Dienstag, 11.03.2008
 
 
Olmert: Keine Verhandlungen mit der Hamas
 


Ehud Olmert und Mirek Topolanek (links)

Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hat sich am Montag nach seinem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Mirek Topolanek Fragen der Presse gestellt.

Dabei stellte er klar, dass Israel in keiner Weise mit der Terrororganisation Hamas verhandle und dies auch nicht zu tun beabsichtige.

"Es gibt keine Vereinbarung; es gibt keine Verhandlungen, weder direkt noch indirekt."

weiter

weitere Themen:
Baugenehmigungen in Givat Zeev

60 Jahre Pressefotografie aus Israel

Ausstellung in Berlin


weiter


1 € - 5.3917 NIS (-1.860%)
1 CHF- 3.4090 NIS (-2.477%)
1 £ - 7.0550 NIS (-2.304%)
1 $ - 3.5150 NIS (-1.733%)

(Bank of Israel, 11.03.08)



Mild und angenehm.

Jerusalem: 9-17°C
Tel Aviv: 9-19°C
Haifa: 11-20°C
Be’er Sheva: 9-20°C
Ein Gedi: 16-26°C
Eilat: 15-28°C



Zeev Sternhells Israel

Der israelische Ideenhistoriker Zeev Sternhell erhält dieses Jahr als weltweit renommierter Faschismusforscher und einer der führenden Intellektuellen seines Landes den Israel-Preis für politische Wissenschaften. In einem Interview mit Ari Shavit hat er sich nun ausführlich zu seinem Verhältnis zu Israel und dem Zionismus geäußert.

  weiter

Amerikanische Juden stehen weiter zu Israel

Entgegen verbreiteter Ansichten hat sich das Verhältnis von Juden in den USA gegenüber Israel im letzten Jahrzehnt nicht verändert, und ihre Unterstützung bleibt stabil. Dies geht aus einer neuen Studie der Brandeis University hervor, die auf der jährlichen Umfrage des American Jewish Congress beruht.

  weiter

 
 


Olmert: Keine Verhandlungen mit der Hamas
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hat sich am Montag nach seinem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Mirek Topolanek Fragen der Presse gestellt. Dabei stellte er klar, dass Israel in keiner Weise mit der Terrororganisation Hamas verhandle und dies auch nicht zu tun beabsichtige.

„Wir stehen nicht morgens auf und suchen nach einem Grund, um auf Terroristen in Gaza zu feuern. Wir feuern, da sie auf uns feuern; wir kämpfen, da sie uns bekämpfen. Wenn der Terror aufhört, wenn keine Kassam-Raketen mehr über den Einwohnern Sderots niedergehen, wenn keine Grad-Raketen mehr über den Einwohnern Ashkelons und der Gemeinden an der Grenze Gazas niedergehen und sie zu einem ruhigen Leben und zur Gelassenheit zurückkehren können; wenn es keinen Waffenschmuggel mehr gibt; wenn es keine Gewalttaten mehr gegen Israel gibt – dann wird Israel keinen Grund haben, die Terroristen dort zu bekämpfen.

Der Verteidigungsminister hat dies heute wiederholt, und meine Stellungnahmen von vor einigen Tagen – so wie die heutigen – geben Israels Politik genau wieder. Es gibt keine Vereinbarung; es gibt keine Verhandlungen, weder direkt noch indirekt. Es gibt eine eindeutige israelische Forderung, die sich nicht ändern wird, und wenn dieser Forderung begegnet wird, werden ohnehin keine Verhandlungen notwendig sein.“

In Bezug auf etwaige Verhandlungen mit Syrien bemerkte Olmert:

„Wir sind an Frieden mit Syrien interessiert. Die Syrer wissen sehr gut, was sie dafür zu tun haben, so wie wir wissen, was wir zu tun haben, und ich hoffe, dass die Syrer in der Lage sein werden das Notwendige zu tun, damit es möglich wird, wirkliche Gespräche zu führen, um dem Frieden näher zu kommen.“

Anlässlich des Besuchs des tschechischen Ministerpräsidenten Topolanek lobte Olmert die außergewöhnlich guten Beziehungen zwischen Israel und Tschechien, die noch weiter vertieft werden würden.

