Dienstag, 30.06.2009
 
 
Warum hasst uns der Iran?
 
Von Issac Ben-Israel

Ich denke, ich bin nicht der einzige Israeli, der sich fragt, was der Iran eigentlich von uns will. Wir haben keine gemeinsame Grenze mit dem Iran, und wir hatten nie einen substantiellen Konflikt. Selbst der Konflikt, den wir mit seinen palästinensischen „Brüdern“ haben, kann die tiefe Feindseligkeit des iranischen Regimes gegenüber Israel nicht erklären.



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Auch Kasachstan besorgt über Irans Atomprogramm
Hamas plante Ermordung von PA-Funktionären

     

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(Bank of Israel, 20.06.09)


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Chaim Ramon verlässt die Knesset

Der langjährige Abgeordnete Chaim Ramon hat seinen Rückzug aus der Knesset angekündigt.

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Justizministerium auf dem Weg zur Zivilehe

Israels Justizminister Yaakov Ne’eman hat einen Entwurf für die Einführung der Zivilehe vorbereitet.

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Neueinwanderer aus dem Jemen

Eine Gruppe von 16 jemenitischen Juden ist kürzlich in Israel gelandet und mit Hilfe der Jewish Agency ins Land eingewandert. In der ersten Phase ihrer Integration in die israelische Gesellschaft werden die drei Familien in einem Aufnahmezentrum untergebracht.


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Warum hasst uns der Iran?
Von Issac Ben-Israel

Ich denke, ich bin nicht der einzige Israeli, der sich fragt, was der Iran eigentlich von uns will. Wir haben keine gemeinsame Grenze mit dem Iran, und wir hatten nie einen substantiellen Konflikt. Selbst der Konflikt, den wir mit seinen palästinensischen „Brüdern“ haben, kann die tiefe Feindseligkeit des iranischen Regimes gegenüber Israel nicht erklären. Sie sind nicht einmal „Brüder“, da die Iraner keine Araber sind. Zwar sind sie Muslime, aber nicht aus dem „richtigen Lager“.

Die Iraner sind Schiiten, während die meisten der Araber in unserer Umgebung (mit Ausnahme der südlibanesischen Bevölkerung) Sunniten sind. Warum erklären die Iraner also dauernd ihr Verlangen, unseren Staat zu vernichten? Was wollen sie von uns?

Genau diese Frage habe ich vor etwa vier Jahren dem Mann gestellt, der zu jener Zeit als Vorsitzender der Reformpartei im iranischen Parlament fungierte, Dr. Reza Khatami. Zur Zeit unseres Treffens, irgendwo in Europa, war sein Bruder Präsident des Iran. Nach einigen Tagen von Gesprächen mit ihm und auf Grundlage dessen, was ich seitdem gelesen und gelernt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Hass der Führer des Iran (Konservative wie Reformer) gegen Israel nicht von Israels Politik oder seinem Handeln herrührt, sondern vielmehr von der Bedrohung ihres erstrebten Lebensstils durch die westliche Kultur.

Das gegenwärtige iranische Regime versucht, die Gesellschaft gegen das Eindringen von Ideen von außen abzusperren, die es als Bedrohung für die gegenwärtige Ordnung betrachtet. Gemäß den Autoritäten in Teheran wird der rechte Lebensstil von der alt überlieferten religiösen Tradition umrissen, auf der Basis der heiligen Schriften. Das Verlangen, die gegenwärtige Ordnung aufrechtzuerhalten, erfordert einen totalen Krieg gegen die Elemente, die seinen Wechsel wollen, angeführt von der „westlichen Kultur“, die andere Horizonte bietet und den Gedanken der freien Entscheidung hochhält.

Diese Kultur wurde auf dem Wege von Revolutionen geformt und bevorzugt Wandel und Innovation gegenüber Tradition und Religion. Es begann mit der religiösen Revolution des 16. Jahrhunderts (der Reformation), setzte sich mit der wissenschaftlichen Revolution des 17. Jahrhunderts und der industriellen Revolution des 18. Jahrhunderts fort und kulminierte in der politischen Revolution in Frankreich, die das Banner von Gleichheit und Bürgerrechten trug.

Die jungen Iraner sind verwirrt, sagte Staatsoberhaupt Khamenei vergangene Woche in Reaktion auf die Unruhen auf Teherans Straßen, und fügte hinzu, dass sie „mehr Spiritualität“ benötigen würden. Diese „jungen Leute“ (mehr als die Hälfte aller heute lebenden Iraner wurde nach der Khomeini-Revolution geboren) wollen leben wie ihre Altersgenossen im Westen. Sie wollen die Innovationen in Wissenschaft und Technologie genießen, die Freiheit, ohne Furcht vor der Regierung zu leben, und sie wollen ihre Ansichten zu jedwedem Thema zum Ausdruck bringen dürfen, ohne Zensur durch die alten Autoritäten.

