Freitag, 08.08.2008
 
 
Israel verstimmt über geplanten Türkei-Besuch Ahmadinejads
 

Israel hat gestern offiziell gegen den für nächste Woche geplanten Besuch des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad in der Türkei protestiert. Der türkische Botschafter in Jerusalem  wurde zu einem Gespräch ins israelische Außenministerium einbestellt, in dessen Verlauf betont wurde, dass Israel enttäuscht darüber sei, dass die Türkei einen politischen Führer zu einem offiziellen Besuch einlade und ihm dadurch Legitimität verschaffe, der öffentlich den Holocaust leugnet.

Gleichzeitig überreichte Israels Botschafter in Ankara, Gabi Levy, dem Generaldirektor des türkischen Außenministeriums eine Protestnote, in der die Besorgnis und das Unbehagens Israels ob des Besuchs Ahmadinejads zum Ausdruck gebracht wird; schließlich habe dieser wiederholt zur Vernichtung Israels – einem engen Verbündeten der Türkei - aufgerufen. Kritisiert wurde dabei auch das Timing des Besuchs zu einer Zeit, da die Verhandlungen zwischen dem Iran und den sechs Großmächten ein entscheidendes Stadium erreicht hätten.

Der iranische Präsident versucht bereits seit vier Jahren, einen Besuch in der Türkei zu organisieren. Bisher wurde ein solcher jedoch aus verschiedenen Gründen immer wieder abgesagt. In den vergangen Monaten haben sich die iranisch-türkischen Beziehungen vor dem Hintergrund türkischer Versuche zur Vermittlung zwischen den USA und der Iranischen Republik intensiviert.



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1 € - 5.4425 NIS (-0.579%)
1 CHF- 3.3444 NIS (-0.254%)
1 £ - 6.9164 NIS (+0.107%)
1 $ - 3.5880 NIS (+1.413%)

(Bank of Israel, 08.08.08)



Im Landesinneren erneuter Temperaturanstieg.

Jerusalem: 20-31°C
Tel Aviv: 24-30°C
Haifa: 25-32°C
Be’er Sheva: 30-27°C
Ein Gedi: 31-42°C
Eilat: 26-42°C



Trotz Sanktionen: Europäischer Export in den Iran gestiegen

Der Export aus der Europäischen Union in den Iran ist in den vergangenen fünf Monaten um 18% gestiegen. Dies geht aus dem monatlichen Handelsbericht hervor, den das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) letztes Wochenende veröffentlicht hat.

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Israel und USA entwickeln neues Arrow-Raketenabwehrsystem

Die USA werden Israel bei der Entwicklung von Arrow 3 unterstützen

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Antike Olivenpresse entdeckt

Bei Probegrabungen im Moshav Ahihud in Westgaliläa ist eine große Olivenpresse entdeckt worden.

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Israel verstimmt über geplanten Türkei-Besuch Ahmadinejads
Israel hat gestern offiziell gegen den für nächste Woche geplanten Besuch des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad in der Türkei protestiert. Der türkische Botschafter in Jerusalem  wurde zu einem Gespräch ins israelische Außenministerium einbestellt, in dessen Verlauf betont wurde, dass Israel enttäuscht darüber sei, dass die Türkei einen politischen Führer zu einem offiziellen Besuch einlade und ihm dadurch Legitimität verschaffe, der öffentlich den Holocaust leugnet.

Gleichzeitig überreichte Israels Botschafter in Ankara, Gabi Levy, dem Generaldirektor des türkischen Außenministeriums eine Protestnote, in der die Besorgnis und das Unbehagens Israels ob des Besuchs Ahmadinejads zum Ausdruck gebracht wird; schließlich habe dieser wiederholt zur Vernichtung Israels – einem engen Verbündeten der Türkei - aufgerufen. Kritisiert wurde dabei auch das Timing des Besuchs zu einer Zeit, da die Verhandlungen zwischen dem Iran und den sechs Großmächten ein entscheidendes Stadium erreicht hätten.

Der iranische Präsident versucht bereits seit vier Jahren, einen Besuch in der Türkei zu organisieren. Bisher wurde ein solcher jedoch aus verschiedenen Gründen immer wieder abgesagt. In den vergangen Monaten haben sich die iranisch-türkischen Beziehungen vor dem Hintergrund türkischer Versuche zur Vermittlung zwischen den USA und der Iranischen Republik intensiviert.

Der geplante Besuch Ahmadinejads hat auch in der Türkei selbst zu heftigen Protesten geführt. Grund dafür ist u. a., dass sich der iranische Präsident weigert, einen Kranz auf dem Grab des Gründers der modernen Türkei, Kemal Atatürk, niederzulegen, da dieser den Islam bekämpft und die Türkei zu einem säkularen Staat gemacht habe.

(Haaretz, 08.08.08)

Unterdessen hat der libysche Staatschef Muamar al-Gadaffi während eines Besuchs in Tunis den Iran dafür kritisiert, trotz aller Widerstände „aus bloßem Hochmut“ auf seinem Atomprogramm zu beharren.

Ohne daran zu erinnern, dass Libyen selbst auf internationalen Druck hin seine nuklearen Bestrebungen eingestellt hat, warnte Gadaffi den Iran, dass ein militärischer Angriff die Islamische Republik in eine ähnliche Lage wie den Irak bringen würde, da sie auch nicht stärker sei als dieser 2003 am Vorabend des Krieges. Gleichzeitig warnte er jedoch auch die USA und Israel vor einem Militärschlag im Fall des Scheiterns einer diplomatischen Lösung.