(Außenministerium des Staates Israel, 10.03.08)

zum Anfang
diesen Artikel drucken
Baugenehmigungen in Givat Zeev
Erklärung des Auslandspressesprechers des Ministerpräsidenten:

Die Entscheidung, Bauarbeiten in Givat Zeev fortzuführen, ist kein neue. Der Plan zum Bau zusätzlicher Wohneinheiten in Givat Zeev wurde ursprünglich 1999 bewilligt. Das Projekt wurde aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen zu dieser Zeit nicht zu Ende geführt. Nun ist das Projekt aufgrund der wirtschaftlichen Situation, insbesondere im lokalen Wohnungsmarkt, für Bauträger aus dem Privatsektor wieder attraktiv geworden. Die Bauarbeiten werden nun fortgesetzt gemäß der Entscheidung von 1999 und in Übereinstimung mit der Regierungspolitik, die festlegt:

1. Es wird keine Gründung neuer Siedlungen geben.
2. Es wird keine Landnahme zum Zweck des Siedlungsbaus geben.
3. Es wird keine Ausweitung existierender Siedlungen jenseits der bewilligten Entwicklungspläne geben.
4. Wirtschaftliche Anreize für Bewohner existierender Siedlungen in Judäa und Samaria (Westjordanland) sind gestrichen worden.

Die Regierung betrachtet diese Politik als Erfüllung ihrer Verpflichtungen im Rahmen der Roadmap und der Abmachungen, die auf dem Treffen von Annapolis diskutiert wurden.

(Außenministerium des Staates Israel, 11.03.08)

zum Anfang
diesen Artikel drucken



Zeev Sternhells Israel
Der israelische Ideenhistoriker Zeev Sternhell erhält dieses Jahr als weltweit renommierter Faschismusforscher und einer der führenden Intellektuellen seines Landes den Israel-Preis für politische Wissenschaften. In einem Interview mit Ari Shavit hat er sich nun ausführlich zu seinem Verhältnis zu Israel und dem Zionismus geäußert.


(Foto: Daniel Bar On, © Hebrew University of Jerusalem)

Für Sternhell, der 1935 in Galizien geboren wurde, den Holocaust im besetzten Polen überlebte und 1951 von Frankreich aus nach Israel einwanderte, stellt Israel vor dem Hintergrund der Erfahrungen seiner Jugend nicht primär eine politische Angelegenheit, sondern eine „Rückkehr zur Menschlichkeit“ dar: „Eine Rückkehr zum Leben als Menschen. Denn dort, im Ghetto, hat man die menschliche Grundlage in sich verloren. Die menschliche Identität. Man hörte überhaupt auf, menschlich zu sein. Man war kein Mensch.“

„Als Jugendlicher in Avignon habe ich drei Zeitungen am Tag gelesen und durch die die Entwicklungen in Palästina verfolgt. Dann kam die Erklärung zur Gründung des Staates, im Mai 1948. Ihre Generation kann nicht die Aufregung verstehen, die uns erfasste. Es war nur vier Jahre, nachdem die Rote Armee uns befreit hatte, sechs Jahre, nachdem die Nazis das Ghetto ausgelöscht hatten. Und der Übergang von diesem Schrecken, dieser Hilflosigkeit, zu einem jüdischen Staat, der einen Krieg gewinnt.

Als 13jähriger Junge fürchtete ich sehr, dass die Araber die Juden abschlachten würden. Es sah aus, als gäbe es nur 60 000 Juden und um sie herum Millionen von Arabern. Und dann die Tatsache, dass die Armee der Juden kämpfte und siegte und der Staat entstand – das war für mich etwas jenseits aller Vorstellungen. Die reine Tatsache, dass diese Juden, die in die Ghettos gingen, die man durch die Straßen jagte, die man tötete und schlachtete, nun aufstehen und sich einen Staat errichten. Ich betrachtete dies wirklich als ein Wunder. Dies war ein historisches Ereignis von beinahe metaphysischer Dimension. Und plötzlich gibt es Juden, die Minister sind, Juden, die Offiziere sind, und einen Pass, Uniformen, eine Flagge. Und jetzt haben die Juden, was die Goyim haben. Sie sind nicht mehr von den Goyim abhängig. Sie können auf sich selbst aufpassen. Die Gründung des Staates war für mich wie die Schöpfung der Welt. In meinem ganzen Leben gab es keinen aufregenderen Moment. Er versetzte mich in eine Art Rauschzustand.“

