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Wenn Israel nicht
jüdisch wäre |
Von Amnon Rubinstein Wenn Israel nicht jüdisch wäre, müsste man die Entscheidung der
UN-Vollversammlung vom 29. November 1947 bezüglich der Teilung
Palästinas in zwei Staaten – einen jüdischen und einen arabischen –
für ungültig erklären.
Wenn Israel nicht jüdisch wäre, müsste man selbstverständlich das
Recht auf Rückkehr und das Grundgesetz zur Würde und Freiheit des
Menschen für ungültig erklären, das Israels Werte als jüdischer und
demokratischer Staat festlegt. Wenn Israel nicht jüdisch wäre,
müsste man eine neue Nationalhymne anstelle der Hatikva finden.
Wenn Israel nicht jüdisch wäre, wäre es nicht katholisch und auch
nicht buddhistisch. Es wäre arabisch-muslimisch – auch wenn der Weg
dahin über einen binationalen Staat ginge. Wenn Israel nicht jüdisch
wäre, würde es nie zwei Staaten für zwei Völker geben.
Wenn Israel (vorübergehender Name) arabisch-muslimisch wäre, wäre
es wohl kaum demokratisch. Zuallererst würden Journalisten,
Akademiker und Intellektuelle flüchten, während die aus arabischen
Ländern Stammenden hier bleiben würden. Sie sind von arabischer
Herrschaft in den jüdischen Staat geflohen, aber diese Herrschaft,
die sie erniedrigt und unterdrückt hat, würde sie wieder
einholen.
All dies wird natürlich nicht geschehen, doch ist es wichtig zu
wissen, wie sehr die Forderung berechtigt ist, Israel als jüdischen
und demokratischen Staat zu definieren. Man sagt uns, dass die
Existenz einer großen arabischen Minderheit in unserer Mitte uns an
dieser Definition hindern müsse, da die Definition eines Staates
ohne Einbeziehung der Minderheit nicht demokratisch sei. Als aber
die UNO die Gründung eines jüdischen Staates im Land Israel
verkündet hat, lag der Anteil der Araber bei über 40 Prozent, und
dennoch sah die Vollversammlung keinen Widerspruch zwischen dieser
Realität und der Definition eines jüdischen Staates. Die
Antizionisten sagen: Die Realität ändert sich. Heute befinden wir
uns in einer postnationalen Ära. Doch auch in einer solchen Ära sind
die europäischen Staaten mehrheitlich Nationalstaaten, in denen es
zum Teil sehr große Minderheiten gibt.
Tatsächlich besteht selbstverständlich keinerlei Rechtfertigung
dafür, Israel nicht als jüdischen und demokratischen Staat
anzuerkennen. Der Oberste Gerichtshof hat die Hauptcharakteristika
der Jüdischkeit des Staates wiederholt definiert. Zu ihnen gehören
die hebräische Sprache als primäre Amtssprache, die Ruhetage gemäß
der jüdischen Tradition und auch eine jüdische Mehrheit in Israel
(ja, ja, auch dies!).
Man sagt uns, dass ein ‚jüdischer Staat’ den Verdacht eines
religiös-halachischen Staates erweckt und man höchstens von einem
‚Judenstaat’ – nach dem Buchtitel Herzls - sprechen könne.
Doch Herzl selbst sah keinen Unterschied zwischen den beiden und
gestattete die Übersetzung seines Buches in andere Sprachen unter
dem Titel ‚jüdischer Staat’.
Die UN-Vollversammlung dachte gewiss nicht an einen halachischen
Staat; und auch nicht Ben-Gurion, der die Unabhängigkeitserklärung
verfasste; und auch nicht der frühere Präsident des Obersten
Gerichtshofs, Ehud Barak, der den harten Kern des jüdischen Staates
definiert hat. Und was bringen Namensänderungen? Wären die
Palästinenser denn mit dem ‚Judenstaat’ einverstanden? Ganz im
Gegenteil – man würde sofort anprangern, dass ein solcher Staat
vielfach schlimmer wäre, da er die arabischen Bürger überhaupt nicht
erwähnt?