Die westliche Kultur ist der größte Feind des iranischen Regimes, und aus diesem Grund hassen sie die Führungsmacht des Westens – die Vereinigten Staaten, und das Land, dass sie als deren Agenten im Nahen Osten wahrnehmen – Israel. Daher beziehen sie sich auf jene als „großen Satan“ und auf uns als „kleinen Satan“. Die USA werden im Iran nicht wegen Israels Verhalten gehasst. Das Gegenteil ist der Fall: Israel ist Zielscheibe des iranischen Hasses, da es die amerikanische Kultur verkörpert.

Der Iran erlebt derzeit einen Kampf, der in eine Revolution münden könnte. Es ist dies kein Kampf zwischen zwei Präsidentschaftskandidaten, dem, der „gewählt“ worden ist (Ahmadinejad), und dem, der die Rechtmäßigkeit der Wahl anzweifelt (Moussavi). An dieser Front hat der wirkliche Führer (Khamenei) Recht gehabt, wenn er sagte, dass alle vier Kandidaten von ihm für gut befunden worden seien und alle lediglich unterschiedliche Facetten derselben Idee repräsentieren.

Der wirkliche Kampf herrscht zwischen der herrschenden Elite und den jungen Leuten, die nach der Khomeini-Revolution geboren wurden. Jene wünschen eine Abriegelung des Iran, um das Einströmen neuer und gefährlicher Ideen von außen zu verhindern. Diese wünschen in einer offenen freien Gesellschaft zu leben, ähnlich der, die im Westen vorzufinden ist.

(Yedioth Ahronot, 29.06.09)

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.
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Auch Kasachstan besorgt über Irans Atomprogramm
Kasachstans Präsident Nursultan Nazarbayev hat seinem israelischen Amtskollegen Shimon Peres versichert, dass sein Land den Iran nicht bei der Fortentwicklung seines Atomprogramms unterstützt.

„Ich verstehe, dass diese Angelegenheit sie beunruhigt, so wie sie uns beunruhigt“, sagte Nazarbayev auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem israelischen Präsidenten während dessen Besuch in der kasachischen Hauptstadt Astana. „Von unserem Territorium aus werden keine nuklearen Substanzen fließen“.

Der kasachische Präsident verwies darauf, dass sein Land das wahrscheinlich viertgrößte Nukleararsenal der Welt aufgegeben, damit aber bedauerlicherweise kaum Nachahmer gefunden habe. Auch die Sicherheit es Iran würde durch einen Abbruch des Atomprogramms eher gestärkt als geschwächt werden.

Unterdessen hat der Iran seinen Botschafter aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zurückgerufen, nachdem Peres auch dort zu einem Staatsbesuch empfangen worden war.

(Yedioth Ahronot, 30.06.09)
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Hamas plante Ermordung von PA-Funktionären
Palästinensische Sicherheitskräfte haben eine Hamas-Zelle verhaftet, die geplant hatte, Beamte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zu ermorden. Das teilte der Generalsekretär des palästinensischen Präsidialamts, Tayeb Abdul-Rahim, am Montag mit.

Am 7. Juli, dem Tag, den Ägypten für die Unterzeichnung eines Abkommens zwischen der islamistischen Terrororganisation und der Fatah festgesetzt hat, sollte ein Anschlag im nördlichen Westjordanland verübt werden. Der Befehl dazu geht auf die Führung der Hamas im Ausland und ihren militärischen Arm in Gaza, die Izz al-Din al-Kassam-Brigaden, zurück.

„Die PA ist sich sicher, dass die Hamas nicht zu einem Abkommen in Kairo bereit ist“, so Abdul-Rahim. „Wir werden sie ihre geheimen Pläne nicht ausführen lassen.“

(Yedioth Ahronot, 29.06.09)
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Chaim Ramon verlässt die Knesset
Der langjährige Abgeordnete Chaim Ramon hat seinen Rückzug aus der Knesset angekündigt.

In einer eigens einberufenen Pressekonferenz zeigte sich der frühere Vize-Ministerpräsident zuversichtlich, dass seine Kadima-Partei früher oder später an die Regierung zurückkehren werde.

„Ich glaube fest an Kadima und ihren Platz in der israelischen Politik“, sagte Ramon. „Ich denke, sie ist eines der wichtigsten Dinge, die während meiner Jahre in der Politik gegründet worden sind.“


Foto: Kadima

Der 59jährige hat 26 Jahre lang dem israelischen Parlament angehört, die meiste Zeit als Abgeordneter der Arbeitspartei (AVODA). Er wird von nun an in der Privatwirtschaft tätig sein und außerdem dem Parteirat von Kadima angehören.

(Haaretz, 29.06.09)
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Justizministerium auf dem Weg zur Zivilehe
Israels Justizminister Yaakov Ne’eman hat einen Entwurf für die Einführung der Zivilehe vorbereitet. Damit soll  es nicht-jüdischen und konfessionslosen Paaren ermöglicht werden, in Israel zu heiraten.

Die Initiative Ne’emans geht auf den Koalitionsvertrag zwischen der Partei Israel Beiteinu und dem Likud zurück und soll am heutigen Dienstag der Regierung vorgelegt werden.

Israels Außenminister Avigdor Lieberman, der als Vorsitzender von Israel Beiteinu bereits einmal einen Gesetzesvorstoß in der Knesset zur Einführung der Zivilehe gemacht hat, lobte den Entwurf als „ersten Schritt hin zur vollen Gesetzgebung“. „Wenn dies einmal abgeschlossen ist, wird es von größter Bedeutung für die israelische Gesellschaft sein. Das Zivilehegesetz ist dazu gedacht, ein fundamentales Problem innerhalb Israels zu lösen und die Diskriminierung eines ganzen Bevölkerungssektors zu beenden, der viel für das Land tut und ein wichtiger Teil von ihm ist.“

Die Mehrheit der konfessionslosen Nicht-Juden im Land sind Einwanderer aus der früheren Sowjetunion.

(Yedioth Ahronot, 30.06.09)
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Neueinwanderer aus dem Jemen
Eine Gruppe von 16 jemenitischen Juden ist kürzlich in Israel gelandet und mit Hilfe der Jewish Agency ins Land eingewandert. In der ersten Phase ihrer Integration in die israelische Gesellschaft werden die drei Familien in einem Aufnahmezentrum untergebracht.

„Ich hoffe, alle Juden des Jemen werden so bald wie möglich Aliyah nach Israel machen und nicht nach anderswohin auf der Welt auswandern“, sagte Eli Cohen, der Direktor der Abteilung für Einwanderung und Absorption der Jewish Agency.

Gegenwärtig leben noch etwa 260 Juden im Jemen, die meisten in der Stadt Rada. Die Gemeinde hat harmonisch an der Seite ihrer muslimischen Nachbarn gelebt, bis vor kurzem Drohungen gegen ihre Mitglieder ergingen. Die wachsende Feindseligkeit gegen Juden werde von den jemenitischen Behörden weitgehend ignoriert, klagen die Betroffenen.

(Yedioth Ahronot, 21.06.09)
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Events
Vorträge von Ronen Bergman



Als „gefährlichste Terrormacht  der Welt“ bezeichnet der bekannte israelische Journalist  und Buchautor Dr. Ronen Bergman den Iran. Mit  seinem Buch „The Secret War with Iran“ hat  Bergman ein Standardwerk zu diesem Krisenherd vorgelegt. Aber nicht nur seine Kenntnis der Machtstrukturen Teherans, auch sein profundes, in drei Beststellern nachlesbares Wissen über den israelisch-palästinensischen Konflikt verleiht seiner Stimme über Expertenkreise hinaus Gewicht.

Ronen Bergman wird in dieser Woche zwei öffentliche Vorträge in Deutschland halten:


Einladung der DIG Frankfurt und von Honestly Concerned zur Vortragsveranstaltung „Zusammenstoß der Zivilisationen -
Iran und die westliche Welt zwischen 1978 und 2007“ (in Englisch mit Übersetzung) in Frankfurt am MIttwoch:
http://www.honestly-concerned.org/Temp/Invitation_Frankfurt_Bergman_2009-07-01.pdf


Einladung von Stop the Bomb zur Vortragsveranstaltung „The secret war with Iran and the current crisis“ (in Englisch) in Berlin am Sonntag:
http://de.stopthebomb.net/fileadmin/editors_de/Bilder_und_Grafiken/Ronen_Bergman_-_Iran_-_Berlin_5.7.09.pdf

Informationen zu Bergman und seinem Buch: http://www.thesecretwarwithiran.com/

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Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 1101 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
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