|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Militäroperation im
Gaza-Streifen geht weiter |
Israels Luftwaffe und Marine haben heute ihre Angriffe auf
Hamas-Ziele im Gaza-Streifen fortgesetzt. Zu den Zielen gehören drei
Gebäude des Regierungskomplexes der Terrororganisation in Tel
Al-Hawa, Trainingslager und Außenposten, Stützpunkte ihrer
Marinetruppen, ein Raketentransporter, Raketenabschussrampen und
eine Waffenfabrik. Die Terrororganisation Hamas und ihre Kampfkraft sind durch die
Militäroperation zwar geschwächt worden, aber nach wie vor verfügen
die Terroristen über den Willen und die Fähigkeit, Raketen und
Mörsergranaten auf israelische Bürger abzufeuern.
Um langfristig eine wirkliche Verbesserung der Sicherheitslage in
den Gemeinden im westlichen Negev zu erreichen, muss die
Militäroperation fortgesetzt werden.
Israel kämpft nicht gegen die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen,
sondern gegen die Terrororganisation Hamas. Daher ermöglicht Israel
die Lieferung von humanitären Hilfsgütern. Seit Beginn des Einsatzes
sind etwa 90 Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Medikamenten,
medizinischem Equipment und Blutspenden von internationalen
Hilfsorganisationen und auch aus Ägypten, Jordanien und der Türkei
in den Gaza-Streifen gefahren. Israel wird seine humanitäre Politik
parallel zur Fortsetzung der Kampfhandlungen weiterführen.
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) operieren
präzise gegen die terroristische Infrastruktur der Hamas und
vermeiden die Verletzung von Unschuldigen. Dies lässt sich an
Fernsehaufnahmen erkennen. Dabei missbraucht die Hamas die
Zivilbevölkerung als menschlichen Schutzschild, indem sie auf
zynische Weise absichtlich die Kommandozentralen und Basen ihres
Terrors in von Familien bewohnten Häusern und ihren Kellern, in
Schulen und in öffentlichen Einrichtungen platziert.
(Außenministerium des Staates Israel, 30.12.08)
Hintergrund: Fragen der Verhältnismäßigkeit
Israel befindet sich in einem Konflikt, den es nicht selbst
begonnen hat – tatsächlich hat Israel im Jahr 2005 im Rahmen seiner
Abzugsinitiative jeden israelischen Soldaten und alle 8000
israelischen Zivilisten aus dem Gaza-Streifen abgezogen. Dennoch
wurde Israel nun gezwungen, zum Schutz seiner Bürger, die von der
Terrororganisation Hamas absichtlich angegriffen wurden und werden,
zu handeln.
Obwohl die Hamas keine Bemühungen unternimmt, das Völkerrecht
einzuhalten, verpflichtet sich Israel dazu, im Rahmen des Gesetzes
zu reagieren. Während die Hamas Zivilisten sowohl als Schutzschilde
als auch als Ziele missbraucht, bemüht sich Israel, die Schädigung
von Zivilisten auf beiden Seiten so gering wie möglich zu halten.
Das Völkerrecht erkennt an, dass zivile Opfer im Rahmen
rechtmäßiger militärischer Operationen auftreten können. Eine
Operation ist dann rechtmäßig, wenn sie sich gegen ein „legitimes
militärisches Ziel“ richtet und „verhältnismäßig“ ist.
Laut Genfer Konvention und gebräuchlichem Völkerrecht hört ein
Raketenwerfer oder Waffenlager auch dann nicht auf, ein legitimes
militärisches Ziel darzustellen, wenn es inmitten eines zivilen
Wohnviertels platziert worden ist. Die Hauptverantwortung für zivile
Opfer als Folge solcher „Abschirmung“ trägt die Seite, die
absichtlich Zivilisten einem Risiko aussetzt.
Das Völkerrecht fordert auch, dass jegliche militärische
Operation in dem Sinn „verhältnismäßig“ sein muss, dass der zu
erwartende Kollateralschaden für Zivilisten und zivile Objekte im
Verhältnis zu den zu erwartenden militärischen Vorteilen durch die
Operation nicht unverhältnismäßig ist. Dies ist eine komplexe und
schwierige Gleichung, und das Völkerrecht fordert vom jeweiligen
Feldkommandanten in der Hitze des Gefechts eine bestmögliche
Abwägung, in der alle relevanten Gesichtspunkte berücksichtigt
werden, darunter auch die Sicherheit der eigenen Truppen.
