Montag, 11.05.2009
 
 
Papst Benedikt XVI. in Israel gelandet
 

Foto: Reuters
„Ave Benedicte, princeps fidelium qui hodie terram sanctam visitas.“ Mit diesen Worten wurde Papst Benedikt XVI. heute Morgen bei seiner Ankunft auf dem Ben-Gurion-Flughafen von Israels Präsident Shimon Peres begrüßt. „Sei gegrüßt, Erster unter den Gläubigen, der du heute das Heilige Land besuchst.“

Der Papst wird noch bis zum Freitag in Israel bleiben. Heute steht neben einem Empfang im Haus von Präsident Peres auch ein Besuch der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf dem Programm.


weiter
weitere Themen:
Der Papst und die Nakba - Von Shlomo Avineri
Straßensperren bei Ramallah entfernt

1 € - 5.5737 NIS (+1.373%)
1 CHF- 3.7000 NIS (+1.825%)
1 £ - 6.1988 NIS (+0.574%)
1 $ 4.1000 NIS (-0.024%)

(Bank of Israel, 11.05.09)


Nachts recht frisch.

Jerusalem: 11-20°C
Tel Aviv: 16-23°C
Haifa: 16-23°C
Be’er Sheva: 14-27°C
Ein Gedi: 22-32°C
Eilat: 20-32°C


Rakete in Südisrael

Palästinensische Terroristen aus dem Gaza-Streifen haben am Sonntagabend eine Kassam-Rakete auf israelisches Territorium abgefeuert und damit abermals demonstriert, dass die Ruhe im Süden trügerisch ist. Die Rakete landete auf freiem Feld nahe einem Kibbutz im westlichen Negev.

  weiter
Eurovision 2009: Jüdisch-christliches Duett für Israel

Israel wird beim diesjährigen Eurovision-Schlagerwettbewerb von einem außergewöhnlichen Duo vertreten. Zwei Frauen – eine jüdische Israelin mit Wurzeln im Jemen und eine christlich-arabische Israelin - machen sich mit ihrem Liedbeitrag stark für den Frieden im Nahen Osten.

  weiter
 
 


Papst Benedikt XVI. in Israel gelandet
„Ave Benedicte, princeps fidelium qui hodie terram sanctam visitas.“ Mit diesen Worten wurde Papst Benedikt XVI. heute Morgen bei seiner Ankunft auf dem Ben-Gurion-Flughafen von Israels Präsident Shimon Peres begrüßt. „Sei gegrüßt, Erster unter den Gläubigen, der du heute das Heilige Land besuchst.“

Der Papst wird noch bis zum Freitag in Israel bleiben. Heute steht neben einem Empfang im Haus von Präsident Peres auch ein Besuch der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem auf dem Programm.

Peres sagte in seiner Begrüßungsrede: „Ich betrachte Ihren Besuch hier, im Heiligen Land, als eine wichtige spirituelle Mission höchsten Ranges: als eine Mission des Friedens. Eine Mission des Säens der Samen der Toleranz und des Entwurzelns des Unkrauts des Fanatismus. Ich schätze Ihre Standpunkte und Ihr Handeln, um den Grad an Gewalt und Hass auf der Welt zu senken. Ich bin sicher, dass dies eine Fortsetzung des Dialogs zwischen Judentum und Christentum im Geiste der Propheten sein wird.“

„In unserem Land leben Juden, Christen Muslime, Beduinen und Tscherkessen zusammen. Sie leben auf derselben Erde. Sie leben unter demselben Himmel. Sie beten zum allmächtigen Gott. Jeder kann in seiner eigenen Sprache beten, gemäß seinem Gebetsbuch, ohne Beeinträchtigung von außen.“

Die vollständige Ansprache Peres’ gibt es unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2009/Welcome_Pres_Peres_Pope_Benedict_Airport_11-May-2009.htm

Termine und Live-Übertragungen: http://www.mfa.gov.il/PopeinIsrael/Papal_pilgrimage/Live_broadcast_Papal_visit.htm

(Außenministerium des Staates Israel, 11.05.09)
zum Anfang
diesen Artikel drucken
Der Papst und die Nakba
Von Shlomo Avineri

Auf den ersten Blick gibt es nichts Gemeinsames zwischen dem Besuch des Papstes und der palästinensischen Nakba – und dennoch gibt es etwas, das sie verbindet: das Verhältnis zum jüdischen Volk.

Die katholische Kirche war über Generationen hinweg der Meinung, dass die Botschaft Jesu von jüdischen Quellen herrührt, das Neue Testament jedoch den ursprünglichen Bunds zwischen Gott und dem Volk Israel, das sich weigerte, den Messias anzuerkennen, und dadurch seine Existenzberechtigung verlor, aufgekündigt habe.

