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Livni auf dem
Mittelmeer-Gipfel |
Israels Außenministerin Tzipi Livni hat am Sonntag auf dem
Mittelmeer-Gipfel in Paris vor arabischen und europäischen
Amtskollegen gesprochen. 42 Regierungschefs waren in die
französische Hauptstadt gereist, um die ‚Mittelmeerunion’ zu
gründen. „Ich weiß, dass Konflikt für einige Teilnehmer dieser Konferenz
als Hindernis auf dem Weg der Projektförderung betrachtet wird. Ich
akzeptiere das nicht, und stimme dem nicht zu. Ein Treffen zwischen
Personen zur Förderung der Zusammenarbeit bei anstehenden
Herausforderungen trägt bei zur Fähigkeit politischer Führer,
Entscheidungen zu treffen.
Ich blicke auf meine Nachbarn – nicht nur meine Nachbarn in
diesem Saal, sondern auch meine Nachbarn in der Region -, und ich
sehe vor allem anderen Menschen. Menschen, die eine Menge gemeinsam
haben, die mehr gemeinsame Herausforderungen als Konflikte haben,
und der einzige Weg, mit diesen Herausforderungen umzugehen, führt
über die Zusammenarbeit.
Nehmen Sie den Völkern in der Region nicht die Fähigkeit zur
Zusammenarbeit, und halten Sie sie nicht als Geiseln politischer
Erwägungen.
Israel fördert den Friedensprozess mit seinen Nachbarn nicht,
weil es dazu gezwungen ist, und nicht, weil am Ende Normalisierung
stehen wird, sondern weil wir den Frieden um seiner selbst willen
wollen. Frieden entspricht unserem Traum und unseren Werten.
Israel ist stolz auf das, was es bisher erreicht hat, und will zu
jedem Projekt, das allen hilft, beitragen, ohne Einschränkungen, wer
auch immer davon profitieren mag. Alle unsere Nachbarn sollten sich
diese Ansicht zu Eigen machen, und auf diese Weise werden wir fähig
sein, die Basis für einen Konsens zu schaffen.“
(Außenministerium des Staates Israel, 13.07.08)
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung haben Ägypten und die
Arabische Liga betont, dass die ‚Mittelmeerunion’ keinen Rahmen für
eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel darstellen werde.
Dies stellte der Sprecher des ägyptischen Außenministeriums Saliman
Ouad klar. Niemand könne die arabischen Staaten zu gemeinsamen
Projekten mit Israel zwingen, der einzige Weg zu einer
Normalisierung führe über den vollständigen Rückzug Israels von dem
‚1967 besetzten arabischen Boden’.
Auch der Generalsekretär der Arabischen Liga versicherte, die
‚Mittelmeerunion’ werde nicht als „Hintertür“ für die Normalisierung
der Beziehungen mit Israel fungieren.
(Al-Ahram, 13.07.08) |
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Gaza war nicht
eingeladen |
Von Zvi Bar’el „Wir Araber haben es nicht geschafft, zwischen uns Einheit
herzustellen, wie könnten wir also zu einer Einigkeit mit
Schottland, Skandinavien oder Israel gelangen?“ Man muss zugeben,
dass Muammar Gadhafi, der diese Worte vergangene Woche äußerte, über
eine scharfe Urteilskraft verfügt. Seine Worte waren direkt gegen
den Gipfel „Union für das Mittelmeer“ gerichtet, der am Sonntag mit
großem Pomp in Paris zusammentreten ist.
Nicolas Sarkozys Vorzeigeprojekt hat bereits den Zorn von halb
Europa – wegen der Sorge vor einer Spaltung der Union – und dem
halben Nahen Osten – wegen der Teilnahme Israels - auf sich gezogen.
In erster Linie richtet sich die Behauptung Gadhafis aber gegen die
seiner Ansicht nach kolonialistische Einstellung, die Frankreich
repräsentiert: Die Aufsplitterung von Teilen des Nahen Ostens und
Teilen Afrikas, um einen Rahmen zu schaffen, der de facto von den
europäischen Staaten bestimmt wird.
