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Ein Staat
trauert |
Mit Trauer und Bestürzung haben die Familien von Eldad Regev und
Ehud Goldwasser und mit ihnen ganz Israel die Fernsehbilder der
Särge aufgenommen, die die Terrororganisation Hisbollah heute Morgen
Israel überstellt hat. Zwei Jahre hatte man auf die Rückkehr der
beiden Reservisten gehofft, nun sind alle Hoffungen zerschlagen.
Nachbarn und Mitbürger versammelten sich in großen Scharen um die
Häuser der Familien in Kiriyat Motzkin und Nahariya , um ihr
Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen. „Dies zu sehen ist nicht leicht, ungeachtet der Tatsache, dass es
nicht sehr überraschend war“, erzählte Ehud Goldwassers Vater
Shlomo. „Die Konfrontation mit der Wirklichkeit aber ist immer
schwer.“
Fürchterlich groß ist die Trauer auch bei Ehuds Frau Karnit, die
zwei Jahr lang für die Freilassung ihres Mannes gekämpft hat. Ihr
Vater erzählt mit zitternder Stimme: „Wir wollen jetzt allein sein,
um zu weinen, uns zu umarmen und gegenseitig zu helfen. Meine
Tochter verarbeitet dies jetzt, und sie leidet. Ich weiß, dass es
schwer für sie ist. Sie hat geweint, und ich glaube, dass das eine
gute Sache ist. Karnit blickt in die Zukunft, und das tun auch
wir.“
„Es ist hart, es ist hart“, teilte Eldad Regevs Vater Zvi dem
Armeefunk mit. „Es ist hart zu sehen, wie ein Sarg auf den Boden
gestellt wird und dann ein anderer. Es war fürchterlich, dies zu
sehen, fürchterlich. Ich habe darum gebeten, den Fernseher
auszuschalten – ich wollte es nicht sehen. Wir haben unser Bestes
gegeben, um Udi und Eldad nach Hause zu holen, selbst in diesem
Zustand. Die ganze Zeit haben wir gehofft, dass Udi und Eldad am
Leben sind; dass sie zurückkommen und wir sie umarmen können. Letzte
Nacht haben wir noch immer auf ein Wunder gehofft, aber jetzt ist es
sehr schwer für mich, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.“
Schon vor der Übergabe der Särge hatte Shlomo Goldwasser darauf
hingewiesen, dass die Familien die ganzen zwei Jahre hindurch
keinerlei Informationen über die Situation der Entführten erhalten
hätten: „Wenn Nasrallahs größte Errungenschaft ist, uns im Dunkeln
belassen zu haben, dann kann er sie haben und so viel wie er will.
Wenn er Ungewissheit als Errungenschaft betrachtet, bemitleide ich
ihn und das libanesische Volk.“
Hinsichtlich der Tatsache, dass Israel als Teil des
Gefangenenaustauschs Samir Kuntar freilassen muss, bemerkte
Goldwasser: „Es ist mir wichtig, dass das libanesische Volk
begreift, was es geopfert hat und wofür. Es hat etwa 800 Mann
verloren und seine gesamte Wirtschaft, und wofür? Für jemanden, der
eine Vierjährige ermordet hat? Kann man so jemanden als Held
bezeichnen?“
Eldad Regevs Bruder Eyal sagte den Reportern, dass die Familien
sich der Wahrscheinlichkeit, dass sein Bruder nicht länger am Leben
sei, bewusst waren. „Bei all dem unermesslichen Schmerz, der diesen
Gefangenenaustausch begleitet hat, bin ich stolz auf dieses Land.
Israel sollte stolz sein auf die Entscheidung, Udi und Eldad
zurückzubringen. Wir zahlen einen hohen Preis für sie.“
(Yedioth Ahronot, 16.07.08) |
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Israel erhält die
Leichen von Eldad Regev und Ehud Goldwasser |
Im Rahmen des Gefangenenaustauschs für die Freilassung der beiden
entführten israelischen Soldaten sind Israel heute Morgen am
Grenzübergang Rosh Hanikra zwei Särge übergeben worden. Die
israelische Armee hat nach eingehenden Untersuchungen bestätigt,
dass es sich bei den darin liegenden Leichen um die Überreste von
Eldad Regev und Ehud Goldwasser handelt. Der Staat Israel und die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte
(ZAHAL) betrachten die Rückführung der entführten Soldaten als ihre
oberste Pflicht. Diese rührt von den hohen moralischen Werten der
israelischen Gesellschaft her und der tiefen Verpflichtung gegenüber
den Soldaten, die zur Verteidigung des Landes ausgeschickt werden.
Darin besteht Israels wahre Stärke.
Der Bericht der Hisbollah zu Ron Arad stellt eine Tarnschrift
dar, die die Hisbollah und den Iran von der Verantwortung in der
Angelegenheit befreien soll. Daher hat die Regierung entschieden,
ihn zurückzuweisen. Die Regierung betrachtet die Hisbollah und den
Iran als verantwortlich für das Schicksal Ron Arads. Somit wird die
israelische Regierung ihre Bemühungen um alle möglichen
Informationen in Bezug auf das Schicksal Ron Arads und auch die
Lokalisierung und Rückführung der entführten und vermissten Soldaten
fortsetzen.