Dieser traditionelle theologische Ansatz hat auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den sechziger Jahren einen revolutionären Wandel durchlaufen: Es befreite das jüdische Volk nicht nur von der Kollektivschuld der Kreuzigung Jesu, sondern erkannte auch die Fortdauer des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel an; so ebnete es den Weg für die Anerkennung der Existenzberechtigung des jüdischen Volkes. Dieser revolutionäre Wandel ermöglichte dem Vatikan die Anerkennung des Staates Israel. Bei seinem Besuch in Jerusalem zeigte Johannes Paul II. persönliche Größe, als er auf dem Zettel, den er in die Kotel (‚Klagemauer’) schob, um Vergebung für das Leid bat, das die Kirche über Generationen dem jüdischen Volk zugefügt hat. Auch die Tatsache, dass Benedikt XVI. ausgerechnet den Berg Nevo gewählt hat, um die tiefe Verbindung zwischen Christentum und Judentum zu betonen, zeugt von seinem Bewusstsein der Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und dem Land Israel.

Solch ein Insichgehen fehlt bei der Art und Weise, in der sich die Palästinenser am 15. Mai in ihrem Schmerz darüber, was sich 1948 ereignet hat, zusammentun. Als Juden und Israelis können wir diesem Schmerz nicht gleichgültig gegenüber stehen – schließlich ist klar, dass die Nakba mit der Gründung des Staates Israel zu tun hat. Aber vielleicht kann man von den Palästinensern erwarten, dass sie endlich anerkennen, dass auch ihr Verhalten – ihre Weigerung, den UN-Teilungsplan zu akzeptieren und die Entscheidung, ihm mit bewaffneter Macht zu widerstehen, einen Anteil hat an dem, was ihnen zugestoßen ist. All das kommt in der Geschichte, die die Palästinenser erzählen, nicht vor: Sie erzählt nur von dem Unrecht, dass ihnen angetan wurde.

Alles hätte anders laufen können. Hätten die Palästinenser den Teilungsplan wie die Juden (mit Freude, die von Zähneknirschen begleitet war) akzeptiert, wären 1948 zwei Staaten entstanden und Hunderttausende wären nicht aus ihren Häusern gerissen und zu Flüchtlingen gemacht worden.

Der palästinensischen und arabischen Publizistik und Literatur geht die Dimension der Selbstkritik völlig ab. Selbst heute, da die Idee aufgekommen ist, dass die Palästinenser parallel zur israelischen Unterstützung der Gründung eines palästinensischen Nationalstaats Israel als jüdischen Nationalstaat anerkennen, regieren auch die Gemäßigten in der Palästinensischen Autonomiebehörde absolut ablehnend.  Dies ist keine taktische Weigerung; sie hat existentielle Wurzeln, an deren Grund die Nichtbereitschaft der Palästinenser steht, einzugestehen, dass sie 1948 einen tragischen und enormen Fehler begangen haben, und die Tatsache, dass sie auch heute nicht bereit sind, das Prinzip der Teilung zu akzeptieren. Die Palästinenser sind bereit über zwei Staaten zu reden, aber nicht für zwei Völker, denn sonst müssten sie die Juden als Volk anerkennen.

Vielleicht ist es übertrieben, von den Palästinensern zu fordern, das Bewusstsein für die Rechte der anderen Seite zu entwickeln? Während sich jedoch die Besten der israelischen Schriftsteller – von S. Yizhar bis zu Amos Oz, A.B. Yehoshua und David Grossman – der moralischen Herausforderung stellen, die darin liegt, einerseits der Berechtigung des Zionismus verhaftet zu bleiben und andererseits den Schmerz der Palästinenser zu verstehen und ihre Rechte anzuerkennen, ist auf der anderen Seite keine vergleichbare Stimme zu hören. Bislang ist noch kein palästinensischer Intellektueller aufgestanden, der bereit war – ohne Verzicht auf das eigene nationale Argument – das jüdische Leid zu würdigen und die Verbindung des jüdischen Volkes mit dem Land Israel anzuerkennen.

Vielleicht kann man hoffen, dass der Besuch des Papstes zu einer palästinensischen Selbstreflexion führen wird: Zwar handelt es hier um unterschiedliche Ebenen, doch wenn die Kirche dazu fähig ist, Fehle einzugestehen, könnten auch die Palästinensern bereit sein, sich der Stimme des Anderen – des Juden – zu öffnen. Ohne eine derartige Öffnung ist die Verwirklichung des Teilungsprinzips – zwei Staaten für zwei Völker – kaum mehr zu erwarten.

