Freitag, 09.07.2010
 
 
Wegen eines technischen Ausfalls konnte der Newsletter
in den letzten beiden Tagen nicht verschickt werden.
Jerusalem – Stadt mit Zukunft
 

Internationales Filmfestival in der Cinemathek
Von Shimi Elkabetz

Der 43. Jerusalem-Tag, der vor kurzem begangen wurde, hat breite Resonanz in den Nachrichtenrubriken gefunden. Eine Menge Zahlenangaben erschienen und mit ihnen Prophezeiungen des Zorns über das Schicksal Jerusalems, die sich hauptsächlich auf die ultraorthodoxe Machtübernahme in der Stadt und den Massenexodus der Säkularen beziehen. Die Schlussfolgerung aus den Worten all der Prophezeienden war düster: Jerusalem ist eine verlorene Stadt, am Ende, ohne Zukunft.



weiter
weitere Themen:
Neuer Flughafen für Eilat bewilligt

1 € - 4.9065 NIS (+0.284%)
1 CHF -3.6651 NIS (-0.147%)
1 £ - 5.8755 NIS (+0.355%)
1 $ - 3.8660 NIS  (0.000%)

(Bank of Israel, 09.07.10)


Sonnig und warm.

Jerusalem: 18/29 °C
Tel Aviv: 22/29 °C
Haifa: 23/30 °C
Be’er Sheva: 20/34 °C
Ein Gedi: 29/38 °C
Eilat: 29/41°C


Netanyahu bei Obama

Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat sich am Dienstag im Weißen Haus mit US-Präsident Barack Obama getroffen.

  weiter
Lieberman in Helsinki

Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat sich am Dienstag in Helsinki mit Finnlands Präsidentin Tarja Halonen getroffen

  weiter
Ashkenazi: Militärbeziehungen mit Türkei intakt

Die militärischen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei haben unter den politischen Spannungen der jüngsten Zeit nicht gelitten. Das betonte zumindest der Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), Gabi Ashkenazi, am Dienstag im Außen- und sicherheitspolitischen Ausschuss der Knesset.

  weiter
 
 


Jerusalem – Stadt mit Zukunft
Von Shimi Elkabetz

Der 43. Jerusalem-Tag, der vor kurzem begangen wurde, hat breite Resonanz in den Nachrichtenrubriken gefunden. Eine Menge Zahlenangaben erschienen und mit ihnen Prophezeiungen des Zorns über das Schicksal Jerusalems, die sich hauptsächlich auf die ultraorthodoxe Machtübernahme in der Stadt und den Massenexodus der Säkularen beziehen. Die Schlussfolgerung aus den Worten all der Prophezeienden war düster: Jerusalem ist eine verlorene Stadt, am Ende, ohne Zukunft.

An all dem ist nichts Wahres dran. Beginnen wir mit einigen Fakten. Wie viele Ultraorthodoxe gibt es wirklich in Jerusalem? Laut Angaben des Jerusalem-Zentrums für Israel-Studien stellen die Ultraorthodoxen etwa 20% der Gesamtbevölkerung der Stadt und 28% ihrer jüdischen Bevölkerung, welche sich auf eine halbe Million beläuft. Das heißt, mehr als 70% der in Jerusalem lebenden Juden bezeichnen sich selbst nicht als ultraorthodox. Der Anteil der Ultraorthodoxen an der Bevölkerung der Stadt ist im letzten Jahrzehnt stabil geblieben. Es stimmt, bestimmte Stadtteile Jerusalems wie Ramat Eshkol und bestimmte Gegenden in Ramot und Neve Yaakov werden ultraorthodox. Ein flüchtiger Blick auf die Liste der neuen Wohngegenden, die in den letzten zwanzig Jahren in der Stadt gebaut wurden, lehrt jedoch, dass sie mehrheitlich für eine nicht-ultraorthodoxe Bevölkerung bestimmt sind. Damit meine ich Malha, Givat Masua, Har Homa, Ramat Beit Hakerem und die baulichen Verdickungen in Pisgat Zeev.

