzhak Rabin und vor allem von seinem Vorgänger als Verteidigungsminister, Levi Eshkol.

Nach dem Sieg im Sechs-Tage-Krieg war er in den Augen der Öffentlichkeit eine Art Prinz. Um ihn gab es einen Personenkult, wie man ihn vor ihm und auch nach ihm in Israel nicht erlebt hat, nicht mal um Persönlichkeiten wie David Ben-Gurion, Golda Meir oder Menachem Begin. Sein Portrait prangte auf Fahnen zum Unabhängigkeitstag und tauchte auf Neujahrsgrüßen auf. Er hielt Vorträge in riesigen Hallen vor einem Publikum, das durstig an seinen Lippen hing. Man verzieh ihm seine Eskapaden – den offenen Raub von Altertümern, das wilde Schürzenjägertum und die grenzenlose Profitgier.

Im Yom-Kippur-Krieg wurde er vom Göttersohn zum Gott der enttäuscht hat. Schuld waren die Überraschung angesichts des Kriegsausbruchs, das Scheitern, die Bilder von den Kriegsgefangenen, doch vor allem die schwerwiegenden Nachrichten von seiner Amtsführung als Verteidigungsminister – die Hiobsbotschaften, die er verbreitete und sein problematisches Verhalten angesichts des vorbildlichen Verhaltens der "Alten Dame", Ministerpräsidentin Golda Meir. Die Geschichte vom "Aufstieg und Fall des Moshe Dayan" ist nicht nur eine lokale Geschichte sondern eine Oper Wagnerischen Zuschnitts. Auch der Schlussakkord seines Lebens ist noch spannend – Dayan, der "Aussätzige", überquerte alle politischen Linien und schloss sich der Regierung von Menachem Begin an, um das Friedensabkommen mit unserem größten Feind, Ägypten, voranzubringen. Er war damals bereit, den gesamten Sinai für den Frieden zurückzugeben.

Im Guten wie im Schlechten, in unserer Galerie der Persönlichkeiten gibt es keine Figur, die so spannend ist wie Moshe Dayan.

(Ynet, 21.10.11)

Der Autor ist Professor für Geschichte an der Universität Haifa.

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder, sondern bieten einen Einblick in die politische Diskussion in Israel.

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Schwere Datenpanne im Bevölkerungsregister

Ein über eine Zeitarbeitsfirma vorübergehend beim Sozialministerium angestellter Mann hat 2006 den kompletten Datensatz des Bevölkerungsregisters gestohlen und über das Internet öffentlich zugänglich gemacht. Dies gab das Justizministerium am Montag bekannt.

Es handelt sich um die persönlichen Daten von neun Millionen lebender und bereits verstorbener Israelis, einschließlich persönlicher Identitätsnummer, Adresse, Familienstand und Verwandtschaftsverhältnisse zu anderen Bürgern.

Der Mann habe eine Kopie des Datensatzes an einen Klienten weitergegeben, von dem aus er sich schnell weiterverbreitet habe. Ein besonders unter Ultraorthodoxen verbreitetes Computer-Programm mit dem Namen Agron 2006 scheint auf diesen Daten zu basieren. In der ultraorthodoxen Community wird es häufig verwendet, um vor der Anbahnung einer Ehe den potentiellen Partner und seinen familiären Hintergrund zu überprüfen.


Personalausweise (Foto: Archiv)

Außerdem könnte das Programm auch genutzt werden, um in die Identität eines anderen zu schlüpfen, da alle relevanten Informationen enthalten seien, so Experten.

Die Ermittlungen zu dem Fall waren bereits 2009 begonnen worden. Erst jetzt war es den Ermittlern jedoch gelungen zu rekonstruieren, wie die Verbreitung konkret vor sich gegangen war. Aus diesem Grund wurde auch erst jetzt die Informationssperre aufgehoben.

Datenschützer sehen den Fall als ein besonders krasses Beispiel für die Gefahren der Datenerfassung. Besonders die Gegner der geplanten biometrischen Datenbank, deren Einführung im Juni dieses Jahres beschlossen wurde, sehen sich nun in ihren Befürchtungen bestätigt.

(Haaretz, 24.10.11)

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Mutterschaft sorgt für Veränderungen im Gehirn

Forscher der Hebräischen Universität Jerusalem haben herausgefunden, dass Mutterschaft mit dem Erwerb neuer Verhaltensweisen zusammenhängt, die zumindest teilweise durch die Veränderung bestimmter Hirnfunktionen angetrieben werden.

Die durch Dr. Adi Mizrahi am Zentrum für Hirnforschung an der Hebräischen Universtität durchgeführte Studie wurde im Journal "Neuron" publiziert. Sie gibt Einblicke darin, wie neurale Veränderungen, die Gerüche und Geräusche integrieren, hinter der Fähigkeit einer Mäusemutter stecken, die Rufe ihrer Jungen zu erkennen.

"Wir wissen, dass bestimmte Veränderungen im Gehirn mit Mutterschaft zusammenhängen, doch der Einfluss dieser Veränderungen auf die Verarbeitung von Sinneseindrücken und die Entstehung mütterlicher Verhaltensweisen sind weitgehend unbekannt", so Mizrahi. "Bei Mäusen spielen geruchs- und geräusch-basierende Reize eine wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Mutter und Jungen. Aus diesem Grund besagte unsere Hypothese, dass es ein Zusammenwirken zwischen der Verarbeitung von Geruchs- und Audioreizen geben könnte, bzw. dass der Geruch der Jungen die Art und Weise, wie die Rufe der Jungen im Gehirn der Mutter verarbeitet werden beeinflusst."

Mizrahi und sein Team haben untersucht, ob der akustische Cortex, die sogenannte Hörrinde, möglicherweise eine Rolle bei der frühen Verarbeitung dieser Reize spielen könnte. In ihrer Studie haben sie Mäuse, die noch nie Kontakt zu Jungen hatten, Mäuse, die in der Vergangenheit Kontakt zu Jungen gehabt hatten und säugende Mäuse, dahingehend mit einander verglichen, ob die Aktivität der Neuronen in ihrem akustischen Cortex sich voneinander unterscheidet. Tatsächlich ließen sich dramatische Unterschiede feststellen, am stärksten ausgeprägt waren die Reaktionen bei denjenigen Tieren, die gerade Junge säugten.

Damit scheint erstmals ein Hinweis auf eine multisensorische Reizverarbeitung in der Hörrinde erbracht, die direkt mit der Mutterschaft zusammenhängt.

(Hebräische Universität Jerusalem, 24.10.11)

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