Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 03. Juli 2007
  
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(1) Ein Jahr danach - offizielle Gedenkzeremonie für die Gefallenen des zweiten Libanonkriegs
(2) Israelische Hilfeleistungen für Gaza
(3) Setzlinge im Raketenbeet
(4) Shoa-Bewusstsein auch bei orientalischen Juden stark
(5) Technion und Hebräische Universität führen bei Hochschulranking
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(8) Wir vergessen euch nicht
(1) Ein Jahr danach - offizielle Gedenkzeremonie für die Gefallenen des zweiten Libanonkriegs

Auf dem Herzl-Berg in Jerusalem hat gestern Abend die offizielle Gedenkzeremonie zum Jahrestag des zweiten Libanonkriegs stattgefunden. An der Veranstaltung auf dem Militärfriedhof nahmen die amtierende Staatspräsidentin Dalia Itzik, Verteidigungsminister Ehud Barak sowie Generalstabschef Gabi Ashkenazi (Bild) und andere hochrangige Vertreter der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) teil. Mit der Zeremonie wurde der Jahrestag gemäß dem hebräischen Kalender begangen. Während des zweiten Libanonkriegs, der vom 12. Juli bis zum 14. August vorigen Jahres andauerte, fielen 199 israelische Soldaten, und etwa 400 wurden verwundet. Zudem wurden zwei Soldaten verschleppt, die sich noch immer jenseits der Grenze in Geiselhaft befinden.

Generalstabschef Ashkenazi richtete u.a. die folgenden Worte an die Familien der Gefallenen: „Ich, wie ZAHAL als Ganzes, salutiere heute vor Euch. Ihr habt den teuersten Preis im letzten Krieg bezahlt. Worte können das Fehlen Eurer, unserer Lieben nicht zum Ausdruck bringen, und es ist fühlbar in allen Lebensbereichen, so wie die Sehnsucht, die kein Ende hat, wie das Verlustgefühl, das Euch jeden Tag im Jahr begleitet. Wir umarmen Euch und wollen Euch eine Stütze sein – dies ist das Vermächtnis unserer Kameraden und dies ist unsere Pflicht. Wir werden weiterhin unserer Verwundeten in ihrem alltäglichen persönlichen Kampf um Rehabilitation und Genesung unterstützen. Ihre Standhaftigkeit und Ausdauer auf dem Weg der Rehabilitation sollen uns allen ein Beispiel und ein Vorbild sein.“

Wie zuvor schon Ashkenazi nahm auch Interimspräsidentin Itzik Bezug auf die beiden entführten Soldaten, die sich in den Händen der Terrororganisation Hisbollah befinden: „Ich appelliere an die Führung der Hisbollah, die ‚Partei Gottes’, im Namen des selben Gottes, in dessen Namen Ihr sprecht: Ihr habt eine seltene Gelegenheit ein menschliches Antlitz zu zeigen – gebt den Familien Goldwasser und Regev ein Lebenszeichen von Udi und Eldad; gebt eine Aussicht auf Verhandlungen, die sie zu einem vernünftigen Preis nach Haus bringen werden.“

(Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 02.07.07)



(2) Israelische Hilfeleistungen für Gaza

Trotz der prekären Sicherheitslage im Gaza-Streifen und der permanenten Bedrohung durch Terrorangriffe an den Übergängen bemühen sich die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte in Zusammenarbeit mit dem Gaza District Coordination and Liaison Office (DCL) weiterhin nach allen Kräften, die Not der palästinensischen Zivilbevölkerung zu lindern. So wurden allein am 02.07. die folgenden Hilfsgüter in den Gaza-Streifen geliefert:

- über den Übergang Sufa: ca. 2500 Tonnen und 78 000 Liter Produkte: 556 Tonnen Tierfutter, 530 Tonnen Stroh, 264 Tonnen Mehl (sowie weitere 47 Tonnen Mehl für Händel), 205 Tonnen Salz, 78 000 Liter Öl, 61 Tonnen Gewürze, 48 Tonnen eis, 49 Tonnen Halva, 39 Tonnen Bananen, 54 Tonnen Marmelade, 23 Tonnen Karotten, 30 Tonnen Gerste, 29 Tonnen, 29 Tonnen Humus, 40 Tonnen Mais, 20 Tonnen Hypochlorit , 14 Tonnen Konservenfleisch, 6.5 Tonnen Tee, 100 Tonnen Milchpulver (gespendet von der UNRWA).

- über den Übergang Kerem Shalom: 20 Lastwagen mit Sommerfrüchten, Milchprodukten, Babywindeln, Fleisch, medizinischen Produkten, Lege-Eiern und Öl.

(Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 02.07.07)



(3) Setzlinge im Raketenbeet

Von Amir Oren

Als die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) sich vor etwa zwei Jahren aus dem Gaza-Streifen zurückzogen, schlug man vor, die Koordinations- und Verbindungseinheit der israelischen Armee, das Gaza District Coordination and Liaison Office (DCL), als jüngste und scheinbar überflüssige Verkörperung der Militärregierung und Zivilverwaltung entweder aufzulösen oder zu einer zivilen interministeriellen Behörde umzugestalten. Die Idee wurde hinweggefegt durch die Stürme der schrittweisen Machtergreifung der Hamas, die fortdauernden Angriffe auf Israel und die Operationen ZAHALs. In Anbetracht der Abwesenheit jeglichen direkten Kontakts zwischen Israel und der Hamas erscheint das DCL nun notwendiger als je zuvor, und zwar gerade im militärischen Kontext.

Ende des letzten Monats dankte John Ging, Direktor des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA, dem Leiter des DCL, Oberst Nir Press, für den Einfallsreichtum und die Effizienz bei der Hilfe zur Linderung der Not in Gaza. Diese seltene öffentliche Anerkennung kam nach zwei Wochen heftiger Straßenkämpfe, die seit dem 13. Juni auch die Zivilbevölkerung bedrohten. Im Laufe der letzten Woche hat sich Gaza beruhigt, da sich das Regime der Hamas gefestigt und jegliche Stimmen der Opposition zum Schweigen gebracht hat. Auch Vertreter anderer internationaler Organisationen haben den Offizieren des DCL, telefonisch oder schriftlich, ihren Dank ausgesprochen: Auf ihre Weise erkennt auch die Hamas die Bedeutung des DCL an: Wieder und wieder werden seine Büros von Balkonen und Höfen in Beit Hanoun aus mit Mörsergranaten beschossen. Einige Verbindungsoffiziere wurden bereits verletzt.

Nach Angaben der Hilfsorganisationen haben die Bewohner des Gaza-Streifens Grundnahrungsmittel wie Öl, Mehl, Reis und Hülsenfrüchte gespeichert, die ungefähr einen Monat reichen werden. In den Speichern der Organisationen gibt es noch zusätzliche Nahrungsmittel für einige Wochen. Die gesamte Versorgung ist abhängig von den Übergängen, die unter ständiger Bedrohung von Seiten der Hamas und ihren Verbündeten stehen. Die Vereitelung von geplanten Selbstmordattentaten oder Sprengstoffanschlägen macht die Sicherung der Übergänge auch von palästinensischer Seite notwendig. Die Sicherheitskräfte, Angehörige der Leibgarden von Präsident Mahmoud Abbas, wurden vor drei Wochen von dort vertrieben. Um die Schwierigkeiten zu überwinden muss das DCL kreative Lösungen entwickeln, wie etwa den Einsatz eines Förderbandes, das normalerweise Sperrgut wie Beton und Schotter transportiert, zur Beförderung von Weizen für die Mühlen in Gaza.

Die Hamas-Leute attackieren die Übergänge, schrecken jedoch aus Furcht vor dem Zorn der Bevölkerung vor Attacken auf die Versorgung selbst zurück. Händler aus Gaza exportieren nach Israel Gemüse und importieren im Gegenzug Früchte sowie Stroh aus den Kibbutzim und Moshavim des Negev zur Viehfütterung. Nelkensetzlinge aus Israel werden in Gaza zur Züchtung von Blumen verwendet, die dann nach Israel und Europa ausgeflogen werden.

Der Sicherheitszaun symbolisiert die Trennung, aber keinen Kontaktabbruch. Israel und Gaza sind wie zwei Eltern, die sich nach ihrer Scheidung weiterhin gemeinsam um ihre Kinder – die Palästinenser – kümmern. Die Illusion, dass es möglich sei, Gaza westwärts nach Ägypten zu lenken, ist zerstoben. Die einzige Ressource, an der kein Mangel in Ägypten besteht, ist Armut. Die Wirtschaft Gazas ist noch immer an die Israels gekoppelt. Der hoch entwickelte, teure und leere Übergang Erez, in den 50 Millionen Dollar investiert worden sind, ist für den Durchlauf von 200 000 Personen täglich geplant, und nur 200 passieren ihn. Als Arbeitgeber von Kontrolleuren und Sicherheitsleuten spielt er eine gewisse Rolle bei der Senkung der Arbeitslosigkeit von Jugendlichen und allein erziehenden Müttern in den Städten des Südens und seinen Kibbutzim, in der Hoffnung auf bessere und betriebsamere Tage.

Der Erfolg der DCL misst sich auch an seiner Rolle bei der Planung von militärischen Operationen. Wege zur medizinischen Evakuierung und zum Versorgungsnachschub, das Timing von Feuerpausen und die Verteidigung der Infrastruktur – all dies wird vom Südkommando und der Gaza-Brigade heute nicht als Zwang und Hindernis empfunden, sondern als Teil der „notwendigen Errungenschaft“, als Maßstab von Erfolg und Misserfolg einer Operation.

Israel profitiert auch selbst von der Wohltätigkeit gegenüber den Bewohnern des Gaza-Streifens, Moralisches und das Pragmatisches ergänzen einander. Hinter der Hamas, wie hinter der Hisbollah, steht der Iran mit seinem militärischen, ideologischen und finanziellen Feldzug. Im Krieg der Währungen Rial gegen Shekel würde es fatale realpolitische Folgen haben, dem Iran das Feld zu überlassen. Die Schädigung der Infrastruktur wäre ein Geschenk für die Hamas und den Iran. Neben den kurzfristigen Sicherheitsrisiken muss die große, langfristige Gefahr bedacht werden: Wenn das Regime im Iran nicht ausgewechselt wird, wird Teheran hier sein.

(Ha’aretz, 03.07.07)



(4) Shoa-Bewusstsein auch bei orientalischen Juden stark

Laut einer aktuellen Umfrage von Yad Vashem betrachten 89 Prozent der jüdischen Bevölkerung Israels das Gedenken an die Shoa als bedeutenden Bestandteil ihrer Identität. Die Bedeutung der Shoa nimmt dabei bei ashkenazischen und orientalischen Juden beinahe den gleichen Stellwert ein: So gaben 51 Prozent der befragten Ashkenazim und 48 Prozent der befragten Mizrachim an, dass die Shoa einen „sehr bedeutenden Platz“ in ihrer Identität einnehme. Demgegenüber sagten nur 8 Prozent der befragten Ashkenazim und 14 Prozent der befragten Mizrachim, dass die Shoah „überhaupt keinen Platz“ in ihrer Identität einnehme.

Aus der Umfrage geht außerdem hervor, dass 75 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren „mehr über die Shoa wissen wollen“ – mehr als jede andere Altersgruppe. Bei den Erwachsenen verlangen danach nur 57 Prozent. Die Ergebnisse wurden gestern im Rahmen eines Symposiums für Lehrer vorgestellt, das sich dem Thema „Shoa und Identität“ widmet.

(Walla, 03.07.07)



(5) Technion und Hebräische Universität führen bei Hochschulranking

Das Technion in Haifa und die Hebräische Universität Jerusalem belegen die ersten beiden Plätze bei einem Hochschulranking, das das private Forschungsinstitut „Me’al Hamemutza“ (‚über dem Durchschnitt’) nun zum dritten Jahr in Folge erarbeitet hat. Die Evaluation beruht auf einer Befragung von 8600 Studenten an 35 Universitäten und Hochschulen, Angaben des Rates für höhere Bildung und Veröffentlichungen der verschiedenen Institutionen.

Auf den Plätzen drei und vier liegen die Tel Aviver Universität und die Ben-Gurion Universität im Negev (Beer Sheva). Darauf folgt das Interdisziplinäre Zentrum in Herzliya, das als privates College die staatlichen Universitäten Bar Ilan (Platz neun) und Haifa (Platz zehn) hinter sich lässt. Auf den hintersten Plätzen befinden sich das Ashkelon-College und die israelische Zweigstelle der Universität Derby.

(Ha’aretz, 03.07.07)



(6) Das Wetter in Israel

Meist sonnig bei wenig Temperaturänderung

Jerusalem: 18-28°C
Tel Aviv: 24-29°C
Haifa: 24-30°C
Be’er Sheva: 21-33°C
Ein Gedi: 26-39°C
Eilat: 26-40°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.6955 NIS (- 1.058%)
1 CHF - 3.4427 NIS (- 1.406%)
1 £ - 8.4423 NIS (- 0.961%)
1 $ - 4.1920 NIS (- 1.062%)

(Bank of Israel, 03.07.07)



(8) Wir vergessen euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 356 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 356 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Shalit, vor 373 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html



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