Anlässlich des muslimischen Opfertages (Eid al-Adha) und als
vertrauensbildende Maßnahme gegenüber der Palästinensischen
Autonomiebehörde (PA) und ihrer Führung, Präsident Mahmoud Abbas und
Ministerpräsident Salam Fayyad, hat Israel heute knapp 230
palästinensische Häftlinge freigelassen. Die verurteilten Gefangenen haben Haftstrafen unterschiedlicher
Länge in israelischen Gefängnissen abgesessen und gehören entweder
der Fatah, der Volksfont (PFLP) oder der Demokratischen Front (DFLP)
an. In Übereinstimmung mit den von früheren Regierungsentscheidungen
festgelegten Kriterien hat keiner von ihnen ‚Blut an den Händen’,
und alle gehören Gruppierungen an, die die PA und ihre Führung
unterstützen. Mit der Hamas oder dem Islamischen Jihad ist niemand
assoziiert.
Die Liste der Häftlinge wurde von der Allgemeinen
Sicherheitsbehörde (SHABAK) und dem Justizministerium erstellt. Die
Mehrheit der Gefangenen ist über den Kontrollpunkt Beitunyia in das
Westjordanland, eine Minderheit über den Übergang Erez in den
Gaza-Streifen entlassen worden.
Durch die jüngste vertrauensbildende Maßnahme, die eine
Angelegenheit größter Bedeutung für die Palästinenser darstellt,
möchte Israel seinen andauernden Dialog mit jenen Partnern
intensivieren, die sich den Verhandlungen verpflichtet fühlen und
gegen den Terrorismus sind.
Israel übermittelt die Botschaft, dass politische Ziele nur durch
Verhandlungen erreicht werden können und der Weg des Terrorismus zu
nichts führt. Die schrittweise Freilassung von Gefangenen ist ein
andauernder Prozess, der bisher zur Entlassung von etwa 1000
Häftlingen geführt hat, die die PA und ihre Führung, die
israelisch-palästinensische Sicherheitskooperation (wie das
Jenin-Modell) und andere Maßnahmen unterstützen.
Die Häftlinge wurden zu Ehren des muslimischen Opfertages
freigelassen und in Anbetracht der großen Bedeutung, die der
Häftlingsfrage innerhalb der palästinensischen Gesellschaft
zugewiesen wird.
Es sei daran erinnert, dass die betreffenden Gefangenen wegen
Beteiligung an Terroranschlägen gegen israelische Bürger verurteilt
wurden und die Regierung keineswegs erpicht darauf ist, auch nur
einen von ihnen freizulassen. Tatsächlich hat die
Regierungsentscheidung zur Freilassung der Häftlinge erhebliche
interne Kritik in Israel erfahren – insbesondere angesichts des
Stillstands bei den Verhandlungen um die Freilassung des
israelischen Soldaten Gilad Shalit, der vor zweieinhalb Jahren von
der Hamas verschleppt wurde.
Dass diese Politik trotz der heimischen Kontroverse verfolgt
wird, ist ein Zeichen für die Priorität, die die israelische
Regierung dem Friedensprozess mit den pragmatischen Palästinensern
zuweist.
(Außenministerium des Staates Israel, 15.12.08) |