Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 16. Juli 2007
  
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(1) Shimon Peres als neunter Präsident des Staates Israel vereidigt
(2) Aus dem wöchentlichen Kabinettskommunique
(3) Iran droht: 600 Raketen auf Israel gerichtet
(4) Noch eine letzte Gelegenheit
(5) Israelische Fluggesellschaften im Wettlauf um die Boeing 787
(6) Shahar Peer bringt Israels Tennis-Damen an die Weltspitze
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(9) Wir vergessen euch nicht
(1) Shimon Peres als neunter Präsident des Staates Israel vereidigt

Shimon Peres ist gestern Abend bei einem Staatsakt in der Knesset als neunter Präsident vereidigt worden. Der 83-jährige Friedensnobelpreisträger ist der erste ehemalige Ministerpräsident und der dienstälteste Abgeordnete, der je in das höchste Amt des Staates Israel gewählt worden ist. In seiner groß angelegten Antrittsrede bot Peres einen Rückblick auf sein Leben und die Geschichte Israels und einen Ausblick auf die Entwicklung des Landes und die Chancen zum Frieden. Dabei appellierte er u.a. an das Vermächtnis seines politischen Ziehvaters, David Ben Gurion:

„Ich hatte das Privileg, von nichts übertroffen, unter David Ben Gurion, dem größten Juden, den ich je gekannt habe, zu dienen. Von ihm lernte ich dass von größter Not die größte Rettung bestimmt wird. Dass es nichts Weiseres im Leben gibt, als dem Ruf der Moral zu folgen. Ich lernte von ihm auch, dass es im Krieg keine Wahl gibt. Man muss siegen. Und für den Sieg braucht man tapfere Menschen und angemessene Mittel. Wenn jedoch die Gelegenheit zum Frieden geschaffen ist, darf sie nicht verpasst werden.“

Das israelische Außenministerium stellt die vollständige Rede von Shimon Peres unter dem folgenden Link in englischer Sprache zur Verfügung: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2007/Speech+to+Knesset+by+President+Peres+15-Jul-2007.htm

(Israelisches Außenministerium, 15.07.07)



(2) Aus dem wöchentlichen Kabinettskommunique

Auf der wöchentlichen Kabinettssitzung der israelischen Regierung am gestrigen Sonntag (15.07.) standen u.a. die folgenden Punkte auf der Tagesordnung:

- Ministerpräsident Ehud Olmert teilte mit, dass die Regierung sich verpflichtet fühle, weiterhin die Sicherheit Israels in Hinsicht auf Budget-Fragen im Auge zu behalten und gleichzeitig soziale Fragen voranzubringen. Die Regierung müsse die richtige Balance zwischen diesen beiden wichtigen Zielen in Einklang mit der wirtschaftlichen Situation finden.

- Ministerpräsident Olmert äußerte sich zur Vereidigung von Shimon Peres als neunter Präsident Israels und zollte ihm Tribut. Dabei bemerkte er u.a.:
„Dies ist ein großer Tag für den Staat Israel. Dies ist ein wichtiger Tag in unserem öffentlichen Leben. Heute wird einer der bekanntesten Menschen in der Geschichte des Staates Israel das Amt des Präsidenten übernehmen. Während der vergangenen 60 Jahre ist er an beinahe jeder entscheidenden Angelegenheit beteiligt gewesen, mit der der Staat Israel zu tun hatte. Niemand ist auf der ganzen Welt als Repräsentant des Staates Israel anerkannter als er. Man kann von ihm sagen, dass er einer der prominentesten Menschen auf der ganzen Welt ist. Er ist in einer Weise angesehen, die auf den gesamten Staat Israel zurückstrahlt. Es ist eine Ehre für den Staat Israel, dass Shimon Peres sein Präsident ist.  Heute sind die Augen der Welt auf Jerusalem gerichtet, auf die Zeremonie, bei der Shimon Peres als Präsident vereidigt wird. Die gesamte Regierung wird ihn mit großer Unterstützung, großer Bewunderung und großem Stolz begleiten.“

- Der Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Shalom Simhon übermittelte der Regierung die Wertschätzung der Landwirte aus Metulla und anderen Gemeinden im Norden für die Art und Weise, in der die Regierung seit dem Ende des zweiten Libanonkriegs mit ihnen umgegangen ist.

(Israelisches Außenministerium, 15.07.07)



(3) Iran droht: 600 Raketen auf Israel gerichtet

Ein hochrangiger Vertreter des Iran, der sich zurzeit in Damaskus aufhält, um den baldigen Besuch des iranischen Staatspräsidenten Ahmadinejad in Damaskus vorzubereiten, hat gegenüber der in Katar erscheinenden Zeitung „Al-Watan“ Warnungen an Israel ausgesprochen. „Wir besitzen eine nicht unbedeutende Menge an Langstreckenraketen. Wenn Israel sich an einem amerikanischen Angriff auf den Iran beteiligt oder einen solchen unterstützt, wird es einen massiven Raketenbeschuss auf 600 Ziele im Herzen Israels auf sich ziehen, deren Lokalisierung auf Einsatzkarten in den Stäben der iranischen Armee verzeichnet ist“, so die Quelle.

Der Iraner wies außerdem darauf hin, dass der Iran auch dann Raketen auf Israel abfeuern würde, wenn es zu einem israelischen Angriff auf Syrien kommen sollte. Sein Land erwarte allerdings - anders als behauptet würde - keine baldige Eskalation zwischen Israel und Syrien. Parallel zu den Warnungen an Israel verschärft der Iran auch seinen Ton gegenüber dem Königreich Bahrain. Der mehrheitlich von Shiiten bevölkerte Inselstaat im Persischen Golf sei „untrennbarer Teil der Republik Iran“.

(Yedioth Ahronot, 16.07.07)



(4) Noch eine letzte Gelegenheit

Von Avi Issacharoff und Amos Harel

Fatah und Hamas führen seit einigen Tagen eine Propagandakampagne, bei der es darum geht, welche der beiden rivalisierenden Organisationen mehr Erfolg darin hat, die Ordnung unter der ihr unterstehenden palästinensischen Bevölkerung herzustellen: die Fatah im Westjordanland, massiv unterstützt von Israel, oder die Hamas im abgeriegelten Gaza-Streifen?

Nach Jahren ungezügelter Anarchie im Gaza-Streifen bemüht sich die Hamas sehr stark, den Eindruck zu vermitteln, dass Recht und Ordnung wieder hergestellt sind. Die Exekutiv-Truppe der Hamas, die vor der Niederlage der Fatah hauptsächlich gegen ihre ideologischen Rivalen angetreten war, ist nun mit der Aufgabe beschäftigt, die Kriminellen im Gaza-Streifen umzuerziehen. Dabei schreckt die Hamas vor Herausforderungen, ob groß oder klein, nicht zurück. Sie hat nicht nur dem Doghmush-Clan nachgesetzt, um den entführten britischen Journalisten Alan Johnston zu befreien, sondern packt auch Trickbetrüger am Strand.

Vor einigen Tagen beklagten sich Anwohner über Jugendliche, die junge Frauen entehrt hätten, indem sie sie am Strand ohne ihre Einwilligung mit Mobiltelefonen fotografierten. Die Hamas-Exekutiv-Truppe wurde herbeigerufen. Sie stürmte ins Strandlager der Teenager, schlug wiederholt auf sie ein und schleppte einige von ihnen zur Befragung davon. Ein Autofahrer in Gaza, der an einer Kreuzung versehentlich einen halben Meter über die Haltelinie fuhr, war überrascht, eine Rüge von einem Hamas-Mann, der an der Ampel stand, zu erhalten und die Warnung, so etwas nicht wieder zu tun.

Wie es bei Fanatikern üblich ist, so hat das wachsende Gefühl persönlicher Sicherheit auf den Straßen des Gaza-Sttreifens auch eine Kehrseite. Die Hamas hat sich selbst zum Wächter der öffentlichen Moral ernannt. Ihre Aktionen in diesem Bereich lassen die Bewohner des Gazastreifens befürchten, dass die Organisation versucht, ein islamisches Regime aufzubauen. Im Hotel „Commodore“ in Gaza hat die Hamas Frauen verboten, beim Schwimmen Badeanzüge zu tragen. Selbst an Tagen, an denen der Pool nur für Frauen geöffnet hat, ist dies nicht erlaubt, weil Männer durch den Zaun, der rund um das Hotel errichtet ist, spähen könnten. Die Hamas hat sogar ein Café geschlossen, wo Männer und Frauen zusammen zu sitzen pflegten (und wo – so wurde gemunkelt - Liebespaare Händchen hielten.) Jeder Versuch, gegen die neuen Spielregeln zu protestieren, wird mit eiserner Faust unterdrückt. So wurde z. B. letzten Donnerstag eine Demonstration in Khan Yunis, die von der Fatah unterstützt wurde, durch Gewehrfeuer der Hamas aufgelöst.