Israel wendet diese Grundsätze des Kriegsrechts in der Ausbildung
seiner Soldaten, in der Operationsplanung und in der Praxis an.
Häufig werden vorgeschlagene Operationen abgesagt, weil das Risiko
der Schädigung von Zivilisten möglicherweise nicht proportional ist
zu den militärischen Zielen der Operation.
(Außenministerium des Staates Israel, Dezember 2008)
Fragen und Antworten
1. Wird die Operation auch zu einer Bodenoffensive
ausgeweitet werden?
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte setzten ihre Kraft und
Stärke in abgewogener Art und Weise ein. Über weitere Schritte wird
gemäß den Einschätzungen der Lage und den operativen Anforderungen
entschieden werden. Ziel ist es, langfristig eine bessere
Sicherheitslage zu schaffen – zum Erreichen dieses Zwecks werden die
erforderlichen und relevanten Maßnahmen ergriffen werden.
2. Worin besteht die Strategie? Ist die Zeit für Diplomatie
gekommen? Sollte man nun innehalten und internationale diplomatische
Aktivitäten ermöglichen? Ist es richtig, das Feuer geplant für eine
gewisse Zeit einzustellen, um diplomatischen Kontakten eine Chance
zu geben?
Israel hat die Militäroperation nach einer Periode der
Zurückhaltung von mehr als acht Jahren begonnen, in denen die
israelischen Bürger im Süden des Landes unter tagtäglichen
Terrorangriffen, Raketen und Mörsergranaten zu leiden hatten. Ziel
der Operation ist es, eine andere und bessere sicherheitspolitische
Situation im Süden zu schaffen.
3. Gefährdet die Militäroperation das Wohlergehen Gilad
Shalits? Wie steht es um die Aussichten seiner Freilassung? Wurde
dies in Rechnung gestellt?
Israel betrachtet die Hamas weiterhin als allein verantwortlich
für das Schicksal Gilad Shalits. Schon vor Beginn der Operation
wusste man, dass die Hamas versuchen würde, mit diesem sensiblen und
schmerzlichen Thema zu drohen. Mit Gerüchten und Manipulationen wird
man sich nicht befassen.
4. Ist es geglückt, die terroristische Infrastruktur
signifikant zu beschädigen? Wenn ja, wie kommt es dann, dass die
palästinensischen Terroristen weiterhin so viel und so erfolgreich
auf immer größere Gebiete im Süden schießen können?
Der Hamas-Terror hat die Waffenruhe zum Ausbau seiner Macht, zur
Aufrüstung und Ausweitung seiner Infrastruktur genutzt. Die von der
israelischen Luftwaffe getroffenen Ziele veranschaulichen, wie
ausgedehnt der Hamas-Terror angelegt worden ist und wie stark er die
Zivilbevölkerung als menschlichen Schutzschild missbraucht. Israel
hat die terroristische Infrastruktur stark beschädigt, doch hat die
Hamas noch immer die Macht, israelische Bürger zu verletzen und
dabei Umfang und Reichweite sogar noch zu steigern. So war die Lage
auch vor der Operation eingeschätzt worden, und das Vorgehen wurde
demgemäß koordiniert.
5. Wie es scheint, verursachen die israelischen Luftangriffe
sehr großen Schaden, und die Zahl von unbeteiligten Opfern
steigt.
Die Luftwaffe setzt ihre Schlagkraft abgewogen und vorsichtig
gegen die ihr gesetzten Ziele ein: Hamas-Terroristen, Waffen,
Kommandozentralen und die terroristische Infrastruktur überhaupt.
Die Hamas benutzt die Zivilbevölkerung als menschlichen
Schutzschild, indem sie sich zynisch und absichtlich in
Bevölkerungszentren, Wohnhäusern, Schulen und öffentlichen
Einrichtungen platziert. Das Verbergen von Terrorwaffen
innerhalb der Zivilbevölkerung sorgt für schweren Schaden bei
unbeteiligten Zivilisten. Israel hat die Bewohner des Gaza-Streifen
gewarnt, dass jeder Terrorstandort ein Ziel ist. Die israelischen
Sicherheitskräfte haben in den vergangenen Tagen in den Medien auf
die zur Bombardierung bestimmten Gebäude hingewiesen, um die
Verletzung von unschuldigen Zivilisten zu verhindern. Die
Verantwortung für die fortdauernde Verletzung der palästinensischen
Bevölkerung liegt bei der Hamas.
