Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 05. Juli 2007
  
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(1) Botschafter Stein über den Abschied von Berlin
(2) Israel und Frankreich vereinbaren strategischen Dialog
(3) Vier jordanische Mörder repatriiert
(4) Israel leistet Darfur-Flüchtlingen augenärztliche Hilfe
(5) Kürzere Flugzeiten nach Eilat
(6) Vortragsreise von Ruthie Eitan (Sapir-College)
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(9) Wir vergessen euch nicht
(1) Botschafter Stein über den Abschied von Berlin

Für Shimon Stein, den Botschafter des Staates Israel in Deutschland, rückt der Abschied aus Berlin immer näher. Aus diesem Anlass hat er heute dem Inforadio des rbb ein ausführliches Interview gegeben, in dem er sowohl persönliche als auch politische Erfahrungen angesprochen hat. Hier nur einige Auszüge:

“Ich fühle mich in Berlin sehr gut. Ich habe schon gesagt, ich höre nicht auf begeistert über die kulturelle Landschaft hier zu sein. Das sage ich überall, bei jeder Gelegenheit. An sich, unter uns, ich lebe ja in Berlin, aber durch die Tätigkeit, durch die Sicherheit, muss ich eigentlich noch - das habe ich mir vorgenommen - die Stadt am Ende meiner Amtszeit etwas näher kennen lernen. Ich kenne in der Zwischenzeit die Einrichtungen, die für den Alltag für mich wichtig sind. Das sind die wunderbaren Cafehäuser, das ist die Philharmonie, das sind die Opernhäuser und Theater, aber Ihnen zu sagen, dass ich die Stadt gut kenne... Wissen Sie, ich kenne gar nicht den öffentlichen Verkehr. Nie bin ich mit der S-Bahn oder U-Bahn, mit einem Bus gefahren. Wenn man mich heute irgendwo absetzt und sagt, bitte jetzt gehen Sie den Weg zurück in die Botschaft, bin ich verloren.”

“Frustrierend war eigentlich die Tatsache, dass es uns nicht gelungen ist, vielleicht habe ich mich nicht genug angestrengt, der deutschen Öffentlichkeit klar zu machen, worum es bei uns in den letzten Jahren gegangen ist, bei dem Konflikt mit den Palästinensern. Ich dachte manchmal, dass unsere Argumente nicht ankommen. Nicht, weil sie nicht gute Argumente sind, sondern, Israelis oder Juden besitzen ja nicht mehr die Opfernische. Die Opfernische ist an die Palästinenser abgegeben worden und so ist man nicht mehr offen für unsere Argumente mit Hinblick auf: Was bedeutet es eigentlich für eine demokratische Gesellschaft mit dem Terror umzugehen? Was erfordert das eigentlich von einer Gesellschaft? Und überhaupt, ich bitte ja immer meine deutschen Partner sich in die Lage der Israelis hineinzuversetzen bevor sie so rasch, wie sie es gerne tun, Ratschläge verteilen und uns kritisieren. In der Zwischenzeit meine ich diese anspruchsvolle Bitte, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen, ist ganz schwierig. Im ruhigen Berlin ist die Gefahr des Terrors ganz theoretisch. Man liest darüber, man wird heute ständig ermahnt, dass es durchaus bedrohlicher und gefährlicher ist. Aber in die Lage der Familie Stein sich hineinzuversetzen, mit zwei Kindern, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit oder in die Schule fahren und am Freitagabend Restaurants und Einkaufszentren besuchen, die Bitte der Eltern, nicht mit dem öffentlichen Verkehr sondern lieber mit Taxis zu fahren, das hören sie sich gerne an, überzeugend von mir, aber irgendwo glaube ich, dass es nicht angekommen ist. Die Meinungsumfragen waren in diesen Jahren alles andere als positiv, um mich milde auszudrücken.”

Das vollständige Wortlaut des Interviews findet sich unter dem folgenden Link: http://www.inforadio.de/static/dyn2sta_article/663/194663_article.shtml



(2) Israel und Frankreich vereinbaren strategischen Dialog

Israel und Frankreich werden in Zukunft einen alljährlichen strategischen Dialog führen, im Rahmen dessen diplomatische, sicherheitspolitische und wirtschaftliche Angelegenheiten besprochen werden sollen. Die Koordinierung der Gespräche obliegt den Generaldirektoren der Außenministerien. Dies wurde gestern auf dem Arbeitsgespräch zwischen der israelischen Außenministerin Tzipi Livni und ihrem französischen Kollegen Bernard Kouchner in Paris vereinbart.

