Eine Viertelmillion israelischer Bürger wird seit acht Jahren
unaufhörlich von palästinensischen Terroristen aus dem Gaza-Streifen
mit Tausenden von Raketen beschossen. Vor einer Woche hat die Hamas
entschieden, die von Ägypten vermittelte Waffenruhe der letzten
Monate endgültig zu zerstören.
Die unvermeidbare Militäroperation der israelischen Armee, die
seit Samstag im Gange ist, dient dem langfristigen Schutz
israelischer Bürger im Süden des Landes. Zu diesem Zweck soll die
Infrastruktur des Terrors im Gaza-Streifen zerstört und der Hamas
sowie ihren Verbündeten die Möglichkeit entzogen werden, Raketen und
Mörsergranaten abzuschießen und andere Terrorakte zu verüben.
Die Waffenruhe wurde von der Terrororganisation Hamas nicht nur
zur Fortsetzung des Terrors gegen israelische Bürger, sondern auch
zur massiven Aufrüstung genutzt. Dies zeigt sich an dem sprunghaft
angestiegenen Waffenschmuggel und der Erweiterung des Arsenals von
Raketen mit immer längerer Reichweite.
Die Hamas missbraucht Zivilisten nicht nur als Zielscheiben (auf
israelischer Seite), sondern auch als menschliche Schutzschilde (auf
palästinensischer Seite), indem sie ihre Operationszentren inmitten
von Bevölkerungszentren in Gaza platziert. Israel ist hingegen darum
bemüht, die Verletzung von Zivilisten zu vermeiden. Die
Verantwortung für zivile Opfer liegt einzig und allein bei der
Hamas.
Beim Großteil der Opfer der gegenwärtigen Militäroperation im
Gaza-Streifen handelt es sich jedoch ohnehin um Terroristen der
Hamas.
Ohne Frage stellt die absichtliche Platzierung militärischer
Ziele im Herzen bewohnter Gebiete durch die Hamas eine ernsthafte
Verletzung des internationalen Rechts dar. Demgegenüber anerkennt
das internationale Recht das Recht auf Selbstverteidigung, wie es
Israel derzeit für sich in Anspruch nimmt.
Wer auch immer Israel dazu aufruft, die Kampfhandlungen
einzustellen, muss sich an die Adresse der Hamas wenden. Sobald sie
das Feuer einstellt, wird auch Israel dies tun.
Die vom Iran unterstützte Hamas will die Zerstörung Israels. In
ihrer Charta vom 18. August 1988 propagiert die Terrororganisation
dies als ihr zentrales Ziel. (http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=37150&MissionID=88)
Im Gegensatz dazu möchte Israel lediglich seine Bürger vor der
Bedrohung des palästinensischen Terrors schützen. Israel hat den
Gaza-Streifen im Sommer 2005 nicht vollständig verlassen, um in ihn
zurückzukehren.
(Botschaft des Staates Israel, 28.12.08) |
Stellungnahme von Präsident Peres
Israels Präsident Shimon Peres hat am Sonntag zur Operation
„Gegossenes Blei“, dem israelischen Angriff auf die terroristische
Infrastruktur der Hamas in Gaza, und dem andauernden
palästinensischen Raketenbeschuss auf Bevölkerungszentren in
Südisrael Stellung genommen:
„Die Geschichte ist einfach. Israel hat Gaza vollständig
verlassen, aus eigenem freiem Willen, zu einem hohen Preis. In Gaza
befindet sich kein einziger israelischer Zivilist oder Soldat.
Unsere Siedlungen in Gaza wurden geräumt, was uns sehr viel gekostet
hat. Wir mussten 45 000 Polizisten mobilisieren, uns unsere Siedler
dort herauszuholen. Wir haben 2.5 Millionen $ dafür ausgegeben. Die
Übergänge waren geöffnet. Geld wurde nach Gaza transferiert. Wir
haben Hilfe unterschiedlichster Art angeboten – wirtschaftliche,
medizinische und andere. Wir haben sehr darauf geachtet, der
Zivilbevölkerung in Gaza nicht das Leben zu erschweren. Noch immer
habe ich keine einzige Person gehört, die mir vernünftig erklären
konnte, warum sie Raketen auf Israel abfeuern; was die Gründe sind,
was das Ziel.
Ich muss auch betonen, dass das Erstaunliche an Israel die
Zurückhaltung der Armee und die Einigkeit der Bevölkerung sind. Die
Armee hat gewartet und gewartet; die Palästinenser baten um eine
Waffenruhe, und wir stimmten zu. Sie selbst haben die Waffenruhe
verletzt. Abermals wussten wir nicht warum, bis es zu einem Punkt
kam, an dem wir keine andere Wahl mehr hatten, als dem ein Ende zu
setzen. Die Operation ist sorgfältig vorbereitet worden, und die
Armee ist ihren Grundsätzen treu geblieben, namentlich bei der
Präzisierung der Ziele und der Rücksichtname auf das Leben von
Zivilisten. Es gibt ein Problem, da viele der Bomben in
Privathäusern gelagert sind. Wir haben die Besitzer der Häuser
kontaktiert, damit die dort weilenden Personen sie verlassen können.
Ihr könnt nicht zwischen den Bomben leben. Wir müssen die Quellen
der Bomben austrocknen.
Israel hat keinerlei Ambitionen in Gaza. Wir haben uns aus freien
Stücken zurückgezogen. Uns ist nie der Gedanke gekommen, nach Gaza
zurückzukehren. Es ist vorbei. Aber wir können nicht zulassen, dass
Gaza eine permanente Basis der Bedrohung und selbst der Ermordung
von Kindern und unschuldigen Menschen in Israel aus Gott weiß was
für Gründen wird. Ich fühle, dass wir in unseren Herzen keinen Hass
auf die Bevölkerung Gazas empfinden. Ihr Leiden macht uns keine
Freude. Im Gegenteil, wir fühlen: Je besser es ihnen geht, desto
bessere Nachbarn werden wir haben. Nun, da die Hamas die arabische
Welt um Hilfe bittet, muss sich in Wahrheit die arabische Welt an
die Hamas wenden. Wenn die Hamas damit aufhört, wird keine Hilfe
mehr nötig sein. Alles kann zur Normalität zurückkehren: offene
Übergänge, freies Wirtschaftsleben, keine israelische Intervention,
keine israelische Beteiligung an Umschwüngen in Gaza.
Als Nation fühlen wir uns vereint. Die ganze Nation unterstützt
mit ganzem Herzen die Armee, ihr Vorgehen, ihre Zurückhaltung, Ihre
Differenzierung und ihr Verantwortungsbewusstsein. Der große
Gewinner kann die Vernunft sein, und die Vernunft wird zum Frieden
führen. Wir sind sehr ernst, in einer ernsten Stimmung. Viele
unserer Kinder sind noch immer in Schutzräumen, und wir wünschen
Ihnen, ebenso wie den Kindern in Gaza, dass sie wieder freie Luft
atmen können. Das ist die Geschichte, und wer immer uns darum
bittet, das Feuer einzustellen, muss sich an eine andere Adresse
wenden. Man wende sich an die Hamas und rufe sie dazu auf, das Feuer
einzustellen - dann wird nicht mehr geschossen werden.“
(Außenministerium des Staates Israel, 28.12.08)
Stellungnahme von Außenministerin Livni
Israels Außenministerin Tzipi Livni hat am Sonntag in Sderot
Angehörige des diplomatischen Korps über die aktuelle Lage in Gaza
und Südisrael unterrichtet:
Foto:
Reuters
„Dies ist nicht das erste Mal, dass wir uns in Sderot treffen.
Ich weiß, dass die Welt Verständnis zeigt, wenn immer Israel
angegriffen wird. Die israelische Regierung muss ihren Bürgern
Antworten liefern. Israel hat den Gaza-Streifen vor einigen Jahren
verlassen. Die Idee war, dass Gaza den Anfang eines
Palästinenserstaates bilden würde. Dies ist nicht eingetreten, weil
die Hamas die Kontrolle im Gazastreifen übernommen hat. Die Hamas
ist eine Terrororganisation mit einer radikalen Ideologie und sie
ist nicht bereit, die Forderungen der internationalen Gemeinschaft
zu erfüllen. Die Hamas ist der Feind. Sie ist nicht nur ein Problem
für uns allein, sondern auch für alle Palästinenser in der Region
und für jeden, der unsere Werte teilt. Die einzige Möglichkeit,
Frieden zu erreichen, ist die Bekämpfung des Terrorismus und der
Gegner des Friedensprozesses. Es ist die Hamas, die dem Frieden, der
jedermanns Ziel sein sollte, Hindernisse in den Weg legt. Die Hamas
ist illegitim, und ihre Herrschaft über den Gaza-Streifen ist
illegitim. Die Hamas wünscht ein Nullsummenspiel. Der Kampf ist
nicht zwischen Israel und Hamas, sondern zwischen Gemäßigten und
Extremisten.
Verantwortliche Führung bedeutet, aufzustehen und klar zu sagen:
Die Hamas ist verantwortlich. Die Hamas herrscht im Gaza-Streifen
und hat die dortige Bevölkerung in Gefahr gebracht. Manchmal ist es
nicht einfach. Die Hamas manipuliert die Situation, um weiteren Hass
zu schüren. Israel hat den Gaza-Streifen verlassen – nicht, um
dorthin zurückzukehren, sondern weil ein Staat manchmal den Punkt
erreicht, an dem es keine andere Wahl gibt.
Genug ist genug. Wir haben Zurückhaltung gezeigt. Die
sechsmonatige Waffenruhe wurde täglich verletzt – von der Hamas. Die
Hamas dachte, Israel würde nichts unternehmen und die internationale
Gemeinschaft nur Druck auf Israel ausüben. Ich hoffe, dass sie sich
geirrt haben; jemand muss ihnen zeigen, dass sie sich geirrt haben.
Als Folge unserer Zurückhaltung besitzt die Hamas nun
Langstreckenraketen. Und wir müssen die Fragen unserer Bürger
beantworten.
Wir haben bewiesen, dass wir Ruhe wollen. Wir brauchen jedoch die
Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Das ist die einzige
Möglichkeit, die Realitäten zu verändern. Die Gleichung muss
geändert werden, und um dies zu erreichen, müssen wir Gewalt
anwenden. Die Hamas nutzt all ihre Macht, um Zivilisten zu schaden.
Die meisten Menschen, die bei dem Einsatz der Israelischen
Verteidigungsstreitkräfte getötet wurden, trugen Uniformen. Wir
hatten Zivilisten zuvor aufgefordert, die bombardierten Orte zu
verlassen. Um eine konkrete Veränderung zu erreichen, muss die
internationale Gemeinschaft klar unterscheiden zwischen Hamas und
Israel – und Druck auf die Hamas ausüben.
Ich akzeptiere nicht die Aufrufe zu einem beiderseitigen
Waffenstillstand. Es gibt keine Gleichwertigkeit zwischen Israel und
der Hamas. Die Hamas ist eine Terrororganisation, und Israel ist ein
Staat, der sich verteidigt. Die einzige Möglichkeit, diesen Einsatz
zu verkürzen, ist klarzumachen, dass Israel das Recht auf
Selbstverteidigung besitzt und dass die internationale Gemeinschaft
Israel in der Konfrontation mit der Hamas unterstützt.“
(Außenministerium des Staates Israel, 28.12.08)
Mor: Wir müssen unsere Bürger schützen
Israels Gesandter in Deutschland, Ilan Mor, hat sich heute im
ZDF-Morgenmagazin Fragen zur aktuellen Lage im Konflikt zwischen
Israel und der Terrororganisation Hamas gestellt. Dabei
unterstreicht er die Verpflichtung Israels, seine Bürger vor dem
Terror in Schutz zu nehmen.
Das Interview ist unter dem folgenden Link anzusehen: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/660976?inPopup=true
Reaktionen aus Deutschland
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einem Telefonat mit Israels
Ministerpräsident Ehud Olmert eindeutig Stellung zur aktuellen
Situation bezogen. Hierbei betonte sie, dass die Hamas die alleinige
Verantwortung an der Eskalation trage. Wie der
Vize-Regierungssprecher Thorsten Steg betonte, wies Merkel deutlich
darauf hin, dass bei der Beurteilung der Situation nicht Ursache und
Wirkung vertauscht werden oder in Vergessenheit geraten dürften.
Die Bundesregierung fordert die Hamas auf, den Raketenbeschuss
der israelischen Städte und Ortschaften einzustellen und auch die
Hilfslieferungen an den Übergängen zum Gaza-Streifen nicht zu
beschießen.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte bereits am
ersten Tag der Militäroperation gegenüber Israels Außenministerin
Tzipi Livni: „Ich bin sehr besorgt über die Eskalation der Gewalt im
Nahen Osten. Für die einseitige Aufkündigung der Waffenruhe mit
Israel durch die Hamas fehlt der Bundesregierung jedes Verständnis.
Hamas muss den unerträglichen Raketenbeschuss auf Israel sofort und
dauerhaft einstellen!“ Die deutsche und österreichische
Sektion der Scholars for Peace in the Middle East (SPME) hat
ebenfalls eine Presseerklärung veröffentlicht, in der sie deutlich
macht, dass die Hamas unter Verletzung der Genfer Konvention
Zivilisten als Schutzschilde missbraucht, indem sie ihre
Abschussvorrichtungen in dicht bevölkerten Gebieten versteckt und
damit zivile Opfer unvermeidlich macht.
Ein Aktionsbündnis in Hamburg ruft zu einer Lagebesprechung
am morgigen Dienstag auf: „Gerade in Zeiten wie diesen lassen sich
Freundschaft und Solidarität messen. In Zeiten wie diesen müssen wir
stärker und lauter denn je sagen, was wir denken und warum Israels
Handeln gerechtfertigt und notwendig ist. Israel braucht unsere
Solidarität mehr denn je, zeigen wir dass wir fest an seiner Seite
sind.“
Ein Treffen zur Vorbereitung der kommenden Aktivitäten in Hamburg
findet am Dienstag, den 30. Dezember 2008 um 16 Uhr in Hamburg
statt.
Es laden ein: Jüdische Gemeinde Hamburg, Deutsch-Israelisches
Jugendforum Hamburg, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Stop the Bomb
Kampagne Hamburg. Eingeladen sind alle Verbände, Organisationen und
Einzelpersonen. Um Anmeldung wird gebeten: 0162-9020213 oder
0178-8453301. |