(Außenministerium des Staates Israel, 30.12.08)
Humanitäre Hilfslieferungen nach Gaza
Auch heute hat Israel den Übergang Kerem Shalom für
Hilfslieferungen nach Gaza geöffnet. Voraussichtlich werden bis zum
Nachmittag etwa 110 Lastwagen mit Hilfsgütern den Übergang passiert
haben.
Unter anderem stehen 15 Lastwagen des UN-Weltgesundheitsprogramms
mit Mehl, Getreide und Energiehappen, 23 Lastwagen der
UN-Flüchtlingsorganisation UNRWA mit Milch, Zucker und Öl, sechs
Lastwagen des Roten Kreuzes mit Medikamenten und medizinischem
Equipment und 13 Lastwagen aus Jordanien mit Medikamenten und
medizinischem Equipment bereit.
Außerdem werden internationale Hilfslieferungen u. a. aus Katar
und der Türkei koordiniert.
Unter dem folgenden Link findet sich ein Film zu den
Hilfslieferungen: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ai=58&ar=humanitarian-aid-29.12-V&ak=null
(Außenministerium des Staates Israel, 30.12.08) |
|
|
Stellungnahmen |
Livni zur Operation in Gaza
Israels Außenministerin Tzipi Livni hat sich vor der Knesset zur
aktuellen Lage in Gaza und Südisrael geäußert:
„Sich für den Frieden zu entscheiden, bedeutet nicht, sich
radikalen und terroristischen Elementen zu ergeben. Und während man
den Terror bekämpft, darf man den politischen Prozess und die
Hoffnung nicht aufgeben. Sich für Frieden und das Leben zu
entscheiden, ist Teil des Kampfes gegen Terror und Extremismus. Und
Israels Seite, die richtige Seite, ist die Seite all jener, die den
Friedensprozess auf der Grundlage der Zweistaatenidee vorantreiben
wollen und verstehen, dass wir gegen unsere gemeinsamen Feinde
kämpfen müssen.
Als wir die Entscheidung getroffen haben, Gaza zu verlassen, um
uns der Verantwortung für das, was dort geschieht, zu entbinden, und
damit eine Chance für den Frieden zu schaffen, verdeutlichten wir,
dass Israel den Schlüssel zu seinem Leben und seiner Sicherheit
nicht in die Hand derer geben wird, die in Gaza die Verantwortung
tragen werden.
Die Hamas, die im Gaza-Streifen herrscht, weigert sich, die drei
Bedingungen zu erfüllen: die Anerkennung Israels, den Verzicht auf
Terror und die Anerkennung früherer Abkommen. Wir sind
verantwortlich für unsere Sicherheit. Israels Sicherheit kann nicht
auf später verschoben werden. Wir haben uns die Fähigkeit
vorbehalten, zu reagieren. Und dies ist exakt, was wir heute tun.
Israel führt einen Kampf, aber dieser Kampf ist nicht allein
Israels Kampf. Israel steht in erster Linie im Kampf der westlichen
Welt gegen den Terror und wir erwarten Unterstützung dafür, dass wir
das Richtige tun und den Kampf der gesamten freien Welt führen.
Von diesem Podium wende ich mich an die politischen Führer dieser
Welt und vor allem jene aus der arabischen Welt – jene, die wissen,
dass die Gefahr nicht von Israel ausgeht, sondern von den radikalen
Elementen in der Welt, die vom Iran angeführt werden. Jene, die
wissen, was die Hamas wirklich ist, jene, die wissen, dass die Hamas
ein Problem für das gesamte palästinensische Volk und nicht nur für
Israel ist. Sie wissen, dass Gaza so lange nicht Bestandteil eines
Palästinenserstaates sein kann, wie die Hamas in Gaza herrscht. Sie
wissen, dass der Weg zum Frieden über den Kampf gegen Terror,
Extremismus, Hass und Aufhetzung führt. Also über den Kampf gegen
die Hamas und jene, die wie die Hamas sind.
