Montag, 05.01.2009
 
 
Humanitäre Hilfslieferungen nach Gaza gehen weiter
 

Foto: IDF
Während die Militäroperation gegen die Terrororganisation Hamas andauert, ermöglicht Israel weiter humanitäre Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen.

In der vergangenen Woche sind 10 000 Tonnen mit Hilfsgütern von Israel aus nach Gaza transferiert worden.Eine humanitäre Krise gibt es dort insofern nicht.

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Raketenangriffe auf Israel
Vernichtungsphantasien der Hamas

 
 


Humanitäre Hilfslieferungen nach Gaza gehen weiter
Während die Militäroperation gegen die Terrororganisation Hamas andauert, ermöglicht Israel weiter humanitäre Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen. In der vergangenen Woche sind 10 000 Tonnen mit Hilfsgütern von Israel aus nach Gaza transferiert worden.Eine humanitäre Krise gibt es dort insofern nicht.

Heute ist der Übergang Kerem Shalom für die Durchfahrt von 80 Lastwagen mit Medikamenten, medizinischem Equipment und Lebensmitteln nach Gaza geöffnet worden. Dabei handelt es sich u. a. um Spenden aus Griechenland, Jordanien und Ägypten.

Über den Terminal bei Nahal Oz sollen heute etwa 200 000 Liter Treibstoff für das Kraftwerk in Gaza und anderen humanitären Bedarf fließen. Das Depot war in der vergangenen Woche aus Sicherheitsgründen geschlossen worden.

Der Übergang Erez wurde für die Ausreise von etwa 2000 Personen mit ausländischen Pässen und die Einreise eines Ärzte-Teams des Roten Kreuzes geöffnet. Die ausländischen Staatsbürger aus Norwegen, Deutschland, den Philippinen, Polen, Rumänien, Spanien, Malta, Frankreich, Griechenland und Österreich können über die Allenby-Brücke nach Jordanien ausreisen.

Das Rote Kreuz hat mitgeteilt, dass es in Koordination mit den israelischen Behörden gelungen sei, den sicheren Transfer von Krankenwagen und einer Feuerwehrmannschaft zu organisieren. Auch Techniker, die die im Rahmen der Militäroperation beschädigten Wasser- und Stromleitungen im nördlichen Gaza-Streifen reparieren, sind begleitet worden.

Israels Außenministerin Tzipi Livni hat sich am Sonntag mit den Leitern der humanitären Hilfsorganisationen getroffen und sie über die Einrichtung einer speziellen Koordinationsstelle des Außenministeriums in Kenntnis gesetzt, das mit humanitären Anfragen umgehen und beim Lösen bestehender Probleme helfen soll. Die Vertreter der internationalen Organisationen begrüßten diesen Schritt und die Kooperation mit den israelischen Behörden.

Livni sagte in diesem Rahmen: „Leider werden die Krankenhäuser im Gaza-Streifen von der Hamas als Operationsbasen des Terrors missbraucht. Die Hamas operiert von innerhalb der Zivilbevölkerung aus und nutzt sie für ihre brutalen Zwecke. Daher ist sie verantwortlich für die Situation im Gaza-Streifen.

Anders als die Hamas betreibt Israel eine von Tag zu Tag größere humanitäre Aktion, um der Bevölkerung Gazas angemessene Lebensbedingungen zu verschaffen. Israel führt einen Krieg gegen den Terror, nicht gegen die Menschen in Gaza, und es sind die Extremisten, die die Sorge der internationalen Organisationen und der internationalen Gemeinschaft ausschlachten, um Israel zur Einstellung der Militäroperation zu drängen.“

(Außenministerium des Staates Israel, 04./.05.01.09)

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Stellungnahmen
Livni im Interview mit CNN

Israels Außenministerin Tzipi Livni hat dem US-Nachrichtensender CNN am Sonntag ein Interview gegeben. Darin nahm sie auch zur Frage der Verhältnismäßigkeit der israelischen Militäroperation Stellung.

„Ich möchte sagen, dass ich das Wesen der nötigen Verhältnismäßigkeit nicht verstehen kann. Ich meine, sie haben letzte Woche eine Schule in Be’er Seva in Israel angegriffen. Denken Sie, die verhältnismäßige Reaktion wäre es, dort [im Gaza-Streifen] eine Schule anzugreifen? Dies werden wir nicht tun. Sie nehmen Zivilisten unter Beschuss – wir werden dies nicht tun. Die einzige Maßnahme, die wir ergreifen, ist also, sie verstehen zu lassen, dass dies aufhören muss. Das ist der Ausdruck des Rechts eines Staates auf Selbstverteidigung. Wir haben eine Waffenruhe versucht. Wir haben entschieden, überhaupt nichts und niemanden ins Visier zu nehmen; wir haben entschieden, überhaupt nicht zurückzuschlagen. Es hat nicht geholfen. […] Ich meine, dass die Frage der Verhältnismäßigkeit gegen Israel missbraucht wird.“

„Es gibt eine Sache, die mich frustriert – etwas zu sagen wie ‚Israel und die Hamas müssen aufhören; es muss einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas geben’. Es ist nicht dasselbe. Ich bin nicht bereit, Israel und die Hamas in eine Schublade zu stecken oder auch nur dieselbe Formulierung zu verwenden, denn, wie Sie zuvor sagten, wir bringen unser Recht auf Selbstverteidigung zum Ausdruck. Israel ist ein Mitgliedsstaat der internationalen Gemeinschaft, während die Hamas eine Terrororganisation ist. Israel handelt gegen die Hamas, weil sie Israel angreift, und sie wissen, was zu tun ist, um dies zu stoppen.“

(Außenministerium des Staates Israel, 04.01.09)


Israels Vorgehen ist absolut verhältnismäßig

Von Alan M. Dershowitz

Israels Vorgehen im Gaza-Streifen ist durch das Völkerrecht gerechtfertigt, und das Land sollte für seine Selbstverteidigung gegen den Terror gelobt werden. Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen behält jeder Nation das Selbstverteidigungsrecht gegen bewaffnete Angriffe vor. Die einzige Einschränkung, die das Völkerrecht dabei einer Demokratie auferlegt, ist, dass ihre Aktionen dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit entsprechen müssen.

Seit Israel die Besatzung des Gaza-Streifens aufgegeben hat, hat die Hamas tausende Raketen auf Südisrael abgefeuert – mit dem Ziel, dort Zivilisten zu töten. Die Einwohner von Sderot, die lange Zeit die Hauptlast der Angriffe zu tragen hatten, haben etwa 15 Sekunden Zeit, um nach dem Abschuss einer Rakete in einen Schutzraum zu rennen. Obwohl das absichtliche Zielen auf Zivilisten ein Kriegsverbrechen ist, sind die Terroristen, die auf Sderot feuern, so stolz auf ihre Taten, dass sie ihre Geschosse signieren.

In diesem Sommer besuchte Barack Obama Sderot und sah dort die Überreste dieser Raketen. Als Reaktion sagte er, dass er, wenn seine beiden Töchter daheim solchen Angriffen ausgesetzt wären, alles in seiner Macht stehende unternehmen würde, um solche Angriffe zu verhindern. Er versteht, wie Terroristen die Moralvorstellungen von Demokratien ausnutzen.

Laut dem ehemaligen Chef der israelischen Luftwaffe fand der israelische Geheimdienst kürzlich heraus, dass das Haus einer Familie im Gaza-Streifen als Raketenwerkstatt benutzt wurde. Das israelische Militär gab den Bewohnern 30 Minuten Zeit, um das Gebäude zu verlassen. Statt dies zu tun, rief der Hausbesitzer die Hamas an, die Mütter mit ihren Babys in das Haus schickte.

Die Hamas wusste, dass Israel niemals ein Haus mit Zivilisten beschießen würde. Sie wusste auch, dass die Hamas einen PR-Sieg davontragen würde, falls die israelischen Behörden nicht herausfinden sollten, dass sich Zivilisten im Haus befinden, und es unter Beschuss nehmen ließen: Dann hätte die Hamas die toten Zivilisten präsentieren können. Israel schoss nicht. Die Raketen der Hamas, die von menschlichen Schutzschilden beschützt worden waren, wurden anschließend gegen israelische Zivilisten eingesetzt.

