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Es gibt keinen anderen
Handel |
Von Yair Lapid Der schlimmste aller schmutzigen Tricks auf der Welt besteht
darin, anzudeuten, dass wir einen anderen Handel hätten vereinbaren
können. Es hätte keinen anderen geben können. Wir haben die
Verhandlungen nicht gewonnen, da es keine Gewinner gibt. Wir haben
nicht verloren, weil jeder verliert.
Wir hätten noch ein zwei Jahre mit den Zahlen jonglieren können,
aber letztlich wären wir am selben Punkt angelangt. Diejenigen, die
darauf anspielen, es besser zu können, lügen. Schlimmer als das –
sie wissen, dass sie lügen.
Der Grundsatz, demnach „wir keine lebenden Terroristen gegen tote
Soldaten eintauschen“, ist seit langem verletzt worden, aber er ist
sowieso nie wahr gewesen. Wir haben Leben gegen Leben eingetauscht;
das Leben von Samir Kuntar gegen das Leben der Familien Goldwasser
und Regev.
Ist dies ein Zeichen der Schwäche oder der Stärke? Dafür gibt es
keine klare Antwort, aber dies ist, wie wir sind. Eine Kultur
heiligt den Tod, während die andere das Leben heiligt.
Wenn jemand wirklich Leichen von Terroristen sehen will, möge er
die Fotos der 7000 im zweiten Libanonkrieg getöteten Hisbollah-Leute
betrachten. Dies ist der wahre Preis, den sie für den
Gefangenenaustausch mit der israelischen Regierung am Sonntag
gezahlt haben.
Es gibt noch nicht einmal einen Menschen im Libanon,
einschließlich Nasrallah, der heute denkt, dass die Entführungen
eine gute Idee gewesen seien. Die Party, die nach Kuntars
Freilassung in Beirut gefeiert werden wird, mag uns ärgern, aber sie
werden wissen, besser als wir, wer nicht zu der Party wird kommen
können.
Sagt dieser Handel irgendetwas aus über das zu dieser Zeit
formulierte Tauschgeschäft mit Gilad Shalit? Offensichtlich nicht.
Wenn es zu Verhandlungen kommt gibt es – anders als in Fällen vor
Gericht, keine Präzedenzfälle. Jeder Fall ist anders. Sie haben
zuviel für Elhanan Tannenbaum gegeben, und allem Anschein nach zu
wenig für Ron Arad angeboten.
Der gegenwärtige Handel wurde formuliert unter unmöglichem Druck;
von Seiten der Öffentlichkeit, der Familien und der Medien. Jeder
hatte etwas zu sagen, und es klang nie gut. Eines der Hauptargumente
bestand darin, dass wir befreien. Es ist gut, zu befreien. Hier lag
gewiss etwas vor, was nach Befreiung
verlangte. Letztendlich wurde der Handel, der zum Abschluss
gebracht werden musste, in der Tat zum Abschluss gebracht. Der beste
Beweis hierfür ist, dass niemand zufrieden ist.
(Yedioth Ahronot, 30.06.08) |
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Neue Verhandlungsrunde
mit Syrien |
Israel und Syrien wollen heute in Istanbul die dritte Runde
indirekter Verhandlungen einläuten. Die Delegationen werden in
verschiedenen Hotels sitzen, und türkische Unterhändler werden von
einem zum anderen pendeln und die Botschaften beider Seiten
übermitteln. Ein hochrangiger Regierungsbeamter in Jerusalem teilte gestern
mit, dass man in Syrien direkten Verhandlungen nur zustimmen wolle,
wenn eine feste Garantie über ein tief greifendes amerikanisches
Engagement bei den Gesprächen erhalte. Ausländische Diplomaten gehen
davon aus, dass die Syrer die Angelegenheit hinauszuzögern trachten,
bis die neue US-Regierung im Amt ist und damit ein wirklicher
Fortschritt erzielt werden könnte.
Israels Repräsentanten bei den heutigen Gesprächen sind Yoram
Turbowicz und Shalom Turgeman, Ministerpräsident Ehud Olmerts
Stabschef bzw. primärer diplomatischer Berater.
Am 13. Juni wird in Paris der Gipfel der Mittelmeer-Union
eröffnet, an dem neben 50 anderen Regierungschefs auch Olmert und
Syriens Präsident Bashar Assad teilnehmen werden. Frankreich hat
sich offensichtlich um einen gemeinsamen Fototermin bemüht, was von
den Syrer jedoch abschlägig beschieden wurde. Auch ein Händedruck
oder ein Treffen zwischen den beiden Politikern wird nicht
erwartet.
(Haaretz, 01.07.08) |
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MASHAV-Jahresbericht
2007 |
Das Zentrum für internationale Zusammenarbeit (MASHAV) des
israelischen Außenministeriums hat seinen Jahresbericht für 2007
vorgelegt.
Im vergangenen Jahr hielt MASHAV 119 Kurse in Israel, an denen
2468 Menschen aus 105 Ländern teilnahmen. An 92 Kursen vor Ort in 29
Ländern nahmen 4763 Menschen teil. Daneben waren 110 kurzfristige
Delegationen in 34 Ländern tätig, acht Berater wurden zu fünf
langfristigen Projekten abgestellt.