Wenn Israel nicht jüdisch im religiös-halachischen Sinne sein
soll, was ist dann der Sinn der Bezeichnung? Die Bedeutung hat sich
seit Herzls Tagen nicht verändert: Die Juden sind, zumindest seit
der Emanzipation, ein Volk. Ein Volk, das wichtige religiöse
Komponenten besitzt und das, wie andere Völker auch, eine Beziehung
zu seiner religiösen Vergangenheit besitzt. Die religiöse
Vergangenheit ist die Startbahn, von der der moderne Nationalismus
aufgestiegen ist.
Sicherlich, bei den Juden hat sich der Start verspätet, und daher
dauert der Kampf um die Befreiung von der Religion noch an, während
er bei anderen Völkern bereits zum Abschluss gekommen ist. Der Staat
Israel ist der Staat dieses Volkes in allen seinen Komponenten, und
er muss auch der Staat aller Nichtjuden unter seinen Bürgern sein,
auch der großen muslimischen Minderheit, deren Führer sich von ihrer
Staatszugehörigkeit entfremden.
Der Staat kann nicht mit einem Teil des jüdischen Volkes
identifiziert werden. Er ist die gemeinsame Heimstätte für alle -
Juden und Nichtjuden, Religiöse, Traditionelle und Säkulare -, und
er darf zwischen den verschiedenen Komponenten nicht diskriminieren.
Ja, es gibt Fehler in der israelischen Staatsverfassung, und das
Fehlen der Zivilehe ist einer der schwersten von ihnen. Das Israelis
religiösen Rechtsinstanzen unterworfen sind, widerspricht unserem
demokratischen Charakter.
Doch ist dies nicht der Grund, aus dem die arabische Führung in
Israel und der palästinensische Präsident gegen die Definition
Israels als jüdischer Staat opponieren. Im Gegenteil – sie streben
selbst danach, einen religiösen, fanatischen und antidemokratischen
Staat zu errichten. Ihr Widerstand richtet sich gegen die Existenz
eines jüdischen und demokratischen Staates in ‚ihrer’ Region. Sie
sehnen sich wirklich nach der albtraumhaften Vision eines
Nicht-Israels, mit der dieser Artikel begonnen hat.
(Maariv, 24.11.07) |
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Nach Annapolis – ohne
Illusionen |
Von Shlomo Avineri Die Spannweite der Reaktionen in Israel im Vorfeld des
Treffens von Annapolis hat etwas Trügerisches an sich. Die extreme
Rechte bezieht sich auf es wie auf einen herannahenden Holocaust und
warnt vor gefährlichen Zugeständnissen. Die extreme Linke sieht in
ihm die letzte Gelegenheit einer israelisch-palästinensischen
Versöhnung und warnt davor, dass die Situation in ein Chaos
abgleiten würde, wenn es nicht zum ersehnten Friedensschluss
kommt.
Diese beiden apokalyptischen Prognosen sind haltlos. Annapolis
ist nicht mehr als der Versuch, den Wandel in der Atmosphäre
zwischen Israel und den Palästinensern zu institutionalisieren und
einen – wenn auch noch so bescheidenen - Ausweg aus dem
festgefrorenen Zustand zu finden, der seit dem Scheitern des Camp
David-Gipfels im Jahr 2000 und der zweiten Intifada herrscht.
Außerdem will Annapolis etwas vom Prestige von US-Präsident Bush
retten, dessen Road Map bisher noch nirgendwohin geführt hat.
Wer erwartet, dass Annapolis ein Abkommen bringen wird, ignoriert
die Lage vor Ort. Die Abgründe zwischen dem recht gemäßigten
israelischen Standpunkt, wie ihn die Regierung Olmert-Barak
repräsentiert, und der recht gemäßigten Haltung Mahmoud Abbas’ sind
noch immer tief. Scheinbar ist noch nicht einmal eine gemeinsame
Grundsatzerklärung in Reichweite. In jeder Grundsatzerklärung würden
die Palästinenser mehr oder weniger den Rückzug zu den Grenzen von
1967 und Jerusalem als Hauptstadt der zwei Staaten fordern. Kaum
vorstellbar, dass die israelische Regierung derzeit dazu willens und
fähig wäre. Dennoch ist anzunehmen, dass sich ein zukünftiges
Abkommen – wenn es denn dazu kommt – an diesen Richtlinien
orientieren wird. Eine eindeutige Erklärung darüber von Seiten
Israels ist gegenwärtig aber politisch unmöglich.
Dasselbe gilt für die israelische Forderung an die Palästinenser,
den Rechtsanspruch auf Rückkehr aufzugeben und Israel als
jüdischen Nationalstaat anzuerkennen – kaum vorstellbar, dass die
Palästinenser heute dazu bereit wären, wenn auch klar ist, dass
dieser Verzicht und diese Anerkennung eine notwendige Komponente in
einem zukünftigen Abkommen sein würden. Israel hat bereits zweimal –
1978 in Camp David und 1993 in Oslo – die legitimen Rechte des
arabisch-palästinensischen Volkes anerkannt, und es war ein Fehler
der damaligen politischen Führer Israels, von der palästinensischen
Seite keine parallele Anerkennung zu fordern. Es ist klar, dass
letzten Endes eine solche palästinensische Anerkennung gefordert
werden wird, als Grundlage des Prinzips der Teilung und der „zwei
Staaten für zwei Völker“.
Über all dem schwebt freilich die Machtübernahme der Hamas im
Gaza-Streifen. Dass Milizionäre von Fatah und Hamas sich gegenseitig
umbringen, ist nicht gerade der angemessene Hintergrund für eine
historische Versöhnung zwischen Israel und den Palästinensern.
Zuerst müssen die Palästinenser untereinander zu einem
innernationalen Einverständnis gelangen, das nicht von Gewalt
bedingt ist.
Was lässt sich angesichts dessen von Annapolis erwarten? Erstmal
ist schon etwas erreicht worden. Nach beinahe sechs Jahren, in denen
die politischen Führungen Israels und der Palästinenser nicht
miteinander gesprochen haben, treffen sie sich seit einigen Wochen
wieder regelmäßig. Vielleicht haben sie noch keine Übereinkunft
erzielt, aber dass sie überhaupt reden, ist ein Fortschritt, den man
nicht verachten sollte.
Eben dies wird auch in Annapolis der Fall sein: Eine
internationale Veranstaltung, zu der sich israelische und
palästinensische Führer treffen, ist nach dem ätzenden Scheitern von
Camp David im Jahr 2000 nichts Selbstverständliches. Man darf
annehmen, dass Annapolis nicht nur eine Foto-Gelegenheit sein wird,
sondern dort die Themen, über die es zu verhandeln gilt, festgelegt
werden. Man kann davon ausgehen, dass Arbeitsgruppen eingerichtet
werden, wie es nach der Madrider Konferenz geschehen ist, und dass
diese einer weiteren Zusammenkunft des Plenums über ihre
Fortschritte berichten werden müssen. Auch sind konkrete Schritte zu
erwarten – von Seiten Israels etwa die Räumung der illegalen
Außenposten und die Entfernung von Kontrollpunkten, und von den
Palästinensern der Kampf gegen Terrorbanden.
Dies ist sicherlich bescheiden und bestimmt das letzte Wort. Aber
nach dem Zusammenbruch der Osloer Verträge und dem, was als
unheilbarer allgemeiner Bruch schien, ist dies eine bedeutsame
Errungenschaft. Nur so, Schritt für Schritt, wird eines Tages
Frieden in unserer Region geschlossen werden.
Shlomo Avineri ist Emeritus für Politische Wissenschaften an
der Hebräischen Universität Jerusalem.
(Haaretz, 26.11.07) |
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Ahmadinejad hetzt
gegen Annapolis |
Zwei Tage vor dem historischen Treffen in Annapolis hat der
iranische Staatspräsident Mahmoud Ahmadinejad die gemäßigten
arabischen Staaten für ihre Teilnahme verurteilt. Laut der
staatlichen iranischen Nachrichtenagentur sagte Ahmadinejad: „Die
Friedenskonferenz nützt der unterdrückten palästinensischen Nation
nichts. Sie dient nur der Unterstützung der zionistischen
Besatzer.“ Mit Blick auf die arabischen Nachbarn schimpfte der Präsident der
Islamischen Republik: „Die Teilnahme an diesem Gipfel ist ein
Zeichen von mangelnder Intelligenz einiger so genannter Politiker.
Ich bedauere, dass einige Leute um uns herum planen, an der
Konferenz teilzunehmen, die wie die früheren ohne jeden Nutzen sein
wird.“
Ähnliche Töne ließ auch der zweite Kopf der libanesischen
Terrororganisation Hisbollah, Sheik Naim Kassem, vernehmen.
(Yedioth Ahronot, 25.11.07)
Israels Ministerpräsident Olmert wird am Mittwoch in Washington
mit US-Präsident George W. Bush über das weitere Vorgehen gegen das
iranische Atomprogramm sprechen. Olmert ist besorgt über das, was in
Israel als Nachlassen der Entschlossenheit der USA bezüglich einer
Aktion gegen den Iran empfunden wird. Womöglich – so die Befürchtung
– will Bush die Frage des Umgangs mit der iranischen Bedrohung
seinem Nachfolger überlassen.
Bei Diskussionen hinter geschlossenen Türen wurde Olmert
dahingehend zitiert, dass der Iran „keine Atombombe haben wird“.
(Haaretz, 26.11.07) |
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Israels
Kreditwürdigkeit höher gestuft |
Die internationale Kreditwürdigkeit Israels wird Anfang 2008 zum
ersten Mal seit 13 Jahren höher gestuft werden. Das internationale
Kredit-Ranking wird von drei der weltweit führenden
Bonitätseinstufungsfirmen – Moody’s Investors Service, Standard
& Poor und Fitch - erstellt. Die Entscheidung der drei
Unternehmen hinsichtlich der Kreditwürdigkeit zeugt von der
finanziellen Stabilität und Solidität des Landes. Standard & Poor und Fitch haben das israelische
Finanzministerium und die Bank of Israel auf den bevorstehenden
Schritt hingewiesen, der Israels internationale Kreditwürdigkeit von
-A auf A aufwerten wird.
Der gegenwärtige Wandel im Kredit-Ranking lässt sich durch
Israels schnelle Erholung vom letztjährigen Libanonkrieg, niedrige
Inflationsraten, andauerndes Wachstum und steten Rückgang der
Arbeitslosigkeit während der letzten vier Jahre erklären.
(Yedioth Ahronot, 25.11.07) |
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Rekordzahl von
Kranichen am Hula-See |
Kraniche sind zu bekannten Gästen am nordisraelischen Hula-See
geworden. Während der Herbst- und Wintermonate finden sich hier
durchschnittlich 10 000 bis 30 000 der Schreitvögel pro Tag ein. Nun
hat eine kürzlich vorgenommene Zählung 41 600 Kraniche an einem Tag
ergeben, was gegenüber der Rekordzahl des letzten Jahres einen
Anstieg von 30 Prozent bedeutet.

Nicht zufällig gilt der Kranich in vielen Kulturen als Symbol von
Familienleben und Fruchtbarkeit. Er ist ein monogamer Vogel, der
seinem Partner bis nach dem Tod loyal verbunden bleibt. Die Aufzucht
der Kinder wird von den Eltern gemeinsam übernommen.
Nicht zuletzt dank der Tätigkeiten des Jüdischen Nationalfonds
(KKL-JNF) ist das Hule-Tal inzwischen zu einem der weltweit
bevorzugten Orte zur Vogelbeobachtung geworden. Die Kraniche
passieren das Hula-Tal auf ihrer Wanderung von Europa nach Afrika
und zurück.
(KKL-JNF, 20.11.07) |
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Wir vergessen euch
nicht |
Ehud Goldwasser, vor 503 Tagen in den Libanon
entführt Eldad Regev, vor 503 Tagen in den Libanon
entführt
Gilad Shalit, vor 519 Tagen in den Gazastreifen
entführt
Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den
entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre
Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html

Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit über einem Jahr
entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in
einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.
Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem
folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null |
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Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und
Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates
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