Donnerstag, 28.01.2010
 
 
Netanyahu spricht in Auschwitz
 

Foto: Reuters
Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat am Mittwoch anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages eine Rede im nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz, das vor 65 befreit wurde.

„Ich möchte der Regierung Polens für das historische Bemühen danken, der größten Katastrophe, die mein Volk befiel, und des größten Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu gedenken.


weiter
weitere Themen:
Der Friedensprozess mit den Palästinensern – Fragen und Antworten (4)

1 € - 5.2274 NIS (-0.372%)
1 CHF - 3.5490 NIS (-0.460%)
1 £ - 6.0593 NIS (+0.251%)
1 $ - 3.7280 NIS  (-0.027%)

(Bank of Israel, 28.01.10)


Es wird wärmer.

Jerusalem: 9/16 °C
Tel Aviv: 9/20 °C
Haifa: 11/18°C
Be’er Sheva: 8/22 °C
Ein Gedi: 13/22 °C
Eilat: 11/23 °C


Ahmadinejads Mentor hetzt gegen Juden

Der spirituelle Mentor des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad, Ayatollah Mesbah-Yazdi, gilt als einer der radikalsten Kleriker in der Islamischen Republik. Im Zuge der inneren Unruhen hat er auch seine antisemitische Hetze noch intensiviert.

  weiter
Abschied vom Kollektiv: Kibbutzim im Wandel

Die israelischen Kibbutzim verändern weiter ihr Gesicht und wenden sich immer mehr vom Kollektivmodell ab. Einer an der Universität Haifa entstandenen Studie zufolge lassen sich inzwischen nur noch ein Viertel der Kibbutzim als Kollektivgemeinschaften klassifizieren.


  weiter
 
 


Netanyahu spricht in Auschwitz
Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat am Mittwoch anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages eine Rede im nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz, das vor 65 befreit wurde.

„Ich möchte der Regierung Polens für das historische Bemühen danken, der größten Katastrophe, die mein Volk befiel, und des größten Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu gedenken.

Wir, Polen und Juden, sind hier zusammengekommen, am Scheideweg der Tragödie. Unsere lange gemeinsame Geschichte schließt erstaunliche kulturelle Errungenschaften und den tiefsten Tiefpunkt ein, den die Menschheit je erfahren hat. Wir waren hier. Wir gedenken derer, die zu Tode erfroren sind. Wenn sie nicht zu Tode erfroren, wurden sie mit Gas exekutiert und in den Öfen verbrannt. Wir erinnern uns auch daran, dass ein Drittel der Gerechten unter den Völkern, die ihr Leben und das ihrer Kinder und ihrer Familien riskierten, um andere zu retten, Polen waren. Wir erinnern uns an all das.

Da wir hier stehen, um uns die Vergangenheit zu vergegenwärtigen, helfen wir dabei, eine Zukunft des Anstands, der Wahrheit und der Hoffnung für unsere beiden Völker und für die gesamte Menschheit zu schaffen.

Nun möchte ich auf Hebräisch sprechen, der wieder geborenen Sprache des Volkes, das die Nazis auslöschen wollten.

Die Stimmen von Millionen meines Volkes, die vergast, verbrannt und auf tausenderlei Weise ermordet wurden, steigen von diesem verfluchten Boden auf. Im letzten Moment ihres Lebens flüsterten oder schrieen viele die zeitlosen Worte unseres alten Volkes: „Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist Einer.“ Einige nutzten ihre letzten Atemzüge womöglich, um ein andere jahrhundertealtes Gebet zu psalmodieren: „Gedenke dessen, was Amalek dir antat. Vergesse niemals!“

Zu jenen, die hier ermordet wurden, und jenen, die die Zerstörung überlebten, bin ich heute aus Jerusalem mit einem Versprechen gekommen: Wir werden niemals vergessen! Niemals werden wir denen, die dieses Mahnmal des Todes geschändet haben, erlauben, Eure Erinnerung auszulöschen. Wir werden uns stets daran erinnern, was Amaleks Nazis euch angetan haben. Wir werden darauf vorbereit sein, uns zu verteidigen, wenn ein neuer Amalek auf der Bühne der Geschichte erscheint und abermals damit droht, die Juden zu vernichten.

Wir werden uns keinen Illusionen hingeben und glauben, dass die Bedrohungen, Schmähungen und Holocaust-Leugnungen schlicht leere Wort sind. Wir werden niemals vergessen. Wir werden immer auf der Hut sein.

Der Holocaust-Schriftsteller K. Zetnik nannte die Todeslager in seiner Zeugenaussage im Eichmann-Prozess einen „anderen Planeten“. Aber die Schrecken des Holocaust ereigneten sich nicht in einer weit entfernten Welt, sondern genau hier auf der Erde. Es war nicht das Werk bestialischer Tiere, sondern bestialischer Menschen, abscheulicher und verabscheuungswürdiger Mörder.

Die wichtigste Lehre aus dem Holocaust ist, dass ein mörderisches Böses frühzeitig gestoppt werden muss, solange es noch in den Kinderschuhen steckt und bevor es seine Pläne ausführen kann. Die aufgeklärten Nationen dieser Welt müssen diese Lehre lernen.

Wir, die jüdische Nation, die ein Drittel unseres Volkes auf Europas blutgetränktem Boden verloren hat, haben gelernt, dass die einzige Garantie für die Verteidigung unseres Volkes ein starker Staat Israel und die israelische Armee sind. Wir haben gelernt, die Nationen der Welt vor herannahender Gefahr zu warnen, aber uns gleichzeitig darauf vorzubereiten, uns selbst zu verteidigen.

Als Regierungschef des jüdischen Staates schwöre ich Ihnen heute: Nie wieder werden wir dem Bösen erlauben, das Leben unseres Volkes und das Leben unseres eigenen Landes auszulöschen.

Ich bin heute aus Jerusalem hierher gekommen, um denen, die hier zugrunde gegangen sind, zu sagen: Das Volk Israel lebt! Wir sind in unser Heimatland zurückgekehrt, das Land unserer Väter, in unsere Hauptstadt Jerusalem. Wir sind aus allen Teilen der Welt gekommen – Holocaust-Überlebende und jüdische Flüchtlinge aus arabischen Ländern, Juden aus der Sowjetunion und aus Äthiopien, aus Polen und aus dem Jemen, aus Rumänien und aus dem Irak, aus Frankreich und aus Marokko, Juden aus siebzig Ländern und fünf Kontinenten.

Einige, die kamen, hätten es fast nicht mehr geschafft. In Baracke Nr. 17 im Lager Birkenau, einige wenige Meter von hier, war ein 17jähriger jüdischer Jugendlicher untergebracht, der unter den 80 Peitschenhieben litt, die er im Ghetto von den Nazi-Folterknechten erhielt. Niemand glaubte, dass der Junge überleben würde, aber er überlebte und entfloh aus dem Lager. Nach dem Sieg über die Nazis vor 65 Jahren wanderte er nach Israel ein. 15 später war er der israelische Polizist, der Adolf Eichmann bewachte, als der jüdische Staat den Nazi-Schergen vor Gericht brachte.

Dieser junge Mann ist Michael Goldman. Mit seiner Frau Eva gründete er eine Familie in Israel, und mittlerweile haben sie fünf Kinder und neun Enkelkinder. Michael ist heute bei uns – ein Zeuge des Holocaust, ein Zeuge der Erlösung

Das jüdische Volk entstieg der Asche und der Zerstörung, einem fürchterlichen Schmerz, der nie wird geheilt werden können. Bewehrt mit dem jüdischen Geist, der menschlichen Gerechtigkeit und der Vision der Propheten brachten wir neue Zweige hervor und schlugen tiefe Wurzeln. Trockene Knochen wurden mit Fleisch bedeckt, ein Geist erfüllt sie, und sie lebten und standen auf eigenen Füßen.

Wie Hesekiel prophezeite: „Und er sprach zu mir: Diese Knochen sind das ganze Haus Israel. Sie sagen: ‚Erdorrt sind unsere Knochen, verloren unser Hoffen; erstückt sind wir.’ Weissage darum und sprich zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Grüfte, heb euch herauf aus euren Gräbern, mein Volk, und führe euch zum Boden Israels.“

Ich stehe heute auf dem Boden, auf dem so Viele meines Volkes zugrunde gingen und ich bin nicht allein. Der Staat Israel und das gesamte jüdische Volk stehen mit mir. Wir neigen unser Haupt zu Ehren Eures Andenkens und heben unser Haupt, da wir die Flagge hissen, eine blau-weiße Flagge mit einem Davidstern in ihrer Mitte.