Die relative Macht der Ultraorthodoxen in der Kommunalpolitik rührt nicht von ihrer Wahlmehrheit her, sondern – so scheint es – davon, dass sie eine gut organisierte und disziplinierte Minderheit sind, die mit einer gespaltenen und gleichgültigen Mehrheit konkurriert. In Jerusalem verhält sich die ultraorthodoxe Minderheit wie eine Mehrheit, während sich die nicht-ultraorthodoxe Mehrheit wie eine Minderheit gebärdet.

Die Propheten des Zorns stellen die Abwanderung als ein für die säkulare Bevölkerung der Stadt charakteristisches Phänomen dar. Aber auch das ist eine Falschdarstellung. Die Ultraorthodoxen verlassen Jerusalem in einem Maße, das ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht und sogar noch darüber hinausgeht. Laut dem Jerusalem-Zentrum für Israel-Studien wird die Zahl der ultraorthodoxen Jugendlichen im Jahr 2020 sogar auf 20% hinuntergehen. Der Abwanderungsstrom aus Jerusalem ist nicht homogen. Die Hälfte der Abwanderer entscheidet sich für Ortschaften im Großraum Jerusalem und bleibt so  mit der Kultur, dem Erziehungswesen, dem Arbeitsmarkt und dem Handel der Stadt verbunden. Tel Aviv zieht bspw. nur 10% der Abwanderer aus Jerusalem an sich.

Eine weitere verbreitete Behauptung besagt, dass die Abwanderung aus Jerusalem weitgehend eine für junge Leute zwischen 22 und 33 charakteristische Erscheinung ist. Das stimmt in der Tat. Aber während die Söhne und Töchter Jerusalems es verlassen, kommen 40 000 Studenten zum Studium an seinen akademischen Einrichtungen, und sie sind der Hebel zum Wachstum der Stadt. In Jerusalem gibt es eine hohe Konzentration von Kunstschulen, hochkarätigen Colleges für Technik, Ingenieurwesen und Erziehung – und natürlich die beste Universität des Landes.

Abgesehen von den höheren Bildungseinrichtungen arbeiten in Jerusalem die meisten jungen Körperschaften und Organisationen Israels. Dazu gehören die Organisation „Neuer Geist“, die Protestgruppe „Nett in Jerusalem“, das „Forum der Organisationen für ein freies Jerusalem“ und natürlich die Bewegung „Erwachen“. Darüber hinaus sind an der Hebräischen Universität die meisten politischen Hochschulzellen des Landes aktiv, die öffentlich Kämpfe führen. „Ofek“, die studentische Zelle der Arbeitspartei (Avoda), hat jüngst ein großes Medienecho erzeugt wegen ihres Kampfes gegen das Phänomen der Beschäftigung von Leiharbeitern an der Universität.

Außer jungen Leuten, Erziehung und gesellschaftlichem Aktivismus gibt es in Jerusalem auch eine facettenreiche und aufregende Kultur, die die Stadt zu einem weltweit renommierten Reiseziel. Gegenüber 2008 ist die Zahl der Kulturveranstaltungen um das Zweieinhalbfache gestiegen, und sie stehen denen Tel Avivs an Qualität in nichts nach.

Es gibt keinen Grund auf der Welt, der Jerusalem, eine an Kultur, viel gepriesenen akademischen Einrichtungen, universalhistorischen Schätzen und natürlich frischer Bergluft reiche Stadt, davon abhalten könnte, zu ihrem alten Glanz zurückzukehren. Jerusalem ist keine leichte Stadt und steht vor vielen Herausforderungen, aber bei einem Blick unter die Oberfläche entsteht ein völlig anderes Bild als das, das ihm anhaftet. Sich an die gängigen Klischees zu halten, wird die Stadt und ihre Bürger nicht dazu führen, der Herausforderungen Herr zu werden, die ihrer harren.

Der Autor ist Aktivist bei der Studentenorganisation OFEK und lebt in Jerusalem.

(Haaretz, 06.07.10)

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.
zum Anfang
diesen Artikel drucken
Neuer Flughafen für Eilat bewilligt
Die israelische Regierung hat am Dienstag einen Vorschlag von Verkehrsminister Israel Katz angenommen, wonach nördlich von Eilat bei Timna ein neuer internationaler Flughafen errichtet werden soll.

