Mittwoch, 30.04.2008
 
 
Yom Hashoa
 

Heute Abend beginnt der Yom Hashoa, Israels nationaler Gedenktag für die Opfer des Holocaust und die Helden des Widerstandes.

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Holocaust-Überlebende in Israel
Antisemitismus in der islamischen Welt

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(Bank of Israel, 30.04.08)



Weiterhin recht kühl.

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Tel Aviv: 15-22°C
Haifa: 15-21°C
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Eilat: 15-29°C



Nicht weniger gefährlich als Antisemitismus

Von Yair Sheleg

Unter allen westlichen Ländern tun sich vor allem die Staaten Europas – die öffentliche Meinung mehr noch als die politischen Führungen – mit Kritik an der Politik Israels in den Gebieten hervor. Umfragen in Europa zeigen immer wieder auf Israel als eine der größten Gefahren für den Weltfrieden und als einen der größten Menschenrechtsverletzter.

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Raketen erschüttern Südisrael

Nachdem gestern bereits Kassam-Raketen im westlichen Negev niedergegangen waren, haben die palästinensischen Terroristen aus dem nördlichen Gaza-Streifen ihren Raketenbeschuss auch heute fortgesetzt. Bis zum Nachmittag waren es bereits 12 Stück.

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Yom Hashoa – Gedenktag für die Opfer und Helden des Holocaust
Heute Abend beginnt der Yom Hashoa, Israels nationaler Gedenktag für die Opfer des Holocaust und die Helden des Widerstandes. Er wird jedes Jahr nach dem hebräischen Kalender am 27. Nissan begangen.

Ursprünglich war als Datum der 15. Nissan vorgeschlagen worden, der Tag des Aufstands im Warschauer Ghetto (19. April 1943). Dieser Vorschlag wurde aber schließlich verworfen, da zum selben Zeitpunkt das Pessach-Fest stattfindet. Das jetzige Datum liegt genau eine Woche vor dem Gedenktag an die für den Staat Israel gefallenen Soldaten und acht Tage vor dem israelischen Unabhängigkeitstag. Eingeführt wurde der Yom Hashoa 1959vom ersten Ministerpräsidenten des Staates Israel, David Ben Gurion, und dem zweiten Staatspräsidenten, Yitzhak Ben Zvi.

Zur Eröffnungszeremonie am Abend werden in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte  Yad Vashem sechs  Fackeln entzündet, die symbolisch für die sechs Millionen jüdischer Opfer stehen. Am nächsten Morgen heulen im gesamten Land um 10 Uhr für zwei Minuten die Sirenen. Der öffentliche Nahverkehr und normalerweise auch alle anderen Fahrzeuge halten an, die Passanten bleiben schweigend stehen.

Während des Yom Hashoa bleiben alle Vergnügungsstätten geschlossen, im Fernsehen und Radio laufen keine Unterhaltungssendungen, sondern Trauermusik oder Dokumentationen zum Holocaust. Alle Flaggen wehen auf Halbmast.

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Holocaust-Überlebende in Israel
63 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs leben in Israel 260 000 Holocaust-Überlebende, darunter 9000 aus nordafrikanischen Ländern. 18% von ihnen sind 85 und älter, 17% sind 69 und jünger. 93% der Holocaust-Überlebenden sind vor 1953 nach Israel eingewandert. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der Holocaust-Überlebenden im Jahr 2025 auf 45 000 belaufen.

Mehr als 500 000  Holocaust-Überlebende in 67 Ländern haben infolge der Bemühungen der Jewish Claims Conference Entschädigungszahlungen von Deutschland erhalten. „Amcha“, das israelische Zentrum für die psychische und soziale Betreuung von Holocaust-Überlebenden und die zweite Generation, hat im Jahr 2007 10 609 Menschen betreut, 7629 von ihnen erhielten eine psychiatrische Behandlung.

