Mittwoch, 27.05.2009
 
 
Wegen Shavuot und Pfingsten erscheint der nächste Newsletter erst wieder am 2. Juni.
Die nordkoreanische Lektion
 
Von Orly Azoulay

Die schroffen Klänge des nordkoreanischen Atomtests haben lauten Widerhall in den Korridoren der Macht in Washington gefunden. Die Mitarbeiter des Weißen Hauses wissen, dass die Aktionen, die Nordkorea in den vergangenen Monaten unternommen hat, Barack Obama eine kreative und andersartige Lösung abverlangen. Die Sanktionen, die der Westen über das kommunistische Land verhängt hat, haben sich als völlig ineffektiv erwiesen.

Das Weiße Haus ist sich auch bestens der Tatsache bewusst, dass es auch Implikationen in Teheran hat, wenn ein kleines und isoliertes Land wie Nordkorea der amerikanischen Supermacht den Finger zeigt. Sollte es den USA nicht gelingen, Pjöngjang aufzuhalten, wird Teherans Appetit wachsen, und dann wäre es unmöglich, den Schneeballeffekt zu stoppen: Sollte der Iran sein Atomprogramm nicht einstellen, würde Israel handeln, und wenn Israel handelt, wird der Nahe Osten in Flammen aufgehen.

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(Bank of Israel, 26.05.09)


Sonnig und warm.

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Tel Aviv: 19-27°C
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Weitere Außenposten im Westjordanland geräumt

Israelische Sicherheitskräfte haben heute Morgen zwei weitere Siedlungsaußenposten nahe Hebron im Westjordanland geräumt. Die derzeitigen Spannungen zwischen der Regierung und rechtsextremen Aktivisten sind dadurch erneut angeheizt worden.

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Jerusalem: Umsonst Parken am Shabbat

Motorisierte Besucher der Jerusalemer Altstadt können aufatmen. Der neue Bürgermeister Nir Barkat hat nun entscheiden, den städtischen Parkplatz am Kikar Safra auch am Shabbat zu öffnen. Auf Druck der orthodoxen Bevölkerung waren in den vergangenen Jahren alle städtischen Parkplätze am Shabbat geschlossen geblieben.

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Die nordkoreanische Lektion
Von Orly Azoulay

Die schroffen Klänge des nordkoreanischen Atomtests haben lauten Widerhall in den Korridoren der Macht in Washington gefunden. Die Mitarbeiter des Weißen Hauses wissen, dass die Aktionen, die Nordkorea in den vergangenen Monaten unternommen hat, Barack Obama eine kreative und andersartige Lösung abverlangen. Die Sanktionen, die der Westen über das kommunistische Land verhängt hat, haben sich als völlig ineffektiv erwiesen.

Das Weiße Haus ist sich auch bestens der Tatsache bewusst, dass es auch Implikationen in Teheran hat, wenn ein kleines und isoliertes Land wie Nordkorea der amerikanischen Supermacht den Finger zeigt. Sollte es den USA nicht gelingen, Pjöngjang aufzuhalten, wird Teherans Appetit wachsen, und dann wäre es unmöglich, den Schneeballeffekt zu stoppen: Sollte der Iran sein Atomprogramm nicht einstellen, würde Israel handeln, und wenn Israel handelt, wird der Nahe Osten in Flammen aufgehen.

Die Mitarbeiter des Weißen Hauses wissen auch, dass in Jerusalem alle Augen auf die USA und ihre Antwort gerichtet sind: Sollten sie Nordkorea nicht stoppen können, wird Israel das bisschen Vertrauen verlieren, das es in Amerikas Fähigkeit hat, den Iran mit diplomatischen Mitteln aufzuhalten.

Regierungsvertreter in Teheran verfolgen die Vorgänge in Nordkorea mit größtem Interesse, und nun warten sie ungeduldig darauf zu sehen, wie die Bestrafung aussehen wird. Tatsächlich haben Repräsentanten der Ayatollahs den Einsatz von Atomwaffen verurteilt, doch in Washington versteht man nur zu gut, dass Teheran das Ausbleiben einer angemessenen Antwort auf den nordkoreanischen Test als Unfähigkeit des Westens interpretieren wird, selbst einem kleinen Staat wie Nordkorea, dessen Existenz in erster Linie von Elend gekennzeichnet ist, die Spielregeln aufzuerlegen.