Livni traf sich auch mit Präsident Nicolas Sarkozy und beriet sich mit ihm über die Gefahren und Chance, die die Machtergreifung der Hamas im Gaza-Streifen mit sich gebracht hat. Der Frankreich-Aufenthalt der israelischen Außenministerin diente auch der Vorbereitung der in den nächsten Wochen anstehenden Visite von Ministerpräsident Ehud Olmert, der neben Paris auch noch London besuchen wird, um die neuen politischen Führer in den beiden Hauptstädten zu begegnen.

(Ha’aretz, 05.07.07)



(3) Vier jordanische Mörder repatriiert

Israel hat heute vier jordanische Häftlinge, die 1990 wegen Mordes an zwei israelischen Soldaten im Jordantal verurteilt worden waren, in ihre Heimat zurückgeführt. Die Nahshon-Einheit der israelischen Gefängnisbehörde brachte die vier an die Sheik Hussein-Brücke nahe der Stadt Beit Shean, die sie dann in Richtung Jordanien überquerten.

Hinter der Aktion steht eine Geste von Ministerpräsident Ehud Olmert an den jordanischen König Abdallah, deren Umsetzung gestern durch den Obersten Gerichtshof endgültig genehmigt worden war. Es wird erwartet, dass die Gefangenen, die in Israel zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurden, den Rest ihrer Haftstrafe in einem jordanischen Gefängnis absitzen werden. Gemäß einer besonderen Vereinbarung kann Abdallah sie nach Ablauf des Jahres 2008 begnadigen.

Drei der Männer waren im November 1990 von Jordanien aus bewaffnet nach Israel eingedrungen und töteten bei einem Schusswechsel Yehuda Livshitz, einen Hauptmann der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Der vierte von ihnen ermordete bei einem anderen Zwischenfall Feldwebel Pinchas Levy. Die Attacken hatten noch stattgefunden, bevor Israel und Jordanien das Friedensabkommen unterzeichneten.

(Ha’aretz, 05.07.07)



(4) Israel leistet Darfur-Flüchtlingen augenärztliche Hilfe

In Anbetracht der Situation in Darfur entspricht das staatliche israelische Zentrum für internationale Zusammenarbeit (MASHAV) der Bitte der UN-Flüchtlingskommission nach Hilfe für die sudanesischen Flüchtlinge. Der MASHAV wird den Flüchtlingen im Bereich der Augenmedizin zur Seite stehen, so wie er es schon seit vielen Jahren auf dem afrikanischen Kontinent zu tun pflegt. Dafür sind israelische Ärzte in die Region geschickt worden, um die unzähligen Erkrankten innerhalb kurzer Zeit zu operieren.

Die Ärzte, Dr. Drora Tzarfati vom Krankenhaus „Ha’emek“ und Dr. Nir Seider vom Krankenhaus „Rambam“, sind am 2. Juli zum Flüchtlingslager Kakuma in Kenia aufgebrochen, wo sie die Operationen vornehmen werden. Assistiert wird ihnen dabei von lokalen Ärzteteams.

Das Flüchtlingslager Kakuma im Nordwesten Kenias liegt 50 Kilometer von der sudanesischen Grenze entfernt und beherbergt etwa 75 000 Menschen, größtenteils Flüchtlinge aus dem Sudan. Es wurde bereits vor 15 Jahren errichtet.

Dr. Yossi Baratz, der Koordinator der Tätigkeiten des MASHAV in Afrika mit Sitz in Nairobi, half bei der Organisation der Aktion und koordinierte die mit ihr verbundenen Angelegenheiten mit den Vertretern der UN-Flüchtlingskommission, den lokalen Behörden und der Zentrale des MASHAV in Israel.

(Israelisches Außenministerium/MASHAV, 02.07.07)



(5) Kürzere Flugzeiten nach Eilat

Die Flüge vom Zentrum Israels nach Eilat werden dank einer neuen Flugroute, die General Elyezer Shkedy am Dienstag für den kommerziellen Reiseverkehr freigegeben hat, in Zukunft um mindestens zehn Minuten kürzer sein. Es handelt sich dabei um eine Route, die den Luftraum im Süden durchschneidet und über Beer Sheva und den Ramon-Krater hinweg führt. Wie ein hochrangiger Vertreter der Luftwaffe mitteilt, wird die Benutzung der Route jedoch nur an den Wochenenden gestattet sein, wenn keine Flugzeuge der Luftwaffe aufsteigen. Die Luftwaffe versichert außerdem, dass die Öffnung der neuen Flugroute ihre Reaktionsfähigkeit auf Terrorbedrohungen aus der Luft nicht beeinträchtigen wird und dass die Angelegenheit ernsthaft bedacht worden sei.

Schon heute beträgt die reguläre Flugzeit von Tel Aviv nach Eilat nur etwa 45 Minuten.

(Walla, 04.07.07)



(6) Vortragsreise von Ruthie Eitan (Sapir-College)

Das Sapir-College nahe der israelischen Kleinstadt Sderot unweit des Gaza-Streifens wurde in den siebziger Jahren als Infrastrukturmaßnahme für den strukturschwachen Süden Israels und als Dialog- und Friedensprojekt im Hinblick auf die Palästinenser gegründet. Die in den 50er Jahren errichtete und heute 25.000 Einwohner zählende Enwicklungsstadt Sderot und mit ihr auch das Sapir-College sind seit Ausbruch der zweiten Intifada Ziel von Raketenangriffen. Seit dem Jahr 2000 sind mehrere Tausend Raketen dort niedergegangen. Seit dem Abzug der israelischen Armee aus dem Gaza-Streifen und der Auflösung der dortigen Siedlungen im Sommer 2005 sind die Attacken nur noch stärker geworden. Im Frühjahr dieses Jahres haben sie in einem solchen Maße zugenommen, dass viele Bewohner Sderots ihre Stadt verlassen haben. Kinder und Jugendliche wurden zeitweise evakuiert. Durch die Machtübernahme der Hamas im gesamten Gazastreifen, den Abzug der letzten vermittelnden Kräfte aus Ägypten und die Niederlage der Fatah hat sich die ohnehin schon schwierige Lage zusätzlich verschärft. Der Raketenbeschuss erfolgt beinahe täglich und lähmt das Leben in der Stadt und am College.

Über diese Krisenlage, aber auch über zukünftige Friedensprojekte, die am Sapir-College geplant sind, hält Dr. Ruthie Eitan eine Vortragsreihe. Dr. Eitan ist Historikerin, lehrt am Sapir College und ist zuständig für die internationalen Kontakte der Hochschule.


Hannover: Montag, 9. Juli, 19.30 Uhr, Ada- und Theodor-Lessing-Volkshochschule, Theodor-Lessing-Platz
Bremen: Dienstag, 10. Juli, 20.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4
Trier: Donnerstag, 12. Juli, 20.00 Uhr, Universität Trier, A-B-Gebäude
Wiesbaden: 15. Juli, 15.00 Uhr, Jüdische Gemeinde, Friedrichstrasse 31-33
Saarbrücken: 16. Juli, 20.00 Uhr, VHS-Zentrum
Augsburg: 18. Juli, 19.30 Uhr, Im Annahof 4



(7) Das Wetter in Israel

Größtenteils heiter. Die Temperaturen bleiben konstant.

Jerusalem: 18-29°C
Tel Aviv: 23-29°C
Haifa: 23-30°C
Be’er Sheva: 21-33°C
Ein Gedi: 28-39°C
Eilat: 27-40°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.7495 NIS (+ 0.946%)
1 CHF - 3.4754 NIS (+ 1.056%)
1 £ - 8.4970 NIS (+ 0.692%)
1 $ - 4.2130 NIS (+ 0.717%)

(Bank of Israel, 05.07.07)



(9) Wir vergessen euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 358 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 358 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Shalit, vor 375 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html


Karnit Goldwasser, die Ehefrau des vor bald einem Jahr entführten Soldaten Udi Goldwasser, bittet die Weltöffentlichkeit in einer Videobotschaft um Hilfe bei der Befreiung ihres Mannes.

Ihr Hilferuf in englischer Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=988135&ak=null



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