Wir haben unübertroffene Zurückhaltung gezeigt. Wir haben mit den
Zähnen geknirscht, uns auf die Zähne gebissen und jeden Stein
umgedreht, um eine umfassende Aktion zu vermeiden. Unsere
Verantwortung gilt jedoch der Sicherheit unserer Kinder und ihrem
Recht, zur Schule und zum Kindergarten zu gehen. In Ruhe zu leben
ist das Recht jeder Person auf dieser Erde.“
(Außenministerium des Staates Israel, 29.12.08)
Mor: Wir leben in einer erbarmungslosen Region
Israels Gesandter in Deutschland, Ilan Mor, hat sich in einem
Interview mit der Frankfurter Rundschau zur israelischen
Militäroperation in Gaza und dem Terrorkrieg der Hamas geäußert.
Dabei ging es auch um die Frage der Verhältnismäßigkeit der
Luftangriffe.
„Die Hamas missbraucht die Zivilbevölkerung als Schutzschild, da
lassen sich zivile Opfer nicht ausschließen. Ein Krieg gegen
Terroristen ist kein Picknick. Wir leben in einer erbarmungslosen
Region. Nachgiebigkeit wird hier als Schwäche ausgelegt und
konsequent bestraft. Herzlich willkommen in der Realität des Nahen
Ostens.“
„Wir haben ihn [den Gaza-Streifen] verlassen, um nie mehr wieder
zurückzukehren. Wir haben den Palästinensern eine Chance gegeben.
Sie hätten aus Gaza ein zweites Singapur machen können. Doch sie
haben diese Chance vergeben. Die Palästinenser haben noch nie eine
Gelegenheit verpasst, um eine Gelegenheit zu verpassen.“
„Wir können nicht nur auf unsere Streitkräfte setzen, wir müssen
auch verhandeln. Aber ist die Hamas bereit zu verhandeln? Sie stellt
noch immer das Existenzrecht unseres Landes in Frage. Ich bin
verblüfft, dass es noch immer Menschen gibt, die den rat geben, mit
diesen Terroristen zu sprechen. Es ist makaber, das von uns zu
verlangen. Denn egal, was wir tun, der Hass der Hamas gegen uns
bleibt.“
Das vollständige Interview findet sich unter dem folgenden Link:
http://www.fr-online.de/top_news/1651979_Krieg-gegen-Terroristen-ist-kein-Picknick.html
(Frankfurter Rundschau, 30.12.08)
In einem Interview mit SWR 2 unterstrich Mor zudem abermals
Israels Streben nach Frieden mit den Palästinensern im Rahmen einer
Zwei-Staaten-Lösung.
Wortlaut: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/tagesgespraech/-/id=660264/nid=660264/did=4185286/s05djr/index.html
(SWR 2, 30.12.08)
Reaktionen aus Deutschland
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) und das Mideast Feedom
Forum Berlin haben jeweils eine Presseerklärung veröffentlicht, in
denen Sie die Verantwortung für die Situation im Gaza-Streifen
deutlich der Terrororganisation Hamas zuweisen.
„(…) Israel hat wie jeder andere Staat das Recht, sich und
seine Bürger zu verteidigen. Tatsache ist und bleibt, dass sich
Israel aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen hat und seit dieser Zeit
– auch während der so genannten Waffenruhe – von dort beschossen
wurde und wird.
Israel, dessen Zerstörung auch 60 Jahre nach seiner Gründung von
islamischen Fundamentalisten, darunter auch der Hamas, gefordert und
gefördert wird, hat Anspruch auf Solidarität in seinem Kampf gegen
den Terrorismus. Israel weiß auch, dass Gewalt letztlich mit Gewalt
nicht überwunden werden kann. Deshalb hat die israelische Regierung
lange gezögert, sich gegen den Dauerbeschuss mit militärischen
Mitteln zu wehren. Wer die Regeln des Nahen Ostens beherrscht, weiß
aber auch, dass Nachgeben bei Terroristen als Schwäche und Einladung
zu neuer Gewalt gesehen wird. Deshalb musste Israel handeln. (…)“ http://www.deutsch-israelische-gesellschaft.de/dig_information/081230_pm_ursache.html
„(…) Forderungen nach einem Waffenstillstand und einer
politischen Äquidistanz laufen auf eine Unterstützung der Hamas und
damit der islamistischen Kräfte im Nahen Osten hinaus. Das erklärte
Ziel der Hamas ist die Zerstörung Israels, Verhandlungen mit Israel