Ende 2007 feierte MASHAV sein 50. Jubiläum. Schwerpunkte sind
weiterhin die Tätigkeiten in China, Aktivitäten im
Wasserbereich und humanitäre Hilfsaktionen in verschiedenen Staaten.
Im Rahmen des Regionalprogramms wird die Zusammenarbeit mit
Nachbarstaaten im Nahen Osten intensiviert.
Weitere Informationen unter dem folgenden Link: http://mashav.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=45172&MissionID=16210
(Außenministerium des Staates Israel, 30.06.08) |
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Rakete im westlichen
Negev |
Am Montagabend haben palästinensische Terroristen aus dem
nördlichen Gaza-Streifen wieder eine Kassam-Rakete auf
israelisches Territorium abgefeuert. Die Rakete landete auf freiem
Feld nahe dem Kibbutz Miflassim. Es entstand weder Personen- noch
Sachschaden.
Der Raketenangriff stellt eine erneute Verletzung der Waffenruhe
zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas von
palästinensischer Seite dar.
(Yedioth Ahronot, 01.07.08) |
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Iranische Drohungen im
Wortlaut |
Im Iran wird offen mit der Vernichtung Israels gedroht. Jedoch
sind sich auch in der westlichen Welt gewisse Experten nicht zu
schade dafür, die diesbezüglichen Aufrufe, v. a. von Präsident
Mahmoud Ahmadinejad, herunterzuspielen.
Das Jerusalem Center
for Public Affairs hat nun einige der wichtigsten Zitate in
genauer und fachkundiger englischer Übersetzung zusammengestellt: http://www.jcpa.org/text/ahmadinejad2-words.pdf
Am
14.04.08 erklärte Ahmadinejad, dass Israel sich auf seine
Vernichtung zu bewege. Dabei charakterisierte er Israel wie
folgt:
Die deutsche Übersetzung wurde von der Botschaft des Staates
Israel in Berlin angefertigt. (Jerusalem Center for Public
Affairs, 2008) |
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Geschlechtsumwandlungen
sollen erleichtert werden |
Das israelische Gesundheitsministerium hat eine Kommission ins
Leben gerufen, die eine Flexibilisierung der Kriterien zur
Bewilligung von Operationen zur Geschlechtsumwandlung prüfen soll.
Ihr wird auch eine Vertreterin der transsexuellen Gemeinde
angehören, die einstmals ein Mann gewesen ist. Der Ausschuss entspricht damit einem Antrag der Organisation
‚Ärzte für Menschenrechte’ (PHR), die die Direktiven für eine
Genehmigung von Geschlechtsumwandlungsoperationen als veraltet und
für die Transsexuellen diskriminierend empfindet.
Die vom Gesundheitsministerium seit 1986 vorgeschriebene Prozedur
verlangt von dem Patienten die Genehmigung einer fünfköpfigen
Ärztekommission, die Absolvierung psychiatrischer und
psychologischer Tests und das Leben in der gewünschten
Geschlechtsidentität für mindestens zwei Jahre vor der Operation.
Außerdem darf die Operation nicht an einer Privatklinik vorgenommen
werden, sondern nur am Sheba-Krankenhaus in Tel Hashomer.
Im vergangenen Jahr haben zwölf Menschen eine
Geschlechtsoperation durchlaufen; nach Auskunft des
Gesundheitsministeriums steigt die Zahl der Anträge weiter an. Die
meisten Transsexuellen lassen sich im Ausland operieren, sofern sie
sich dies leisten können.
Anwalt Dr. Yuval Livnat von PHR lobte die Entscheidung, die neue
Kommission einzuberufen. „Das Verständnis, dass die bestehende
Prozedur veraltete Ansichten widerspiegelt, die dem
gesellschaftlichen Diskurs in Israel nicht mehr entsprechen, ist
ermutigend.“
(Haaretz, 01.07.08) |
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Events |
Nahost-Studentenkonferenz in Tel Aviv
Vom 17. bis 22. August wird an der Universität Tel Aviv die erste
internationale Nahost-Studentenkonferenz stattfinden. Veranstaltet
wird sie von der Organisation „Stand With Us International“, einem
Zusammenschluss von Studenten der Tel Aviver Universität.
Auf dem Programm stehen u. a. Vorträge von namhaften Experten und
Diplomaten sowie Touren zu zeithistorischen Schauplätzen. Ziel sind
Kommunikation, Toleranz, das Aufbrechen von Mythen, Pluralismus und
Dialog.
Weitere Informationen und das Anmeldeformular unter dem folgenden
Link: http://mesc.web.officelive.com/default.aspx |
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Wir vergessen euch
nicht |
Ehud Goldwasser, vor 720 Tagen in den Libanon
entführt Eldad Regev, vor 720 Tagen in den Libanon
entführt
Gilad Shalit, vor 736 Tagen in den Gaza-Streifen
entführt
Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den
entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre
Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html
Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit bald zwei Jahren
entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in
einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.
Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem
folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null
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Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates
Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und
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