„Ich bin nicht nur Zionist, ich bin Super-Zionist. Für mich war und bleibt der Zionismus  das Recht der Juden, selbst über ihr Schicksal und ihre Zukunft zu bestimmen. Das Recht von Menschen, Herren ihrer selbst zu sein, ist in meinen Augen ein Naturrecht. Ein Recht, das die Geschichte den Juden verweigert hatte und vom Zionismus zurückgeholt wurde. Das ist seine tiefere Bedeutung. Damit stellt er eine mächtige Revolution dar, die das Leben von jedem einzelnen von uns berührt. Ich habe diese Revolution gefühlt, als ich im Gymnasiastenalter allein nach Israel einwanderte. Erst da, als ich im Hafen von Haifa das Schiff „Artza“ verließ, hörte ich auf, das Objekt des Handelns anderer zu sein und wurde zu einem Subjekt. Erst dann wurde ich zu einem Menschen, der über sich selbst bestimmt und nicht von anderen abhängig ist.“

„Ich bin ein alter zionistischer Linker, sowohl im nationalen als auch im sozialen Sinne. Wenn man so will, bin ich ein National-Israeli. Es wird zweifellos Freunde von mir auf der Welt geben, die dies nicht positiv betrachten, aber ich habe noch nie darum gebeten, positiv betrachtet zu werden. Wer den Zweiten Weltkrieg überstanden und die Gründung des Staates erlebt hat und allein mit noch nicht einmal 16 Jahren eingewandert ist, ist allein daher hierher gekommen, um in einem jüdischen Nationalstaat zu leben.

Es liegen hier zwei Dimensionen vor. In der einen Dimension glaube ich nicht, dass man hier die Existenz sichern kann ohne Nationalstaat. Ich mache mir nichts vor. Ich glaube, wenn die Araber uns vernichten könnten, würden sie dies mit Freude tun. Wenn die Palästinenser und die Ägypter, und all jene, die mit uns Abkommen unterzeichnet haben, etwas tun könnten, damit wir nicht hier wären, wären sie glücklich. Daher droht uns noch immer eine existentielle Gefahr. Und Stärke ist noch immer die Versicherungspolice für unsere Fortexistenz. Und obwohl ich gegen die Besatzung bin, und obwohl ich will, dass die Palästinenser die gleichen Rechte haben wie ich, glaube ich, dass ich den nationalstaatlichen Rahmen brauche, um mich selbst zu verteidigen.

Aber es gibt auch die andere Dimension. Ich habe keine Religion. Ich habe nicht die Sicherheit und nicht die Stütze der Religion. Daher bin ich ohne den nationalstaatlichen Rahmen ein entwurzelter Mensch. Ein unvollständiger Mensch.  Es ist ein Paradox. Heute sprechen die Religiösen im Namen des Nationalismus, den ich nicht akzeptiere, da er den anderen, den palästinensischen Nationalismus nicht achtet. Aber die Wahrheit ist, dass wir, die Säkularen, des nationalstaatlichen Rahmens sehr viel mehr bedürfen als die Religiösen. Wenn man mir Israel nimmt, bleibe ich mit nichts, gar nichts zurück. Ich bin nackt und bloß. Daher ist Israel so wichtig für mich. Und ich kann es nicht wie eine vollendete, gewöhnliche und normale Tatsache behandeln. Ich behandle es wie etwas, das man die ganze Zeit schützen muss. Etwas, bei dem man darauf achten muss, dass es einem nicht zwischen den Fingern zerrinnt. Denn Dinge zerrinnen leicht, das haben wir schon gelernt. Und manchmal schnell, von einem Tag auf den anderen.“

„Ich bin nicht nach Israel gekommen, um in einem binationalen Staat zu leben. Hätte ich als Minderheit leben wollen, hätte ich andere Orte wählen können, an denen das Leben als Minderheit sowohl angenehmer als auch sicherer ist. Aber ich bin auch nicht nach Israel gekommen, um ein Kolonialherr zu sein. In meinen Augen ist ein Nationalismus, der nicht universal ist, der nicht die nationalen Rechte anderer achtet, ein gefährlicher Nationalismus. Daher glaube ich, dass die Zeit drängt. Wir haben keine Zeit. Und was mich besorgt macht, ist, dass das gute Leben hier, das Geld und die Börse und die Wohnungen in der Preislage Manhattans die Leute in einer schrecklichen Illusion leben lassen. Aber es kann nicht noch hundert Jahre so weiter gehen. Ich bin nicht sicher, dass es noch zehn Jahre so weiter gehen kann.

Meine Generation, die erste Generation der Staatsgründung, für die die Existenz des Staates ein Wunder ist, verlässt nach und nach die Bühne. Und für uns ist es eine Tragödie, dies zu sehen. Für mich ist das wirklich das Ende der Welt. Denn  der Mensch will die Zukunft seiner Kinder und seiner Enkel gesichert wissen. Als Bürger will ich die Zukunft der Gesellschaft gesichert wissen, in der ich lebe. Und als Mensch strebe ich danach, etwas zu hinterlassen, Fingerabdrücke. Und ich will wissen, dass, wenn ich den Löffel abgebe, meine Töchter und Enkelinnen hier weiter ein normales Leben führen werden. Ein normales Leben, das ist, was wir wollten. Aber heute erscheint dieses normale Leben nicht gesichert. Die Zukunft meiner Töchter und Enkelinnen erscheint mir nicht gesichert. Und das verfolgt mich wirklich. Es verfolgt mich, dass das, was heute ist, morgen auseinander fallen kann.“

Zeev Sternhell ist em. Professor für politische Wissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem.

(Haaretz, 08.03.08)

zum Anfang
diesen Artikel drucken



Amerikanische Juden stehen weiter zu Israel
Entgegen verbreiteter Ansichten hat sich das Verhältnis von Juden in den USA gegenüber Israel im letzten Jahrzehnt nicht verändert, und ihre Unterstützung bleibt stabil. Dies geht aus einer neuen Studie der Brandeis University hervor, die auf der jährlichen Umfrage des American Jewish Congress beruht.


„Je mehr die amerikanischen Juden erwachsen werden, desto stärker neigen sie dazu, sich Israel verbundener zu fühlen“, sagen die Forscher. Auch der politische Standpunkt, der vom „Radikal-Liberalen“ zum „Extremkonservativen“ reicht, stehe zur Verbundenheit mit Israel in keiner Beziehung.

(Haaretz, 10.03.08)

Die Studie vom Steinhard Social Research Institute der Brandeis University findet sich unter dem folgenden Link: http://cmjs.org/files/IsraelAttach.030308.22.pdf

zum Anfang
diesen Artikel drucken

 
Events
60 Jahre Pressefotografie aus Israel – Paul Goldman und David Rubinger


David Ben-Gurion, 1970 (© David Rubinger)

Im Berliner Willy-Brandt-Haus wird am Mittwochabend eine Ausstellung eröffnet, die das Werk der beiden Pioniere der israelischen Presse- und Dokumentationsfotografie, Paul Goldman (1900-1986) und David Rubinger (geb. 1924), präsentiert.


Goldman: David Ben-Gurion am Strand von Herzlyia, 1957 (© Sammlung Spencer M. Partrich)

Die Ausstellung führt durch ein beeindruckendes Zeitpanorma von sechs Jahrzehnten israelischer Geschichte und berichtet von den enormen Herausforderungen, denen das Land ausgesetzt gewesen ist.

Auf der morgigen Vernissage wird die Kuratorin der Ausstellung, Dr. Alexandra Nocke, ein Gespräch mit David Rubinger führen.

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist bereits ab 18.30 Uhr. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, die Besucher werden jedoch um das Vorzeigen ihres Ausweises gebeten werden.

Die Ausstellung läuft danach noch bis zum 20. April (Dienstag bis Sonntag, 12.00 – 18.00 Uhr).

Weitere Informationen unter dem folgenden Link: http://www.freundeskreis-wbh.de/veranstaltungen/Maerz2008/60_Jahre_Presse_Israel.html

zum Anfang
diesen Artikel drucken
Wir vergessen euch nicht
Ehud Goldwasser, vor 608 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 608 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Shalit, vor 625 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html

Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit eineinhalb Jahren entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.

Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null

zum Anfang
diesen Artikel drucken


An- und Abmelden des Newsletters
Newsletter-Archiv Israel Ministry of Foreign Affairs
Israel von A-Z Israel Line - MFA Newsletter
Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv Israel Defense Forces IDF


Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters