Israels Außenministerin Tzipi Livni hat am Montag gemeinsam mit
ihrem niederländischen Amtskollegen Maxime Verhagen die von dem
ständigen Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen geplagte
südisraelische Kleinstadt Sderot besucht. In der anschließenden
gemeinsamen Pressekonferenz verurteilte Verhagen das terroristische
Regime der Hamas im Gaza-Streifen. „Ich habe mit meinen eigenen Augen nicht nur gesehen, wie klein
die Region ist, sondern auch, was für Konsequenzen terroristische
Aktivitäten dort mit sich bringen. Heute in Sderot war ich Zeuge der
schrecklichen Folgen der andauernden Raketen- und
Mörsergranatenangriffe, der Angst unschuldiger Menschen,
unschuldiger Zivilisten, die dort versuchen, ein normales Leben zu
führen mit ihren Kindern, deren Angst ich ebenfalls sah. Es ist
absolut klar, dass es keine Entschuldigung für die
verabscheuungswürdigen Akte des Terrorismus gibt. Es ist absolut
klar, dass auch die Niederlande diese Attacken auf das Schärfste
verurteilen. Und es zeigt und beweist einmal mehr, dass es – so wie
ich es sehe – keinen Platz für die Hamas am Verhandlungstisch
gibt.
Bevor wir mit der Hamas reden können, muss sie Israel anerkennen.
Sie muss der Gewalt abschwören und die Autorität in Gaza den
palästinensischen Strukturen übergeben, und die Niederlande werden
an dieser Position auch innerhalb der EU strikt festhalten.“
Besichtigung von Kassam-Raketen (Foto:
Flash90)
Außenministerin Livni nahm in diesem Zusammenhang u.a. zu Israels
Verhalten gegenüber der palästinensischen Bevölkerung im
Gaza-Streifen Stellung:
„Um die Vision des Friedens zu fördern, müssen die Palästinenser
verstehen, dass sie durch Terrorismus keine politischen Ziele
erreichen werden. Die Hamas repräsentiert nicht die nationalen
Bestrebungen der Palästinenser, sondern einen extremen ideologischen
Teil, der das Recht von Nicht-Muslimen, in der Region zu leben,
nicht akzeptieren kann. Es geht nicht einmal um die Existenz des
Staates Israel als solchem. Und, ja, die Politik besteht darin, den
Palästinensern das Verständnis zu vermitteln, dass, wenn diese
Terroristen ihre Führer sind, es keine Hoffung mit diesen Führern
gibt. Die Hoffnung kommt mit den pragmatischen Führern. Aber, nein,
wir bestrafen die Bevölkerung nicht, und wir versuchen, die
humanitäre Situation im Gaza-Streifen auf dem Level zu halten, der
in Hinsicht auf humanitäre Belange notwendig ist.
Grundsätzlich denke ich, dass Israel in der Hinsicht ein
einmaliger Ort auf der Welt ist, dass es die Elektrizität liefert,
die von diesen Terroristen gegen Israel verwendet wird. Wir haben
die Übergänge für humanitäre Zwecke geöffnet, nicht wegen der
Forderungen der internationalen Gemeinschaft, sondern weil dies
unseren Werten entspricht. Aber letzten Endes müssen wir auf diese
Terroristen antworten, die die Zivilbevölkerung gebrauchen und
missbrauchen. Sie sind dort im Gaza-Streifen, der Gaza-Streifen wird
von ihnen kontrolliert, und sicherlich ist das Leben nicht leicht,
wenn man von einer Terrororganisation kontrolliert wird. Und, ganz
nebenbei – die Hamas kann das Leben der Palästinenser in einer
Minute verändern, allein dadurch, dass sie den Terrorismus stoppt.
Sie kann ihr Leben in einer Minute erleichtern. Sie wissen das, im
Übrigen. Sie sind nicht bereit, jene Schritte zu tun, die dafür
notwendig sind.“
Der vollständige Wortlaut der Pressekonferenz in englischer
Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+ leaders/2008/Joint+press+conference+with+Israeli+FM+Livni+and+ Dutch+FM+Verhagen+21-Jan-2008.htm
(Außenministerium des Staates Israel, 21.01.08) |
Wie schon in den Jahren zuvor bezeichnen sich auch
Anfang 2008 etwa zwei Drittel aller Israelis als Patrioten. Konstant
geblieben ist mit 92 Prozent auch der hohe Anteil derer, die bereit
sind, für ihr Land zu kämpfen. Dies ergibt der neueste ‚Expression
of Patriotism Index’, der diese Woche auf der Herzliya-Konferenz
vorgestellt worden ist.Die mittels eines Fragenkatalogs über nationale Moral und
Patriotismus erstellte Studie zeigt weiterhin, dass Israelis
‚Patriotismus’ vorwiegend mit „Liebe zum Land“ assoziieren; andere
Werte wie die hebräische Sprache, soziale Gerechtigkeit oder
staatliche Institutionen treten demgegenüber zurück.
Offensichtlich kommt der religiösen Identifikation eine zunehmend
größere Bedeutung zu, was sich daran erkennen lässt, dass der Stolz
von jüdischen Israelis auf ihre jüdische Identität mehrheitlich
größer ist als der auf ihre israelische Identität.
Das nationale Symbol, das beim breitesten Spektrum der Israelis
auf die meiste Resonanz stößt, ist die Sirene am Gedenktag für die
gefallenen Soldaten.
(The Jerusalem Post, 22.01.08) |
Die Stadt Tel Aviv plant einen umfassenden Ausbau ihrer
Strandpromenade. Das Projekt hat allerdings bereits Proteste von
Umweltschutzorganisationen und Bürgerinitiativen auf sich gezogen.
(Simulation:
Stadt Tel Aviv)
Der Entwurf (Bild) sieht neben einer generellen Erweiterung vor,
dass an den zentralen Stränden der Stadt zwischen der Gordon-Straße
im Norden und dem Delphinarium im Süden die Höhenunterschiede
zwischen der bestehenden Promenade und dem Strand ausgenutzt werden
sollen, um Treppen und Terrassen zu errichten, die zum Sitzen mit
dem Blick aufs Meer einladen. Die Konstruktion soll allein
Fußgängern vorbehalten sein, das Fahrradfahren wäre verboten. Für
dieses Vorhaben müssten der Breite nach etwa drei bis zehn Meter dem
Sandstrand abgetrotzt werden.
Eben diese Verkleinerung des ohnehin schon recht schmalen
Strandes ist es, was Umweltschützer und besorgte Bürger beunruhigt.
Die Stadtverwaltung beruft sich hingegen auf die Tatsache, dass sich
der Strand in den vergangenen Jahren auf natürliche Weise
verbreitert habe. Die Proteste werden Morgen in erster Instanz vor
dem Stadtrat geprüft.
(Haaretz, 22.01.08) |
Ehud Goldwasser, vor 560 Tagen in den Libanon
entführt Eldad Regev, vor 560 Tagen in den Libanon
entführt
Gilad Shalit, vor 576 Tagen in den Gazastreifen
entführt
Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den
entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre
Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html
Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit über einem Jahr
entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in
einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.
Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem
folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null |