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Wartet noch mit der
Guillotine |
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Von Yoel Marcus Obwohl ich noch nie, weder in dieser Woche noch irgendwann
sonst, mit Ehud Olmert gefrühstückt habe, wie einige bekannte
Kommentatoren und Talkbacker behaupten, möchte ich ihnen
raten, noch mit dem Aufstellen der Guillotine zu warten.
Die Winograd-Komission hat klar gestellt, dass die sie die
operativen Aspekte des zweiten Libanonkriegs behandelt und
keine Personalien. Doch sieht ein großer Teil der
Öffentlichkeit in Olmert den direkten Verantwortlichen nicht
nur für die Verluste des 60stündigen Bodenkampfes, sondern für
das Scheitern des Militäreinsatzes insgesamt, einschließlich
des täglichen Beschusses der Heimatfront und der
Überheblichkeit, mit der Nasrallah uns Leichenteile von
Soldaten angeboten hat. Unsere Herzen sind mit den verwaisten
Eltern und den Soldaten, die körperliche und seelische
Invaliden geblieben sind.
Doch bevor öffentlich der Kopf Olmerts gefordert wird,
sollten sich die Israelis die Frage stellen: Kann Olmert sein
Amt weiter ausfüllen oder nicht? Sie sollten abwägen, was
wichtiger ist für das Wohl des Staates – seine politische
Stabilität oder ein politisches Tohuwabohu.
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Themen: |
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Vortrag
Mohammed S. Wattad über Araber in
Israel
am 30.01. in Freiburg
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1 € - 5.3795 NIS (-1.512%) 1 CHF- 3.3291 NIS
(-2.088%) 1 £ - 7.2491 NIS (-1.421%) 1 $ - 3.6390 NIS
(-1.887%)(Bank of Israel,
29.01.08) |
Schnee im Norden und in Jerusalem. Jerusalem: 0-5°C Tel Aviv: 9-13°C Haifa:
8-12°C Be’er Sheva: 8-12°C Ein Gedi:
11-16°C Eilat: 12-18°C |
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Hintergrund: Die Lage in Gaza |
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Die Hamas hat die vorübergehende Schließung der
Grenzübergänge zwischen dem Gaza-Streifen und Israel sowie die
zeitweilige Unterbrechung der Güter- und Treibstoffzufuhr in
der vergangenen Woche für eine Propaganda-Kampagne genutzt,
durch die eine humanitäre Krise suggeriert wurde. Die aktuelle
Situation vor Ort hält jedoch bei genauerem Hinsehen dem
Eindruck nicht stand, der in den internationalen Medien
mitunter erzeugt wurde.
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Euronext-Aktienmarkt für israelische Unternehmen
geöffnet |
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Die finanzwirtschaftlichen Beziehungen zwischen Israel
und Europa intensivieren sich weiter.
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Vogue preist Tel Aviv |
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Die Vogue feiert die israelische Metropole am
Mittelmeer.
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Wartet noch mit der
Guillotine |
Von Yoel Marcus Obwohl ich noch nie, weder in dieser Woche noch irgendwann sonst,
mit Ehud Olmert gefrühstückt habe, wie einige bekannte Kommentatoren
und Talkbacker behaupten, möchte ich ihnen raten, noch mit dem
Aufstellen der Guillotine zu warten.
Die Winograd-Komission hat klar gestellt, dass die sie die
operativen Aspekte des zweiten Libanonkriegs behandelt und keine
Personalien. Doch sieht ein großer Teil der Öffentlichkeit in Olmert
den direkten Verantwortlichen nicht nur für die Verluste des
60stündigen Bodenkampfes, sondern für das Scheitern des
Militäreinsatzes insgesamt, einschließlich des täglichen Beschusses
der Heimatfront und der Überheblichkeit, mit der Nasrallah uns
Leichenteile von Soldaten angeboten hat. Unsere Herzen sind mit den
verwaisten Eltern und den Soldaten, die körperliche und seelische
Invaliden geblieben sind.
Doch bevor öffentlich der Kopf Olmerts gefordert wird, sollten
sich die Israelis die Frage stellen: Kann Olmert sein Amt weiter
ausfüllen oder nicht? Sie sollten abwägen, was wichtiger ist für das
Wohl des Staates – seine politische Stabilität oder ein politisches
Tohuwabohu.
Der Hauptverantwortliche für den Misserfolg ist Generalstabschef
Dan Halutz. Ähnlich wie vor ihm Sharon unterlag Olmert dessen Charme
und demonstrierter Selbstsicherheit. Er verließ sich auf dessen
Einschätzung, dass man den Krieg allein aus der Luft gewinnen könne.
Zu spät erkannte er, dass der geniale Generalstabschef gar nicht so
genial war. Obgleich er nicht der oberste Kommandant der Armee ist
wie der amerikanische Präsident, hat Olmert alles daran gesetzt, die
Armee zu verteidigen, die nicht auf die ihr zugedachte Operation
eingerichtet war.
Wenn die Winograd-Kommission zu dem Schluss kommen sollte, dass
Olmert für das Scheitern verantwortlich ist, stellt sich die Frage,
warum sie so lange damit gewartet hat, ihn den Löwen vorzuwerfen und
den Staat in einen Hexentanz zu treiben. Wir werden es morgen
erfahren, mit der Veröffentlichung des Berichts.
Olmert ist kein beliebter Politiker. Seine Kumpanei, die
Schulterklopferei und sein Selbstsicherheit ausstrahlenden Lächeln
verärgern die Öffentlichkeit anstatt dass sie sie verzaubern. Aber
nur wenige machen sich Gedanken darüber, was passiert, wenn er
zurücktritt, und wer an seiner statt die Regierung übernimmt. Der
Rücktritt Golda Meirs nach dem Yom Kippur-Krieg brachte 1974 Yitzhak
Rabin an die Macht, der sich in dieser seiner ersten Amtszeit als
unreifer Politiker und streitsüchtiger Mensch erwies, der seinen
Anteil hatte an der Wende von 1977 – dem Ende der Herrschaft der
MAPAI [damalige Arbeiterpartei] und dem Aufstieg Menachem
Begins.
Die Aussage Ehud Baraks in Davos, dass „die in einer kritischen
Phase für die Sicherheit Israels lebenswichtige politische
Stabilität gegen die Norm der Verantwortlichkeit als
Ministerpräsident“ abgewogen werden müsse, zeugt davon, dass er
nicht sicher ist, ob ihm nach der Absetzung Olmerts die Beute
zufällt. Matan Vilnai sagt, dass ein Ausscheiden der Avoda
[Arbeiterpartei] aus dem Kabinett zu dieser Zeit sie weiter von der
Regierung entfernen und zum Aufstieg Netanyahus und Liebermanns zur
Macht führen würde. Nicht dass Olmert ein ausgezeichneter Politiker
wäre, aber die Alternativen zu ihm sind derzeit erbärmlich.
Bevor man Olmert vertreibt, sollte man sich vergegenwärtigen,
dass er der einzige Ministerpräsident ist, der eine Agenda für ein
Abkommen mit den Palästinensern hat. Er war der erste - sogar noch
vor Sharon -, der gesagt hat, dass die Fortführung des Status
Quo, also die Besatzung, eine Bedrohung für die Zukunft und die
Existenz Israels ist. Er hat sich den Annnapolis-Prozess mit den
Verpflichtungen gegenüber Präsident Bush zu Eigen gemacht. Man kann
sich gegenwärtig keinen Ersatzkandidaten vorstellen, der fähig wäre,
die Zügel in die Hand zu nehmen und die Vision Bushs in Bezug auf
einen Dialog mit Abu-Mazen voranzutreiben.
Nicht wenige amerikanische Präsidenten haben uns unterstützt,
wenn uns auch - so wie Nixon - nicht alle von ihnen geliebt haben.
Jedenfalls gab es noch nie einen so freundschaftlichen Präsidenten
wie Bush. Auch wenn er sich selbst darin täuschen sollte, dass er
bis zum Ende seiner Amtszeit 2008 zu einem Abkommen gelangt, so sind
doch seine persönlichen Beziehungen zu Olmert ein würdiger Pfand zur
Förderung und Ermutigung des politischen Prozesses.
Die Comebacker, Barak und Bibi, Livni, Mofaz und selbst Sheetrit
(Sheetrit? Sicher, warum nicht? Auch er wäre gerne
Ministerpräsident) bürgen nicht gerade für die Fortsetzung des
Annapolis-Prozesses. Wir hatten noch nie einen Ministerpräsidenten,
der sich nicht den einen oder anderen Fehler zuzuschreiben hätte.
Das Regieren Israels ist nicht eben ein Picknick. Bei allen seinen
Fehlern ist der Antrieb Olmerts, Hand in Hand mit Bush und
Condoleezza Rice – die hungrig nach einem Erfolg vor ihrem
Ausscheiden sind - zu gehen, um die gemäßigten muslimischen Staaten
in der Region zu fördern, der heimischen Unterstützung wert.
Auch wenn es keine Ähnlichkeit zwischen dem Libanonkrieg und dem
Yom Kippur-Krieg geben mag, muss man sich daran erinnern, dass
die Öffentlichkeit ein langes Gedächtnis hat. Sollte Olmert sein
Versprechen, ein Abkommen herbeizuführen, nicht einhalten, wird dies
die gleiche Öffentlichkeit, die drei Jahre mit dem Sturz der MAPAI
1977 gewartet hat, nicht vergessen und verzeihen. Lasst uns in der
Zwischenzeit noch mit der Guillotine warten.
(Haaretz, 29.01.08) |
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Olmert: Bedrohung
Israels nicht hinnehmbar |
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hat am Montag auf
einer Zeremonie der Knesset zum Internationalen Holocaust-Gedenktag
eine Parallele zwischen dem Dritten Reich und den Bedrohungen
gezogen, denen sich Israel gegenwärtig ausgesetzt sieht.
Ohne den Iran ausdrücklich zu erwähnen, betonte Olmert, dass
Israel angesichts von Aufrufen zur Zerstörung des jüdischen Staates
nicht selbstgefällig sein dürfe, „besonders, wenn diese Aufrufe auf
einer fanatischen, mörderischen Ideologie fußen, einem tyrannischen,
Terror unterstützenden Regime, dass rücksichtslos nach regionaler
Hegemonie strebt, und einem bösartigen Programm zur Entwicklung von
Massenvernichtungswaffen“. „Für uns, das jüdische Volk, das den
Holocaust erfahren hat, ist dies unerträglich.“
Oppositionsführer Binyamin Netanyahu kritisierte im Anschluss
daran die Weltöffentlichkeit dafür, angesichts der regelmäßigen
Aufrufe zur Vernichtung Israels zu schweigen. Die Lehre des
Holocaust habe für die Menschheit darin zu bestehen, dass das Böse
gestoppt werde, so lange es noch klein sei.
(Yedioth Ahronot, 28.01.08) |
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Hintergrund: Die Lage
in Gaza |
Die Hamas hat die vorübergehende Schließung der Grenzübergänge
zwischen dem Gaza-Streifen und Israel sowie die zeitweilige
Unterbrechung der Güter- und Treibstoffzufuhr in der vergangenen
Woche für eine Propaganda-Kampagne genutzt, durch die eine
humanitäre Krise suggeriert wurde. Die aktuelle Situation vor Ort
hält jedoch bei genauerem Hinsehen dem Eindruck nicht stand, der in
den internationalen Medien mitunter erzeugt wurde. Ein detaillierter Situationsbericht findet sich unter dem
folgenden Link: http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/German/pdf/ct_220108g.pdf
Informationen zu Genese und Hergang des gewaltsamen Durchbruchs
der Grenze zu Ägypten finden sich unter dem folgenden Link: http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/German/pdf/gaza_230108g.pdf
(Intelligence and Terrorism Information Center,
22./24.01.08) |
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Euronext-Aktienmarkt
für israelische Unternehmen geöffnet |
Die finanzwirtschaftlichen Beziehungen zwischen Israel und Europa
intensivieren sich weiter. So werden sich israelische Unternehmen,
die an der Tel Aviver Börse (TASE) zugelassen sind, von nun ab
automatisch zum Handel an der Mehrländerbörse Euronext in Paris
registrieren können. Euronext betreibt die Börsen in Paris,
Amsterdam, Brüssel und Lissabon. Moshe Tery, der Vorsitzende der Israelischen
Wertpapierbehörde (ISA), und Michel Prada, der Vorsitzende des
französischen Wertpapierregulators AMF, haben gestern eine
Absichtserklärung unterzeichnet, nach der der israelische und der
französische Finanzmarkt für einander geöffnet werden.
Die Bereitschaft der französischen Regulatoren, israelische
Standards in der Berichterstattung und Überwachung
(„Gleichwertigkeiten“) zu akzeptieren, ist ein Vertrauensbeweis für
die israelische Marktregulation.
Israel ist das erste Land außerhalb Europas, das ein derartiges
Einverständnis mit der AMF erzielt hat. Die ISA hofft nun darauf,
dass andere europäische Staaten dem Beispiel folgen werden und ihre
Börsen für Israelis öffnen.
(Haaretz, 29.01.08) |
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Vogue preist Tel
Aviv |
Die Vogue feiert die israelische Metropole am Mittelmeer. In
seiner aktuellen Ausgabe hat das führende französische Modemagazin
Tel Aviv einen eigenen Artikel gewidmet, in dem der Stadt
bescheinigt wird, „ein geeigneter Zufluchtsort für die elegante
junge französische Frau, die sich nach Urlaub sehnt“, zu sein.
Die Herausgeber beschreiben Tel Aviv als dynamische und stilvolle
Stadt, wo sich der Besucher stets zuhause fühlt. Besonders empfohlen
werden die Restaurants Benny Hadayag, Mul Yam „(das beste im Land“)
und Nana sowie das Café Suzanna in Neve Tzedek.
Ein weiterer Artikel der Ausgabe stellt die israelische
Schriftstellerin Alona Kimhi vor, deren Buch ‚Ich, Anastasia’ dieser
Tage auf Französisch erscheint. In einem dritten Artikel wird Israel
als literarische Republik präsentiert, wobei den Lesern A.B.
Yehoshua, Meir Shalev, David Grossman und andere Größen des
israelischen Literaturbetriebs nahe gebracht werden.
(Yedioth Ahronot, 28.01.08) |
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Events |
Vortrag von Mohammed S. Wattad über Araber in Israel in
Freiburg
Mohammed S. Watad wird am Freitag, 30.01. einen Vortrag zum Thema
„A Vision of Citizenship. Arabs in a Jewish and Democratic State“
halten.
Dr. Wattad ist arabischer Israeli, der in Oxford, Haifa, der
Hebräischen Jerusalem und an der Columbia University in New York
studiert hat. Gearbeitet hat er u.a bereits am Obersten Gerichtshof
in Jerusalem (unter Richterin Dalia Dorner) und am Israelischen
Institut für Demokratie. Derzeit ist er Postdoktorand der
Minerva-Stiftung am Max-Planck-Institut für ausländisches und
internationales Recht in Freiburg. (Wattad präsentiert sich unter
dem folgenden Link: http://mswattad.blogspot.com/).
Die Veranstaltung wurde von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft
Freiburg, dem Colloquium politicum und dem Freundeskreis
Städtepartnerschaft Freiburg-Tel Aviv e.V. organisiert.
Veranstaltungsort ist die Universität Freiburg KG 1, HS 1098. Der
Vortrag beginnt um 20.00 Uhr c.t. |
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Wir vergessen euch
nicht |
Ehud Goldwasser, vor 566 Tagen in den Libanon
entführt Eldad Regev, vor 566 Tagen in den Libanon
entführt
Gilad Shalit, vor 583 Tagen in den Gazastreifen
entführt
Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den
entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre
Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html
Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit über einem Jahr
entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in
einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.
Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem
folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null |
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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und
Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates
Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und
Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de. Für den Inhalt
externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer
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