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Olmert: Man macht den
Angegriffenen zum Angreifer |
„In einer moralisch akrobatischen Politik versucht man, den
Angreifer zum Angegriffenen zu machen und den Angegriffenen zum
Angreifer.“ So charakterisierte Israels Ministerpräsident Ehud
Olmert auf der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag die Methode
der Terrororganisation Hamas. Er bezog sich dabei auf internationale
Aufrufe, Soldaten der israelischen Armee für Kriegsverbrechen
anzuklagen, die angeblich während der jüngsten Militäroperation im
Gaza-Streifen verübt worden sind. Olmert warnte die Welt in diesem Zusammenhang vor einem
„internationalen Slalom zur Verwandlung der Angreifer in
Angegriffene“. Seit Jahren sei es die Politik der Hamas und anderer
Terrororganisationen gewesen, „bis zum letzten Blutstropfen der
Bewohner Gazas zu kämpfen und sie zu schädigen“. Nun versuche man,
die Realität auf den Kopf zu stellen und die Verantwortung statt
denen, die seit Jahren Terror betreiben, den Soldaten der
israelischen Armee anzuhängen.
Die israelische Regierung verabschiedete eine Resolution,
Soldaten und Kommandanten im Falle einer Klagewelle volle rechtliche
und moralische Rückendeckung zu geben.
„Die Soldaten und Kommandanten der Israelischen
Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) haben moralischen Standards gemäß
gehandelt und im vollen Glauben, dass ihre Sache gerecht ist. ZAHAL
ist eine moralische und ethische Armee, und ich kenne keine andere
Armee, die so hohe Standards an sich anlegt“, schrieb
Verteidigungsminister Ehud Barak in der Resolution. „Es gibt keinen
Anlass zur Selbstgeißelung.“
(Yedioth Ahronot, 25.01.09)
Israels Außenministerin Tzipi Livni hat sich heute mit dem
US-Botschafter Jim Cunningham getroffen, um den Besuch des neuen
US-Sonderbeauftragten für den Nahen Osten, George Mitchell,
vorzubereiten. Sie bezeichnete die anstehende Visite als eine
Gelegenheit für Israel, seine Positionen mit der neuen
US-Administration zu koordinieren und über gemeinsame
Herausforderungen zu beraten.
(Außenministerium des Staates Israel, 26.01.09) |
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Humanitäre Hilfe für
Gaza |
Israel setzt seine Bemühungen um das Wohl der palästinensischen
Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen weiter fort. Sowohl die
Grenzübergänge Kerem Shalom und Erez als auch der
Treibstoff-Terminal Nahal Oz waren am Sonntag in Betrieb. Der
Übergang Karni blieb aufgrund von Wartungsarbeiten geschlossen. Über den Tag fuhren 127 Lastwagen mit 2610 Tonnen Hilfsgüter nach
Gaza. Außerdem wurden 448 000 Liter Diesel und 137 Tonnen Kochgas
transferiert. Am Montag soll ein jordanisches Feldlazarett mit etwa
210 Mitarbeitern im Gaza-Streifen eintreffen.
Seit Beginn der Militäroperation sind bereits 63 843 Tonnen
humanitäre Hilfsgüter und 6 000 451 Liter Treibstoff in den
Gaza-Streifen geliefert worden.
(Außenministerium des Staates Israel, 25.01.09)
Der UN-Untergeneralsekretär für Humanitäre Angelegenheiten,
John Holmes, hat sich lobend über die Zusammenarbeit mit Israel
geäußert: „Wir haben in den vergangenen paar Wochen eine gute
Zusammenarbeit mit den israelischen Behörden gehabt, tatsächlich
eine bessere als vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten.“
Insgesamt war Holmes’ Eindruck der eines „guten Willens auf der
israelischen Seite“.
(Reuters, 23.01.09) |
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Mor: Gaza ist nicht
Belfast |
Israels Gesandter in Deutschland, Ilan Mor, erklärt im
Tagesspiegel den wesentlichen Unterschied zwischen den Konflikten im
Nahen Osten und in Nordirland und warum man die Hamas nicht als
Verhandlungspartner betrachten kann. „Obgleich sich in Nordirland Katholiken und Protestanten
gegenüberstanden, handelte es sich dort doch bekanntlich nicht
primär um einen religiösen, sondern um einen politischen Konflikt.
Anders im Gaza-Streifen, wo die Hamas mit iranischer Unterstützung
ein radikal-islamistisches Terrorregime installiert hat, das einem
Todeskult frönt und sich um realpolitische Erwägungen nur wenig
schert, wenn überhaupt. Folgerichtig wird sie auch von der EU als
Terrororganisation eingestuft.
Noch schwerer wiegt jedoch, dass sich weder Sinn Fein noch die
IRA jemals auf die Vernichtung ihres Gegners eingeschworen haben.
Eben dies ist aber bei der Hamas der Fall. Noch immer fühlt sie sich
aktiv ihrer Gründungscharta vom August 1988 verpflichtet, in
der sie explizit zur Vernichtung Israels aufruft: ‚Israel existiert
und wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat, so wie
er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat’, heißt es dort gleich
in der Präambel. Und weiter unten steht zu lesen: ‚Das jüngste
Gericht wird nicht kommen, solange die Muslime nicht die Juden
bekämpfen und sie töten.’
Solange die Hamas sich nicht von dieser Position entfernt - und
die Zeichen dafür stehen schlecht -, ist mit ihr kein Staat zu
machen (und auch kein Friedensprozess). Der frühere First Minister
Nordirlands, Lord David Trimble, der für seine Verdienste um die
Lösung des Nordirlandkonflikts den Friedensnobelpreis erhalten
hat, bemerkte vor eineinhalb Jahren treffend: ‚Wenn eine Lehre
aus der Erfahrung in Nordirland gezogen werden kann, dann liegt sie
darin, dass Vorbedingungen entscheidend dafür sind, ein Ende der
Gewalt und ein Abkommen herbeizuführen. Zu viel Großzügigkeit
gegenüber extremistischen Gruppen ist so, wie wenn man einem
verwöhnten Kind Süßigkeiten gibt, damit es sein Verhalten ändert –
es führt normalerweise zu noch schlimmerem Verhalten’ (The Guardian,
25.10.07). Trimble sprach dabei von der Hamas. Und er wusste, wovon
er sprach.“
Der vollständige Text findet sich unter dem folgenden Link: http://www.tagesspiegel.de/meinung/leserbriefe/Leserbriefe;art144,2714450
(Der Tagesspiegel, 25.01.09)
Wie er nun in einem Interview mit der Lausitzer Rundschau noch
einmal betont hat, hält Mor generell an seiner Befürwortung der
Zwei-Staaten-Lösung fest:
„Es gibt keine bessere Alternative. Kein binationaler Staat, kein
islamischer Staat, sondern zwei Staaten – für die Israelis und für
die Palästinenser.“
Was die europäische Berichterstattung zur Lage im Nahen Osten
angeht, bemängelt der Diplomat:
„Es fehlt oftmals das Verständnis dafür, warum wir so agieren.
Wenn wir auf die Angriffe reagieren, machen wir das, weil wir das
machen müssen. Man muss in Israel gewesen sein, um das zu verstehen.
Wenn ich im Bus sitze, kann ich nicht sofort meine Zeitung lesen,
sondern muss mich umschauen, ob kein Terrorist neben mir sitzt. Was
sollen wir tun? Einfach nicht reagieren? Man darf nicht Ursache und
Wirkung verwechseln. Stellen Sie sich vor, jeden Tag würden
zahlreiche Raketen auf Deutschland abgefeuert. Was hätte die
deutsche Regierung gemacht? Ich bin fest davon überzeugt, dass sie
reagieren würde.“
Das vollständige Interview gibt es unter dem folgenden Link: http://www.lr-online.de/nachrichten/LR-Themen;art1065,2369219
(Lausitzer Rundschau, 24.01.09)
Eine eingehende Lageanalyse zu Ursache, Verlauf und Folgen
der jüngsten israelischen Militäroperation im Gaza-Streifen hat Ilan
Mor im Rahmen eines Interviews mit TV Berlin dargelegt. Um der
komplexen Situation vor Ort begegnen zu können, mahnt er Geduld und
Entschlossenheit an.
Teil 1: http://www.kewego.de/video/iLyROoafJQAY.html Teil
2: http://www.kewego.de/video/iLyROoafJQGZ.html
(TV Berlin, 24.01.09) |
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Avraham Ravitz
gestorben |
Der ultraorthodoxe Knesset-Abgeordnete Avraham Ravitz ist heute
Nacht im Alter von 75 Jahren verstorben. Der Vorsitzende der Partei
Degel Hatorah war zuvor wegen Herzproblemen ins Hadassah-Krankenhaus
im Jerusalemer Stadtteil Ein Kerem eingeliefert worden.
Rabbiner Ravitz wurde 1934 in Tel Aviv geboren und diente in der
Miliz LECHI sowie den Israelischen Verteidigungsstreitkräften
(ZAHAL). Später leitete er die berühmte Jerusalemer Yeshiva Or
Sameach.
Über 20 Jahre hinweg fungierte Ravitz in der Knesset als einer
der herausragenden Wortführer des ultraorthodoxen
Bevölkerungssektors. Unter anderem amtierte er alsstellvertretender
Knesset-Sprecher. Im November hatte Ravitz mitgeteilt, nicht wieder
für einen Knesset-Sitz kandidieren zu wollen.
An seiner Beerdigung, die heute in Jerusalem stattfand, nahmen u.
a. Ministerpräsident Olmert, Knesset-Sprecherin Dalia Yitzik und
Außenministerin Livni teil. Präsident Shimon Peres würdigte den
Verstorbenen in einem Beileidsschreiben als Brückenbauer zwischen
der litauischen Orthodoxie und der israelischen
Gesamtbevölkerung.
(Haaretz, 26.01.09) |
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Jerusalemer
Astrophysiker entwickeln neue Theorie zur Entstehung von
Galaxien |
Kosmologen der Hebräischen Universität Jerusalem haben eine neue
Theorie darüber aufgestellt, wie sich vor Milliarden von Jahren
Galaxien im Universum gebildet haben. Sie widerspricht bisher
gängigen Forschungspositionen. Die neue Theorie wurde von der kosmologischen Forschungsgruppe
unter Prof. Avishai Dekel erarbeitet und in der aktuellen Ausgabe
der Zeitschrift Nature veröffentlicht. Auf Grundlage
fortgeschrittener astronomischer Observationen und hochmoderner
Computer-Simulationen kommt sie zu dem Schluss, dass die Galaxien
sich primär als Ergebnis intensiver kosmischer Strömungen von
Kaltgas (v. a. Wasserstoff) geformt haben und nicht, wie bisher
angenommen worden ist, in erster Linie aufgrund von galaktischen
Verschmelzungen.
Spirale
Galaxie (Foto: Hebrew University)
Die Forscher zeigen, dass diese Verschmelzungen nur geringen
Einfluss auf die kosmologische Struktur des Universums, wie wir es
kennen, hatten. Die Observationen wurden von Wissenschaftlern unter
der Ägide von Prof. Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für
extraterrestrische Physik im bayerischen Garching durchgeführt, die
mit den Forschern der Hebräischen Universität
zusammenarbeiten.
Die Galaxien sind die Bausteine des
Universums. Jede von ihnen enthält etwa 100 Milliarden leuchtender
Sterne - wie die Sonne -, die sich über etwa 50 000 Lichtjahre
ausbreiten. Jede Galaxie ist in einen sphärischen Halo von dunkler
Materie eingebettet, die zwar nicht gesehen, aber durch ihre massive
Anziehungskraft ermittelt werden kann. Die exakte Natur dieser
Materie ist noch immer unbekannt.
Weitere Informationen: http://www.huji.ac.il/cgi-bin/dovrut/dovrut_search_eng.pl?mesge123262053505872560
(Hebräische Universität Jerusalem, 20.01.09) |
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Wir vergessen dich
nicht |
Der israelische
Soldat Gilad Shalit wurde vor 946 Tagen von der
Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet
sich noch immer in Geiselhaft. |
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