(Maariv, 25.04.08)

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Antisemitismus in der islamischen Welt
Der Antisemitismus mit muslimischen Wurzeln ist im Wachstum begriffen. Verse des Koran und der mündlichen Überlieferung des Islam werden politisch im Geiste des radikalen Islamismus interpretiert, um den Zionismus und den Staat Israel zu delegitimieren und das jüdische Volk zu entmenschlichen.


Das antisemitische Pamphlet "Die Protokolle der Weisen von Zion"

Die Dimensionen und Manifestationen des Antisemitismus in der arabisch-muslimischen Welt werden dabei von den Ereignissen im Nahen Osten beeinflusst. So sorgen sowohl verschärfte Konfrontationen zwischen Israel und den Palästinensern oder der Hisbollah als auch Fortschritte im Friedensprozess, der von vielen Arabern und Muslimen bekämpft wird, für einen Anstieg antisemitischer Manifestationen in der arabisch-muslimischen Welt. Zentrale Themen sind zunehmend die Leugnung oder Verharmlosung des Holocaust und der Vergleich zwischen Israel und dem Zionismus mit dem nationalsozialistischen Deutschland. Allgemein auffällig ist die Verbindung von Antisemitismus, Antiamerikanismus und antiwestlichem Ressentiment.

In den vergangenen Jahren hat sich vor allem das islamistische Regime im Iran mit seinem Streben nach der Vernichtung des Staates Israel als Speerspitze des Antisemitismus hervorgetan. Hier handelt es sich um eine antisemitische Staatsdoktrin, die öffentlich eine genozidäre Politik vertritt.

Weitere Informationen zum Thema finden sich unter dem folgenden Link: http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/a_s_170408e.htm

(Intelligence and Terrorism Information Center, April 2008)

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Nicht weniger gefährlich als Antisemitismus
Von Yair Sheleg

Unter allen westlichen Ländern tun sich vor allem die Staaten Europas – die öffentliche Meinung mehr noch als die politischen Führungen – mit Kritik an der Politik Israels in den Gebieten hervor. Umfragen in Europa zeigen immer wieder auf Israel als eine der größten Gefahren für den Weltfrieden und als einen der größten Menschenrechtsverletzter. In einer solchen Umfrage vom Juli 2007 haben 45% der Europäer Israels Politik in den Gebieten mit der des Apartheid-Regimes in Südafrika verglichen.

Parallel dazu haben sich die europäischen Staaten im letzten Jahrzehnt gerade beim Gedenken an den Holocaust hervorgetan, bei der Beschäftigung mit ihrer eigenen Rolle in den Jahren der Vernichtung und beim Ausdrücken ihres Bedauerns ob ihrer Kollaboration zur Zeit der Vernichtung oder ob des anschließenden Raubs jüdischen Eigentums.

Dieser Dualismus ist so auffallend, dass es viele Israelis und Juden gibt, die meinen, dass das Gedenken und die Kritik zwei Seiten derselben Medaille sind, die Europa von der schweren Schuld zu befreien sucht, die auf ihm lastet: Auf der einen Seite die Schuld zugeben und um Verzeihung bitten und auf der anderen Seite den Judenstaat attackieren und dadurch eine Art „moralischer Balance“ zwischen ihm und Europa herstellen (‚Wenn ihr die Macht dazu habt, stellt sich heraus, dass ihr auch nicht besser seid’). Viele andere sehen in dem Übermaß an Kritik, die sich gerade über Israel ergießt, sogar eine Art von Antisemitismus.

Aber eine Tatsache erschüttert diese Theorie: Israel ist den Pfeilen der europäischen Schuld nicht allein ausgesetzt, sondern steht dabei an der Seite der vereinigten Staaten. Auch „Onkel Sam“ wird von der europäischen Öffentlichkeit immer wieder wegen seiner Machtpolitik angegriffen, deren herausragendes Beispiel der letzten Jahre selbstverständlich die amerikanische Invasion und Kontrolle des Irak ist.