Und jedermann sieht. Und jedermann hört. Und jedermann weiß – dass unsere Hoffnung nicht verloren ist.“

(Außenministerium des Staates Israel, 27.01.10)
zum Anfang
diesen Artikel drucken
Der Friedensprozess mit den Palästinensern – Fragen und Antworten (4)
Das israelische Außenministerium hat einen aktuellen Katalog von 17 Fragen und Antworten zum Friedensprozess mit den Palästinensern zusammengestellt, der in den kommenden Wochen an dieser Stelle Stück für Stück präsentiert wird.

4. Wie hat sich die Machtübernahme der Hamas in Gaza auf die Chancen auf Frieden ausgewirkt?

Im Jahr 2005 zog sich Israel in der Hoffnung, eine Gelegenheit für den Frieden zu schaffen, aus dem Gaza-Streifen und vier Siedlungen im nördlichen Samaria zurück. Es zog seine Streitkräfte ab, evakuierte 8000 Siedler und räumte 25 Siedlungen, was Milliarden kostete und ein schweres nationales Trauma verursachte. Statt einer Bewegung hin zum Frieden erhielt Israel dafür ein feindseliges Territorium an seiner Grenze.

Die Hamas, eine vom Iran unterstützte Terrororganisation, übernahm 2007 die Macht im Gaza-Streifen. Die Angriffe auf israelische Zivilisten, die bereits seit 2000 im Gange waren, eskalierten dramatisch. Israelische Städte nahe dem Gaza-Streifen wurden zu Zielen von beinahe täglichem Beschuss mit Kassam-Raketen und Mörsergranaten; regelmäßig wurden grenzüberschreitende Terroranschläge versucht, und die terroristische Infrastruktur wuchs in alarmierendem Tempo an.

Israel hatte gehofft, die Abkoppelung des Gaza-Streifens würde zu einem Rückgang der Terroranschläge führen, wachsendem gegenseitigen Vertrauen und letztlich einem Friedensabkommen mit den Palästinensern. Der Aufstieg der Hamas und die damit einhergehende Gewalt haben die israelische Öffentlichkeit daran zweifeln lassen, ob die Opfer für den Frieden jemals vergolten werden. Da jedes Friedensabkommen Israel beträchtliche und handfeste Opfer sowie erhebliche Sicherheitsrisiken abverlangen wird, ist das Vertrauen der israelischen Bevölkerung eine wichtige Komponente des Friedens. Die andauernde Präsenz einer Terrororganisation in Gaza und ihre ständigen Versuche, die Macht im Westjordanland zu erlangen, unterminieren dieses Vertrauen ernsthaft.

Die Hamas hat den Bürgern Israels nichts als Gewalt gebracht und den Palästinensern nichts als Tragödien. Wie die Ereignisse in Gaza gezeigt haben, haben die Terroristen die Rechte der Palästinenser, die sie zu fördern vorgeben, lediglich untergraben. Seit Israels Abzug und dem Putsch der Hamas herrscht Chaos in Gaza. Die Hamas hat einen vom Iran gestützten Mini-Terrorstaat an Israels Südgrenze installiert. Sie hat der Bevölkerung Gazas ihre fundamentalistische Agenda aufgezwungen, indem sie die Rechtsprinzipien der Sharia zur Anwendung bringt und dabei Frauen unterdrückt, individuelle Freiheiten missachtet und ihre Gegner brutal verfolgt.

Es versteht sich von selbst, dass der zukünftige palästinensische Staat keine terroristische Einheit sein kann. Aus diesem Grunde besteht die internationale Gemeinschaft darauf, dass der Weg zu palästinensischer Staatlichkeit mit der Akzeptanz der Bedingungen einhergehen muss, die von dem internationalen Nahostquartett (UNO, EU, USA und Russland) umrissen wurden. Dazu gehört das Abschwören gegenüber dem Terror, die Akzeptanz früherer israelisch-palästinensischer Abkommen und die Anerkennung von Israels Existenzrecht. Als eine Terrororganisation, die sich – laut ihrer Selbstbeschreibung – Israels Zerstörung verpflichtet weiß, ist die Hamas völlig unfähig, irgendeines dieser Prinzipien anzuerkennen.

