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Archäologische
Sensation: Älteste hebräische Inschrift
entdeckt |
Archäologen der Hebräischen Universität Jerusalem haben bei
Ausgrabungen in der antiken Festung Elah nahe Beit Shemesh eine
Tonscherbe entdeckt, die die bisher älteste bekannte hebräische
Inschrift trägt. Der Fund kann als die bedeutendste archäologische
Entdeckung in Israel seit den Schriftrollen vom Toten Meer
betrachtet werden und ist um 1000 Jahre älter als diese. Die Tonscherbe (Ostrakon) enthält fünf mit Tinte beschriebene
Textzeilen, die durch schwarze Linien voneinander getrennt sind, und
misst 15 mal 15 cm. Obwohl die Entzifferung noch nicht abgeschlossen
ist, lässt sich bereits erkennen, dass der Text Teil eines Briefes
ist und die Wurzeln der Wörter „Richter“, „Sklave“ und „König“
enthält. Dies könnte darauf hindeuten, dass es sich um einen
Rechtstext handelt, der womöglich Einsichten in Gesetz, Gesellschaft
und Glauben der alten Hebräer bieten wird. Durch die
Kohlenstoffdatierung von organischem Material, das mit dem Ostrakon
gefunden wurde, und Ton-Analysen lässt sich das Objekt auf die Zeit
König Davis (ca. 1000 v. Chr.) datieren.
Die Ausgrabungen wurden unter der Leitung von Prof. Yosef
Garfinkel vom archäologischen Institut der Hebräischen Universität
durchgeführt. Die Festung Elah in Khirbet Qeiyafa lag im Grenzgebiet
zwischen dem Königreich Judäa und dem Land der Philister. In dieser
Region soll nach biblischer Überlieferung David gegen Goliath
gekämpft haben.
Laut Prof. Garfinkel ist dies der einzige Ort in Israel, wo sich
der historische König David erforschen lässt: „Die Chronologie und
Geographie von Khirbet Qeiyafa stellen einen einzigartigen
Treffpunkt von Mythologie, Geschichte, Historiographie und
Archäologie von König David dar.“
(Hebräische Universität Jerusalem, 30.10.08) |
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Livni will Zivilehe
einführen |
Außenministerin Tzipi Livni will sich als Vorsitzende der
Kadima-Partei für die Einführung der Zivilehe in Israel stark
machen. In einem Fernsehinterview teilte sie am Mittwoch mit, dass
sie ein dementsprechendes Gesetz in der Knesset initiieren werde.
Zwar seien die Chancen einer Verabschiedung angesichts der
anstehenden Wahlen gering, dennoch solle die Entschlossenheit ihrer
Partei in dieser Angelegenheit deutlich werden. Eine große Zahl von Einwanderern aus der früheren Sowjetunion
wird vom Rabbinat nicht als jüdisch anerkannt und kann daher nicht
in Israel heiraten. Auch viele andere säkulare Israelis sind
unzufrieden mit der gegenwärtigen Rechtslage und sehnen sich nach
einer voll gültigen nicht-religiösen Eheschließung.
Der Abgeordnete Menachem Ben-Sasson, Vorsitzender des
Verfassungs- und Rechtsausschusses der Knesset, ist von Livni mit
der Angelegenheit betraut worden. „Es handelt sich in erster Linie
um eine Absichtserklärung“, sagte er. „Aber ich möchte auf alle
Fälle klar machen, dass wir diesen Pfad einschlagen werden. Livni
fühlt sich sehr wohl mit diesem Plan und möchte ihn voll und ganz
vorantreiben. Es gibt mehr als 350 000 Menschen, die nicht in Israel
heiraten können. Der Staat darf das nicht zulassen. Wir haben ein
Gesetz entworfen und beabsichtigen seine Einführung, auch wenn wir
derzeit nicht darüber abstimmen können.“
(Yedioth Ahronot, 29.10.08) |
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Illegaler Außenposten
im Westjordanland zerstört |
Israelische Sicherheitskräfte haben heute Nacht einen illegalen
Außenposten nahe der Siedlung Kiryat Arba geräumt und die dortigen
Häuser eingerissen. Dabei handelte es sich um das Anwesen des
Rechtsextremisten Noam Federman und seiner Familie. Der Siedlungsaußenposten war am vergangenen Samstag schon einmal
geräumt worden. Beim diesmaligen Einsatz wurden vier Polizisten
verletzt und drei rechte Aktivisten verhaftet.
(Haaretz, 31.10.08) |
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Panzerabwehrraketen
auf israelische Patrouille |
Nahe der Grenze zum Gaza-Streifen ist heute Morgen eine
Patrouille der israelischen Armee mit zwei Panzerabwehrraketen
beschossen worden. Der Vorfall ereignete sich südlich des Übergangs
Kissufim nahe dem Kibbutz Nir Oz. Verletzt wurde dabei niemand.
Die Umgebung wurde im Anschluss von israelischen Einheiten
durchkämmt, die die Terroristen jedoch nicht fassen konnten. Der
Anschlag stellt eine weitere Verletzung der Waffenruhe zwischen
Israel und der Terrororganisation Hamas von palästinensischer Seite
dar.
(Yedioth Ahronot, 31.10.08) |
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Sapir College erhält Spende aus
Berlin |
In der Botschaft des Staates Israel ist heute der Spendenscheck
des 109. Presseballs Berlin an das Sapir College übergeben worden.
Auf dem diesjährigen Presseball, der die Auftaktveranstaltung der
„60 Jahre Israel“-Feierlichkeiten in Deutschland dargestellt hat,
wurden mittels einer Tombola und einer Versteigerung ganze 19 795
Euro für die Ausbildungsstätte in Südisrael gesammelt.
Foto:
Moritz Koss
Der Scheck wurde von Andreas Dorfmann und Marina Schill von der
Presseball GmbH und Siegfried Helias von der City Stiftung Berlin
den deutschen Repräsentanten des Sapir Colleges, Yoram Ehrlich und
Oliver Lauer, ausgehändigt. Als Gastgeber nutzte Israels Gesandter
Ilan Mor (im Bild mit der Flagge) den Anlass, sich noch einmal bei
allen Beteiligten für den großen Einsatz zu bedanken.
Das Sapir College liegt nahe der südisraelischen Kleinstadt
Sderot. Die Region ist seit 2001 von massivem Raketenbeschuss aus
dem Gaza-Streifen heimgesucht worden. Das Spendengeld soll dem am
College entwickelten Projekt „Kommunikation unter Betrachtung
posttraumatischer Erfahrungen“ zugute kommen, mit dem von den
Raketenangriffen traumatisierten Schulkindern, die an Ängsten,
Konzentrationsstörungen und ähnlichen Symptomen leiden, geholfen
werden soll. Unter anderem umfasst das Projekt die Erstellung einer
Schülerzeitung unter Betreuung durch Studenten der
Kommunikationswissenschaften des Sapir Colleges.
Der nächste Presseball Berlin findet übrigens am 10. Januar 2009
statt, diesmal aber ohne Bezug zu Israel. |
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