Shlomo Avineri ist Emeritus für Politische Wissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem.

(Haaretz, 10.05.09)

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.
zum Anfang
diesen Artikel drucken
Straßensperren bei Ramallah entfernt
Unweit von Ramallah sind am Sonntag zwei Straßensperren entfernt worden. Fahrzeuge können nun wieder frei zwischen der palästinensischen Metropole und westlich von ihr gelegenen Dörfern verkehren.

Die Straßensperren wurden in Übereinstimmung mit den Sicherheitseinschätzungen des Zentralkommandos der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) und als Teil eines Erleichterungsplans entfernt, der von Verteidigungsminister Ehud Barak und Generalstabschef Gabi Ashkenazi autorisiert worden ist. Damit soll das Alltagsleben der Palästinenser erleichtert und die Bewegungsfreiheit in Judäa und Samaria erhöht werden.

(Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 11.05.09)


Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat sich am Sonntag in der allwöchentlichen Kabinettssitzung dafür ausgesprochen, bürokratische Hürden zu beseitigen, um den Palästinensern das Leben zu erleichtern.

„Ich denke, wir müssen große Anstrengungen unternehmen, um das Leben für die Palästinenser leichter zu machen, und gleichzeitig die Sicherheitszwänge im Kopf behalten“, so Netanyahu.

(The Jerusalem Post, 10.05.09)
zum Anfang
diesen Artikel drucken



Rakete in Südisrael


Palästinensische Terroristen aus dem Gaza-Streifen haben am Sonntagabend eine Kassam-Rakete auf israelisches Territorium abgefeuert und damit abermals demonstriert, dass die Ruhe im Süden trügerisch ist. Die Rakete landete auf freiem Feld nahe einem Kibbutz im westlichen Negev.

Es entstand weder Sach- noch Personenschaden.

Der Monat April ist der ruhigste Monat seit Ende der israelischen Militäroperation im Gaza-Streifen gewesen. Insgesamt wurden sechs Raketeneinschläge und Mörsergranaten gezählt. Im März waren es noch 73, im Februar 88 Angriffe.

(Yadioth Ahronot, 10.05.09)
zum Anfang
diesen Artikel drucken



Eurovision 2009: Jüdisch-christliches Duett für Israel
Israel wird beim diesjährigen Eurovision-Schlagerwettbewerb von einem außergewöhnlichen Duo vertreten. Zwei Frauen – eine jüdische Israelin mit Wurzeln im Jemen und eine christlich-arabische Israelin - machen sich mit ihrem Liedbeitrag stark für den Frieden im Nahen Osten.

Als innerhalb und außerhalb Israel bekannte Sängerin nahm Achinoam „Noa“ Nini das Angebot, für ihr Land beim Eurovision Song Contest anzutreten, unter einer Bedingung an: Sie wolle sich den Auftritt mit ihrer alten Freundin und Kollegin Mira Awad teilen.


Foto: Israel 21C

Trotz der schweren Kritik, die Awad von Seiten arabischer Kreise in Israel, der Palästinensischen Autonomiebehörde und dem Rest der arabischen Welt wegen ihrer Teilnahme auf sich gezogen hat, ist Noa der Meinung, dass ihr gemeinsamer Auftritt der Welt eine wahres Modell für friedliche Koexistenz in Israel vor Augen führt.

Noa wurde in Tel Aviv geboren und wuchs in den USA auf, bevor sie im Alter von 17 Jahren nach Israel zurückkehrte. Awads Vater ist ein christlicher Araber aus Galiläa, ihre Mutter stammt aus Bulgarien.

Israel nimmt seit 1973 an dem europäischen Schlagerwettbewerb teil und hat ihn bereits dreimal gewonnen (1978, 1979, 1998). Obwohl geografisch nicht in Europa liegend, ist Israel ein Mitglied der European Broadcast Union und daher zur Teilnahme berechtigt.

Den Song von Noa und Mira Awad gibt es unter dem folgenden Link: http://www.youtube.com/watch?v=RN8B1xvCxI0&eurl=http%3A%2F%2Fwww%2Eeurovision%2Etv%2Fevent%2Fartistdetail%
3Fsong%3D24675%26event%3D1480&feature=player_embedded



(Israel 21C, 30.04.09)
zum Anfang
diesen Artikel drucken

 
Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 1051 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
zum Anfang
diesen Artikel drucken


An- und Abmelden des Newsletters
Newsletter-ArchivIsrael Ministry of Foreign Affairs
Israel von A-ZIsrael Line - MFA Newsletter
Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel AvivIsrael Defense Forces IDF


Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters