Montag, 15.10.2007
 
 
Die Zentralität des israelisch-palästinensischen Konflikts – ein Mythos
 
Eines der am weitesten verbreiteten Mißverständnisse in Bezug auf den Nahen Osten besteht darin, dass der arabisch-israelische Konflikt den Knackpunkt aller Probleme der Region darstellt bzw. dass alle anderen Konflikte mit ihm zu tun haben.

Das schiere Ausmaß an Medienaufmerksamkeit untermauert diesen Eindruck. Laut Angaben des Center for Media and Public Affairs, das jährlich die Tausende von Beiträgen in den Abendnachrichten von ABC, NBC und CBS untersucht, ist der arabisch-israelische Konflikt das einzige außenpolitische Thema, das seit 1990 durchgehend unter den zehn Topthemen in den USA rangiert.

Auch Politiker aus aller Welt – selbst solche, die guten Willens sind – tragen zu jener Annahme bei. So hat bspw. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon jüngst gegenüber der südkoreanischen Zeitung Hankyoreh verkündet: „Wenn sich die Dinge im Konfllikt zwischen Israel und Palästina gut entwickeln, werden auch andere Probleme im Nahen Osten, einschließlich Libanon, Iran, Irak und Syrien, bald gelöst sein.“


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5000 Palästinenser sollen von Familienzusammenführung profitieren

Ausstellung zur Geschichte des Technion vom 15.-28. Oktober 2007 in Aachen

Die Deutsche Technion-Gesellschaft e.V. und die Deutsch-Israelische-Gesellschaft  Aachen e.V. laden heute, am Montag, den 15. Oktober 2007 um 16.00 Uhr zur Eröffnung einer Ausstellung zur Geschichte des Technion an der RWTH Aachen ein.


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1 CHF- 3.4187 NIS (+0.414%)
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(Bank of Israel, 15.10.07)



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Neues System zur Luftraumsicherung eingeführt

Verkehrsminister Shaul Mofaz hat dem Sicherheitskabinett ein neues System vorgestellt, durch das Terrorangriffe auf israelisches Territorium aus der Luft zukünftig verhindert werden können.

Das von dem israelischen Sicherheitselektronik-Unternehmen Elbit entwickelte System arbeitet mit einer Kennkarte, mittels derer der Pilot eines Flugzeuges, das den israelischen Luftraum betreten will, einen geheimen Code an eine spezielle Überp...  weiter

NICE erhält Multimillionen-Dollar-Auftrag von Shanghaier Flughafen

Das israelische High-Tech-Unternehmen NICE hat vom Shanghai Pudong International Airport eine Bestellung im Wert von mehreren Millionen Dollar erh...  weiter
Israelin erreicht zweiten Platz beim Genfer Musikwettbewerb

Die israelische Klarinettistin Shirley Brill hat den zweiten Platz bei dem renommierten Internationalen Musikwettbewerb gewonnen, der vergang...  weiter
 
 


Die Zentralität des israelisch-palästinensischen Konflikts – ein Mythos
Eines der am weitesten verbreiteten Mißverständnisse in Bezug auf den Nahen Osten besteht darin, dass der arabisch-israelische Konflikt den Knackpunkt aller Probleme der Region darstellt bzw. dass alle anderen Konflikte mit ihm zu tun haben.

Das schiere Ausmaß an Medienaufmerksamkeit untermauert diesen Eindruck. Laut Angaben des Center for Media and Public Affairs, das jährlich die Tausende von Beiträgen in den Abendnachrichten von ABC, NBC und CBS untersucht, ist der arabisch-israelische Konflikt das einzige außenpolitische Thema, das seit 1990 durchgehend unter den zehn Topthemen in den USA rangiert.

Auch Politiker aus aller Welt – selbst solche, die guten Willens sind – tragen zu jener Annahme bei. So hat bspw. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon jüngst gegenüber der südkoreanischen Zeitung Hankyoreh verkündet: „Wenn sich die Dinge im Konfllikt zwischen Israel und Palästina gut entwickeln, werden auch andere Probleme im Nahen Osten, einschließlich Libanon, Iran, Irak und Syrien, bald gelöst sein.“

I. Die Irrelevanz von Israel für die meisten Konflikte in der Region

Hier einige Beispiele, die zeigen, wie irrelevant der israelisch-palästinensische Konflikt für die meisten anderen Konflikte in der Region ist und wieviel höher deren Opferrate liegt:
- Das Gemetzel zwischen Sunniten und Shiiten im Irak hat nichts mit Israel zu tun. Allein 2006 starben im Irak dabei 34 000 Menschen.
- Im iranisch-irakischen Krieg (1980-1988) wurden über eine Million Menschen getötet. Auch dieser Krieg hatte nichts mit Israel zu tun.
- Im libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990) starben schätzungweise 130 000-150 000 Menschen.
- Bei dem jordanisch-palästinensischen Gewaltausbruch im September 1970 (‚Schwarzer September’) wurden binnen eines Monats 10 000 Menschen getötet.
- Im Februar ermordeten die Syrer in al-Hama mindestens 20 000 Landsleute.
- Während des algerischen Bürgerkriegs (1992-2001) wurden schätzungsweise 75 000-125 000 Menschen getötet.
- Im Zuge der „Anfal“-Operation wurden 1988 im Irak 50 000-100 000 Kurden unter Einsatz von chemischen Waffen ermordet. 1991 wurden im Anschluss an den ersten Golfkrieg weitere 30 000-50 000 Shiiten und Kurden von Saddam Hussein ermordet.
- Während des 20 Jahre andauernden Bürgerkriegs im Sudan (1983-2002) wurden etwa eine Million Menschen getötet.
- Im jemenitischen Bürgerkrieg starben während der 60er Jahre zwischen 100 000 und 150 000 Menschen. Ägypten setzte während des Krieges chemische Waffen ein.
- In den Kämpfen zwischen Marokko und der Polisario-Front um die Westsahara wurden zwischen 1975 und 1985 etwa 10 000 Menschen getötet.

II. Die relative Schwere des israelisch-palästinensischen Konflikts

Anders als verbreitete Behauptungen vom „israelischen Völkermord an den Palästinensern“ vermuten lassen, wurden in den sechseinhalb Jahren seit Ausbruch der ‚al-Aqsa-Intifada’ im September 2000 etwa 4000 Palästinenser und 1100 Israelis getötet. Diese Zahlen – wenn auch an sich bedeutend – sind niedrig im Vergleich zu den meisten anderen Konflikten, die in den vergangenen Jahrzehnten stattgefunden haben:

- Allein am ersten Tag des jüngsten Einmarsches Äthiopiens nach Somalia starben 500 Menschen.
- Im Laufe der vergangenen vier Jahre haben die arabischen Muslime „Janjaweed“ in Darfur 200 000 schwarze Muslime ermordet, davon 50 000 allein in den ersten sechs Monaten. 2 Millionen wurden verschleppt.
- Im zweiten Tschetschenienkrieg (1999-2003) wurden 90 000-160 000 Menschen getötet.
- Im Bügerkrieg im Kongo starben schätzungsweise 3.4 bis 4.4 Millionen Menschen.
- In Ruanda wurden 1994 innerhalb von nur drei Monaten 800 000 Menschen (bei einer Gesamtbevölkerung von 7 Millionen) ermordet.
- Die Serben töteten innerhalb von drei Jahren 200 000 bosnische Muslime (bei einer Gesamtbevölkerung von 2 Millionen).
- In Kambodscha wurden zwischen 1975 und 1979 zwei Millionen Menschen von den Roten Khmer ermordet.

III. Der israelisch-palästinensische Konflikt hat die Probleme der Region nicht hervorgebracht

Die zentralen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Probleme des Nahen Ostens haben nichts mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt zu tun.

- 1999 betrug die Analphabetenrate im Nahen Osten 25% bei Männern und 47% bei Frauen. In Rumänien lag die Rate im Vergleich dazu nur bei 1% bzw. 3%, in Peru bei 6% bzw. 15%. Dabei ist die Alphabetisierungsrate unter den Palästinensern mit 90% höher als in jedem anderen Land des Nahen Ostens mit Ausnahme Jordaniens. Auf der anderen Seite haben die schlechten Alphabetisierungsraten in Ländern wie dem Jemen (49%), Marokko (50%), Saudi-Arabien und den VAE (77%) nichts mit der palästinensischen Frage zu tun.
- Zwischen 1965 und 2000 wuchsen die Volkswirtschaften des Nahen Ostens nur um durchschnittlich 3.0% pro Jahr. Dies ist nach Afrika südlich der Sahara die weltweit niedrigste Wachstumsrate einer Region. Stellt man das – weltweit höchste - jährliche Bevölkerungswachstum von 2.8% in Rechnung, bedeutet dies ein jährliches Wachstum von nur 0.1% pro Kopf.
- Wie aus den UN Arab Human Development Reports hervorgeht, ist eines der Hauptprobleme, die die Region am Fortschritt hindern, die beispiellose Geschlechterdiskrepanz. Abgesehen von der großen Kluft bei den Alphabetisierungsraten existieren ähnliche Unterschiede bei anderen Schlüsselindikatoren wie dem Einkommen. In beinahe jedem arabischen Land verdienen Männern dreimal so viel wie Frauen. So verdienten im Jahr 2002 in Algerien Frauen durchschnittlich 2 700$ und Männer 8 800$. In Bahrain waren es 8 000$ gegenüber 23 500$, in Oman 4 000$ gegenüber 18 2000$ und in Syrien 1 500$ gegenüber 5 500$.

Die Hauptursachen für die Probleme des Nahen Ostens beginnen bei der schlechten Regierungsform in der gesamten Region. Abgesehen von Israel ist jedes Land eine autoritäre Diktatur mit wenig Verantwortlichkeit und keinerlei Norm für „gutes Regieren“.

Außerdem liegt die Region im Brennpunlt der wachsenden Auseinandersetzung zwischen Gemäßigten und Extremisten, wobei der israelisch-palästinenssiche Konflikt nur ein Schlachtfeld darstellt. Jene Konfrontation umfasst sowohl die Acshe Iran-Syrien-Hisbollah-Hamas als auch den globalen Gotteskrieg im Sinne al-Qaidas.

Die genannten Tatsachen sind neben anderen für die sozialen, ökonomischen, politischen und religiösen Spannnungen in vielen Staaten des Nahen Ostens verantwortlich. Zahlreiche politische Führer und Regierungen der Region haben diese Spannungen nach außen gelenkt, oftmals gegen Israel und die westliche Welt.

Der israelisch-palästinensische Konflikt ist somit nicht der Kern der regionalen Instabilität, sondern ein Symptom eben dieser. Ihr Ursprung ist sehr viel komplexer, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.

(Außenministerium des Staates Israel, Oktober 2007)

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5000 Palästinenser sollen von Familienzusammenführung profitieren
Israel hat sein Einverständnis dazu erklärt, dass etwa 5000 Palästinenser im Rahmen einer Familienzusammenführung die Bürgerrechte des Westjordanlandes erhalten werden. Dies teilen Vertreter des Sicherheitsapparates mit.

Diese Entscheidung ist eine weitere Geste des guten Willens geegnüber der Palästinensischen Autonomiebehörde und ihrem Vorsitzenden Mahmoud Abbas. Es handelt sich hierbei um eine einmalige Geste, mit der in in keiner Weise jener Mechanismus der Familienzusammenführung erneuert werden soll, den Israel nach dem Ausbruch der Gewaltwelle im September 2001 gestoppt hatte.

(Ha’aretz, 15.10.07)

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Neues System zur Luftraumsicherung eingeführt
Verkehrsminister Shaul Mofaz hat dem Sicherheitskabinett ein neues System vorgestellt, durch das Terrorangriffe auf israelisches Territorium aus der Luft zukünftig verhindert werden können.

Das von dem israelischen Sicherheitselektronik-Unternehmen Elbit entwickelte System arbeitet mit einer Kennkarte, mittels derer der Pilot eines Flugzeuges, das den israelischen Luftraum betreten will, einen geheimen Code an eine spezielle Überprüfungseinrichtung am Boden übermitteln muss.

Desweiteren hat das Kabinett 400 Millionen Shekel zur Entwicklung eines fortgeschrittenen Raketenabwehrsystems für Zivilflugzeuge freigegeben. Das vorgesehene System soll mit Laser arbeiten und – wohl erstmals in zwei Jahren - an israelischen Passagierflugzeugen, die in Gefahrengebiete fliegen, installiert werden.

(Ha’aretz, 11.10.07)

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NICE erhält Multimillionen-Dollar-Auftrag von Shanghaier Flughafen
Das israelische High-Tech-Unternehmen NICE hat vom Shanghai Pudong International Airport eine Bestellung im Wert von mehreren Millionen Dollar erhalten. Dabei handelt es sich um ein IP-basiertes Video-Lösungskonzept zur Inhaltsanalyse, mit dem die Sicherheit der Fluggäste erhöht werden soll.

Der Pudong-Flughafen in Shanghai hat allein 2005 mehr als 17 Millionen Passagiere für internationale Flüge abgefertigt. Nun ist ein Ausbau bis zu einer Kapazität von 80 Millionen Passgieren pro Jahr an insgesamt drei Terminals geplant. Die Flughafen-Manager werden das simultane Video-Inhaltsanlyse-System von NICE dafür einsetzen, um Gefahren in Jetzt-Zeit zu identifizieren und die optimalen Entscheidungen zur Steigerung der Sicherheitseffektivität zu treffen.

Anfang vergangener Woche hat NICE bereits einen Vertrag im Wert von 9 Millionen Dollar mit der Stadt New York für den Notruf-Call-Center 911 geschlossen.

(Globes, 10.10.07)

Weitere Informationen zu dem Geschäft mit dem Shanghaier Flughafen finden sich unter dem folgenden Link: http://www.nice.com/news/show_pr.php?id=698

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Israelin erreicht zweiten Platz beim Genfer Musikwettbewerb
Die israelische Klarinettistin Shirley Brill hat den zweiten Platz bei dem renommierten Internationalen Musikwettbewerb gewonnen, der vergangene Woche in Genf stattgefunden hat. Insgesamt nahmen mehr als 130 Musiker aus 35 Ländern an dem Wettbewerb teil, darunter sieben aus Israel.

Die 25jährige Brill erschien zum Finale mit starkem Fieber, schaffte es aber dennoch, die Jury mit Mozarts Klarinettenkonzert voll zu überzeugen. Neben einer Geldprämie hat die junge Musikerin nun auch einen Aufnahmevertrag mit dem Genfer Orchester in der Tasche.

„Es war sehr aufregend, und ich habe das Gefühl bekommen, dass dies eine wirkliche Errungenschaft in der Musikwelt ist, sowohl für Frauen als auch für Israel“, meinte Brill am Samstag.

(Yedioth Ahronot, 14.10.07)

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Events

Ausstellung zur Geschichte des Technion vom 15.-28. Oktober 2007 in Aachen

 

Die Deutsche Technion-Gesellschaft e.V. und die Deutsch-Israelische Gesellschaft  Aachen e.V. laden heute, am Montag, den 15. Oktober 2007 um 16.00 Uhr, gemeinsam mit den Partnern der Umbrella-Kooperation - der RWTH Aachen, dem Forschungszentrum Jülich und dem Technion Haifa – zur Eröffnung einer Ausstellung zur Geschichte des Technion an der RWTH Aachen ein.

 

Die Eröffnung der Ausstellung findet im Rahmen des 22. Umbrella-Symposiums statt. Das Technion Haifa, das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen sind durch eine so genannte „Umbrella Kooperation“ verbunden, die bereits 1984 gegründet wurde. Ziel dieser Kooperation ist es, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern aus diesen drei Institutionen zu stärken.

 

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Oktober 2007 im Foyer des Kármán Auditoriums (1. Etage) der RWTH Aachen zu besichtigen.

Weitere Informationen: http://www.deutsche-technion-gesellschaft.de/

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Wir vergessen euch nicht
Ehud Goldwasser, vor 460 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 460 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Shalit, vor 477 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.habanim.org/en/German.html

Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit über einem Jahr entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.

Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null

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