Der Ärger Gahdafis hat eine Basis. Der überzeugendste Beweis
dafür ist ausgerechnet die Türkei. Die Türkei betrachtet den Gipfel
als französisches Manöver, das darauf abzielt, ihren Beitritt zur
Europäischen Union zu verhindern, und das nicht von ungefähr.
Sarkozy ist der Bannerträger der Gegner des Beitritts eines großen,
weitgehend in Asien gelegenen islamischen Staates mit großer
Arbeitslosigkeit zum reichen christlichen Europa. Er versuchte auch
eine Gesetzgebung zu initiieren, wonach die Bürger Frankreichs in
einer Volksabstimmung über den Beitritt von Staaten zur Europäischen
Union entscheiden sollten, in der Annahme, dass sie gegen die
Aufnahme weiterer Muslime sein würden. Die kulturellen Gräben
zwischen Europa und der Türkei, sagte er, seien der Grund dafür,
dass ein Rahmen außerhalb der EU, der auch einige Araber in sich
vereint, eher zur Türkei passen würde als eine volle Mitgliedschaft
in der Union selbst.
Der Islam ist die Antithese der Demokratie, erklärt Frankreich
selbstgerecht, und die islamischen Staaten sollten ihren Platz
kennen. Und wer ist gleichwohl der Stützpfeiler der Demokratie in
der Türkei? Wenn Sarkozys Außenminister Bernard Kouchner von der
türkischen Armee spricht, bezeichnet er sie als „Kraft für die
Demokratie in der Türkei und für die Trennung von Religion und
Staat“. In der Türkei ist die Armee verantwortlich für den Schutz
der säkularen Verfassung Atatürks, und die Tatsache, dass die
türkische Armee bereits drei Militärputsche ausgeführt hat und nun
hinter der Forderung steht, die Regierungspartei zu verbieten, stört
Frankreich dabei nicht. Auch nicht die militärische Invasion der
säkularen Türkei auf Zypern im Jahr 1974. Denn wenn der Eintritt des
Islam nach Europa verhindert werden muss, darf man auch einige
Seiten aus den Geschichtsbüchern ausreißen und beiseite legen. Es
ist daher nicht verwunderlich, dass die Türkei dem Mittelmeer-Gipfel
sehr skeptisch gegenübersteht.
Nun wird ausgerechnet das antiislamische Frankreich als Freund
der arabischen Staaten betrachtet. Sarkozy hat zwar wegen seiner
Unterstützungsreden für Israel und anderen „Liebesbeweisen für die
Zionisten“ Kritik in der arabischen Presse geerntet. Das aber
hindert Bashar Assad nicht daran, in ihm einen wahren Freund zu
sehen, Mubarak nicht, Paris zu besuchen, und den Libanon nicht, ihn
als Bündnispartner anzunehmen. Religiöser Glaube und „kulturelle
Gräben“ sind eine Sache, Interessen eine andere.
Die Rede ist nicht lediglich von Verträgen und Geld, die
bekanntlich weder Farbe noch Geruch besitzen, sei es religiös oder
national. Frankreich gilt als Freund der Araber, da Amerika der
Freund Israel ist. Der historische Kolonialismus Frankerichs
wird jetzt ad acta gelegt, da der amerikanische Kolonialismus in der
Region angekommen ist. Er hat den Irak und Afghanistan besetzt, und
er hält die Hand Israels, das die Palästinenser einem
Besatzungsregime unterwirft. Dieser Lesart nach ist Frankreich zwar
nicht heilig – es fürchtete den Islam und seine Bürger betrachten
die Araber als innere Bedrohung -, aber im Vergleich zu Washington
ist Paris die reine Unschuld.
Dieser klaren Teilung – zwischen Israel und den Arabern, zwischen
Amerika und Frankreich – droht nun „Gefahr“. Sarkozys Union für das
Mittelmeer droht diese Gleichung zu zerstören, Israel einem Raum
näher zu rücken, in dem die arabischen Staaten sich in
außenpolitischer Hinsicht relativ sicher gefühlt haben. Von ihnen
wird verlangt, Israels Hand zu schütteln, bevor es seine Probleme
mit den Palästinensern, den Syrern und den Libanesen gelöst
hat. Sie sind in dem mediterranen Zirkel mit Israel gefangen,
während der arabische Zirkel, zu dem sie mit weit größerer Macht
gehören, von ihm bedroht wird.
Israel kann hingegen mit Befriedigung betonen, dass es ihm
geglückt ist, noch einem Rahmen beizutreten, dem Araber angehören,
dass Frankreich abermals ein enger Freund ist und seine
außenpolitische Stellung nie besser war. Was Israel aber nach dem
Ende des Gipfels erwartet, sind nicht Verträge zur Fischerei im
Mittelmeer oder gemeinsame Seerettungsübungen. Gaza, Ramallah, die
Golanhöhen, die Hisbollah und die Hamas werden nicht verschwinden,
und sie waren bekanntlich nicht in den Präsidentenpalast Sarkozys
geladen.
(Haaretz, 13.07.08) |
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Mor warnt vor
Euphorie |
Israels Gesandter in Berlin, Ilan Mor, hat sich am vergangenen
Freitag in einem Interview zum aktuellen Stand des nahöstlichen
Friedensprozesses geäußert. Der Diplomat redet darin einem
nüchternen Realismus das Wort und warnt davor, bei der Kritik an
Israel die Grenze zum Antisemitismus zu überschreiten. „Man sollte realistisch sein, im Nahen Osten erst recht. Vor
kurzem sprachen noch alle von neuen Friedensinitiativen und
-chancen, nun hat uns das alte „Ping-Pong-Spiel“ wieder eingeholt.
Raketen sind geflogen, und Israel musste reagieren, wieder wettert
Teheran gegen Israel. Ich warne immer vor zu viel Euphorie in
Nahost, denn damit wachsen auch die Enttäuschungen.”
Das vollständige Interview gibt es unter dem folgenden Link: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1879554 |
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Terror am
Wochenende |
Auch dieses Wochenende ist Israel nicht von palästinensischem
Terror verschont geblieben.
In Jerusalem wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag ein
Grenzschützer und ein Polizist schwer bzw. mittelschwer verletzt,
als ein unbekannter Attentäter am Löwentor das Feuer auf sie
eröffnete. Der Täter flüchtete im Anschluss in Richtung eines nahe
gelegenen Friedhofs, die herbeieilenden Sicherheitskräfte konnten
ihn nicht fassen.
Es war dies bereits der zweite Anschlag in der israelischen
Hauptstadt innerhalb von zehn Tagen. Avi Dichter, Israels Minister
für Innere Sicherheit, sieht jedoch keinen Zusammenhang zwischen den
beiden Vorfällen. Es habe sich wohl abermals um einen Einzeltäter
gehandelt.
Am Samstagmittag feuerten palästinensische Terroristen aus dem
nördlichen Gaza-Streifen erneut zwei Kassam-Raketen auf den
westlichen Negev ab. Verletzt wurde dabei niemand, und es entstand
auch kein Sachschaden.
Zu einer zweiten Verletzung der gegenwärtigen Waffenruhe kam es
am Sonntag, als zwei Mörsergranaten aus dem Gaza-Streifen abgefeuert
wurden, die jedoch noch auf der palästinensischen Seite des
Sicherheitszauns landeten.
(Yedioth Ahronot, 12./13.07.08) |
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Israel befürchtet
Hisbollah-Anschlag |
In Israel wächst die Sorge vor einem Terroranschlag der
Hisbollah. Einschätzungen zufolge könnte die libanesische
Terrororganisation die Vollendung des für diese Woche anberaumten
Gefangenentauschs dazu nutzen, die ‚Spielregelen zu ändern’ und in
diesem Sinne im Grenzgebiet aktiv zu werden. Äußerungen aus dem
Umfeld der Hisbollah legen diese Vermutung nahe. Die Schiitenmiliz sinnt nach dem Mord an ihrem Führungsmitglied
Imad Mughniyeh im Februar dieses Jahres in Damaskus, dessen sie
Israel beschuldigt, weiterhin auf Rache.