Der 1961 im Libanon geborene Samir Kuntar ist ein
verabscheuungswürdiger Mörder, dessen Verbrechen fürchterlich sind:
Am 22. April 1979 gelangte die Bande Kuntars mit einem Schlauchboot
an die Küste Nahariyas, schoss auf eine Polizeistreife und ermordete
den israelischen Polizisten Eliyahu Shahar. Um Mitternacht brach die
Bande in das Haus der Familie Haran ein und entführte den Vater Dani
sowie die vierjährige Tochter Einat als Geiseln. Die Mutter Smadar
und die zweijährige Tochter Yael versteckten sich im Schlafzimmer.
Die zweijährige Yael erstickte im Versteck, als ihre Mutter
versuchte, sie zum Schweigen zu bringen, damit sie nicht von der
Terrorbande entdeckt würden.
Einat,
Dani und Yael Haran (Foto: Doron Golan)
Die Täter schleppten die Geiseln in Richtung Meer. Nachdem sie
von Polizisten und Soldaten der Israelischen
Verteidigungsstreitkräfte gestellt worden waren, schoss Samir Kuntar
aus kürzester Distanz auf Dani Haran und ermordete kaltblütig Einat,
indem er ihren Schädel mit seinem Gewehrkolben auf einem Felsen
zertrümmerte. Während des Schusswechsels am Strand wurden ein
israelischer Polizist und zwei Mitglieder der Terrorbande getötet.
Die beiden überlebenden Terroristen, Kuntar und Ahmed
al-Abras, wurden verhaftet, verurteilt und in Israel
eingesperrt. Al-Abras wurde im Mai 1985 als Teil des als „Jibril
Deal“ bekannten Gefangenenaustauschs freigelassen.
Samir Kuntar wurde des Mordes, des versuchten Mordes und der
Entführung schuldig gesprochen und zu fünf lebenslänglichen
Haftstrafen plus 47 Jahren Haft verurteilt Während seiner Zeit im
Gefängnis heiratete er die 1963 geborene Kifak Kayyal, eine
israelische Araberin aus Akko, die zuletzt in Ramalllah gelebt hatte
und wegen ihrer Aktivitäten in der Terrororganisation Volksfront für
die Befreiung Palästinas, der auch Kuntar angehörte, eine
lebenslängliche Haftstrafe verbüßte.
Jede Gesellschaft muss einen solchen Mörder ächten. Stattdessen
wird Kuntar von vielen in der arabischen Welt, die die Gehirnwäsche
von Extremisten wie der Hisbollah und anderer durchlaufen haben, die
nur Tod, Hass und Terror heilig halten, als Held betrachtet.
Die Hisbollah ist auch direkt verantwortlich für das schwere Leid
der Familien der Entführten und dafür, dass sie zwei Jahre lang
keinerlei Informationen über das Schicksal ihrer Lieben erhalten
haben. Zynisch hat man ihre menschlichen Gefühle missbraucht,
entschieden hat man sich über internationale Abkommen hinweg gesetzt
und humanitären Organisationen den Zutritt verweigert.
Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass die israelische Reaktion
auf die Entführung von Regev und Goldwasser ungewöhnlich schwer war.
Das Handeln Israels hat der Hisbollah schweren Schaden zugefügt,
durch die Tötung hunderter ihrer Aktivisten, die schwere
Beschädigung ihres Waffenarsenals, die Zerstörung von
Kommandoposten, befestigten Stellungen und ihres Viertels in
Beirut sowie die tagtägliche Existenzangst ihrer Anführer. Israel
wird auf jeden zukünftigen Entführungsversuch von welcher Seite auch
immer mit aller Härte antworten.
Man darf Soldaten, die eine Grenze überwachen, um Zivilisten zu
schützen, nicht mit Terroristen auf eine Stufe stellen, die diese
Grenze durchbrechen, um sie zu töten. Ehud Goldwasser und Eldad
Regev dienten als gewöhnliche Reservisten der Israelischen
Verteidigungsstreitkräfte und befanden sich auf israelischem
Hoheitsgebiet, als sie bei der Kontrolle des Grenzzauns am 12. Juli
2006 von der Hisbollah entführt wurden.
Die Hisbollah stellt nicht nur eine Bedrohung für Israel dar,
sondern auch ein Hindernis für den Frieden und eine Bedrohung für
die Stabilität des Libanon. Die vom Iran finanzierte
Terrororganisation hat sich der Vernichtung Israels mittels Gewalt
und Terrorismus verschrieben. Ihre extremistische islamische
Ideologie weist alle Friedensgespräche zurück und bedroht jede
pragmatische arabische Partei, die such um ein Abkommen mit Israel
bemüht. Obgleich die Hisbollah im Libanon ansässig ist und
behauptet, dessen Interessen zu vertreten, ist sie blind gegenüber
den Aspirationen der libanesischen Bevölkerung. Es sei daran
erinnert, dass es neben der gleichzeitigen Bombardierung Nordisraels
die nicht provozierte Entführung der beiden israelischen Reservisten
war, die – zum Nachteil von Millionen israelischer und libanesischer
Bürger gleichermaßen - den zweiten Libanonkrieg ausgelöst hat.
Die Hisbollah verhöhnt weiterhin die internationale Gemeinschaft.
Sie setzt unter eklatanter Verletzung der
UN-Sicherheitsratsresolution 1701 den Waffenschmuggel und den Ausbau
ihres Raketenarsenals fort Sie trainiert und versorgt
Terroristen nicht nur in der Grenzregion zu Israel, sondern im
gesamten Libanon, und schüchtert sowohl die libanesischen
Sicherheitskräfte als auch die UN-Friedenstruppen ein. Die
internationale Gemeinschaft muss mit Entschiedenheit handeln, um
diese handfeste Bedrohung für Zivilisten sowohl in Israel als auch
im Libanon zu beseitigen.
Es muss betont werden, dass der Handel zur Rückführung der
israelischen Soldaten die Hisbollah in keiner Weise legitimiert.
Israels Entscheidung, seine Soldaten zurückzubringen darf nicht als
Indikator eines Politikwechsels gegenüber der vom Iran finanzierten
Terrororganisation interpretiert werden. Die internationale
Gemeinschaft muss die Gefahr erkennen, die die Hisbollah und ihre
extremistischen Kohorten für die Stabilität des Nahen Ostens
darstellen, und sollte ihre Unterstützung der pragmatischen Elemente
in der Region, die Frieden durch Dialog und Kompromiss zu erreichen
trachten, verstärken.
(Außenministerium des Staates Israel, 16.07.08) |
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Peres begnadigt Samir
Kuntar |
Im Rahmen des Abkommens über die Rückführung der entführten
israelischen Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser hat Israels
Präsident Shimon Peres am Dienstag in einem Brief an Justizminister
Prof. Daniel Friedmann kraft seines Amtes den libanesischen
Terroristen Samir Kuntar begnadigt. In seinem Brief schrieb Peres: „Ich möchte Sie darüber
informieren, dass ich Ihr Gesuch erhalten habe, und die mir
zugewiesene Autorität dazu benutzen, die betreffende Person in
Übereinstimmung mit Artikel 11b des Grundgesetzes zum
Staatespräsidenten und in Folge des Regierungsbeschlusses über die
Freilassung der in den Libanon entführten Soldaten, Eldad Regev und
Ehud Goldwasser, vom 29. Juni 2008, der heute, Dienstag 15. Juli
2008, ratifiziert worden ist, zu begnadigen. Ich habe diese
schwierige Entscheidung getroffen, nachdem ich mit den Familien
Shahar, Keren und Haran, den Opfern des abscheulichen Mörders Samir
Kuntar, gesprochen habe.
Ich und mit mir das ganze Land fühlen ihren bitteren und
unerträglichen Schmerz. Ich möchte betonen, was selbstverständlich
ist - dass diese Entscheidung in keiner Weise Vergebung gegenüber
dem Mörder für seine abscheulichen und unfassbaren Verbrechen
darstellt. Weder vergesse noch verzeihe ich.“
Kurz nach Unterzeichnung des Briefs informierte Präsident Peres
persönlich die Familien Goldwasser und Regev über seine
Entscheidung.
(Außenministerium des Staates Israel, 15.07.08) |
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Events |
Gedenkzeremonien für Goldwasser und Regev in Berlin
Am
Sonntag, den 20. Juli, findet am Mahnmal der Jüdischen Gemeinde zu
Berlin (Fasanenstr. 79, 10623 Berlin) eine Gedenkzeremonie für die
verschleppten und ermordeten israelischen Soldaten Ehud Goldwasser
und Eldad Regev statt.
Die Veranstaltung beginnt um 15.00 Uhr. Teilnehmen wird u. a.
Israelis Gesandter in Berlin, Ilan Mor. Rabbiner Ehrenberg wird das
Kaddisch sprechen.
Es werden Kondolenzbücher ausliegen, die den Hinterbliebenen
überreicht werden.
Bereits am Samstag, den 19. Juli, findet in der Synagoge von
Chabad (Münstersche Str. 6, 10709 Berlin) um 11.00 Uhr ein
besonderes Gebet für Goldwasser und Regev statt.
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Wir vergessen euch
nicht |
Die Leichen von Ehud Goldwasser und
Eldad Regev, die vor 735 Tagen in
den Libanon entführt worden waren, sind heute an Israel überstellt
worden. Sie werden morgen mit militärischen Ehren begraben. Gilad Shalit, der vor 750 Tagen
von der Terrororganisation Hamas in den Gaza-Streifen entführt
wurde, befindet sich noch immer in Geiselhaft. |
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Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und
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