Niemand, der einen wahren Frieden wünscht oder eine bessere Zukunft für die Palästinenser, könnte auch nur daran denken, die Realität in Gaza – eine gewalttätige, fanatische Theokratie – im Westjordanland zu kopieren. All jene, die einen weiteren israelischen Rückzug im Westjordanland vorschlagen, müssen die Lehren von Gaza beherzigen.

(Außenministerium des Staates Israel, 30.12.09)
zum Anfang
diesen Artikel drucken



Ahmadinejads Mentor hetzt gegen Juden
Der spirituelle Mentor des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad, Ayatollah Mesbah-Yazdi, gilt als einer der radikalsten Kleriker in der Islamischen Republik. Im Zuge der inneren Unruhen hat er auch seine antisemitische Hetze noch intensiviert.

Kürzlich hielt Mesbah-Yazdi eine Rede vor hochrangigen Vertretern der Revolutionswächter in der Stadt Qom, in der er eine Verbindung zwischen dem iranischen Reformlager und den „Juden und Zionisten“ herstellte. Dabei konstatierte er: „Die Weltzentren der Korruption gehören Juden und Zionisten, die danach trachten, den Rest der Welt zu korrumpieren, dass sie am Ende die Welt regieren können.“ Juden seien nicht nur die „korrupteste Rasse“, sondern auch die „größten Intriganten und Unheilstifter auf der Welt“, und sie würden nicht ruhen und die Muslime in Ruhe lassen, „bis sie den Islam zerstören“.

Weiter ließ der Ayatollah verlauten: „Wir glauben, dass die Juden die Feinde des Islam sind, eine Tatsache, die der Koran vor 1400 erkannte; ihre Verbrechen durch die Geschichte hindurch zeugen von dieser Wahrheit.“

Weitere Informationen gibt es unter dem folgenden Link: http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/iran_e048.htm

(Intelligence and Terrorism Information Center, 25.01.2010)
zum Anfang
diesen Artikel drucken



Abschied vom Kollektiv: Kibbutzim im Wandel
Die israelischen Kibbutzim verändern weiter ihr Gesicht und wenden sich immer mehr vom Kollektivmodell ab. Einer an der Universität Haifa entstandenen Studie zufolge lassen sich inzwischen nur noch ein Viertel der Kibbutzim als Kollektivgemeinschaften klassifizieren.

Im klassischen Kollektiv-Kibbutz erhalten alle Mitglieder das gleiche Monatseinkommen. Nach dem reformierten Modell hängt das Einkommen von der Arbeit des jeweiligen Mitglieds ab und enthält oftmals Gehälter, die außerhalb der Dorfgemeinschaft erwirtschaftet wurden.

Allein im vergangenen Jahr haben sich fünf Kibbutzim für ein differenziertes Einkommenssystem entschieden, dem nun insgesamt 72% folgen. Nur eine geringe Anzahl von Kibbutzim (3%) verfügt über ein Mischmodell.

Dr. Shlomo Getz vom Institut für die Erforschung des Kibbutz und der Kooperativen Idee an der Universität Haifa führt den Gestaltwandel in erster Linie auf den ideologischen Wandel zurück.

In wirtschaftlicher Hinsicht habe das differenzierte Gehaltssystem kaum konkrete Vorteile mit sich gebracht. Ebenso wenig sei in den Kibbutzim, die es eingeführt haben, dadurch der Abwanderungstrend gestoppt worden.

(The Jerusalem Post, 25.01.10)
zum Anfang
diesen Artikel drucken

 
Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 1314 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
zum Anfang
diesen Artikel drucken


An- und Abmelden des Newsletters
Newsletter-Archiv Israel Ministry of Foreign Affairs
Israel von A-Z Israel Line - MFA Newsletter
Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv Israel Defense Forces IDF


Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters