Dienstag, 05.08.2008
 
 
Letzte Luftbrücke für Äthiopier
 

Foto: Uriel Heilman/ Jewish Agency
Die Zeit der groß angelegten äthiopischen Aliya ist vorüber. Heute wird der letzte offizielle Lufttransport mit Einwanderern aus Äthiopien in Tel Aviv landen.

Die staatliche Kampagne begann vor 30 Jahren und hat insgesamt etwa 120 000 Juden aus dem ostafrikanischen Land nach Israel gebracht.



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Mehr Organtransplantationen in Israel

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(Bank of Israel, 05.08.08)



Hohe Wellen.

Jerusalem: 18-29°C
Tel Aviv: 25-30°C
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Ein Gedi: 30-41°C
Eilat: 27-41°C



Gemeinsam mit Saudi-Arabien

Von Moshe Maoz

Am 17. Juli veranstaltete König Abdullah von Saudi-Arabien, erstmals in der Geschichte des streng-muslimischen Königreichs, eine interreligiöse Konferenz in Madrid mit jüdischen Vertretern, darunter einem Rabbiner aus Israel.

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Flüchtlinge aus Gaza dürfen nach Jericho

Angehörige des Hilles-Clans sind am Montag von der israelischen Armee nach Jericho evakuiert worden.

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Jerusalem bietet Kairo Hilfe bei Grenzbefestigung an

Israel will Ägypten dabei helfen, an seiner Grenze zum Gaza-Streifen eine neuartige Wallanlage zu errichten.

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Letzte Luftbrücke für Äthiopier
Die Zeit der groß angelegten äthiopischen Aliya ist vorüber. Heute wird der letzte offizielle Lufttransport mit Einwanderern aus Äthiopien in Tel Aviv landen. Die staatliche Kampagne begann vor 30 Jahren und hat insgesamt etwa 120 000 Juden aus dem ostafrikanischen Land nach Israel gebracht.

Die Jewish Agency teilt mit, dass ihr Emissär aus Addis Abeba zurückgerufen worden sei. Vertreter Jerusalems könnten jedoch weiterhin den 1400 Falash Mura oder äthiopischen Krypto-Juden behilflich sein, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Israel einwandern wollen. „Aber etwas in dem Maßstab der Operation Moses oder der Operation Solomon werden wir nicht mehr erleben“, erzählte Zeev Belski, Vorsitzender der Jewish Agency mit Hinweis auf die großen Missionen der 80er und 90er Jahre. Gleichzeitig rief er die Regierung dazu auf, die äthiopische Gemeinschaft in Israel zu unterstützen, von denen viele in relativer Armut leben.


Schmelztiegel Armee - israelisch-äthiopische Soldatinnen (Foto: IDF)

(The Jerusalem Post, 05.08.08)

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Mehr Organtransplantationen in Israel
Die Zahl der transplantierten Organe in Israel ist im Vergleich zum Vorjahr um 62% gestiegen. Wie das Nationale Zentrum für Organtransplantationen gestern mitgeteilt hat, ist damit ein eindeutiger Trend bezeichnet.

Gegenüber 90 Transplantationen im Jahr 2007 sind in diesem Jahr 146 solcher Operationen durchgeführt worden. Der Trend kommt auch in der Zahl der transplantierten Organe zum Ausdruck, die von 98 im Jahr 2007 auf 173 im Jahr 2008 angestiegen ist (bei manchen Operationen werden den Kranken gleich mehrere Organe transplantiert).

Im Zentrum führt man den Anstieg auf das erhöhte Bewusstsein für das Thema in der israelischen Öffentlichkeit zurück. Etwa eine halbe Million Israelis haben eine ‚Adi-Karte’ unterschreiben, mittels derer sie im Todesfall ihr Einverständnis zur Verwertung ihrer Organe für Transplantationen bei Kranken bestätigen. In der ersten Jahreshälfte von 2008 haben 50 000 Personen diese Karten unterzeichnet. Ein großer Teil von ihnen (43 000) machen dabei einen Paragraphen geltend, der den Ärzten vorschreibt, bei der Feststellung ihres Todes einen Rabbiner oder eine andere religiöse Autorität hinzuzuziehen, bevor die Organe entnommen werden.

(Haaretz, 04.08.08)

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Gemeinsam mit Saudi-Arabien
Von Moshe Maoz

Am 17. Juli veranstaltete König Abdullah von Saudi-Arabien, erstmals in der Geschichte des streng-muslimischen Königreichs, eine interreligiöse Konferenz in Madrid mit jüdischen Vertretern, darunter einem Rabbiner aus Israel. Noch als Kronprinz initiierte er 2002 einen beachtlichen Schritt in Richtung Israels, der von den 22 Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga unterstützt wurde: die Anerkennung Israel einschließlich diplomatischer Beziehungen unter der Bedingung, dass es sich hinter die Grenzen von 1967 zurückzöge und ein palästinensischer Staat mit einer Hauptstadt in Ostjerusalem gegründet werden würde.

