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(1) AM Livni zur Frage der
palästinensischen Häftlinge und zum Fall Gilad Shalit
Die israelische Außenministerin Livni hat sich gestern in
Jerusalem mit Ihrem australischen Amtskollegen Alexander Downer
getroffen. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz beantwortete sie auch
Fragen zur geplanten Freilassung palästinensischer Häftlinge und zum
Fall des seit einem Jahr entführten israelischen Soldaten Gilad
Shalit:
„Frage: Frau Außenministerin, unterstützen Sie prinzipiell das
Vorhaben des Ministerpräsidenten, 250 palästinensische Häftlinge
freizulassen? In diesem Zusammenhang steht der Ministerpräsident
unter enormem Druck, von Seiten der Entführer, der Öffentlichkeit,
der Medien usw., im Fall Shalit Forschritte zu erzielen. Sind Sie
dafür, einige von Israels Vorbedingungen fallen zu lassen, um diese
Angelegenheit voranzubringen?
AM Livni: In Bezug auf ihre erste Frage, die Freilassung
palästinensischer Häftlingen von der Fatah, denen „kein Blut an den
Händen klebt“, ist die Antwort ja. Der Ministerpräsident hat sich
mit mir beraten, bevor er nach Sharm el-Sheik gefahren ist, und
seine Unterscheidung – nur Fatah-Häftlinge, nur solche, denen „kein
Blut an den Händen klebt“ – übermittelt auch eine Botschaft an die
Palästinenser. Die klare Unterscheidung zwischen Gemäßigten und
Extremisten, zwischen Fatah und Hamas, hat klare Implikationen für
die Art und Weise, in der die israelische Regierung sich gegenüber
Abu Mazen (Mahmoud Abbas) verhält und ihre Arbeitsbeziehungen mit
der neuen palästinensischen Regierung gestaltet, einschließlich
dessen, was wir zu tun bereit sind, um die Gemäßigten zu
stärken, die in Frieden leben wollen, die Zwei-Staaten-Lösung
voranbringen wollen und den Terrorismus zurückweisen. Die
Fatah ist die Gruppe, die gegenwärtig diese Prinzipien
repräsentiert, und daher ist meine Antwort auf ihre Frage ja.
Einleuchtenderweise werden wir die Verhandlungen über die
Freilassung von Gilad Shalit nicht in den Medien führen. Gilads
Stimme hallt noch immer in unseren Ohren. Ich glaube nicht, dass es
jemanden in Israel gibt, sicherlich keinen Minister, der heute nicht
mit Gilads Stimme im Herzen umhergeht. Es kann aber kein Zweifel
daran bestehen, dass die Hamas in der grausamsten Weise, die
überhaupt möglich ist, das Leid der Familie Shalit und der
israelischen Bevölkerung ausnutzt, um ihre Agenda durchzusetzen und
den Gipfel in Sharm zu torpedieren. Sie glauben, dass ihre Strategie
ihn zu schwächen beginnt, und es ist wichtig, nachdem man Gilad
gehört hat, dass die Verantwortlichkeit für seine Gesundheit und
sein Wohlergehen voll und ganz bei der Hamas liegt. Die israelische
Regierung wird mit ihren Bemühungen fortfahren, ihn nach Hause zu
bringen. Was die Bedingungen angeht, so ist dies selbstverständlich
kein Gegenstand für eine öffentliche Diskussion.“
Unter dem folgenden Link findet sich eine Filmaufzeichnung der
Pressekonferenz: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2007/Press+conference+with+FMs+Livni+ and+Downer+26-Jun-2007.htm
(Israelisches Außenministerium, 26.06.07)
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 (2) Yitzhak Levy:
„Befreit die Mörder meiner Tochter für Shalit“
Der nationalreligiöse Knesset-Abgeordnete Yitzhak Levy (NU/NRP)
hat heute Morgen bekannt gegeben, dass er bereit sei, die
Freilassung der Mörder seiner Tochter im Austausch für den
entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit zu unterstützen. In
einem Brief an Ministerpräsident Ehud Olmert ruft Levy, dessen
Tochter Ayelet Hashahar im November 2000 durch eine Autobombe in
Jerusalem getötet wurde, dazu auf, die Täter des Anschlags in einen
Gefangenenaustausch mit einzubeziehen, unter der Bedingung, dass sie
dann aus Israel verbannt würden.
In einem Interview mit dem Radiosender der israelischen Armee
betonte Levy: „Die Rückkehr von Gilad ist wichtiger als der eine
oder andere Häftling im Gefängnis. Wir müssen alles tun, um unsere
Kinder nach Hause zu holen, und dies schließt die Freilassung von
Sicherheitshäftlingen ein. Es ist möglich, Gefangene mit Blut an den
Händen freizulassen unter der Bedingung, dass sie nicht nach Gaza
oder in das Westjordanland zurückkehren. Dies ist ein
Sicherheitserfordernis und ebenso ein nationales.“
(The Jerusalem Post, 27.06.07)
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 (3) Israelische
Hilfeleistungen für Gaza
Trotz der prekären Sicherheitslage im Gaza-Streifen und der
permanenten Bedrohung durch Terrorangriffe an den Übergängen bemühen
sich die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte in Zusammenarbeit
mit dem Gaza District Coordination and Liaison Office (DCL)
weiterhin nach allen Kräften, die Not der palästinensischen
Zivilbevölkerung zu lindern. So wurden allein am 26.06. die
folgenden Hilfgüter in den Gaza-Streifen geliefert:
146 000 Liter Milch, 733 Tonnen Tierfutter, 150 Tonnen Mehl
(zusätzlich wurden 292 Tonnen von internationalen Organisationen
gespendet), 473 Tonnen Zucker, 3 Lastwagenladungen Saatgut, eine
Lastwagenladung Lege-Eier.
Zusätzlich wurden eine Lastwagenladung medizinische Güter, eine
Lastwagenladung Lebensmittelpakete und eine Lastwagenladung
Haushaltsgeräte von internationalen Organisationen gespendet.
Unter dem folgenden Link stellt die israelische Armee eine
Filmaufzeichnung zur Verfügung, auf der die Zusammenarbeit mit dem
UN-Flüchtlingshilfswerk (UNWRA) dokumentiert ist: http://www1.idf.il/DOVER/site/mainpage.asp?sl=EN&id=7&docid=63521.EN
(Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 26.06.07)
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 (4)
Waffenschmuggel: UN-Bericht bemängelt Durchlässigkeit der
syrisch-libanesischen Grenze
Ein soeben veröffentlichter Sonderbericht des United Nations’
Lebanon Independent Border Assessment Teams (LIBAT) stellt fest,
dass die Grenze zwischen Syrien und dem Libanon höchst durchlässig
ist und keinerlei Mechanismus besteht, der dem Schmuggel von Waffen
und anderem Kriegsmaterial Einhalt gebieten könnte. Der von
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon unterzeichnete Bericht stellt weiter
fest, dass die Maßnahmen der Grenzkontrolle unzureichend sind, und
bezieht dabei auch die ausgewiesenen Grenzübergänge mit ein. Jede
Organisation, die Waffen von Syrien in den Libanon bringen wolle,
sei in der Lage, dies zu tun.
Die Experten, die den Bericht erstellt haben, kommen aus
Dänemark, der Schweiz, Deutschland, Algerien und Jamaika. Die
Untersuchungen wurden zwischen dem 27. Mai und dem 15. Juni
durchgeführt und konzentrierten sich weitgehend auf vier offizielle
Übergänge an der Grenze zwischen Syrien und dem Libanon.
Der Bericht schließt eine deutliche Kritik an dem unkoordinierten
Vorgehen der libanesischen Sicherheitskräfte an der Grenze ein.
Zudem sei die Rolle der libanesischen Armee in der Region nicht
effektiv. Empfohlen wird die Aufstellung einer Einheit, die
verschiedene Teile der libanesischen Sicherheitskräfte vereinen und
gemeinsam mit internationalen Sicherheitsexperten an der Grenze
operieren solle.
Israel hat schon seit einiger Zeit darauf hingewiesen, dass die
UN-Sicherheitsratsresolution 1701, die am Ende des zweiten
Libanonkriegs stand, insofern nicht befolgt worden ist, als der
Durchlauf von Waffen von Syrien in den Libanon entgegen den
Bestimmungen weiter anhält.
(Ha’aretz, 27.06.07)
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 (5) Botschafter
Stein ruft zum Kampf gegen den Antisemitismus auf
In einem Redebeitrag für die Koordinierungstagung deutscher NGOs
gegen Antisemitismus in Deutschland und Europa, die am 18.06. im
Berliner Centrum Judaicum stattgefunden, hat sich Shimon Stein,
Botschafter des Staates Israel in Berlin, zu aktuellen
Erscheinungsformen des Antisemitismus geäußert und dabei auf Wege zu
seiner Bekämpfung hingewiesen.
„Der Antisemitismus stellt für uns alle eine enorme
Herausforderung dar, deshalb sind wir verpflichtet, alle Kräfte zu
bündeln, die es sich zum Ziel gesetzt haben, gemeinsam zu arbeiten.
Wir sind zu wenige, um uns in verschiedene Richtungen aufzuspalten.
Daher mein Appell, geschlossen und entschlossen alle Kräfte zu
vereinen, die bereit sind, sich mit dem Phänomen
auseinanderzusetzen.“
Über die Mittel des Rechtsstaats hinaus appelliert Stein dabei
auch an die deutsche Zivilgesellschaft: „Die Härte des Gesetzes
allein kann nicht die Lösung sein, es geht auch um Bewusstsein,
Geschichtsverständnis, soziale Verantwortung. Dafür sollten wir vor
allem auch die nachfolgenden Generationen sensibilisieren, wobei die
Maßnahmen der Aufklärung und Vermittlung umfassen sein müssen.“
Ilan Mor, der Gesandte des Staates Israel in Berlin, verlas die
Rede stellvertretend und ergänzte sie durch seine eigenen Worte.
Die vollständige Rede findet sich unter dem folgenden Link:
http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=PR12807&Category=pr&Subcategory=16
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 (6) Hochsaison im
deutsch-israelischen Jugendaustausch
Zahlreiche Planungen und keine Absagen werden aus dem Spektrum
der über 260 für das Jahr 2007 geplanten Jugendaustausch- und
Fachkräfteprogramme gemeldet. Dies ergab die kürzlich von
ConAct - Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer
Jugendaustausch vorgenommene bundesweite Bestandsaufnahme bei
Jugendverbands- und Länderzentralstellen. Wie auch im Vorjahr stellt
das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mehr
als 1,6 Mio € für die Austauschprogramme zur Verfügung.
Die Vielfalt der lebendigen Kontakte zeigte sich auch auf
verschiedenen begleitenden Veranstaltungen von ConAct im Frühjahr
2007: Im Mai trafen sich über 35 Verantwortliche von
Austauschprogrammen für fünf Tage in Berlin, um unter dem Motto
‚Reflect & Plan: Deutsch-Israelischer Jugendaustausch – ein Weg
zivilgesellschaftlicher Bildung?’ pädagogische Konzepte, praktische
Planungen und angestrebte Ziele der Begegnungsprogramme auf ihre
Aktualität und Jugendorientiertheit hin zu reflektieren. Unter den
beiderseitig vertretenen deutschen und israelischen Projektpartnern
der Austauschprogramme waren zu einem Drittel auch solche vertreten,
die gezielt jüdische, arabische und deutsche Jugendliche
zusammenbringen. Auch die 45 Vertreter der bundesweit arbeitenden
Jugendverbände sowie der zuständigen Zentralstellen der
Bundesländer, die sich auf Einladung von ConAct Ende Mai zu einer
Konferenz in Berlin trafen, wussten vielfach Positives zu berichten
– von nachhaltiger Zusammenarbeit, gleich bleibendem Interesse oder
auch der vermehrten Nachfrage zum Aufbau neuer
Austauschprogramme.
Weitere Informationen finden sich unter dem folgenden Link: http://web.conact-org.de
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 (9) Wir vergessen
euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 350 Tagen in den Libanon entführt
Eldad Regev, vor 350 Tagen in den Libanon entführt
Gilad Schalit, vor 367 Tagen in den Gazastreifen entführt
Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den
entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre
Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html
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