Im Westjordanland nehmen die Dinge einen ganz anderen Lauf. Der Vorsitzende der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, und sein neuer Ministerpräsident, Salam Fayad, schreiben sich die beachtliche Leistung zugute, den bewaffneten Flügel der Fatah, die Al-Aksa Märtyrerbrigaden, demontiert zuhaben. Auf Grund eines Abkommens mit Israel, das ihnen Immunität garantiert, haben 178 Aktivisten sich bereit erklärt, ihre Waffen abzugeben und jeglichen Kontakt zu den Brigaden zu beenden. Der weltweit renommierte Ökonom Fayad ist jedoch ein politischer Anfänger in Hinsicht auf den Umgang mit bewaffneten Banden. Der palästinensische Ministerpräsident wird womöglich bald erkennen, was Abbas schon erkannt hat: dass er völlig abhängig von Israels Hilfsbereitschaft ist, aber auch von der Bereitschaft eines jeden mit einer M-16 bewaffneten 17jährigen Jugendlichen aus dem Flüchtlingslager Balata oder aus Jenin, seine Waffen niederzulegen.

Noch formuliert Israel seine Politik noch immer im Bezug auf Fayad. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt nimmt es Abstand von offensiven Aktionen der Armee oder der Allgemeinen Sicherheitsbehörde (SHABAK) gegen das Fatah-Netzwerk. Alle Aktionen gegen das letztere konzentrieren sich auf so genannte „tickende Bomben“. Die Operationen gegen Hamas und den Islamischen Jihad werden weiter betrieben werden, womöglich jedoch mit einer gewissen Unauffälligkeit. Eine Gefahr, die angesichts dieser neuen Situation lauert, ist das wachsende Interesse der Hamas, Terroranschläge aus dem Westjordanland zu starten. Dies könnte das Durcheinander, in dem sich Abbas und Fayad bereits befinden, komplizierter machen. Noch gibt Israel Fayad eine Chance – eine letzte Gelegenheit nach einer Reihe von letzten Gelegenheiten.

(Ha’aretz, 16.07.07)



(5) Israelische Fluggesellschaften im Wettlauf um die Boeing 787

Den Fluggästen der beiden großen israelischen Fluggesellschaften stehen gute Zeiten bevor. El Al und Arkia liefern sich zurzeit ein Wettrennen um die Erweiterung ihrer Flotte um die Boeing 787 Dreamliner, das weltweit fortschrittlichste Flugzeug. Die Boeing 787 ist aus Verbundstoffen von modernstem Design gebaut, hat große Fenster, geräuschlose Anlagen und einen niedrigen Treibstoffverbrauch. Sie kostet 150 Millionen Dollar und kann non-stop von Tel Aviv nach Los Angeles oder Sydney fliegen.

Nachdem Arkia vor einigen Monaten zwei der Maschinen eingeweiht hat, ist nun auch El Al in Verkaufsverhandlungen über zwei Boeing 787 eingetreten. Dies hat wiederum Arika dazu veranlasst, zwei weitere Flugzeuge der Sorte zu bestellen.

(Globes, 8./10.07.07)



(6) Shahar Peer bringt Israels Tennis-Damen an die Weltspitze

Durch den eindeutigen Sieg des israelischen Tennis-Stars Shahar Peer über ihre österreichische Gegnerin Yvonne Meusburger (6-3, 6-1) auf dem Fed Cup in Linz am gestrigen Sonntag hat Israels Tennis-Damenmannschaft nicht nur das österreichische Team als ganzes geschlagen, sondern auch den Einzug in die Weltgruppe I der acht besten Mannschaften geschafft. Damit gehört Israel nun neben den USA, Russland, Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien und China zu den führenden Nationen im Damentennis.

Ministerpräsident Olmert rief gleich nach dem Spiel in Österreich an, um das Team zu der historischen Errungenschaft zu beglückwünschen. Dabei bat ihn Peer, die auf Platz 18 der Weltrangliste rangiert, Israels nächstes Match in Ramat Hasharon stattfinden zu lassen. Doch reicht selbst der Einfluss des Ministerpräsidenten nicht so weit, die Auslosung des Spielorts beeinflussen zu können.

(Ha’aretz, 16.07.07)



(7) Das Wetter in Israel

Heiter bis bewölkt. Die Temperaturen steigen geringfügig an.

Jerusalem: 19-28°C
Tel Aviv: 23-30°C
Haifa: 24-31°C
Be’er Sheva: 21-33°C
Ein Gedi: 26-39°C
Eilat: 26-40°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.9075 NIS (+ 0.319%)
1 CHF - 3.5668 NIS (+ 0.425%)
1 £ - 8.7324 NIS (+0.633%)
1 $ - 4.2830 NIS (+ 0.257%)

(Bank of Israel, 16.07.07)



(9) Wir vergessen euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 369 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 369 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Shalit, vor 386 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html


Karnit Goldwasser, die Ehefrau des seit einem Jahr entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.

Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null



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