werden abgelehnt, ausdrücklich wird in der Hamas-Charta dazu
aufgerufen, Juden zu bekämpfen und zu töten. Die Charta der Hamas
ist antisemitisch – in ihr wird der Kampf gegen Israel als erste
Etappe eines weltweiten antijüdischen Krieges definiert.“ http://www.mideastfreedomforum.org/
Auch der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in
Deutschland, Stephan J. Kramer, veröffentlichte eine Stellungnahme
zum Konflikt:
„(…) Bezeichnend, wie übrigens schon vor dem zweiten
Libanonkrieg, hat die Weltöffentlichkeit lange mit Gleichgültigkeit
reagiert, als die Israelische Regierung erklärte, der seit Monaten
anhaltende Beschuss von Wohnorten durch die Terrororganisation Hamas
werde nicht ohne Reaktion bleiben. Die UNO ebenso wie Russland und
die europäischen Staaten echauffieren sich angesichts der
Israelischen Verteidigungsoperation wieder einmal über die
angeblichen Menschenrechtsverletzungen und die Aggressionspolitik
Israels. Sechs Monate hat man zum Raketenterror geschwiegen,
plötzlich fehlt am zweiten Tag der Verteidigungsoperation jedes
Verständnis für das Blutvergießen. Vergessen wird dabei auch, dass
dieselben Kämpfer für die Menschenrechte, auch in der deutschen
Politik, den andauernden Raketenterror monatelang schweigend in Kauf
genommen und nichts getan haben, um der Terrororganisation Hamas
wirksam entgegen zu treten. (…)“ http://www.zentralratdjuden.de/de/article/2173.html
Ein Film von Spiegel online fasst die Situation der zum Teil
verzerrten öffentlichen Wahrnehmung eindringlich zusammen: http://www.spiegel.de/video/video-44637.html
|
|
|
Raketenangriffe auf
Israel |
Auch heute haben palästinensische Terroristen aus dem nördlichen
Gaza-Streifen ihren Raketenkrieg gegen Israel fortgesetzt. Bis zum
frühen Nachmittag gingen bereits mindestens 12 Kassam-Raketen im
westlichen Negev nieder. In der Kleinstadt Sderot wurde ein Wohnhaus
direkt getroffen, wobei eine Person leicht verletzt wurde. Unzählige
Menschen erlitten einen Schock. Auch in Ashkelon und Netivot
landeten Raketen.
Gestern schlug eine Rakete nördlich der Küstenstadt Ashdod ein.
So weit nördlich war bisher noch keine Rakete aus dem Gaza-Streifen
gekommen.
(Yedioth Ahronot, 30.12.08)
Die israelischen Opfer
Bislang sind bereits vier israelische Staatsbürger bei Raketen-
und Mörsergranatenangriffe aus dem Gaza-Streifen ermordet
worden.
Der 58-jährige Beber Vaknin aus Netivot wurde am Samstag in
seiner Heimatstadt bei einem Raketeneinschlag in einem Wohnhaus
getötet.
Gestern starb der israelische Araber Hani al-Mahdi (27) aus dem
Beduinendorf Ar’ur im Negev, als eine Grad-Rakete auf einer
Baustelle in Ashkelon einschlug.
Irit Sheetrit (38) aus Ashdod wurde beim Einschlag einer
Grad-Rakete in ihrer Heimatstadt getötet. Die Hamas übernahm die
direkte Verantwortung für diesen Angriff.
Der drusische Unteroffizier Lufti Nasraladin (38) aus Daliat
el-Carmel wurde bei einem Mörsergranatenangriff nahe Nahal-Oz
getötet.
(Außenministerium des Staates Israel, 27.12.08)
Ein Krankenhaus unter Beschuss
Aus Angst vor Raketenangriffen aus dem Gaza-Streifen musste das
etwa 17 km nördlich von ihm gelegene Barzilai-Krankenhaus in
Ashkelon am Samstag seine wichtigsten Stationen in einen
Schutzbunker im Keller verlegen.
Bereits im Februar und im Mai 2008 waren palästinensische Raketen
in der Nähe des Krankenhauses eingeschlagen. Nachdem Israel nun
seine Luftoffensive gegen palästinensische Terroristen im
Gaza-Streifen begonnen hatte, setzte das Krankenhaus entwickelte
Notpläne in die Tat um. Es aktivierte einen Krisenraum mit direkter
Verbindung zu Militär, Polizei und Sanitätern an der Front.
Stationen, deren Patienten am wenigstens mobil sind (wie z. B. die
geriatrische, die Neugeborenen- und die Entbindungsstation), wurden
in den Keller verlegt.
