Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 10. Juli 2007
  
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(1) Olmert zu direkten Friedensverhandlungen mit Syrien bereit
(2) Israelisches Außenministerium startet Website auf Persisch
(3) 11 Mörsergranaten landen im westlichen Negev
(4) Unbeabsichtigte Ergebnisse - Von Emmanuel Sivan
(5) 50 000 bei Tel Aviver Solidaritätskonzert für Sderot
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(8) Wir vergessen euch nicht
(1) Olmert zu direkten Friedensverhandlungen mit Syrien bereit

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat den syrischen Präsidenten Bashar Assad zu direkten Friedensverhandlungen zwischen beiden Ländern aufgerufen und davon abgeraten, auf amerikanische Vermittlung zu warten. „Bashar al-Assad, Sie wissen, dass ich zu direkten Gesprächen mit Ihnen bereit bin“, sagte Olmert gestern in einem Interview mit dem saudi-arabischen Fernsehsender Al-Arabiya. „Sie sagen, dass Sie Verhandlungen durch die Amerikaner wollen. Aber diese wollen sich nicht mit Ihnen zusammensetzen. Ich bin bereit, mich mit Ihnen zusammenzusetzen und über Frieden zu reden, nicht über Krieg.“

Auf syrischer Seite zeigt man sich abwehrend gegenüber Olmerts Offerte. So äußerte der Parlamentsabgeordnete Mouhmad Habash: „Syrien glaubt nicht, dass Olmert daran interessiert ist, ernsthafte Kontakte zu einem wirklichen Frieden aufzunehmen.“

Avi Dichter, Israels Minister für innere Sicherheit, betont unterdes, dass Olmert es ernst mit seinem Gesprächsangebot meine. Dichter ist jedoch wenig optimistisch, dass Assad – nicht zuletzt aufgrund seines Bündnisses mit dem Iran – einer Wiederaufnahme der Gespräche zustimmen würde. „Bashar Assad hat offensichtlich andere Pläne als Frieden mit Israel zu schließen. Und nun werden wir zuhören und warten.“

(Ha’aretz/Walla, 10.07.07)



(2) Israelisches Außenministerium startet Website auf Persisch

Das islamistische Regime im Iran führt eine giftige Propagandakampagne gegen Israel und den Westen und benutzt dafür acht Fernsehstationen, tägliche Sendungen in mehr als 50 Sprachen, die auf der ganzen Welt ausgestrahlt werden und Tausende von Websites. Vor diesem Hintergrund hat das israelische Außenministerium gestern eine Website gestartet, um mit den Bürgern des Iran in ihrer Sprache in einen Dialog treten zu können. Die erste offizielle persischsprachige Website in Israel trägt den Namen „Hamdami“ – was soviel heißt wie Kameradschaft. Sie wird in Zukunft umfangreiches Informationsmaterial über den Staat und seine Bevölkerung zur Verfügung stellen und soll täglich aktualisiert werden

Zion Evroni, Israels derzeitiger Botschafter in Irland, der das Projekt in seiner vorherigen Funktion als Vorsitzender des politischen Planungsstabes initiiert hatte, erläuterte auf der gestrigen Einweihungszeremonie, an der auch Außenministerin Tzipi Livni teilnahm, das doppelte Ziel der Website: Erstens solle dem iranischen Volk die Botschaft übermittelt werden, dass der Staat Israel keinen Streit mit ihm habe, sondern nur mit seiner extremistischen Führung. Zweitens gelte es, der exzessiven antiisraelischen und antisemitischen Propaganda, die der Iran in allen seinen Medien betreibe, etwas entgegenzusetzen.

Die Wachstumsrate der Internetbenutzung im Iran ist beispiellos. Vor nur drei Jahren lag die Zahl der ‚Surfer’ bei weniger als einer Million. Vor einem Jahr waren es dann schon drei Millionen, und heute benutzen bereits schätzungsweise 11 Millionen Iraner (bei einer Gesamtbevölkerung von 70 Millionen) regelmäßig das Internet. Es wird davon ausgegangen, dass die meisten iranischen Surfer jung, gebildet und an einer Vielzahl von Websites interessiert sind. Angesichts der Tatsache, dass 60 Prozent der iranischen Bevölkerung unter 40 sind, kann die neue Website des israelischen Außenministeriums somit ein wertvolle Informationsquelle und ein wichtiges Medium zur Verbindung der beiden Völker darstellen.


Die neue Website hat die Adresse https://hamdami.com
Ausführlichere Informationen finden sich unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/About+the+Ministry/MFA+Spokesman/2007/MFA+launches+Persian-language+website+08-Jul-2007.htm

(Israelisches Außenministerium, 09.07.07)



(3) 11 Mörsergranaten landen im westlichen Negev

Insgesamt 11 Mörsergranaten sind heute aus dem Gaza-Streifen auf israelisches Territorium abgeschossen worden. Der Beschuss begann gegen 11.00 Uhr, als Palästinenser fünf Mörsergranaten auf den Übergang Kerem Shalom abfeuerten. Zwei Anlagen wurden beschädigt, verletzt wurde niemand. Im Laufe des frühen Nachmittags gingen sechs weitere Granaten in Gemeinden des westlichen Negev nieder, wobei kein Sach- oder Personenschaden entstand.

Gestern hatte gerade noch der italienische Ministerpräsident Romano Prodi die Stadt Sderot besucht, die seit langem im Fadenkreuz des Kassam-Raketenbeschusses aus dem Gaza-Streifen steht. Der Staatsgast zeigte sich schockiert angesichts der Situation vor Ort und meinte: „Es ist unmöglich so zu leben.“

(Yedioth Ahronot, 10.07.07)



(4) Unbeabsichtigte Ergebnisse - Von Emmanuel Sivan

In der gegenwärtigen, nicht allzu rosigen Situation sollten wir für einen Moment von der Nabelschau ablassen und einen Blick auf unsere Umgebung werfen – auf den libanesischen Schauplatz zum einen und auf den des Nahen Ostens zum anderen. Was hat sich in den zwölf Monaten seit dem zweiten Libanonkrieg verändert?

Im Libanon ist eine gewisse Starre hinsichtlich der Grenzen zwischen den ethnischen Gruppen zu beobachten. Innerhalb jeder Gruppe unterstützt die große Mehrheit ihre jeweilige Führung in beinahe jeder Angelegenheit. Der entscheidende Wandel, der mit dem Mord an dem früheren Ministerpräsidenten Rafik Hariri eingesetzt hatte und durch den Krieg noch beschleunigt wurde, hat sich bei den Sunniten vollzogen. Diese Gemeinschaft, die stets zu einem großen Teil ambivalent in ihrem Verhältnis zum libanesischen Staat war und eine Vereinigung mit Syrien anstrebte, hat ihre Position geändert. Fast alle Sunniten stehen heute hinter der Existenz ihres Staates und unterstützen die Anstrengungen ihres Glaubensgenossen Ministerpräsident Fuad Siniora zur Wiederherstellung der Autorität des Staates und seiner Fähigkeit zur Durchsetzung des Rechts. Siniora genießt außerdem die Unterstützung der Mehrheit der Maroniten und Drusen, die traditionell die libanesische Unabhängigkeit unterstützen.

Diese Transformation hat nicht nur zur ‚Zedernrevolution’ – der Vertreibung der syrischen Besatzungsarmee im März 2005 – geführt, sondern auch zur Stärkung der libanesischen Armee im Verlauf des vergangenen Jahres. Den Höhepunkt dieser Entwicklung stellten der Angriff auf das palästinensische Flüchtlingslager Nahr al-Bard (seit 1969 extraterritoriales Gebiet) im letzten Monat und die Zerstörung der Terrorgruppe „Fatah al-Islam“ dar.

Obwohl die Herrschaftsapparate (Armee, Polizei, Steuerbehörde) noch nicht wiederhergestellt sind und der syrische Geheimdienst noch immer im Libanon aktiv ist, wie aus den Attentaten auf antisyrische Journalisten und Politiker ersichtlich wird, befindet sich der Staat offensichtlich im Prozess des Erstarkens. Lediglich die Gemeinschaft der Shiiten, an vorderster Stelle die Hisbollah, unterstützt Syrien. Der Anspruch der Organisation, als „Schutzschild des Libanon“ (vor Israel) zu fungieren, der auch den Vorwand für ihre Weigerung sich zu entwaffnen bietet, wurde durch den Krieg im Sommer 2006 erschüttert.

In der Region als ganzer hat die Aufdeckung des Ausmaßes des unterirdischen Tunnelnetzwerks im Südlibanon und des Raketenarsenals der Hisbollah die Führungen Saudi-Arabiens, Ägyptens, Jordaniens und der Emirate am Golf aufgerüttelt. Obwohl bereits bekannt war, dass dieses Netzwerk mit Hilfe des Iran aufgebaut wurde, war dessen Ausmaß doch eine große Überraschung. Es zeigte sich, dass der Iran zum Preis von Hunderten Millionen von Dollar eine beachtliche Präsenz im Südlibanon ausgebaut hat, um sich selbst die Option der Eröffnung einer zweiten Front gegen die Vereinigten Staaten aufzubauen, falls es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit der Supermacht kommen sollte.

Zum Glück dieser arabischen Staaten hat der Klient des Iran, die Hisbollah, wegen seiner Initiative am 12. Juli 2006 – der Entführung und Ermordung israelischer Soldaten - das Netzwerk vorzeitig aktiviert. In den Augen Saudi-Arabiens und seiner Bundesgenossen ist damit das iranische Hegemoniestreben in der Region aufgedeckt worden.

Auf diesem Hintergrund ist die „Achse der Angst“, auch bekannt als „Achse der Gemäßigten“ entstanden, die sich selbst gegen das dynamische und wirksame Revolutionsethos der Shiiten verteidigen will, dass den iranischen Interessen dient, den Status quo in Saudi Arabien, dem Libanon und Bahrain sowie die Vormachtsstellung Ägyptens in der Region bedroht. Der „shiitische Halbmond“ werfe seinen Schatten, hat Jordaniens König Abdallah kürzlich gewarnt.

Es handelt sich hier um eine transnationale Transformation, die große Sorge um den Status quo zum Ausdruck bringt und für ein entschiedeneres Handeln in Hinsicht auf geheimdienstliche und militärische Kooperation sowie diplomatische Initiativen gegen den Iran. Syrien, der Bundesgenosse des Iran, ist isoliert.

Das messianische Zeitalter steht noch nicht vor der Tür. Weiterhin schwebt die Gefahr eines Bürgerkriegs über dem Libanon. Die „Achse der Angst“ hat in Gaza mit dem Putsch der Hamas eine Niederlage erlitten. Der zweite Libanonkrieg, der übereilt begonnen und ungeschickt geführt wurde, hat aber einige unbeabsichtigte Ergebnisse mit sich gebracht, die auf alle Fälle positiv sind und Israels strategische Position verbessert haben.

(Ha’aretz, 05.07.07)



(5) 50 000 bei Tel Aviver Solidaritätskonzert für Sderot

Rund 50 000 Menschen haben sich im Laufe des gestrigen Abends zum dem Konzert auf dem Rabin-Platz im Zentrum Tel Avivs eingefunden, das Kobi Oz, Frontmann der Rockband „Teapacks“ unter dem Motto „Wir sind alle Sderot“ in Eigeninitiative organisiert hatte, um „Israel aus der Gleichgültigkeit herauszureißen“ und an die Solidarität mit den Bürgern der südisraelischen Stadt Sderot zu appellieren, die seit Jahren unter andauerndem Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen leiden. Außer Oz, der selber in Sderot geboren wurde, und seiner Band traten noch Shlomo Artzi und zahlreiche andere Größen der israelischen Musikszene auf.

(Yedioth Ahronot, 10.07.07)



(6) Das Wetter in Israel

In ganzen Land ist es sonnig und heiß.

Jerusalem: 21-31°C
Tel Aviv: 25-30°C
Haifa: 25-32°C
Be’er Sheva: 20-35°C
Ein Gedi: 30-42°C
Eilat: 28-42°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.7753 NIS (+ 0.273%)
1 CHF - 3.4875 NIS (+ 0.380%)
1 £ - 8.5280 NIS (+ 0.150%)
1 $ - 4.2310 NIS (+ 0.118%)

(Bank of Israel, 10.07.07)



(8) Wir vergessen euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 363 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 363 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Shalit, vor 380 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html


Karnit Goldwasser, die Ehefrau des vor bald einem Jahr entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.

Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null



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