(Reuters, Al-Hayat, Asharq Alawsat, 05./06.08.08)

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Trotz Sanktionen: Europäischer Export in den Iran gestiegen
Der Export aus der Europäischen Union in den Iran ist in den vergangenen fünf Monaten um 18% gestiegen. Dies geht aus dem monatlichen Handelsbericht hervor, den das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) letztes Wochenende veröffentlicht hat.

In den Monaten Januar bis Mai haben die 27 EU-Mitgliedsstaaten Waren im Wert von 4.47 Milliarden Euro in die Islamische Republik geliefert, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 3.78 Milliarden. Die Vorjahreszahlen hatten auf einen Exportrückgang hingedeutet, wofür man in Europa sogleich die Effektivität der internationalen Sanktionen verantwortlich machte. Die neuen Zahlen laufen dieser Einschätzung nun zuwider.

Deutschland steht bei der Warenausfuhr in den Iran an der Spitze und deckt 35 der gesamten europäischen Exporte dorthin ab. Dahinter folgen Italien (19%) und Frankreich (16%). Einen Rückgang des Exports in den Iran kann im Gegensatz zu diesen Staaten Großbritannien für sich verbuchen.

Indes hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch die deutschen Unternehmen dazu aufgerufen, moralisch abzuwägen, bevor sie Geschäfte mit dem Iran abschließen. Deutschland sieht sich wegen des 100-Millionen-Euro-Gasgeschäfts der der deutschen Forma SPG mit dem Iran derzeit scharfer Kritik aus Israel ausgesetzt.

(Haaretz, 08.08.08)

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Israel und USA entwickeln neues Arrow-Raketenabwehrsystem
Die USA werden Israel bei der Entwicklung von Arrow 3 unterstützen, einer neuen Generation des Raketenabwehrsystems Arrow (Chetz). Dies teilte der Leiter der Raketenabteilung des Pentagon, Generalleutnant Henry A. Obering III, am Mittwoch bei einem Treffen mit hochrangigen Vertretern des israelischen Sicherheitsapparats mit.

Obering entsprach bei seinem Israel-Besuch auch der Bitte seiner Gastgeber, Israel mit einer bodengestützten Version der antiballistischen Rakete SM-3 der US-Marine auszustatten, falls das Arrow 3-Projekt Verzögerungen oder Problemen ausgesetzt sein wird. Die Kosten für das Projekt werden voraussichtlich bei etwa 700 bis 800 Millionen Dollar liegen. Erstmal zum Einsatz könnte Arrow 3 frühestens in drei Jahren kommen.

Die Übereinkunft kommt zu einer Zeit, in der die Spannungen zwischen Israel und dem Iran sich im Anschluss an den provokanten Raketentest der Islamischen Republik im letzten Monat erhöht haben. Sie ist eine Errungenschaft sowohl für den Sicherheitsapparat als auch für die israelische Rüstungsindustrie, die befürchtet hatte, dass das Pentagon den Plänen zur Entwicklung von Arrow 3 distanziert gegenüber stehen und statt dessen die in den USA hergestellte SM-3 fördern würde.

(Haaretz, 06.08.08)

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Antike Olivenpresse entdeckt
Bei Probegrabungen im Moshav Ahihud in Westgaliläa ist eine große Olivenpresse entdeckt worden. Der einzigartige und beeindruckende Komplex geht in die byzantinische Epoche zurück und ist einer der größten seiner Art, der je in Israel freigelegt worden ist. Die Ausgrabungen wurden als Teil eines Entwicklungsplans zum Ausbau der Ortschaft durchgeführt.


Foto: IAA

Michael Cohen, der Ausgrabungsleiter von der Israelischen Altertumsbehörde (IAA), bemerkte dazu: „Im 7. Jh. n. d. Z. ereignete sich ein großer Brand in der Olivenpresse. Spuren der Feuerbrunst, die sich auf den Mauern des Gebäudes recht deutlich erkennen lasse, haben die Struktur zerstört und den weiteren Gebrauch der Anlage verhindert.“ Dieser Vorfall habe jedoch viele Details der Olivenpresse „erhalten“.

In der Mitte des Gebäudes wurde ein großer runder Stein zum Pressen gefunden, auf dem ein Mühlstein platziert war. Neben der Produktionsanlage wurden auch zwei Steinbehälter freigelegt, die zur Speicherung des Öls verwendet wurden. Zusammen konnten sie etwa 20 000 Liter fassen. Sowohl die Behälter als auch der sie umgebende Raum sind mit Mosaiken ausgestattet. Die aufwendige Gestaltung deutet darauf hin, dass der Komplex nicht auf die Initiative einer Einzelperson hin errichtet worden ist.


Foto: IAA

Die zahlreichen kleineren Einzelfunde legen die Vermutung nahe, dass sich nahebei eine Kirche befunden hat, die Archäologen gehen daher davon aus, dass die Olivenpresse in einem byzantinischen Kloster angesiedelt war.

Der Standort der Anlage etwa 9 Kilometer östlich von Akko unterstreicht die frühere Bedeutung der Region als landwirtschaftliches Zentrum.

Möglichkeiten der Erhaltung und Präsentation des interessanten Fundes werden gegenwärtig gemeinsam mit den Bewohnern des Moshavs eruiert.

(Außenministerium des Staates Israel, 06.08.08)

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Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 772 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
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