Diese verachtenswerte Vorgehensweise, israelische Zivilisten anzugreifen, während man sich gleichzeitig hinter palästinensischen Zivilisten versteckt, kann nur gegen moralische Demokratien funktionieren, die bemüht sind, zivile Opfer zu vermeiden. Sie funktioniert niemals gegen amoralische Nationen wie Russland, deren Militär kaum Hemmungen hat, Zivilisten zu töten, hinter denen sich Terroristen verbergen.

Die Behauptung, Israel habe das Prinzip der Verhältnismäßigkeit verletzt, indem es mehr Hamas-Terroristen getötet hat als israelische Zivilisten durch Hamas-Raketen getötet worden sind, ist absurd. Erstens gibt es keine rechtliche Gleichwertigkeit zwischen der gezielten Tötung von unschuldigen Zivilisten und der gezielten Tötung von Hamas-Kämpfern. Laut Kriegsrecht kann jede beliebige Zahl von Kämpfern getötet werden, um die Tötung auch nur eines einzigen Zivilisten zu verhindern.

Zweitens wird Verhältnismäßigkeit nicht an der Zahl der tatsächlich getöteten Zivilisten gemessen, sondern an der Größe der Gefahr, die von einer Aktion ausgeht. Dies zeigt etwa das Beispiel des Beschusses vom vergangenen Dienstag, als eine Hamas-Rakete einen Kindergarten in Be’er Sheva traf – zu einer Zeit, als sich dort keine Kinder befanden. Laut Völkerrecht muss Israel nicht zulassen, dass die Hamas Russisches Roulette mit dem Leben israelischer Kinder spielt.

Während Israel Warnsysteme installiert und Schutzräume baut, weigert sich die Hamas, ähnliches zu tun, gerade weil sie die Zahl der palästinensischen Zivilisten, die unbeabsichtigtbei israelischen Militäraktionen getroffen werden, in die Höhe treiben will. Die Hamas weiß aus Erfahrung, dass bereits die unabsichtliche Tötung einer geringen Zahl palästinensischer Zivilisten durch Israel zu einer harten Verurteilung des Landes durch viele Mitglieder der internationalen Gemeinschaft führen kann.

Auch Israel versteht dies. Es unternimmt große Anstrengungen, die Zahl ziviler Toter zu verringern und verzichtet dabei mitunter darauf, legitime Ziele anzugreifen, wenn sie sich zu nah an Zivilisten befinden.

Solange die Welt nicht erkennt, dass die Hamas drei Kriegsverbrechen verübt – das Angreifen israelischer Zivilisten, den Missbrauch palästinensischer Zivilisten als menschliche Schutzschilde und den Versuch, einen Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen zu zerstören –, und dass Israel aus militärischer Notwendigkeit in Selbstverteidigung handelt, so lange wird der Konflikt andauern.
 
Alan M. Dershowitz ist Juraprofessor an der Universität Harvard.

(The Wall Street Journal, 02.01.09)

Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt der israelischen Regierung wieder.

 

Reaktionen aus Deutschland

In Deutschland haben sich die Jüdische Gemeinde Pinneberg und die Israelitische Kultusgemeinde Berlin Adass Jisroel mit Presseerklärungen deutlich hinter die israelische Reaktion auf die jahrelangen Raketenangriffe der Hamas gestellt. Sie weisen in ihren Erklärungen eindringlich darauf hin, dass die Verantwortung für die Reaktion Israels bei der Hamas liegt, die ihre eigene Bevölkerung missbraucht, Israel seit Jahren mit Raketen beschießt und als erklärtes Ziel die Vernichtung Israels anstrebt.

Auch die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg äußerte sich in aller Schärfe gegen die hetzerischen Aussagen auf den antiisraelischen Hass-Demonstrationen,  wie sie dieser Tage in ganz Deutschland stattfinden. Die Arbeitsgemeinschaft Stuttgart der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) hat ebenfalls mit einer Presseerklärung auf die aktuelle Situation sowie die antiisraelischen Demonstrationen reagiert.

Die DIG Bremen lädt zu einer Diskussionsrunde zum Thema „Israel, Gaza und die Lage im Nahen Osten - Wie stehen wir dazu? Was können wir tun?“ ein (6. Januar, 18.00 Uhr, EuropaPunktBremen, Haus der Bürgerschaft).

Derzeit laufende Online-Petitionen von German Media Watch:
Solidarität mit Israel: http://www.nicht-mit-uns.com/Solidaritaet.htm
Solidarität mit Sderot: http://www.petitiononline.com/Sde2007/petition.html
Aufruf an die Mitgliedsstaaten der EU und des Weltsicherheitsrates: http://www.petitiononline.com/EU2007/petition.html

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Raketenangriffe auf Israel

Auch heute haben die palästinensischen Terroristen im Gaza-Streifen ihren Raketenbeschuss auf Israel fortgesetzt. Bis zum frühen Nachmittag sind bereits mehr als 30 Raketen gelandet. Im Zentrum der Angriffe standen die Städte Ashdod, Ashkelon, Be’er Sheva sowie Sderot und andere Gemeinden im westlichen Negev.

In Ashdod schlug am Nachmittag eine Rakete in einem Kindergarten ein, wo sich zu jener Zeit jedoch keine Kinder befanden.

(Yedioth Ahronot, 05.01.08)


Raketenalaram: Eine israelische Familie in Angst

Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) haben ihre Operation im Gaza-Streifen über die Nacht fortgesetzt. Die Luftwaffe traf mehr als 30 Ziele der terroristischen Infrastruktur der Hamas. Die israelischen Bodentruppen wurden von der Marine unterstützt, die Raketenabschussbasen, einen Bunker und Außenposten der Hamas-Seestreitkräfte beschoss.

Sechs israelische Soldaten, darunter ein Offizier, wurden bei verschiedenen Schusswechseln im nördlichen Gaza-Streifen verletzt.

Die israelische Armee wird ihre Operation gegen die terroristische Infrastruktur der Hamas planungsgemäß fortsetzen, um das Raketenfeuer auf Südisrael zu reduzieren.

(Außenministerium des Staates Israel, 05.01.08)

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Vernichtungsphantasien der Hamas
Für das Verständnis der Ursachen des Konflikts in Gaza ist es unerlässlich, die Ideologie der Hamas zu verstehen. Die Hamas präsentiert sich als islamistisch-rassistische Bewegung. Ihre Charta beginnt mit einem Zitat aus dem Koran: „Ihr [die islamische Nation] seid die beste Nation, die der Menschheit erwachsen ist.“ (3:110) Während viele Religionen und Kulturen glauben, dass ihre Traditionen Botschaften der Wahrheit darstellen, glaubt die Hamas, dass die Überlegenheit des Islam es ihr auferlegt, buchstäblich Millionen von Menschen anderen Glaubens, einschließlich der Juden, zu vernichten.

Hier ein aktuelles Beispiel dazu, wie die Hamas diese genozidäre Ideologie definiert:

„ Das [Koran-]Kapitel mit dem Titel ‚Juden’ oder ‚Kinder Israels’ ist beachtenswert… Es geht um die heutigen Juden, die unseres Jahrhunderts, und spricht nur von Vernichtung und dem Graben von Gräbern… Dieses Kapitel hat die Juden zur Vernichtung verurteilt, bevor überhaupt ein einziger Jude auf der Erde existierte… Das Heil Palästinas ist an die Zerstörung des Zentrums der globalen Korruption [die Juden Israels] gekoppelt, des Kopfs der Schlange. Wenn der Schlangenkopf der [globalen] Korruption abgeschnitten ist, hier in Palästina, und wenn die Tentakel des Kraken auf der ganzen Welt abgeschnitten sind, wird der wirkliche Segen mit der Vernichtung der Juden kommen, hier in Palästina, und dies ist eine der grandiosen Segnungen in Palästina.“

(Palästinensischer Kleriker im Hamas-Fernsehen Al-Aqsa TV, 13.07.08)

http://www.youtube.com/watch?v=Lsvqcp4aWF8

(Palestinian Media Watch, 04.01.09)

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Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 923 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
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