Am Vorabend des 60. Unabhängigkeitstags leben in Israel 7.282
Millionen Menschen. Wie das Zentralamt für Statistik gestern
mitgeteilt hat, hat sich die Bevölkerungszahl seit der
Staatsgründung damit mehr als verneunfacht. 1948 lebten gerade
einmal 806 000 Menschen auf dem Gebiet des heutigen Staates. Seit dem letzten Unabhängigkeitstag ist die Bevölkerung um 1.8%
angewachsen. 156 400 Babys wurden geboren, und 18 000 Personen
wanderten neu nach Israel ein.
Etwas mehr als Dreiviertel aller Israels sind Juden (5.5
Millionen), 20% sind Araber. (1.5 Millionen). 69% der Juden wurden
im Land geboren, 1948 waren es nur 35%.
Noch immer lebt die Bevölkerungsmehrheit im Großraum Tel Aviv,
wenn der Anteil auch von 71% im Jahr 1948 auf 53% gesunken ist.
Während zur Zeit der Staatsgründung nur 19% aller Israelis im Norden
und Süden des Landes lebten, sind es heute immerhin 31%.
Über die Jahre ist auch das Bildungsniveau erheblich angestiegen.
Der Anteil der Personen ohne Schulabschluss ist von 16% im Jahr 1948
auf 3% gesunken, während der Anteil der Personen mit einer
Schulausbildung von 13 oder mehr Jahren von 9% auf 42% gestiegen
ist. 1948 machten 208 Personen einen Abschluss an den beiden
damaligen Universitäten des Landes. Vor zwei Jahren machten 53 000
Personen ihren Abschluss an insgesamt 62 Colleges und
Universitäten.
Ein Zeichen des gestiegenen Wohlstands ist, dass die
Lebensmittelausgaben sich heutzutage nur auf 16% aller
durchschnittlichen Haushaltsausgaben belaufen, während es in den
50er Jahren noch 40% waren.
(Haaretz, 07.05.08) |
Von Nadav Shragai Es ist fraglich, ob der Name des Rabbiners Avraham Shlomo Zalman
Tzoref (RASHAZ), der 1851 in Jerusalem getötet wurde, den meisten
Israelis vertraut ist. Tzoref war jedoch das erste vom Staat Israel
anerkannte Terroropfer. Am Gedenktag für die gefallenen Soldaten
Israels und die Opfer des Terrors, der dieses Jahr am 7. Mai
begangen wird, wird deshalb zum Gedenken Tzorefs Name gemeinsam mit
den Namen von mehr als 3 000 anderen Opfern feindlicher Übergriffe
verlesen.
Tzoref, Großvater von Yoel Moshe Salomon, einem der Gründer von
Petach Tikva, gelang es, vom ägyptischen Herrscher Muhammad Ali und
später dann von den türkischen Behörden die Erlaubnis zum
Wiederaufbau der Churbah-Synagoge in der Jerusalemer Altstadt zu
erhalten. Diese war von arabischen Gläubigen im Jahr 1721
niedergebrannt worden.
Tzoref war es auch, der herausfand, dass das türkische
Verjährungsgesetz alle Schulden von Rabbiner Yehuda Hachasid, der
das Land, auf dem die Synagoge gebaut worden war, erworben hatte,
aufhob. Es gelang Tzoref mit Hilfe des Gerichts, einen Teil des
Landes, das ortsansässige Araber übernommen hatten, für die
ashkenasische Gemeinde zurückzubekommen. Doch dadurch wurde der
Ärger der Araber angeheizt. Tzoref erlebte den Wiederaufbau der
Synagoge nicht. Im Jahr 1851, fünf Jahre vor Beginn der
Wiederaufbauarbeiten, wurde er ermordet.
Das Buch „Drei Generationen“ von Mordechei Salomon, einem
Nachkommen Tzorefs, erinnert an die Ereignisse vom Wiederaufbau der
Churbah-Synagoge bis hin zum Mord an Tzoref. Unter anderem erinnert
Salomon daran, dass Tzoref den Arabern „jährliche Geschenke“ machte,
um von ihnen die Zustimmung zu erhalten, die Synagoge wieder
aufzubauen, denn „Tzorefs Siege bezüglich des Baus und der Rettung
von Rabbiner Yehuda Hachasids Churbah ließen Neid und Hass bei den
Arabern von Jerusalem aufkommen“, schreibt Salomon.
Eines Nachts versuchten unbekannte Attentäter Tzoref durch einen
Gewehrschuss zu töten. Doch sie verfehlten ihr Ziel. „Der Schütze,
der in einen der Innenhöfe flüchtete, fiel in eine Zisterne und
ertrank“, berichtet Salomon. Beim zweiten Mal schlugen die
Attentäter Tzoref mit einem Schwert auf den Kopf. „Als sich Tzoref
eines Nachts, kurz vor Morgengrauen, wie gewohnt zum Morgengebet
begab, griffen ihn Mörder von hinten an und schlugen ihm mit einem
Schwert auf den Kopf bis er umfiel und in seinem eigenen Blut liegen
blieb. Juden, die wie er auf dem Weg zum Morgengebet waren, fanden
ihn in einer Blutlache. Er lebte noch, und so brachten sie ihn zu
seinem Haus.“ In Folge der Schwerthiebe verlor Tzoref sein
Gedächtnis. Er lebte noch drei Monate, dann starb er.
14 Jahre später wurde die Churbah-Synagoge eingeweiht. Abraham
Lunz, ein Autor der damaligen Zeit, schrieb: „Der Tag, an dem die
Kuppel fertig gestellt wurde, war ein Fest für die ashkenasische
Gemeinde.“ Er erzählte auch, dass abgesehen von den regulären
Arbeitern alle Ashkenazim, die stark genug waren, um Tünche und
Steine zu tragen, an den Bauarbeiten teilnahmen. Etwa 80 Jahre
lang war die Synagoge das Zentrum des religiösen Gemeindelebens der
Jerusalemer Juden. Im Jahr 1948 sprengten die Jordanier das Gebäude
und weitere Synagogen in der Jerusalemer Altstadt in die Luft.
Vor einigen Jahren wurde der Bogen, der an die alte Synagoge
erinnert, entfernt, und der Wiederaufbau der Churbah-Synagoge
begann. Inzwischen ist sie beinahe fertig gestellt. Die Feier
anlässlich der Grundsteinlegung fand vor einigen Wochen statt.
(Haaretz, 05.05.08)
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Ehud Goldwasser, vor 665 Tagen in den Libanon
entführt Eldad Regev, vor 665 Tagen in den Libanon
entführt
Gilad Shalit, vor 682 Tagen in den Gazastreifen
entführt
Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den
entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre
Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html
Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit über eineinhalb Jahren
entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in
einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.
Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem
folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null
Die Botschaft des Staates Israel dankt allen jüdischen Gemeinden
und Familien, die dem Aufruf des Außenministeriums gefolgt sind und
an Pessach einen Stuhl am Seder-Tisch für die entführten Soldaten
freigelassen haben.
Das Foto aus der Israelitischen Gemeinde Würzburg wurde von
Rabbiner Jacov Ebert eingesandt. |