Dass man sich nicht täusche: Saudi-Arabien, ein wahabitisches muslimisches Königreich, das die heiligsten Stätten des Islam – Mekka und Medina – beherrscht, hat seine grundsätzliche negative Einstellung gegenüber Juden und dem Staat Israel nicht geändert. Wie andere muslimische und arabische Regimes auch hat das saudische Regime seine Haltung gegenüber Israel jedoch aus strategischen, politischen und militärischen Erwägungen und einer langfristig realistischen Betrachtungsweise heraus gelockert.

Der realistische Standpunkt Saudi-Arabiens gegenüber der Existenz Israels ist nicht neu. Bereits im Mai 1975 sagte der damalige saudische König Khaled im Interview mit der Washington Post, dass sein Land bereit wäre, „Israels Existenzrecht innerhalb der Grenzen von 1967 unter der Bedingung anzuerkennen, dass ein palästinensischer Staat zwischen Israel und Jordanien gegründet werden wird“. Dieser König war offensichtlich beeinflusst von dem Sieg Israels im Krieg von 1973, dessentwegen Ägypten und Syrien die UN-Sicherheitsresolution 338 akzeptierten (die auch die Resolution 242 von November 1967 enthielt, die von Ägypten und Jordanien angenommen worden war) und damit die indirekte Anerkennung der Existenz Israels.

Der saudische Prinz Fahad, der 1982 König wurde, schlug 1981 auf dem Arabischen Gipfel im marokkanischen Fez die Anerkennung Israels im Austausch für einen Rückzug hinter die Grenzen von 1967 (1949), die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates im Westjordanland und im Gaza-Streifen und Entschädigungszahlungen für die Flüchtlingen bzw. deren Rückkehr in ihre Heimat vor. Der Arabische Gipfel wies diesen Vorschlag zurück, nahm ihn jedoch dann 1982 nach einer Korrektur, die die Anerkennung der PLO-Führung beinhaltete, an.

20 Jahre später, im Jahr 2002, hat Saudi-Arabien erneut einen Frieden und die Anerkennung Israels im Austausch für einen Rückzug hinter die Grenzen von 1967 und die Gründung eines palästinensischen Staates mit Hauptstadt in Ostjerusalem sowie eine vereinbarte Lösung des palästinensischen Flüchtlingsproblems (auf Basis der UN-Resolution 194 vom Dezember 1949) vorgeschlagen. Dieser Vorschlag, der 2007 abermals von der Arabischen Liga verabschiedet worden ist, wurde wahrscheinlich vom saudischen Bedürfnis beeinflusst, die USA  nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zu besänftigen; v. a. aber wohl von der Sorge Saudi-Arabiens und anderen sunnitisch-arabischer Staaten vor der schiitisch-iranischen Gefahr, die sie sehr viel mehr bedroht als Israel. Die israelischen Regierungen haben diese Vorschläge jedoch seither verworfen oder sie ignoriert und dadurch womöglich Gelegenheiten ungenutzt gelassen, einen umfassenden Frieden mit den arabischen Staaten mittels einer vereinbarten Lösung des palästinensischen Problems voranzubringen.

Dabei kann man annehmen, dass eine Lösung des palästinensischen Problems und der Jerusalem-Frage nicht wenige muslimische Staaten dazu bewegt hätte, Israel anzuerkennen und ihre Beziehungen zu Juden zu verbessern. Belege für einen solchen Trend waren in den vergangenen Jahren von dem pakistanischen Präsident Pervez Musharraf, dem früheren indonesischen Präsidenten Abdurrahman Wahid und anderen muslimischen Führern zu hören. Die Einladung der jüdischen Repräsentanten zu der interreligiösen Konferenz in Madrid, die der saudische König initiiert hat, zeugt ebenfalls von einem wichtigen muslimischen Trend, der die Koexistenz in Frieden und den religiösen Dialog mit dem Judentum befördert. Dieser Trend findet seinen Ausdruck in letzter Zeit auch auf Regierungsebene in Jordanien und Katar sowie in den öffentlichen und akademischen Einrichtungen in den USA und Europa.

Es ist wichtig, diese pragmatischen muslimischen Trends zu ermutigen, die die zentrale Strömung des Islam repräsentieren. Dadurch wird es möglich, die extremistischen muslimischen Strömungen zu bekämpfen, die auf schiitischer Seite vom iranischen Regime und der Hisbollah und auf sunnitischer Seite von der Al-Qaida und anderen radikalen Organisationen repräsentiert werden. Diese trachten nach der Zerstörung Israels und Angriffen auf Juden; sie verkörpern sich in ihren Taten und ihren muslimisch-antisemitischen Veröffentlichungen, die aus dem alten christlichen Antisemitismus und tendenziösen Passagen des Koran und der islamischen Überlieferung (Hadith) schöpfen.