Es gibt in der Tat einen gemeinsamen Nenner zwischen der europäischen Kritik an Israel und der an den USA, und dieser gemeinsame Nenner rührt wahrscheinlich auch von den Folgen des Krieges her: Es ist dies das Phänomen des europäischen Pazifismus, die Sehnsucht, jeder Gewaltanwendung, jeder machtpolitischen Auseinadersetzung selbst mit finsteren Regimen aus dem Weg zu gehen. Dieser Instinkt macht sich insbesondere bemerkbar, wenn von einem Konflikt eines westlichen Staates mit einer Gesellschaft der ‚Dritten Welt’ die Rede ist, wie etwa der Konflikt zwischen den USA und dem Irak oder der zwischen Israel und den Palästinensern.

Das hat damit zu tun, dass dann noch ein weiterer europäischer Instinkt hinzutritt, der ebenfalls zur Geschichte gehört:  das Erbe der kolonialistischen Vergangenheit.  Dieser Instinkt lehrt die Europäer, jeden Konflikt zwischen dem Westen und der ‚Dritten Welt’ als einen kolonialistischen Konflikt zu betrachten, bei dem man sich mit dem Underdog zu identifizieren hat, mit dem, der als schwach erscheint. In diesem Zusammenhang wird Israel bei der Kritik diskriminiert, aber nicht notwendigerweise in seinem Wesen als jüdischer Staat, sondern vielmehr in seinem Wesen als westlicher Staat.

Die europäische Sünde ist somit nicht der Antisemitismus, sondern der Pazifismus, insbesondere wenn es um die Beziehung der Europäer zu westlicher Machtpolitik geht. Aber dies ist keine weniger gefährliche Sünde. Gerade der Holocaust hat bewiesen, wie gefährlich die stille Akzeptanz gegenüber bösen Mächten ist, die offen damit drohen, Macht zu übernehmen, zu erobern und zu vernichten – derart sind die islamisch-fundamentalistischen Mächte von heute - , selbst wenn sie mit gezwungenen Slogans von Kriegsvermeidung und „Frieden in unserer Zeit“ daherkommt. Der Zweite Weltkrieg hat auch beweisen, dass solche Politik letztlich nichts nützt. Sie erhöht nur erheblich den Preis, den man zahlen muss, um mit den so noch erstarkenden Mächten des Bösen fertig zu werden, und im Hinblick auf die Massenvernichtungswaffen von heute weiß man nicht, ob es nicht schon zu spät sein wird.

In diesem Sinne gibt es offensichtlich einen tieferen Zusammenhang zwischen dem europäischen Pazifismus und der niedrigen Geburtenrate auf dem Kontinent: Beide zeugen von dem Phänomen „Esse und trinke, denn morgen werden wir tot sein“, einem tiefen Misstrauen in das Leben auf lange Sicht, denn der Lebenswille, der nicht nur der des Individuums, sondern auch der der es umgebenden Zivilisation ist, fordert Opfer. Er fordert die Anstrengung, die mit dem Aufziehen von Kindern verbunden ist, wie auch die Anstrengung und das Risiko, die mit dem Kampf für die Werte der Freiheit und für die nationale und souveräne Existenz verbunden sind, damit diese für die zukünftigen Generation erhalten bleiben. Dies ist wahr in Europa, so wie es wahr in Israel ist.

(Haaretz, 30.04.08)

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Raketen erschüttern Südisrael
Nachdem gestern bereits Kassam-Raketen im westlichen Negev niedergegangen waren, haben die palästinensischen Terroristen aus dem nördlichen Gaza-Streifen ihren Raketenbeschuss auch heute fortgesetzt. Bis zum Nachmittag waren es bereits 12 Stück.

Im Zentrum der Angriffe standen heute die Kreise Shaar Hanegev und Sdot Negev, eine der Raketen schlug jedoch nahe einer Schule in der Kleinstadt Sderot ein. Über Personen- oder Sachschaden ist bisher nichts berichtet worden.

(Yedioth Ahronot, 30.04.08)

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Wir vergessen euch nicht
Ehud Goldwasser, vor 658 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 658 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Shalit, vor 675 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html

Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit über eineinhalb Jahren entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.

Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null

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