Am Sonntag gingen zwei Raketen direkt in Ashkelon nieder und 22
weitere in der näheren Umgebung. Die Verletzten wurden in der
behelfsmäßig geschützten Notaufnahme des Barzilai-Krankenhauses
behandelt. Am Montag starb der 27jährige israelische Bauarbeiter
Hani al Mahdi aus dem Beduinendorf Aroer, als eine palästinensische
Grad-Rakete auf einer Baustelle in Ashkelon einschlug. 14 weitere
Personen wurden verletzt.
Der stellvertretende Direktor des Barzilai-Krankenhauses, Dr. Ron
Lobel, sagt, das Krankenhaus versorge in Zeiten wie diesen
normalerweise nur Notfallpatienten. Sobald diese stabil seien,
würden sie in größere Krankenhäuser in Zentralisrael verlegt, wo die
Patienten in sicherer Umgebung behandelt werden könnten. Zurzeit ist
das 500-Betten-Krankenhaus mit 200 Patienten belegt.
Am Sonntag wurde in Ashkelon mehrere Male Raketen-Alarm gegeben.
Im Barzilai-Krankenhaus suchten Ärzte, Patienten und deren Gäste
Schutz und draußen auf der Straße die Fußgänger. Jedes Mal, nachdem
der Alarm verebbt war, versuchte man, wieder zur Routine
zurückzukehren. Doch dies war nicht für jeden so leicht. Die
59jährige Tzipi Moshe sagt: „Wenn es so plötzlich aus heiterem
Himmel kommt, springt dir einfach das Herz aus der Brust. Wie wird
das Ende aussehen? Ich denke, wir müssen einfach stark sein, aber
das ist nicht so leicht.“
Auf der Kinderstation des Barzilai-Krankenhauses, die in den
Keller verlegt wurde, liegen kranke Kinder aus dem Gaza-Streifen
neben kranken israelischen Kindern. Und ein Clown läuft herum und
versucht, die Kinder zum Lachen zu bringen. Lobel sagt, sein
Krankenhaus habe engen Kontakt zum Shifa-Krankenhaus im
Gaza-Streifen und übernehme viele der palästinensischen Patienten,
die eine Behandlung benötigen, die das Krankenhaus in Gaza nicht
bieten könne. Er sagt, es sei nicht ungewöhnlich, dass ein Kollege
aus dem Gazastreifen ihn anruft und um Hilfe bittet, während Raketen
auf Ashkelon niedergehen.
„Es mag sich vollkommen absurd anhören“, meint Lobel. „Doch wir
haben das Privileg Ärzte zu sein. Unsere medizinische Ethik
unterscheidet nicht zwischen den Patienten. Wir behandeln jeden, der
behandelt werden muss.“
Eine Frau aus Gaza, deren zwei Monate alte Enkelin im
Barzilai-Krankenhaus wegen eines Herzleidens behandelt wird, weint,
als sie gefragt wird, wie sie zurechtkomme. Sie sagt, sie sei
glücklich, dass ihre Enkelin die beste Behandlung in Israel bekäme,
doch sie sorge sich um ihre Tochter und um ihre anderen Enkel in
Gaza. Sie weigert sich, ihren Namen zu nennen oder ein Bild von sich
machen zu lassen. Sie hat Angst, ihre Anwesenheit in Israel könnte
in Gaza entdeckt werden und zu Vergeltungsmaßnahmen führen.
Einige Türen weiter ruht sich die 23jährige Israelin Keren
Shaltiel aus, nachdem sie ihr zweites Kind auf die Welt gebracht
hat. Sie sagt, es sei bizarr gewesen, in den Wehen zu liegen,
während draußen Raketen explodierten. Als Einwohnerin der häufig
beschossenen Stadt Sderot, sagt sie, sei sie solche Laute eigentlich
gewöhnt, sie habe aber nicht damit gerechnet, dass sie auch ihre
Entbindung begleiten würden.
„Heute ist für mich persönlich ein sehr glücklicher Tag“, sagt
sie von ihrem Krankenhausbett im Keller aus. „Doch bin ich heute
auch sehr besorgt um meine Stadt und um mein Land.“
(Haaretz, 28./29.12.08)
Die Strategie der Hamas: Raketen oder Medien
Von Barry Rubin
Nichts ist offensichtlicher als die Strategie der Hamas. Sie gibt
Israel die Wahl zwischen Raketen und Medien, und Hamas hält dies für
eine Situation, in der gilt: „Wir gewinnen – oder du verlierst.“
Option A: Die Waffenruhe
Die Hamas schließt eine Waffenruhe, die der Organisation Frieden
und Ruhe gibt, die sie benötigt, um ihre Armee aufzurüsten und ihre
Kontrolle über den Gaza-Streifen zu verstärken. So lange es keine
Angriffe gibt, lässt Israel Hilfslieferungen passieren. Von einem
westlich-pragmatischen Standpunkt aus betrachtet, ist dies eine
großartige Situation für die Hamas.
Doch die Hamas ist keine pragmatische Organisation westlicher
Prägung. Frieden und Ruhe sind ihre Feinde. Nicht nur aufgrund ihrer
Ideologie – dem göttlichen Gebot, Israel zu zerstören –, oder ihres
Selbstbildes – als heroische Märtyrer –, sondern auch, weil sie den
Kampf braucht, um die Massen für den andauernden Krieg zu
rekrutieren und die Bevölkerung um sich zu einen.
Die Hamas hat keinen Plan, das Befinden des Volkes zu verbessern
oder Kinder auszubilden, damit sie Ärzte, Lehrer und Ingenieure
werden können. Ihr politisches Programm hat nur eine Grundlage:
Krieg, Krieg, endlosen Krieg, Aufopferung, Heldentum und Märtyrertod
bis zum totalen Sieg.
Deshalb beendet die Hamas die Waffenruhe.
Option B: Die Raketen
Und so beendet die Hamas die Waffenruhe und lässt Raketen auf
Israel regnen, begleitet von Mörsergranaten und gelegentlichen
Versuchen, die Grenze zu überwinden und auf der anderen Seite
Terrorangriffe durchzuführen. Israel reagiert nicht.
Die Hamas triumphiert: Ihr seid schwach, ihr seid verwirrt, ihr
seid hilflos. Komm, Volk, stehe auf und vernichte den Papiertiger!
So werden weitere Menschen rekrutiert, die Palästinenser im
Westjordanland betrachten jene, die den Feind bekämpfen, mit
Bewunderung, und die arabischsprachige Welt ist beeindruckt.
Erinnert euch an 2006, sagen sie. Es ist genau wie mit der
Hisbollah. Israel ist hilflos gegen die Raketen. Warum bekämpfen
unsere Regierungen Israel nicht? Lasst uns sie stürzen und tapfere,
kämpfende islamistische Regierungen an die Macht kommen.
Option C: Die Medien
Aber dann wehrt sich Israel. Seine Flugzeuge bombardieren
militärische Ziele, die von der Hamas absichtlich mitten unter
Zivilisten platziert wurden. Falls eine große Gefahr besteht,
Zivilisten zu treffen, greift Israel nicht an. Aber es gibt eine
Grenze, unterhalb derer Israel bereit ist, dieses Risiko einzugehen,
und das zu Recht.
Das selbstgefällige Lächeln ist jetzt aus den Gesichtern der
Hamas-Führer gewichen. Aber noch haben sie eine weitere Waffe, ihre
Reserven – sie appellieren an die Medien.
Die arroganten, heroischen Sieger von gestern verwandeln sich
plötzlich in bemitleidenswerte Opfer. Opferzahlen werden von der
Hamas bekannt gegeben und von Reportern akzeptiert, die sich nicht
vor Ort befinden. Jeder, der getroffen wurde, ist natürlich ein
Zivilist. Keine Soldaten, nirgends.
Und die Opfer sind unverhältnismäßig: Die Hamas hat das so
arrangiert. Falls nötig, machen verständnisvolle Fotografen Fotos
von Kindern, die so tun, als seien sie verwundet. Und wenn diese
Bilder einmal in westlichen Zeitungen veröffentlicht werden, werden
diese Behauptungen zu Fakten.
Es gibt dabei allerdings ein Problem. Raketen und Mörsergranaten
können Kriege gewinnen, Zeitungsartikel nicht wirklich. Natürlich
wird gleichzeitig auch materieller Schaden zugefügt, der die
Entwicklung von Gaza zurückwirft.
Die Hamas kümmert sich darum nicht, aber indem sie sich auf eine
Weise verhält, die die Zerstörung ihrer materiellen Grundlage
garantiert, schwächt sich die Organisation selbst. Gerade weil die
israelischen Angriffe gegen militärische Ziele gerichtet sind, wird
die Hamas geschwächt.
Schlussfolgerung: Das Problem ohne Lösung
Natürlich erreicht Israel keinen kompletten Sieg. Die Hamas
stürzt nicht. Das Problem ist nicht verschwunden. Denn die Hamas
wird ihr Überleben zum Sieg erklären. Die Hamas, wie die PLO zuvor,
erringt einen „Sieg“ nach dem anderen – und steht danach jedes Mal
schlechter da.
Der Konflikt wird zurückkehren, wie auch immer und an welchem Tag
diese Runde enden wird. Ruhe wird zurückkehren, Hilfsgüter werden in
den Gaza-Streifen fließen. Und so wird sich der Prozess in der
Zukunft wiederholen.
Es gibt allerdings einen bedeutenden Unterschied. Israel nutzt
seine Zeit nicht nur für militärische Vorbereitungen, sondern um
seine Kinder auszubilden, seine Infrastruktur aufzubauen und seinen
Lebensstandard zu verbessern. Die Hamas tut dies nicht.
„Wir glauben an den Tod“, sagt die Hamas, „ihr glaubt an das
Leben.“
Man sei vorsichtig mit dem, was man sich wünscht – am Ende wird
man es bekommen.
(The Jerusalem Post, 29.12.2008) |
|
|
Hamas bekennt sich zu
menschlichen Schutzschilden |
Die Erklärung der UNO, dass 51 Zivilsten in dem Konflikt in Gaza
getötet worden sind, muss im Kontext der erklärten Ideologie der
Terrororganisation Hamas verstanden werden, Zivilisten als
menschliche Schutzschilde für ihre Kämpfer einzusetzen. In der Tat propagiert die Hamas unaufhörlich die religiöse
Ideologie, wonach das Sterben für Allah ein Ideal ist, das aktiv
verfolgt werden muss. Ihr Ziel ist es, die Palästinenser, darunter
Frauen und Kinder davon zu überzeugen, den Tod nicht zu fürchten,
sondern sich ihm zu stellen, um Hamas-Kämpfer zu schützen.
Die Platzierung von militärischen Einrichtungen und Terroristen
unter der Zivilbevölkerung spiegelt diese Ideologie wieder und hat
zu den zivilen Todesopfern geführt.
Der Hamas-Abgeordnete des palästinensischen Legislativrats Fathi
Hamad hat dieses Jahr seinem Stolz auf die Tatsache Ausdruck
verliehen, dass Frauen und Kinder im Kampf gegen Israel als
menschliche Schutzschilde eingesetzt werden. Er beschrieb dies als
Teil der „Todesindustrie“, in der sich die Palästinenser
auszeichneten, und erklärte, dass die Palästinenser den Tod mit der
gleichen Intensität „ersehnen“ würden wie die Israelis „das
Leben“.
„Für das palästinensische Volk ist der Tod eine Industrie
geworden, in der Frauen und überhaupt alle Menschen in diesem Land
hervorstechen: die Alten stechen hervor, die Jihad-Kämpfer stechen
hervor, und die Kinder stechen hervor. Demgemäß haben sie [die
Palästinenser] einen menschlichen Schild von Frauen, Kindern, Alten
und Jihad-Kämpfern gegen die zionistische Bombenmaschine geschaffen,
als ob sie zum zionistischen Feind sagen würden: Wir ersehnen den
Tod so wie ihr das Leben ersehnt.“ (Al-Aqsa TV, 29.02.08)
Ein palästinensisches Mädchen, dass am Sonntag nach einem
israelischen Luftangriff Familienangehörige verloren hat,
machte am Montag im palästinensischen Fernsehen die Hamas für den
Krieg verantwortlich: „Ich sage, die Hamas ist der Grund, an erster
Stelle, für alle Kriege.“ (Al-Aqsa TV, 29.12.08)
Die Aussage des Mädchens findet sich unter dem folgenden Link: http://www.youtube.com/watch?v=fLIdxF-GHWw
(Palestinian Media Watch, 29.12.08) |
|
|
|
|
Wir vergessen euch
nicht |
Der israelische
Soldat Gilad Shalit wurde vor 917 Tagen von der
Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet
sich noch immer in Geiselhaft. |
|
|
|
|
|
Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und
Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates
Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und
Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de. Für den Inhalt
externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer
Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des
Newsletters |
|
|
|
|
|
|