Freitag, 05.09.2008
 
 
Nasrallah: Hisbollah im Krieg mit Israel
 
Hassan Nasrallah setzt seine Drohgebärden gegen Israel fort. Auf einer Kundgebung im Libanon verkündete der Generalsekretär der schiitischen Terrororganisation am Donnerstag, dass die Hisbollah sich nach wie vor im Krieg mit Israel befinde.

Dabei unterstrich er, dass der Kampf gegen den jüdischen Staat auch dann weiter gehen werde, wenn der Libanon die Kontrolle über die umstrittenen Sheba-Farmen zurückerhalten würde.


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(Bank of Israel, 05.09.08)



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Nicht mehr die nationale Mission

Von Anshel Pfeffer

Die Jewish Agency hat vergangene Woche ihre eigene Sterbeurkunde unterzeichnet. Die Unterschrift unter die Übereinkunft mit „Nefesh BeNefesh“ symbolisiert auch den tiefen Wandel, der sich im Verhältnis zwischen dem Staat Israel und der jüdischen Diaspora vollzogen hat.

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Der Botschafter privat

Israels Botschafter in Berlin, Yoram Ben-Zeev, hat Reporter der BUNTEN in seiner Residenz empfangen

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Die Bibel in Neuhebräisch

Der 87jährige Avraham Ahuvia hat für einen Sturm der Entrüstung im israelischen Erziehungswesen gesorgt.

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Nasrallah: Hisbollah im Krieg mit Israel
Hassan Nasrallah setzt seine Drohgebärden gegen Israel fort. Auf einer Kundgebung im Libanon verkündete der Generalsekretär der schiitischen Terrororganisation am Donnerstag, dass die Hisbollah sich nach wie vor im Krieg mit Israel befinde. Dabei unterstrich er, dass der Kampf gegen den jüdischen Staat auch dann weiter gehen werde, wenn der Libanon die Kontrolle über die umstrittenen Sheba-Farmen zurückerhalten würde.

Siegessicher verwies er auf die vermeintlichen Mängel der israelischen Militärkapazitäten: „Sie wissen, dass ihre Marine schwach ist und dass ihre Luftwaffe all ihre Optionen ausgeschöpft hat und dass sie im nächsten Krieg keinen militärischen Vorteil erzielen kann.“

Direkt an die Adresse von Israels Verteidigungsminister Ehud Barak gewandt, warnte er weiter: „Ganz Israel sagt, dass bei einem neuen Krieg gegen den Libanon der einzige Weg zum Sieg über einen Bodenkrieg führen würde, daher hat Barak uns fünf Divisionen versprochen. Er hat gedacht, dass er uns psychologisch besiegt, und gehofft, das Volk des Libanon einzuschüchtern, um dem Volk von Israel Hoffnung zu geben und die Soldaten zu ermutigen, indem er sagte, dass sie mit seiner Strategie siegen könnten. Er dachte, diese Bedrohungen könnten den Libanon schwächen und zur Aufgabe zwingen, aber ich habe gesagt, dass diese fünf Divisionen in den Bergen und Täler des Südlibanon vernichtet werden.“

(Yedioth Ahronot, 04.09.08)

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Nicht mehr die nationale Mission
Von Anshel Pfeffer

Die Jewish Agency hat vergangene Woche ihre eigene Sterbeurkunde unterzeichnet. Die Übereinkunft mit „Nefesh BeNefesh“ (der privaten Organisation, die in den letzten Jahren tausenden von Juden aus den USA und Kanada bei der Einwanderung und Absorption in Israel geholfen hat), der zufolge die Jewish Agency faktisch ihre Aktivitäten zur Propagierung der Aliyah in Nordamerika einstellen und die Organisation die einzige Adresse für diejenigen darstellen wird, die von dort einwandern wollen, bedeutet den Verzicht auf ihre historische Mission innerhalb der weltweit größten jüdischen Gemeinde. Die Unterschrift unter die Übereinkunft symbolisiert auch den tiefen Wandel, der sich im Verhältnis zwischen dem Staat Israel und der jüdischen Diaspora vollzogen hat.

Die Jewish Agency hat mitgeteilt, dass sie weiterhin allein verantwortlich für die Prüfung des Anrechts der Kandidaten für die Einwanderung und den Erwerb der israelischen Staatsbürgerschaft sei und somit auch ihre Involvierung im Bereich der Aliyah aufrechterhalten werde. Dennoch hat man den Eindruck, dass es sich hier um eine rein bürokratische Funktion handelt, für die bestimmt kein größerer Verwaltungsapparat notwendig ist.

Warum hat die Jewish Agency auf die Aliyah verzichtet? Sie hat dies nicht freiwillig getan, sondern nach einem Kampf mit „Nefesh BeNefesh“, der von Verleumdungen und Torpedierungsversuchen beider Seiten begleitet war. Auch heute noch bestreitet die Jewish Agency offiziell, dass die Aliyah von ihrer Tagesordnung gerutscht ist.

Die Realität vor Ort hat diesen unvermeidbaren Schritt bestimmt. Bereits seit einigen Jahren beläuft sich die Einwanderung nur noch auf etwa 18 000 Menschen pro Jahr, und auch diese Zahl wird sich im kommenden Jahr wegen des Ausbleibens der Falashmura aus Äthiopien noch verringern. Es gibt beinahe keine Aliyah mehr aus ‚Ländern der Not’. Mehr als 90% aller Juden weltweit leben im reichen Westen, und auch die anderen betrachten Israel nicht mehr als den ultimativen Zufluchtsort. So hat in den letzten Jahren nur eine Handvoll der 20 000 iranischen Juden die Gelegenheit ergriffen, vor dem Ayatollah-Regime zu flüchten. Zehntausende Juden haben im letzten Jahrzehnt Südafrika verlassen, die Mehrheit hat sich allerdings in Australien niedergelassen. Selbst im angegriffenen Georgien hat es keinen Ansturm gegeben.

Die Jewish Agency und andere israelische Körperschaften, die sich mit dem Herholen von Einwanderern und ihrer Absorption beschäftigen, sind sich dieses Prozesses bewusst gewesen. Bereits seit einigen Jahren gibt es eine Ressourcenverschiebung hin zu dem weltweit größten Zentrum von Juden und potentiellen Einwanderern: Nordamerika. Der Ausdruck „Aliyah der Wahl“ wurde geprägt und ein Plan für wirtschaftliche Anreize ausgearbeitet. Die Jewish Agency und das Einwanderungsministerium sind jedoch keine finanziellen Einrichtungen, und ihr Budget reicht nicht dazu aus, Israel für diejenigen rentabel zu machen, die in ihren Ländern zur oberen Mittelschicht gehören.

Die Jewish Agency, die mit einem Defizit von 30 Millionen Dollar in ihrem Budget und widersprüchlichen Forderungen ihrer Spender im Ausland umzugehen hat, tut sich schwer im Wettbewerb mit der geölten Öffentlichkeitsarbeit von „Nefesh BeNefesh“. Diese Organisation bringt alle paar Wochen im Rahmen publicityträchtiger Aktionen eine mit Einwanderern vollgepackte Boeing im Direktflug aus New York.  Mit Spendengeldern  hat „Nefesh BeNefesh“ ein geschmeidiges Prozedere aufgebaut, das auf dem Internet basiert und den potentiellen Einwanderern Rat und neueste Informationen vermittelt, Wohn- und Beschäftigungslösungen koordiniert, sie den ganzen Weg im Ausland und in Israel begleitet und ihnen auch eine beträchtliche finanzielle Zuwendung gibt.

Dennoch sind bisher – entgegen den Erklärungen der Vorsitzenden der Organisation – noch keine Anzeichen eines erneuten Aufwärtstrends der Aliyah aus Amerika zu erkennen; bestenfalls noch Ein- oder Zweitausend  Einwanderer im Jahr – ein Tropfen im Meer, wenn es um einen Kontinent geht, auf dem etwa sechs bis sieben Millionen Juden leben. Auch ist nicht klar, wie viele der Einwanderer ihr Entscheidung aufgrund der Bemühungen der Organisation gefällt haben und wie viele ohnehin nach Israel gekommen wären.

Für die Jewish Agency ist es nicht leicht gewesen, auf ihre Hegemonie im Bereich der Aliyah zu verzichten. Erst vor einem Jahr kämpfte ihr Vorsitzender, Zeev Beilinsky gegen die Entscheidung der Regierung, die privaten Aliyah-Organisationen aus dem festen Budget zu unterstützen. Doch versteht die Mehrzahl der Führungsfiguren der Organisation bereits, dass die Jewish Agency, wenn sie eine relevante Körperschaft bleiben will, sich auf pädagogische Aufgaben konzentrieren und ihr Budget, das sowieso aus Spenden von Philanthropen aus der Diaspora stammt, zur Stärkung der jüdischen Identität unter jungen Juden in aller Welt einsetzen muss. Darüber hinaus muss sie damit beginnen, ihren Apparat von Aliyah-Gesandten aufzulösen, der keine Resultate mehr hervorbringen kann.

Auch die politische Führung sieht dies so. Ministerpräsident Ehud Olmert hat vor drei Monaten in seiner Rede vor dem Direktorium der Jewish Agency den Weg vorgezeichnet. Israel muss damit aufhören, die Weltjudenheit als Reservoir von Menschenmaterial und Spenden zu betrachten, und damit beginnen, die Verantwortung für die Zukunft der gemeinden zu übernehmen, auch wenn deren Mitglieder momentan nicht beabsichtigen einzuwandern.

Heute ist jedem klar, dass die Ankündigungen des früheren Ministerpräsidenten Ariel Sharon, Million Einwanderern innerhalb eines Jahrzehnts ins land zu holen, ohne Grundlage waren. Die Juden wollen nicht einwandern. Auch wer die Einwanderung von Juden nach Israel als höchsten Wert betrachtet, ist zu dem Schluss gekommen, dass Israel wie andere Industrienationen verfahren muss, die qualifizierte und kreative Migranten anziehen wollen, und es sich auf die Verbesserung der Wirtschaft konzentrieren muss, um eine überzeugende und sogar bevorzugte Alternative darstellen zu können.

Die Masseneinwanderung ist keine nationale Aufgabe mehr. Israel ist zwar dazu verpflichtet, die Fähigkeit zu behalten, Juden im Notfall in großer Zahl ins Land holen und aufnehmen zu können; zwischenzeitlich muss es anstelle von Lippenbekenntnissen zur Aliyah jedoch den Großteil seiner Anstrengungen in den Aufbau der israelischen Gesellschaft investieren – zum Nutzen aller seiner Bewohner, der alteingesessenen, neuen und zukünftigen.

(Haaretz, 05.09.08)

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Der Botschafter privat
Israels Botschafter in Berlin, Yoram Ben-Zeev, hat Reporter der BUNTEN in seiner Residenz empfangen und ihnen von seinen Eindrücken in Deutschland und seinem Leben als Diplomat berichtet. Dabei präsentieren sich Ben-Zeev und seine Frau Iris als „Botschafter der Freundschaft“.

Der reich bebilderte Artikel findet sich unter dem folgenden Link: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/146134.pdf

(BUNTE, 04.09.08)

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Die Bibel in Neuhebräisch
Der 87jährige Avraham Ahuvia hat für einen Sturm der Entrüstung im israelischen Erziehungswesen gesorgt. Grund dafür ist seine Übersetzung der hebräischen Bibel vom biblischen Hebräisch ins Neuhebräische. In 14 Heften hat er die derart modernisierte Fassung des gesamten Bibeltexts von der Genesis bis zu den Büchern der Chronik neben die antike Originalfassung gestellt.


Ahuvia mit einem Auszug aus der Schöpfungsgeschichte

Im israelischen Erziehungsministerium hat man ablehnend auf die kulturelle Sensation reagiert. „Skandal“ und „Unglück“ waren nur einige der Worte, mit denen man dort sein Entsetzen zum Ausdruck brachte. In Schulen soll die moderne israelische Bibel dann auch nicht zum Einsatz kommen.

Bildungsexperten befürchten einen kulturellen Niedergang infolge der Entfremdung der israelischen Kinder vom biblischen Hebräisch und verweisen auf Schwächen und Vereinfachungen der neuhebräischen Übersetzung. Prof. Yaira Amit, eine Expertin für Bibelunterricht, bezeichnete Ahuvias Werk als „reine Marketing-Initiative für das untere Mittelmaß“.

Gleichwohl verspüren viele Eltern in Israel die Notwendigkeit eines Bibeltextes, den sie ihren Kindern leichter zugänglich machen können.

Ahuvia [zu Deutsch ‚der von Gott geliebte’] war selbst anfangs skeptisch gegenüber dem Projekt einer Vereinfachung des biblischen Textes. Letztlich meint der ehemalige Bibellehrer aus dem Kibbutz Netzer Sereni jedoch: „Wir Lehrer übersetzen die Bibel im Unterricht bereits mündlich für die Schüler, die die erhabene Sprache nicht verstehen.“

(Haaretz, 05.09.08)

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Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 803 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
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