Entscheidungsträger in Washington realisieren, dass es noch schwerer werden wird, den Iran zu einem Dialog über sein Atomprogramm zu bewegen: Wenn Nordkorea den Westen missachtet, warum sollte der Iran als sehr viel größeres Land anders verfahren?

Die USA haben am Montag ihre Sorge zum Ausdruck gebracht: Nordkorea fordere die internationale Gemeinschaft leichsinnig heraus, erklärte Obama in einer besonderen Stellungnahme. Nordkoreas Atomprogramm stellt eine „schwere Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit der Welt dar, und ich verurteile diese leichtsinnige Aktion scharf“, sagte er und schwor, die Anstrengungen zur Verhinderung des Erwerbs von Atomwaffen durch Pjöngjang zu verdoppeln.

Auch Israel hat einen ernsthaften Anlass zur Sorge: Nordkorea ist zwar geographisch weit von Israel entfernt, seine Zusammenarbeit mit dem Iran und Syrien stellt jedoch eine unmittelbare Bedrohung dar. Nordkorea hat geleugnet, dass es in die Aktivitäten an dem bombardierten syrischen Atomreaktor involviert war; Fotos zeigen jedoch, dass Wissenschaftler aus Pjöngjang gemeinsam mit syrischen Wissenschaftlern auf dem Gelände tätig waren.

Als ich in der Vergangenheit einmal Pjöngjang besuchte, residierte ich in dem einzigen Hotel der Stadt, das nur Ausländer beherbergt. Die Journalisten wohnten auf einem Stockwerk, während alle anderen sieben Stockwerke von iranischen Ingenieuren und Wissenschaftlern belegt waren.

Dieses Mal wird der Präsident über Amerikas Politik gegenüber Nordkorea entscheiden müssen. Er weiß, dass Teheran ihn genauestens beobachten und gleichzeitig jede Antwort ausschlachten wird, die als Schwäche ausgelegt werden kann. Er weiß, dass auch Israel versuchen wird zu verstehen, wie Obama den Iran mit diplomatischen Mitteln zu stoppen meint, wenn er noch nicht einmal Pjöngjang in Schranken halten konnte.

(Yedioth Ahronot, 26.05.09)

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.
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Weitere Außenposten im Westjordanland geräumt
Israelische Sicherheitskräfte haben heute Morgen zwei weitere Siedlungsaußenposten nahe Hebron im Westjordanland geräumt. Die derzeitigen Spannungen zwischen der Regierung und rechtsextremen Aktivisten sind dadurch erneut angeheizt worden.

Bei einem der Außenposten handelt es sich um die berüchtigte Federman-Farm, die von dem prominenten rechtsextremen Siedler Noam Federman errichtet worden ist. Sie war bereits in der Vergangenheit von Sicherheitskräften geräumt, dann aber wieder bezogen worden. Der andere Außenposten, Givat 18, wurde von Yeshiva-Studenten aus Kiryat Arba aufgebaut.

(Haaretz, 27.05.09)
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Jerusalem: Umsonst Parken am Shabbat
Motorisierte Besucher der Jerusalemer Altstadt können aufatmen. Der neue Bürgermeister Nir Barkat hat nun entscheiden, den städtischen Parkplatz am Kikar Safra auch am Shabbat zu öffnen. Auf Druck der orthodoxen Bevölkerung waren in den vergangenen Jahren alle städtischen Parkplätze am Shabbat geschlossen geblieben.



Auch der Parkplatz am Unabhängigkeitspark (Gan Ha’atzma’ut) soll am Shabbat wieder in Betrieb gehen.

Die gute Nachricht für Religiöse: Durch den Wochenendbetrieb der Parkplätze wird der Shabbat nicht entweiht: Das Parken ist umsonst, und die anfallende Arbeit wird von einem Nichtjuden (‚Goi Shabat’) übernommen.

(Haaretz, 26.05.09)
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Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 1068 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
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