Montag, 03.05.2010
 
 
Das Dreigespann des Terrors
 
Von Benji Davis

Das Weiße Haus Obamas hat Annäherungsgespräche zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde an die Spitze seiner Nahostpolitik gestellt, wobei es glaubt, erfolgreiche Verhandlungen würden zu einem positiven Dominoeffekt im Rest der Region führen.

Aber kein zukünftiges Abkommen zwischen Netanyahu und Abbas würde zum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern führen oder den Konflikt zwischen dem Westen und islamistischen Extremisten beilegen. Selbst bei der Gründung eines palästinensischen Staates hätte das Dreigespann des Terrors – Iran und seine Terrorverbündeten Hamas und Hisbollah – die Macht, jeglichen Übergang zu einem ruhigen Zustand in der Levante zu verhindern.

Die Hamas hat wieder den Raketenbestand der Zeit vor der Operation Gegossenes Blei erreicht. Außerdem hat die Terrororganisation ihre Raketenschlagkraft verbessert – nur ein Knopfdruck, und Raketen könnten über Tel Aviv niedergehen.



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Neue Drohungen aus Teheran

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(Bank of Israel, 03.05.10)


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Lieberman: Frieden kann nicht erzwungen werden

Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat Israels Position im Vorfeld der Annäherungsgespräche mit den Palästinensern erläutert.

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Politischer Dialog mit der Türkei

Der politische Dialog zwischen Israel und der Türkei ist am Sonntag in die nächste Runde gegangen.

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Israel auf dem Heidelberger Stückemarkt

„Mit der Einladung von drei Gastspielen und drei Autoren aus Israel und mit der zweijährigen Theaterpartnerschaft Tel Aviv – Heidelberg hat die künstlerische Kooperation von Deutschland und Israel eine neue Stufe erreicht.“ Mit dieser Feststellung beschloss der israelische Botschafter Yoram Ben-Zeev am Donnerstagabend seine Eröffnungsrede zum 27. Heidelberger Stückemarkt.

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Das Dreigespann des Terrors
Von Benji Davis

Das Weiße Haus Obamas hat Annäherungsgespräche zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde an die Spitze seiner Nahostpolitik gestellt, wobei es glaubt, erfolgreiche Verhandlungen würden zu einem positiven Dominoeffekt im Rest der Region führen.

Aber kein zukünftiges Abkommen zwischen Netanyahu und Abbas würde zum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern führen oder den Konflikt zwischen dem Westen und islamistischen Extremisten beilegen. Selbst bei der Gründung eines palästinensischen Staates hätte das Dreigespann des Terrors – Iran und seine Terrorverbündeten Hamas und Hisbollah – die Macht, jeglichen Übergang zu einem ruhigen Zustand in der Levante zu verhindern.

Die Hamas hat wieder den Raketenbestand der Zeit vor der Operation Gegossenes Blei erreicht. Außerdem hat die Terrororganisation ihre Raketenschlagkraft verbessert – nur ein Knopfdruck, und Raketen könnten über Tel Aviv niedergehen.

Die Hisbollah im Libanon ist mit ihren 40 000 von den Ayatollahs finanzierten, auf Israel gerichteten Raketen und ihren Tausenden von den Ayatollahs trainierten Kämpfern bereit, jeden Augenblick in die nächste Auseinandersetzung mit ihren jüdischen Nachbarn einzutreten.

Und der Iran hat laut amerikanischer Geheimdienste genug Nukleartreibstoff produziert, um einen „rapiden Sprint“ hin zur Bombe zu vollziehen. In Anbetracht der kontinuierlichen Aufrufe der iranischen Führung zur Zerstörung Israels und der ihnen eigenen apokalyptischen Version des Islams (gemäß derer Chaos und Gewalt als Mechanismus der Herbeiführung einer messianischen Welt fungieren), sollte niemand an der Bereitschaft der Islamischen Republik zum Einsatz der Bombe zweifeln.

Aber kein Experte oder politischer Führer, selbst auf israelischer Seite, hat konsequent dargelegt, wie das Dreigespann des Terrors „Israel von der Landkarte wischen“ könnte ohne jemals den Knopf zu drücken – nämlich wie folgt:

Erstens – ein Ende des Friedensprozesses herbeiführen: Sollte ein arabischer Partner jemals Verhandlungen führen wollen, wäre er nicht in der Lage, dem jüdischen Staat irgendwelche Zugeständnisse zu machen oder Kompromisse anzubieten, ohne zuerst die Konsequenzen seines Handelns in Hinsicht auf die Islamische Republik abzuwägen. Ein atomar bewaffneter Iran könnte womöglich sowohl Jordanien als auch Ägypten dazu zwingen, ihre Friedensverträge mit Israel zu widerrufen, was die Kriegsgefahr in der Levante zu einem Höhepunkt treiben würde. Durch den Druck des Terrordreigespanns könnten sich Amman und Kairo sogar dazu gezwungen sehen, bei Ausbruch eines regionalen Krieges in Israel einzumarschieren.

Zweitens – Israels militärische Optionen einschränken: Der jüdische Staat würde nicht länger über das Abschreckungspotential verfügen, das er derzeit gegenüber seinen islamistischen Nachbarn im Libanon und in Gaza besitzt. Ein Iran mit atomarer Schlagkraft könnte Hamas und Hisbollah mit weiter reichenden und tödlicheren Raketen als ihre gegenwärtigen Katyushas und Kassams ausstatten, ohne einen israelischen Vergeltungsschlag befürchten zu müssen. Mit der iranischen Atombedrohung über seinem Kopf würde Israel wenig Verteidigungsmöglichkeiten gegen verstärktes Raketenfeuer an seiner nördlichen und südlichen Peripherie haben, und infolge dessen wären die Bewohner gezwungen, ins Zentrum des Landes zu fliehen.

Drittens – Israels Wirtschaft so schwächen, dass es kein Zurück mehr gibt: In einer Umfrage von 2007 gaben 27% der Israelis an, sie würden Israel verlassen, wenn der Iran atomares Know-how erhielte. Es wäre keine Überraschung, wenn ausländische Investoren und Israels Elite – Unternehmer, High-Tech-Funktionäre, Geschäftsleute, Intellektuelle, Ärzte, Anwälte und Akademiker – aus dem Land fliehen würden.

Und mit der Flucht eines Viertels der Landesbevölkerung in die Diaspora würde ein atomarer Iran das Ende des zionistischen Traums herbeiführen – indem Juden aus ihrem historischen Heimatland fliehen und Zuflucht im Ausland suchen.

Anstatt Herrn Netanyahu für die Baupolitik seiner Regierung zu verurteilen, würde sich ein dem Frieden im Nahen Osten verpflichtetes Weißes Haus darauf konzentrieren, Irans Finanzierung und Ausbildung von Terrororganisationen zu stoppen, die israelische und westliche Ziele ins Visier nehmen, durch eine „Koalition der Willigen“ lähmende Sanktionen über den Iran verhängen und die „Gemäßigten“ in Ramallah dazu drängen, die Anstachelung ihrer Jugend zum Judenhass zu beenden.

Die Obama-Administration muss begreifen, dass das Haupthindernis für den Frieden nicht Israel ist, sondern die existentielle Bedrohung, die von dem gefährlichen Trio Iran, Hisbollah und Hamas ausgeht. Und wenn dieses Dreigespann des Terrors atomar werden würde, könnte es sein Ziel einer Vernichtung des jüdischen Staates sogar erreichen, ohne jemals den Knopf zu drücken.

(Yedioth Ahronot, 03.05.10)

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.
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Neue Drohungen aus Teheran
Der iranische Vizepräsident Mohammad Rida Rahimi hat am Freitag verkündet, sein Land werde „Israel die Füße abhacken“, wenn es Syrien angreifen sollte. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP.

„Wir werden Syrien gegen jede [israelische] Bedrohung zur Seite stehen“, erzählte Rahimi Reportern während einer Pressekonferenz mit dem syrischen Ministerpräsidenten Mohammad Naji Otri in Damaskus. „Wenn die, die palästinensisches Land vergewaltigt haben, irgendetwas versuchen wollen, werden wir ihre Füße abhacken.“

Irans Vizepräsident sprach dabei vor dem Hintergrund jüngster Äußerungen von US-Präsidentin Hillary Clinton, die Syrien davor warnte, mit seinen Waffenlieferungen an die libanesische Terrororganisation Hisbollah die Gefahr eines Krieges herbeizuführen.

(Haaretz, 30.04.10)

Am Sonntag gab der iranische Verteidigungsminister Ahmad Vahidi bekannt, dass die Islamische Republik ein neues Kurzstreckenabwehrsystem gegen Marschflugkörper entwickelt habe.

“Ein neues Kurzstrecken-Marschflugabwehrsystem mit der Fähigkeit, 4000 Projektile pro Minute abzufeuern, ist am Verteidigungsministerium hergestellt worden und wird bald eingeweiht werden“, sagte Vahidi der halboffiziellen Nachrichtenagentur Fars.

(Haaretz, 02.05.10)
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Lieberman: Frieden kann nicht erzwungen werden
Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat in der Jerusalem Post Israels Position im Vorfeld der Annäherungsgespräche mit den Palästinensern erläutert.

„Am Vorabend des Beginns der Annäherungsgespräche zwischen Israel und den Palästinensern ist es wichtig die internationale Gemeinschaft daran zu erinnern, dass der Staat Israel immer wieder bewiesen hat, dass er bereit ist, einen hohen Preis für den Frieden mit seinen Nachbarn zu zahlen.

Seit dem Friedensabkommen mit Ägypten im Jahr 1979 hat sich Israel von Gebieten zurückgezogen, die dreimal so groß sind wie sein gegenwärtiges Territorium.

Anders als das Narrativ der internationalen Gemeinschaft behauptet, sind die Siedlungen nie ein Hindernis für den Frieden gewesen. Im Gegenteil hat der einseitige Abzug aus Gush Kativ, wo Tausende von Juden evakuiert und Dutzende von Gemeinden zerstört wurden, nur anwachsendes Kassam-Raketenfeuer und eine extremistische Hamas-Regierung hervorgebracht.

Ein wirklicher Frieden kann daher nicht per Gesetz verordnet oder von außen aufgezwungen werden; er kann nur durch direkte Verhandlungen zwischen beiden Seiten, bei denen gegenseitiges Vertrauen entwickelt wird, erzielt werden.“

Den vollständigen Artikel gibt es unter dem folgenden Link: http://www.jpost.com/LandedPages/PrintArticle.aspx?id=174339

(The Jerusalem Post, 03.05.10)



Foto: Yossi Zamir/Archiv

Unterdessen äußerte sich Israels stellvertretender Außenminister Danny Ayalon vor dem Wirtschaftsausschuss der Knesset zu der Entscheidung der Palästinensischen Autonomiebehörde, israelische Produkte zu boykottieren, die in Judäa und Samaria hergestellt wurden.

„Wir unterscheiden nicht zwischen Jerusalem, Kiryat Tivon oder Ariel. Was uns anbelangt, ist dieser Boykott Teil einer kontinuierlich geplanten und finanzierten Kampagne der Palästinensischen Autonomiebehörde zur Hetze gegen Israel und zu seiner Delegitimierung. Die gegenwärtigen Maßnahmen bewegen sich auf der politischen Ebene, aber wir müssen die Angelegenheit weiter beobachten. Sollte diese Angelegenheit von einem politischen Rammbock zu einem wirtschaftlichen Problem werden, müssen wir bereit sein, weitere Schritte einzuleiten. Die Boykottfrage steht ganz oben auf der Agenda der politischen Gespräche zwischen dem Außenminister und dem Stab des Außenministeriums.“

„Wir stehen gegenwärtig am Beginn der Gespräche zwischen den Palästinensern und uns, und insofern nehme ich an, dass die Frage während der Annäherungsgespräche angeschnitten wird. Wenn der Boykott weitergeht, könnte das den Fortschritt der Gespräche und die Vertrauensgrundlage zwischen uns beschädigen.“

(Außenministerium des Staates Israel, 02.05.10)
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Politischer Dialog mit der Türkei
Der politische Dialog zwischen Israel und der Türkei ist am Sonntag in die nächste Runde gegangen. Der Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, Botschafter Yossi Gal, traf sich am Sonntag zu diesem Zweck mit dem Staatssekretär des türkischen Außenministeriums, Botschafter Feridun Sinirlioglu.


Gal (links) und Sinirlioglu (Foto: MFA)

Die beiden Seiten führten eindringliche Diskussionen über eine Reihe bilateraler und regionaler Fragen, den Friedensprozess und Möglichkeiten zum Ausbau des Verhältnisses zwischen Israel und der Türkei.

Das Gespräch verlief in einer positiven und warmen Atmosphäre, und man war sich einig über die Bedeutung der türkisch-israelischen Beziehungen. Die nächste bilaterale Diskussion soll im November in Ankara stattfinden.

(Außenministerium des Staates Israel, 02.05.10)
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Israel auf dem Heidelberger Stückemarkt
„Mit der Einladung von drei Gastspielen und drei Autoren aus Israel und mit der zweijährigen Theaterpartnerschaft Tel Aviv – Heidelberg hat die künstlerische Kooperation von Deutschland und Israel eine neue Stufe erreicht.“ Mit dieser Feststellung beschloss der israelische Botschafter Yoram Ben-Zeev am Donnerstagabend seine Eröffnungsrede zum 27. Heidelberger Stückemarkt.

Israel ist das Gastland des diesjährigen Heidelberger Stückemarkts, des umfangreichsten Förderfestivals für neue Dramatik im deutschsprachigen Raum.


Banalität der Liebe

Das Stück „Die Banalität der Liebe“ der Autorin Savyon Liebrecht über die Liebesbeziehung des Philosophen und späteren NS-Mitglieds Martin Heidegger zu seiner Schülerin, der Jüdin Hannah Arendt, wurde zur Eröffnung mit großem Beifall aufgenommen. Die zweite Aufführung des Abends, „They Call Me Jeckisch“,  über Israelis mit deutschen Wurzeln, wurde ebenfalls stark beklatscht und anschließend intensiv diskutiert.


Hadas Calderon in "They call me Jeckisch"

„They Call Me Jeckisch“, gespielt von israelischen und deutschen Schauspielern auf Hebräisch, Englisch und Deutsch, ist die erste Koproduktion der Theaterpartnerschaft zwischen dem Teatron Beit Lessin und dem Theater & Orchester Heidelberg. Die Partnerschaft wird u. a. gefördert im Fonds Wanderlust der Kulturstiftung des Bundes und vom Goethe Institut Tel Aviv. Die zweite Koproduktion, „Undercover Tel Aviv“, wird am 30.4. im Rahmen des Festivals uraufgeführt.

Zweite Säule des elftägigen Programms mit über 60 Veranstaltungen sind Uraufführungs-Gastspiele aus dem deutschsprachigen Raum, von Theater aus Berlin bis Wien, Frankfurt bis Zürich. Der thematische Schwerpunkt liegt in diesem Jahr passend zum Gastland bei Stücken zum Thema Shoah und Israel, darunter „Black Box“ nach Amos Oz vom Schauspielhaus Düsseldorf und „Kinder des Holocaust“ vom Theater der Jungen Welt Leipzig. Dazu kommt die Aufsehen erregende Eigenproduktion „Die Demjanjuk-Prozesse“ des kanadisch-jüdischen Autors Jonathan Garfinkel.

Für den Autorenwettbewerb kommen sechs junge Dramatiker aus Deutschland und der Schweiz sowie drei Israelis nach Heidelberg. In szenischen Lesungen werden ihre bislang noch nicht aufgeführten Stücke vorgestellt. Zum Abschluss des Festivals vergeben eine unabhängige Jury und das Publikum am 9.5. insgesamt vier hoch dotierte Preise.

Weitere Informationen täglich unter http://www.heidelberger-stueckemarkt.de

(Theater & Orchester Heidelberg, 30.04.10)
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Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 1408 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
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