Diese fanatischen muslimischen Elemente gefährden nicht nur Israel und die Juden, sondern auch pragmatische arabische und muslimische Regimes wie das saudische. Insofern haben Israel und Saudi-Arabien (und anderen arabische und muslimische Staaten) ein gemeinsames Interesse daran, den Einfluss des extremistischen Islam und seine tödlichen Angriffe zu neutralisieren oder zu begrenzen. Eines der zentralen Mittel dazu wäre eine israelisch-saudische Zusammenarbeit bei einer vereinbarten und anständigen Lösung des palästinensischen Problems und der Jerusalem-Frage.

Moshe Maoz ist Emeritus für Islam- und Nahostwissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem.

(Haaretz, 03.08.08)


Die im Newsletter veröffentlichten Kommentare geben nicht grundsätzlich den Standpunkt des israelischen Außenministeriums wieder.

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Flüchtlinge aus Gaza dürfen nach Jericho
Angehörige des Hilles-Clans sind am Montag von der israelischen Armee nach Jericho evakuiert worden. Die Männer waren am Wochenende aus dem Gaza-Streifen nach Israel geflüchtet, um sich vor der Hamas in Sicherheit zu bringen. Daraufhin hatte zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Unklarheit darüber bestanden, wie mit ihnen zu verfahren sei.

PA-Präsident Mahmoud Abbas hatte Israel ursprünglich darum gebeten, die Gruppe nach Gaza zurückzuführen; Israels Verteidigungsminister Ehud Barak entschied sich dann jedoch dagegen, nachdem er Einschätzungen vernommen hatte, denen nach den Männern bei ihrer Rückkehr in das von der Hamas beherrschte Territorium Verhaftung oder gar der Tod drohe.

Von den 188 Fatah-Mitgliedern, die nach Israel geflohen waren, wurden 35 auf Bitte Abbas’ hin am Sonntag nach Gaza zurückgeschickt. Zuvor hatte Abbas Israel noch darum gebeten, die Verwundeten zu versorgen und lediglich den Transfer von fünf Mitgliedern des Hilles Clans, darunter Oberhaupt Ahmed, ins Westjordanland zu erleichtern. Etwa 60 Männer kehrten am Sonntag nach Gaza zurück, einige von ihnen wurden von der Hamas verhaftet.

Brigadegeneral Yoav Mordechai, der Leiter der Zivilverwaltung im Westjordanland, befürchtet keine Eskalation des Terrors aufgrund des Transfers des Hilles-Clans nach Jericho. Er habe persönlich die Busse inspiziert, mit denen sie am Montag dorthin gebracht wurden. „Ich habe ihnen den Unterschied zwischen Gaza und dem Westjordanland erklärt, und inwiefern sie sich hier anders verhalten müssen“, sagte Yoav. „Sie sind alle keine Heiligen, aber keiner von ihnen ist ein Mega-Terrorist, und sie sind alle vom Shin Bet (der Allgemeinen Sicherheitsbehörde /SHABAK) überprüft worden.“


Foto: IDF

Einige Einwohner Jerichos haben ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht, dass die Anwesenheit des Hilles-Clans in ihrer Stadt sich negativ auf den Tourismus auswirken und die Kriminalitätsrate in die Höhe treiben könnte. „Warum hat Abu Mazen (Abbas) sie nicht nach Ramallah genommen?“, fragte ein Ladenbesitzer im Stadtzentrum. „Warum schicken sie solche Typen immer in unsere Stadt?“

(The Jerusalem Post, 04.08.08)

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Jerusalem bietet Kairo Hilfe bei Grenzbefestigung an
Israel will Ägypten dabei helfen, an seiner Grenze zum Gaza-Streifen eine neuartige Wallanlage zu errichten. Dies teilte ein Vertreter des Sicherheitsapparats gestern mit. Amos Gilad vom israelischen Verteidigungsministerium und ein hochrangiges SHABAK-Mitglied werden in der kommenden Woche in Kairo mit dem ägyptischen Geheimdienstchef General Omar Suleiman zusammentreffen, um Maßnahmen gegen den anhaltenden Waffenschmuggel zu diskutieren.

Seit dem gewaltsamen Durchbruch der Grenzanlagen in Rafiah im Januar dieses Jahres haben die Ägypter nur geringfügige Reparaturen vorgenommen. Da sie jedoch eine weitere palästinensische Invasion auf die Sinai-Halbinsel befürchten, sind sie dem Bau einer effektiven Grenzanlage gegenüber aufgeschlossen. Einem israelischen Engagement haben sie bisher aufgrund der zu befürchtenden internen Kritik freilich reserviert gegenüber gestanden.

(Haaretz, 05.08.08)

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Wir vergessen dich nicht
Der israelische Soldat Gilad Shalit wurde vor 769 Tagen von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt. Er befindet sich noch immer in Geiselhaft.
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