Die Planungen werden etwa ein Jahr dauern und 56 Millionen Dollar kosten. Die Kosten des neuen Flughafens werden auf etwa 1.7 Milliarden Dollar geschätzt, die Bauzeit auf drei Jahre. Die Israel Airports Authority finanziert den detaillierten plan aus ihren eigenen Mitteln.

Timna liegt 18 Kilometer nördlich von Eilat. Der dort geplante Flughafen soll sowohl internationale als auch innerisraelische Strecken bedienen. Der Schwerpunkt liegt auf Flügen aus und nach Europa.

(Globes, 06.07.10)
zum Anfang
diesen Artikel drucken



Netanyahu bei Obama
Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat sich am Dienstag im Weißen Haus mit US-Präsident Barack Obama getroffen. Der Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern und die iranische Bedrohung standen im Mittelpunkt ihres Vieraugengesprächs. Im Anschluss gaben die beiden Regierungschefs eine gemeinsame Pressekonferenz.


Foto: GPO

Obama bekräftigte eingangs das enge Verhältnis zwischen Israel und den USA und lobte die aktuelle Politik der Regierung Netanyahu gegenüber den Palästinensern:

„Das Band zwischen den Vereinigten Staaten und Israel ist unzerreißbar. Es umfasst unsere nationalen Sicherheitsinteressen, unsere strategischen Interessen, aber am wichtigsten ist das Band von zwei Demokratien, die eine Reihe von gemeinsamen Werten teilen und deren Menschen sich mit der Zeit immer näher gekommen sind.

Während unserer Diskussionen bei unserem privaten Treffen haben wir eine lange Reihe von Themen abgedeckt. Wir besprachen die Frage Gazas. Und ich lobte Ministerpräsident Netanyahu für den Fortschritt, der mit der Einfuhrerlaubnis für mehr Güter nach Gaza gemacht worden ist. Wir sehen einen wirklichen Fortschritt vor Ort. Ich denke, man hat anerkannt, dass das schneller und effektiver vonstatten gegangen ist, als viele Leute gedacht hätten.

Offenkundig gibt es da noch Spannungen und Fragen, die gelöst werden müssen, aber unsere beiden Staaten arbeiten gemeinsam daran, mit diesen Fragen umzugehen. Auch das Quartett war dabei, denke ich, sehr hilfreich. Und wir glauben, dass es einen Weg gibt, sicherzustellen, dass die Bevölkerung Gazas wirtschaftlich gedeihen kann, während Israel seine legitimen Sicherheitsinteressen wahren kann, indem es keine Raketen und Waffen für die Hamas hineinlässt.“

„Wir hatten eine eingehende Diskussion über die Aussichten für den Frieden im Nahen Osten. Ich glaube, Ministerpräsident Netanyahu will Frieden. Ich denke, er ist bereit, Risiken für den Frieden auf sich zu nehmen. Und während unserer Diskussion hat er abermals seine Bereitschaft bekräftigt, in ernsthafte Verhandlungen mit den Palästinensern einzutreten über das, was nicht nur das Ziel der beiden Beteiligten, sondern der ganzen Welt sein sollte – zwei Staaten, die Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben.“
„So möchte ich noch einmal betonten, dass ich finde, dass unsere Diskussion ausgezeichnet war. Wir haben das vergangene Jahr über erlebt, wie unser Verhältnis sich ausgeweitet hat; manchmal wird das nicht publiziert, aber in einer ganzen Reihe von Fragen – wirtschaftliche, militärische, Fragen den Erhalt des qualitativen militärischen Vorsprungs Israels betreffend, das Teilen von Geheimdienstinformationen, wie wir effektiv an der internationalen Front zusammenarbeiten können – verbessert sich unser Verhältnis in der Tat weiter. Und ich denke, eine Menge davon hat mit der ausgezeichneten Arbeit zu tun, die der Ministerpräsident geleistet hat“.

Netanyahu schloss sich seinem Gastgeber in der positiven Bewertung des Zustands der israelisch-amerikanischen Beziehungen an und bemerkte zur Frage des Friedensprozesses mit den Palästinensern u. a.:

„Ich denke, es gibt Lösungen, die wir uns zu Eigen machen können. Aber um zu diesen Lösungen zu gelangen, müssen wir mit Verhandlungen beginnen, um sie zu Ende zu führen. Wir haben Annäherungsgespräche aufgenommen. Ich denke, es ist Zeit, mit direkten Gesprächen zu beginnen. Ich denke, Präsident Abbas und ich sollten mit der Hilfe von Präsident Obama in direkte Verhandlungen eintreten, um ein politisches Friedensabkommen zu erreichen, das Sicherheit und Wohlstand mit einbezieht. Dafür muss die Palästinensische Autonomiebehörde ihr Volk auf Frieden vorbereiten, in Schulen, Schulbüchern usw.

Aber ich denke, am Ende ist Frieden die beste Option für uns alle, und ich denke wir haben eine einmalige Gelegenheit dazu, ihn zu schaffen. Der Präsident sagte, es sei seine Angewohnheit, all die Zyniker und Bedenkenträger und all die, die Möglichkeiten ausschließen, zu verblüffen. Und er hat es ein ums andere mal gezeigt. Ich denke, ich hatte selbst die Gelegenheit, einige Zyniker zu verblüffen. Und ich denke, wenn wir mit Präsident Abbas zusammenarbeiten, können wir unseren Völkern, der Region und dem Rest der Welt eine große Botschaft der Hoffnung übermitteln.“

Die vollständige Pressekonferenz lässt sich unter folgendem Link nachlesen und betrachten: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2010/Remarks_PM_Netanyahu_US_President_Obama_6-Jul-2010.htm

(Außenministerium des Staates Israel, 06.07.10)
zum Anfang
diesen Artikel drucken
Lieberman in Helsinki
Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat sich am Dienstag in Helsinki mit Finnlands Präsidentin Tarja Halonen getroffen und ihr für die guten bilateralen Beziehungen zwischen beiden Länder gedankt.


Foto: MFA

In Hinsicht auf den Nahostkonflikt schloss sich Lieberman dem Aufruf von Ministerpräsident Netanyahu zu direkten Gesprächen zwischen Israel und den Palästinensern an.

Zuvor war Israels Außenminister bereits von seinem finnischen Amtskollegen Alexander Stubb empfangen worden, den er der Wertschätzung Israels für Finnlands ausgewogenen Ansatz gegenüber Israel innerhalb der Europäischen Union und anderer internationalen Organisationen versicherte. Auch der Konflikt um das iranische Atomprogramm stand auf der Tagesordnung.

(Außenministerium des Staates Israel, 06.07.10)
zum Anfang
diesen Artikel drucken



Ashkenazi: Militärbeziehungen mit Türkei intakt
Die militärischen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei haben unter den politischen Spannungen der jüngsten Zeit nicht gelitten. Das betonte zumindest der Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), Gabi Ashkenazi, am Dienstag im Außen- und sicherheitspolitischen Ausschuss der Knesset.


Foto: IDF

„Der Dialog mit den Türken geht auf allen militärischen Ebenen weiter, und es gibt auch gemeinsame Übungen“, versicherte der Generalleutnant; mit seinem türkischen Amtskollegen habe er nach der Kaperung der Gaza-Flottille durch die israelische Marine gesprochen.

„Die Beziehungen mit der Türkei sind wichtig“, sagte er. „Nicht alles, was passiert, ist für das [türkische] Militär akzeptabel. Wir müssen die Beziehungen auch in stürmischen Zeiten aufrechterhalten. Ich habe persönlich mit dem türkischen Generalstabschef gesprochen, auch nach dem Vorfall mit der Flottille.“

Ashkenazi kam auch auf die geplante Gaza-Flottille aus dem Libanon zu sprechen. Die libanesische Regierung müsse wissen, dass man sie als verantwortlich für etwaige Zusammenstöße betrachten werde.

(Yedioth Ahronot, 06.07.10)
zum Anfang
diesen Artikel drucken

 
Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 1475 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
zum Anfang
diesen Artikel drucken


An- und Abmelden des Newsletters
Newsletter-ArchivIsrael Ministry of Foreign Affairs
Israel von A-ZIsrael Line - MFA Newsletter
Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel AvivIsrael Defense Forces IDF
 www.facebook.com/botschaft.israel.berlin
 www.twitter.com/Israel_Germany
 www.youtube.com/botschaftisrael
 www.studivz.net/botschaftisrael
 www.botschaftisrael.wordpress.com


Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters