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Israel
wählt |
Seit heute Morgen um sieben sind in Israel die Wahllokale
geöffnet. Rund 5.2 Millionen Israelis können ihre Stimme für die 18.
Knesset und damit auch einen neuen Ministerpräsidenten abgeben. Bis
zuletzt bleibt es spannend: Laut letzten Umfragen liefern sich
Oppositionsführer Binyamin Netanyahu (Likud) und Außenministerin
Tzipi Livni (Kadima) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Israels Präsident Shimon Peres hat gestern noch einmal an alle
Bürger appelliert, an der Wahl teilzunehmen: „Der morgige Gang an
die Urnen ist doppelt wichtig. Die Bedeutung liegt nicht nur in dem
Recht, über die Personen zu entscheiden, die an der Spitze unseres
Landes stehen und für seine Zukunft verantwortlich sein werden,
sondern auch in der Pflicht eines jeden Bürgers, im Interesse des
Staates zu wählen, der die einzige wirkliche Demokratie im Nahen
Osten ist.“
Wenn das Ergebnis der Wahlen feststeht, wird Peres sich sowohl
mit Netanyahu als auch Livni treffen und nach Konsultationen mit den
Führern der gewählten Fraktionen einen von ihnen mit der Bildung
einer neuen Regierung beauftragen.
20 000 Israelis haben sich in den vergangenen Wochen zu
Wahlhelfern ausbilden lassen. Der zentrale Wahlausschuss bestreitet
die diesjährigen Wahlen mit einem Budget von rund 40 Millionen
Euro.
(The Jerusalem Post, 10.02.09) |
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Kleine Parteien,
großer Einfluss |
Von Tal Laor In der letzten Woche habe ich mehr und mehr das gewohnte Wortpaar
vernommen: „Stimmverschwendung“. Und nein, die Rede ist hierbei
nicht von der Kurierung einer Halsentzündung, sondern von der
Einschüchterungskampagne, die die Bevollmächtigten der großen
Parteien gegen diejenigen führen, die – vielleicht - Parteien wählen
möchten, die nicht gerade als Regierungsparteien definiert
werden.
Im Namen all derer, die gerade zwischen Parteien hin und her
schwanken, die nicht Kadima, Likud, Avoda oder Liebermann sind, will
ich dieses Thema auf die Tagesordnung bringen.
Ich spreche hier nicht von der Wahl einer Liste, die von
vornherein kaum Aussicht hat, in die Knesset einzuziehen (obwohl
auch dies eine Frage für sich ist), und ich werde nicht in die
Theorien der Reststimmenabkommen einsteigen. Vielmehr geht es mir um
die Parteien, denen die Umfragen und die Erfahrung lediglich
vereinzelte Mandate prognostizieren.
Listen wie Meretz, Habeit Hayehudi, die Senioren oder die Grünen
bspw. – warum droht mir jeder, dass eine Stimme für solche Parteien
eine verschwenderische Verantwortungslosigkeit darstellen würde? Wo
steht geschrieben, dass ich bei meiner Stimmabgabe unbedingt den
Ministerpräsidenten wähle? Vielleicht will ich, wenn ich mich schon
zum Gang an die Urne bequeme, ausgerechnet Repräsentanten wählen,
von denen ich weiß, dass sie, auch wenn sie sich an einer Hand
abzählen lassen, eher für mich arbeiten als Dutzende von anonymen
Namen, die die Programme der großen Parteien zieren.
Die Statistik lehrt, dass gerade die Repräsentanten der kleinen
Parteien mehr Gesetze initiiert haben, in Ausschüssen am aktivsten
waren und viel mehr für ihre Wählerschaft getan haben als
Knesset-Abgeordnete der großen Parteien.
Es gibt solche, die sagen werden, dass gerade die Wahl einer
großen Partei eine Verschwendung von Einflussvermögen darstellt. So
etwas kann als Wahl umfassender, vereinfachter und abstrakter Ideen
ausgelegt werden. Selbstverständlich handelt es sich um eine
Auffassung der Mandatsidee. Es wird solche geben, die bei ihrer
Stimmabgabe einen Ministerpräsidenten und eine Gesamtführung vor
Augen haben, und solche, die sich Vertreter erwählen, die die
spezifischen Werte widerspiegeln, die sie gewahrt und gefördert
wissen wollen. Nicht immer geht das zusammen. Meist geht es
zusammen. Eine kleine sektorale Partei wacht über den großen Bruder.
Auf jeden Fall kann hier nicht von einer Verschwendung die Rede
sein, manchmal ist es tatsächlich umgekehrt.
Dass man uns also nicht drohe. Die einzige Verschwendung ist,
überhaupt nicht zur Wahl zu gehen, und die Tatsache, dass dieser
freie Tag kalt und stürmisch werden soll. Wenigstens wird es etwas
Regen geben.
(Maariv, 09.02.09)
Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben
nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung
wieder. |
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Nano-Sektor bleibt
stabil |
Trotz der globalen Wirtschaftskrise ist die Situation der
israelischen Nanotechnologie stabil. Die Unternehmen haben keinen
einzigen Mitarbeiter entlassen müssen. Gleichwohl muss sich der
Sektor noch erholen, nachdem das rasante Wachstum seit 2007 im
Oktober 2008 zum Erliegen gekommen ist.
Lizi Shuv London, die Direktorin von Nisha Biotech, die eine
Studie zur Lage der israelischen Nanoindustrie durchgeführt hat,
stellt fest: „Es gibt gegenwärtig weder ein Wachstum noch einen
Rückgang von Entlassungen im Nanotech-Sektor. Der Grund hierfür ist,
dass viele der Unternehmen noch immer Start-ups sind und es eine
Balance zwischen freien Stellen, Entlassungen und der Zahl von
verfügbaren Kandidaten gibt.“
In den vergangen beiden Jahren war die Nachfrage nach
Maschinenbauingenieuren im Nano-Sektor sehr hoch, während es nur
eine relativ geringe Anzahl von geeigneten Kandidaten gab. Die
größte Nachfrage besteht in den Bereichen Kunststoffe und Optik. Ein
Maschinenbauer mit nur zwei Jahren Berufserfahrung kann mit einem
Anfangsgehalt bis zu etwa 4000 Euro rechnen. Die Gehälter sind im
Nano-Sektor über die vergangenen zwei Jahre hinweg stabil
geblieben.
(Globes, 09.02.09)
Am 30. und 31. März 2009 findet in Jerusalem eine große Konferenz
mit begleitender Ausstellung zur israelischen Nanotechnologie statt.
Interessenten sind dazu eingeladen, Vertreter von Industrie und
Wissenschaft zu treffen, die an der Spitze der weltweit berühmten
Entwicklungen in vielen Bereichen der Nanotechnologie stehen.
Alle notwendigen Informationen zu NanoIsrael 2009 finden sich
hier: http://www2.kenes.com/nano/pages/home.aspx
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Amos Oz meist
übersetzter israelischer Autor |
Kein anderer israelischer Autor ist in so viele Sprachen
übersetzt worden wie Amos Oz. Bücher von Oz sind in insgesamt 36
Fremdsprachen erschienen. Dies geht aus einer Erhebung des Institute
for the Translation of Hebrew Literature anlässlich der Jerusalemer
Buchmesse hervor, die am kommenden Sonntag eröffnet wird. Auf den beiden Plätzen hinter Amos Oz rangieren Ephraim
Kishon und der Kinderbuchautor Uri Orlev, die in jeweils 34 Sprachen
übersetzt worden sind. Die Top Ten werden durch A.B. Yehoshua, Etgar
Keret, Yehuda Amichai, Shmuel Yosef Agnon, David Grossman, Zeruya
Shalev und Aharon Appelfeld vervollständigt. Dahinter folgen Yoram
Kaniuk, Yehiel De-Nur, Meir Shalev, Daniella Carmi, Chaim Nahman
Biali, Alona Frankel, Yaakov Shabtai, Leah Goldberg, Binyamin
Tammuz, Batya Ggur, Orly Castel-Bloom, Dorit Rabinyan, Nira Harel
und Judith Katzir.
Die Rangliste bezieht sich nur auf die Zahl der Sprachen, in die
Werke der Autoren übersetzt worden sind, nicht auf Verkaufszahlen.
Während hebräische Literatur 1980 nur in 25 Sprachen
übersetzt worden war, liegen heute Übersetzungen in 70 Sprachen vor.
Einen beträchtlichen Anstieg können dabei israelische Kinderbücher
für sich verbuchen.
(Yedioth Ahronot, 10.02.09) |
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Die Suche nach dem
Otter |
Amit Dolev vom israelischen Naturschutzverband ist in einer
ungewöhnlichen Mission unterwegs. Gemeinsam mit einigen
Gleichgesinnten hat er es sich zur Aufgabe gemacht, den Bestand
einer in Israel immer seltener werdenden Tierart zu eruieren. Die
Rede ist vom Otter.
Otter sind nicht nur für ihren schönen Pelz und ihre Klugheit
bekannt, sondern auch für ihre Heimlichkeit, weswegen sie persönlich
nur schwer anzutreffen sind. Dolev und die anderen israelischen
Freunde des Otters freuen sich daher oft schon, wenn sie Exkremente
des Säugetiers an Bach- und Flussläufen finden.
Bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts war der Otter in
Israel weit verbreitet. Die Jagd durch Fischzüchter, das Überfahren
durch Autos, die Luftverschmutzung und nicht zuletzt die
Austrocknung von Brutstätten haben jedoch zu einem starken Rückgang
der Population geführt. So schätzt man, dass im ganzen Land heute
nur noch 100 Otter leben.
Der Otter wird von manchen Leuten mit der Nutria (Biberratte)
verwechselt, die ihm ein klein wenig ähnlich ist. Diese ist jedoch
anders als der der Familie der Marder zuzurechnende Otter ein
Eindringling an Israels Wasserläufen; Pelzzüchter führten sie aus
Südamerika ein, und heute übersteigt ihre Zahl die der Otter ums
Vielfache. Dolev verwahrt sich gegen die Verwechslung der beiden
Tiere: „Nutria? Das ist einfach eine Ratte“, sagt er abschätzig.
„Sie weiß nicht, wie man Fische fängt, ist Gräser, und es kann sogar
sein, dass sie ein Störfaktor für den Otter ist.“
Bach
in Nordisrael
Immerhin gibt es inzwischen auch einige gute Nachrichten, was die
Zukunft des israelischen Otters angeht: In der Yesreel-Ebene sind
signifikante Aktivitäten von Ottern zu verzeichnen, und auch am
Nahal Na’aman nahe Akko sind die Tiere wieder präsent.
(Haaretz, 09.02.09) |
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Events |
Knesset-Wahlen 2009
Ein Informationsblatt in deutscher Sprache zum israelischen
Wahlsystem gibt es unter dem folgenden Link: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/154351.pdf
Informationen zu den rechtlichen Grundlagen und dem Prozedere der
Wahl gibt es unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/History/Modern+History/Historic+ Events/Elections_in_Israel_February_2009.htm |
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Wir vergessen dich
nicht |
Der israelische
Soldat Gilad Shalit wurde vor 961 Tagen von der
Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet
sich noch immer in Geiselhaft. |
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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und
Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates
Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und
Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de. Für den Inhalt
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