Die israelische Armee hat den Grad der Wachsamkeit an der
Nordgrenze erhöht und bereitet sich zwei Jahre nach dem zweiten
Libanonkrieg auf erneute Entführungs- und Infiltrierungsversuche der
Hisbollah vor.
(The Jerusalem Post, 14.07.08) |
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Tel Aviv baut mehr
Kindergärten |
Die Stadt Tel Aviv hat die Eröffnung von 27 neuen städtischen
Kindergärten beschlossen. Wie Oberbürgermeister Ron Huldai
mitteilte, sind bereits in diesem Jahr 23 zusätzliche städtische
Kindergärten eröffnet worden. Damit beläuft sich ihre Zahl
inzwischen auf 370. Innerhalb der vergangenen vier Jahre sind 2006
Kinder neu in das kommunale Kindergartensystem aufgenommen
worden. Erziehungsexperten, Eltern und Stadtbeamten zufolge sind die
Gründe für den großen Zuwachs an Kindergartenkindern im Überwechseln
von Kindern von teuren privaten in billigere öffentliche
Kindergärten, im Zuzug junger Familien nach Tel Aviv und im
natürlichen Wachstum zu suchen.
(Haaretz, 11.07.08) |
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2500 Jahre alter
Marmor-Diskus entdeckt |
Ein Rettungsschimmer hat beim Tauchen im Mittelmeer einen antiken
Marmor-Diskus entdeckt. Der Fund in dem archäologischen Areal von
Yavne-Yam nahe dem Strand Palmahim wird auf das 5. bis 4. Jh. v. d.
Z. datiert. Der weiße Diskus, der auf der einen Seite flach und auf der
anderen Seite konvex ist, hat einen Durchmesser von 20 Zentimetern.
In der Mitte gibt es eine Perforation sowie die Überreste von zwei
Kreisen, die um das Zentrum herum gemalt sind. Das Objekt wurde als
Pupille eines Auges identifiziert, das den Bug eines antiken Kriegs-
oder Frachtschiffs geschmückt hat. Bislang sind erst vier solcher
Stücke im gesamten Mittelmeer gefunden worden.
Foto:
IAA
Kobi Sharvit, der Leiter der Meeresabteilung der Israelischen
Altertumsbehörde, kommentierte: „Wir wissen sowohl aufgrund von
Zeichnungen auf Tongefäßen, Pithoi und antiken Münzen, als auch
aufgrund von historischen Quellen aus dem 5. Jh., dass dieses Modell
auf den Bugen von Schiffen sehr verbreitet war und dazu diente, vor
dem bösen Blick und Neid zu schützen. Es war als Navigationshilfe
gedacht und als Augenpaar, das voraus blickte und vor Gefahren
warnte. Diese Dekoration ist auch heute noch auf modernen Booten in
Portugal, Malta, Griechenland und im Fernen Osten verbreitet.“
Die einstmalige Hafenstadt Yavne-Yam – heute auf halbem Weg
zwischen Ashdod und Tel Aviv - wurde erstmals in der mittleren
Bronzezeit besiedelt und war bis zum Mittelalter bewohnt. Neben der
Ausgrabungsstätte ist ein natürlicher Ankerplatz, der von einem
Kurkar-Riff im Westen und zwei Kaps im Norden und Süden geschützt
ist. Unzählige Fundstücke zeugen von der regen Handelaktivität des
antiken Hafens.
Ausführliche Informationen über die Ausgrabungen in Yavne-Yam
finden sich unter dem folgenden Link: http://www.tau.ac.il/~yavneyam/index.html
(Außenministerium des Staates Israel, 13.07.08) |
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Wir vergessen euch
nicht |
Ehud Goldwasser, vor 733 Tagen in den Libanon
entführt Eldad Regev, vor 733 Tagen in den Libanon
entführt
Gilad Shalit, vor 749 Tagen in den Gaza-Streifen
entführt
Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den
entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre
Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html
Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit zwei Jahren entführten
Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in einer
Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.
Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem
folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null |
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