Montag, 12.01.2009
 
 
Livni trifft Steinmeier
 

Foto: Reuters
Israels Außenministerin Tzipi Livni hat sich am Sonntag in Jerusalem mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier getroffen, der sich bei seiner Nahost-Reise um eine Feuerpause im Gaza-Streifen bemühte.



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Livni trifft Steinmeier
Israels Außenministerin Tzipi Livni hat sich am Sonntag in Jerusalem mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier getroffen, der sich bei seiner Nahost-Reise um eine Feuerpause im Gaza-Streifen bemühte.

Livni hob bei ihrer Begrüßung Steinmeiers Verständnis dafür hervor, dass der von der Hamas beherrschte Gaza-Streifen ein Problem für die gesamte Region sei und es sich der Staat Israel nicht erlauben könne, seine Bürger vor dem Raketenbeschuss von dort nicht zu schützen.

„Wir müssen verstehen“, sagte Livni, „dass am ‚Tag danach’ die Wiederbewaffnung der Hamas verhindert werden muss. Wir können es uns nicht leisten, in eine Situation zu kommen, in der die Hamas […] für sich Waffen anhäuft, um sie einzusetzen, wann immer sie sich in der Zukunft dafür entscheidet.

Daher, denke ich, war das Treffen des deutschen Außenministers in Ägypten so wichtig – die Tatsache, dass sie einen Dialog hatten, selbstverständlich unter Aufsicht Ägyptens, das verantwortlich ist für das, was an der Grenze passiert, aber auch dabei helfen kann, den Waffenschmuggel zu verhindern. Auch wir arbeiten nun mit Ägypten an diesem Prozess. Das internationale Verständnis geht nun dahin, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung und auf den Schutz seiner Bürger hat und dass die Option, Gaza für zukünftigen Waffenschmuggel offen zu halten, ausgeschlossen ist.“

„Ich möchte Frank-Walter Steinmeier danken, sowohl für sein Verständnis der Lage als auch für seine Bereitschaft, zur Verhinderung von zukünftigem Waffenschmuggel beizutragen.“

Die vollständige Stellungnahme Livnis findet sich unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/
2009/FM_Livni_press_conference_German_FM_Steinmeier_11-Jan-2009.htm


(Außenministerium des Staates Israel, 11.12.09)

Parallel zu den internationalen Bemühungen übt der Iran Druck auf die Hamas aus, den Vorschlag Ägyptens für eine Waffenruhe mit Israel nicht zu akzeptieren. Dies teilte ein ägyptischer Regierungsvertreter am Sonntag mit. Zwei Abgesandte der Islamischen Republik, Parlamentssprecher Ali Larijani und der Geheimdienstmann Said Jalili, hätten in dieser Weise bei einem Treffen in Damaskus auf Hamas-Führer Khaled Mashaal und den Generalsekretär des Islamischen Jihad, Ramadan Shallah, eingewirkt.

„Die Iraner drohten damit, den Waffennachschub und die finanzielle Unterstützung für die palästinensischen Gruppen einzustellen, falls diese einer Waffenruhe mit Israel zustimmen würden. Die Iraner wollen die Israel und die USA indirekt bekämpfen. Sie tun dies durch die Hamas in Palästina und die Hisbollah im Libanon“, so der Ägypter.

(The Jerusalem Post, 12.01.09)

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Humanitäre Hilfe für Gaza
Seit Beginn der Militäroperation im Gaza-Streifen hat Israel bereits 806 Lastwagenladungen mit 20 000 Tonnen humanitärer Hilfsgüter in das Gebiet transferiert. 435 der Lieferungen wurden von internationalen Hilfsorganisationen und ausländischen Regierungen gespendet. Im medizinischen Bereich wurden zudem 3000 Blutspenden aus Jordanien und je fünf Krankenwagen aus der Türkei und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland geliefert.

449 Inhaber ausländischer Pässe wurden aus Gaza evakuiert, 34 Palästinenser durften zur ärztlichen Behandlung nach Israel einreisen.

Allein am Sonntag wurden 91 Hilfslieferungen am Übergang Kerem Shalom abgefertigt. Auch das Kraftwerk in Gaza ist wieder in Betrieb gegangen.

Am heutigen Montag werden voraussichtlich 105 Lastwagen den Übergang Kerem Shalom passieren. Erstmals seit Beginn der Operation ist auch der Übergang Karni für die Einfahrt von etwa 60 Hilfstransporten geöffnet worden. Über den Treibstoff-Terminal Nahal Oz werden erneut Kochgas (200 Tonnen) und Diesel (Etwa 30 000 Liter) in den Gaza-Streifen fließen.

Unterdes häufen sich die Berichte, denen zufolge die Hamas Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen für ihre Zwecke requiriert. Gerade Mehl wird offensichtlich in großem Maße von der Terrororganisation beschlagnahmt und dann zu Wucherpreisen an die Zivilbevölkerung weiterverkauft.

(Außenministerium des Staates Israel, 11./12.01.09)

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Raketenangriffe auf Israel

Der Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen auf den Süden Israels hält unvermindert an. Bis zum frühen Nachmittag haben palästinensische Terroristen bereits mindestens 24 Raketen auf Ashkelon, Be’er Sheva, Ofakim, Sderot und diverse Gemeinden im westlichen Negev abgeschossen. In Ashkelon wurde ein Haus direkt getroffen, woraufhin sich fünf Menschen wegen Schocks behandeln lassen mussten.

(Yedioth Ahronot, 12.01.09)


Raketenopfer in Ashkelon

Die folgenden Filme veranschaulichen die Lage in Südisrael: http://www.youtube.com/watch?v=B5b1aeMky90

http://uk.youtube.com/watch?v=Di--wZ-GMZM


Die folgenden Filme zeigen das Unwesen, das die Hamas unter der Zivilbevölkerung in Gaza treibt:
http://uk.youtube.com/watch?v=9i57PrvlCWo

http://www.memritv.org/video.html

http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=3271371&ak=null

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Stellungnahmen und Kommentare
Ministerpräsident Ehud Olmert auf der wöchentlichen Kabinettsitzung:

„Seit drei Wochen unternimmt der Staat Israel eine eindrucksvolle militärische Anstrengung im Gaza-Streifen, um die Sicherheitslage im Süden des Landes zu verändern. Viele Jahre lang haben wir uns in Zurückhaltung geübt. Wir haben uns auf die Lippen gebissen und Beschuss für Beschuss ertragen. Kein Land dieser Welt – selbst jene nicht, die uns Moral lehren – hätte eine ähnliche Geduld und Selbstkontrolle an den Tag gelegt. Letzten Endes haben uns unser Verantwortungsbewusstsein und die Verpflichtung zum Schutz unserer Bürger nach endlosen Warnungen zu der unvermeidlichen Entscheidung geführt, unsere Kinder und überhaupt unsere Einwohner, deren Leben unerträglich geworden ist, zu verteidigen.

Wir wussten im Voraus, dass dieser Kampf kein leichter werden würde. Wir haben uns – angesichts der Tatsache, dass der Staat Israel involviert ist - keinen Illusionen hingegeben, dass das, was jedem anderen Land natürlich, klar und selbstverständlich erscheinen würde, mit einem angemessenen Maß an Zustimmung aufgenommen werden würde. Dies konnte und dies kann unsere Entschlossenheit zur Verteidigung unserer Bürger nicht beeinträchtigen. Wir haben nie zugelassen, dass jemand für uns entscheidet, ob wir jene angreifen dürfen, die Kindergärten und Schulen bombardieren, und werden dies auch in Zukunft nie zulassen. Keine Entscheidung, weder in der Gegenwart noch in der Zukunft, wird uns unser Grundrecht zu Verteidigung israelischer Bürger nehmen. […]

Nun ist es Zeit, unsere Errungenschaften in das Erreichen unserer Ziele zu überführen. Israel nähert sich den Zielen, die es sich gesetzt hat. Dennoch, weiterhin bedarf es der Geduld, der Entschlossenheit und der Anstrengung, um diese Ziele in einer Art und Weise zu erreichen, die die Sicherheitslage im Süden ändern wird, damit unsere Bürger langfristige Sicherheit und Stabilität verspüren. Wir dürfen nicht in letzter Minute noch das verlieren, was wir in einer beispiellosen nationalen Anstrengung, die der Nation den Geist der Einheit zurückgebracht hat, erreicht haben. Die israelische Öffentlichkeit, insbesondere die Bewohner im Süden, haben die erforderliche Geduld und den erforderlichen Willen dazu – und so auch die Regierung!“

(Außenministerium des Staates Israel, 11.01.09)


Livni in der Washington Post

Außenministerin Livni hat sich im Interview mit der Washington Post u. a. zum internationalen Druck in Bezug auf einen Waffenstillstand im Gaza-Streifen geäußert:

„Ich mag das Wort Waffenstillstand nicht, da es nach einem Abkommen zwischen zwei legitimen Seiten aussieht. Letzten Endes ist dies kein Konflikt zwischen zwei Staaten, sondern ein Kampf gegen den Terror… Wir müssen in Gaza kämpfen, da sie [die Hamas] Israel acht Jahre lang angegriffen hat. Wir kämpfen, um sie zu schwächen und ihre Fähigkeit, in Zukunft auf Israel zu zielen, zu beeinträchtigen.“

Je kürzer die Kämpfe dauern, desto besser ist es für uns. Aber letztlich ist dies ein andauernder Krieg gegen den Terror. Wir bitten die internationale Gemeinschaft nicht darum, mit uns zu kämpfen. Wir bitten die internationale Gemeinschaft darum, uns etwas Verständnis und Zeit zu geben.“

„Die Palästinenser müssen verstehen, dass Israel die Vision der zwei Staaten für zwei Völker mit denjenigen teilen und verwirklichen kann, die diese Vision akzeptieren, die Israels Existenz akzeptieren und der Gewalt und dem Terrorismus abschwören. Die Hamas tut dies nicht. Die Hamas vertritt nicht die nationalen Interessen der Palästinenser. Sie vertritt extreme islamische Ideen, die sie mit dem Iran, der Hisbollah und Syrien teilt.“

Das vollständige Interview findet sich unter dem folgenden Link: http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/01/09/AR2009010903127_pf.html

(The Washington Post, 10.01.09)

 

Israels Botschafter in Washington im Interview

Israels Botschafter in Washington, Sallai Meridor, hat dem Radiosender Reshet Bet ein Interview gegeben, in dem es vor allem um die Stimmenthaltung der USA bei der UN-Sicherheitsratsresolution 1860 ging.

„Die US-amerikanische Unterstützung für Israel ist gewaltig – allgemein und auch im spezifischen Fall des derzeitigen Feldzugs im Süden. Der US-Senat hat einstimmig die Unterstützung Israels beschlossen. Erst am Freitag hat das Repräsentantenhaus mit 390 gegen fünf Stimmen dafür gestimmt, die Gouverneure der großen Bundesstaaten haben Israel ihre Unterstützung angeboten. Die Unterstützung Israels ist also groß, und sie rührt von einer sehr tiefen Freundschaft her, die in diesem Jahr in einer Ausweitung der militärischen Hilfe und der Installierung einer besonderen Radaranlage gegen Langstreckenraketen zum Ausdruck kommt, und auch im gegenwärtigen Feldzug in Gaza sind die Flugzeuge, die die Luftwaffe einsetzt, nicht französischer oder britischer Herkunft.“

„Die USA folgen bei ihren Abstimmungen in der UNO unterschiedlichen Erwägungen, und diese Dinge sind uns bekannt. Natürlich hätten wir es bevorzugt, wenn die vereinigten Staaten ein Veto eingelegt hätten, aber von hier ist noch ein sehr weiter Weg zu der Schlussfolgerung, dass die Vereinigten Staaten sich von Israel entfernen oder dass die Vereinigten Staaten Israel im Grundsatz nicht unterstützen. Die USA  unterstützen Israel und sein Recht auf Selbstverteidigung.“

„Es gibt sehr viele Leute, die in die neue Regierung gewählt worden sind, die wir als Freunde Israels sehr gut kennen. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass diese Freundschaft sich nicht auch in der neuen Regierung fortsetzen wird.“

(Kol Israel/Reshet Bet, 11.01.09)


Der Ground Zero des Nahen Ostens

Der New York Times-Kolumnist und Pulitzer-Preisträger Thomas L. Friedman hat den gegenwärtigen Konflikt in Gaza in einem Artikel für die International Herald Tribune in einen breiteren Zusammenhang gerückt. So gehe es auch hier um die regionale Hegemonie-Konkurrenz zwischen Ägypten, Saudi-Arabien und dem Iran, um die Anerkennung des Staates Israel und den zukünftigen Zuschnitt der arabischen Gesellschaft zwischen Toleranz und Islamismus.

http://www.iht.com/bin/printfriendly.php?id=19157373

(International Herald Tribune, 07.01.09)

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Reaktionen aus Deutschland
In Deutschland haben am gestrigen Sonntag in München, Frankfurt/Main und Berlin drei Israel-Solidaritätsdemonstrationen stattgefunden. Unter den insgesamt mehr als 5000 Besuchern waren  Einzelpersonen sowie Menschen aus verschiedensten zivilgesellschaftlichen Organisationen und dem gesamten politischen Spektrum. Es sprachen auf den Podien u. a. die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch (München), Michel Friedmann (Frankfurt) und in Berlin neben Lala Süsskind (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlin) auch Vertreter der Parteien CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Linke. In Frankfurt wurde vor der Kundgebung ein Autokorso durch die Stadt veranstaltet.


München

Alle Redner betonten, dass für den Krieg und das Leid der palästinensischen Zivilisten einzig und allein die Hamas verantwortlich sei, dass Israel die Pflicht zur Verteidigung seiner Bürger habe und dass die internationale Gemeinschaft Israel darin unterstützen müsse, in sicheren anerkannten Grenzen und frei von islamistischem Terror leben zu können. Die Rolle des iranischen Regimes als Unterstützer der Hamas und der Hisbollah wurde in den Kontext des islamistischen Terrors gegen Israel gestellt.


Frankfurt

Bei sämtlichen Veranstaltungen gedachte man aller Opfer des Konflikts.


Berlin

Fotos aus München:  http://www.il-israel.org/demo2009
Fotos aus Frankfurt: http://www.honestlyconcerned.info

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat  am Wochenende eine ganzseitige Solidaritätsanzeige in verschiedenen deutschen Tageszeitungen geschaltet:
http://www.honestly-concerned.org/Temp/FAZ-Anzeige-Zentralrat_2009-01-10.jpg
 
In Stuttgart fand eine von der örtlichen DIG organisierte Mahnwache mit dem Titel "Wir verstehen Israel" mit rund 200 Teilnehmern.

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Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 932 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
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