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(1) Israel überweist Steuergelder an
die PA
Als Teil eines „Pakets der Gesten“, das der israelische
Ministerpräsident Ehud Olmert nächste Woche auf dem Gipfel in Sharm
el-Sheik präsentieren will, wird Israel die bislang eingefrorenen
palästinensischen Steuereinahmen an die Palästinensische
Autonomiebehörde (PA) überweisen.
Der Gipfel am Montag, an dem neben Olmert und dem PA-Vorsitzenden
Mahmoud Abbas auch der ägyptische Präsident Hosni Mubarak und der
jordanische König Abdallah teilnehmen werden, soll dazu dienen,
Abbas und seiner Notstandsregierung Unterstützung zu signalisieren.
Olmert wird sich vor der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag
mit Verteidigungsminister Ehud Barak und Außenministerin Tzipi Livni
treffen, um die endgültigen Zugeständnisse an Abbas zu besprechen.
Außerdem wird er diese mit der Führungsriege der Armee
abstimmen.
Das avisierte „Paket der Gesten“ wird sich auf die Freigabe der
palästinensischen Steuergelder konzentrieren, die Israel seit der
Wahl der Hamas zurückgehalten hat. Dabei ist noch unklar, wie viel
der insgesamt 600 Millionen Dollar in die palästinensische
Staatskasse transferiert werden soll. Außerdem werden weitere
Erleichterungen ins Auge gefasst, wie u.a. die Schließung einiger
Kontrollpunkte im Westjordanland. Eine Gefangenenfreilassung steht
jedoch nicht auf der Agenda.
(Ha’aretz, 22.06.07)
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 (2) Iran: „Wir
unterstützen Hisbollah und Hamas“
„Wir unterstützen Hisbollah und Hamas; das stimmt. Aber diese
beiden sind keine Terrorgruppen. Es sind zwei Gruppen, die ihr
eigenes Land verteidigen.“ Dies hat der Vorsitzende von Irans
Oberstem Nationalen Sicherheitsrat, Ali Larijani, dem
US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ in einem heute erschienenen
Interview mitgeteilt.
Für die Unterstützung, die die amerikanische Politik dem
palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas zukommen lässt, hat der
Iraner kein Verständnis: „Mit solchen Schritten bevormunden die
Amerikaner die Palästinenser nur. Haben die Amerikaner irgendein
Wunder gesehen, dass bei der Unterstützung Abbas’ herausgekommen
wäre? Wir haben immer gesagt, dass die Hamas als Volksbewegung von
uns unterstützt wird.“
Gleichzeitig zeigte sich Larijani gegenüber „Newsweek“ unbeirrt
darin, dass sein Land sein Nuklearprogramm fortsetzen wird. Zu den
Anstrengungen der Amerikaner und Europäer, über den
UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen den Iran zu verhängen, meinte er:
„Sie können eine weitere Resolution verabschieden, und wir werden
einen weiteren, weitergehenden Schritt vollziehen.“
(Yedioth Ahronot, 22.06.07)
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 (3) Israels
Beschwerde über die Entscheidung des
UN-Menschenrechtsrats
„Der UN-Menschenrechtsrat (UN-Human Rights Council) hat am
Dienstag (19.6.) zwei neue Maßnahmen in Bezug auf die Vorgehensweise
des „Universal Periodic Review“ beschlossen. Dabei hat der Rat
gezeigt, dass auch er, ähnlich wie sein Vorgänger, die
Menschenrechtskommission (Commission on Human Rights), an
schwerwiegender Politisierung und politischer Zweckentfremdung
krankt.
Schwere Menschenrechtsverstöße weltweit ignorierend, hat der Rat
entschieden, sich in nur einem einzigen Paragraphen auf alle
Menschrechtsverstöße in der ganzen Welt zu beziehen. Israel ist
jedoch in einem separaten Paragraphen eigens herausgehoben worden.
Zudem sind die Mandate von Sonderberichterstattern, die
Menschenrechtsverstöße in Ländern, die als besonders problematisch
in diesem Kontext gelten, eingestellt worden. In ähnlicher Weise
wurde auch kein Mandat spezifiziert, das Menschenrechtsverstöße in
einem Land wie dem Iran untersucht. Darüber hinaus hat sich der
Menschenrechtsrat dazu entschieden, die schweren
Menschenrechtsverstöße und die Schädigung von Zivilisten während der
jüngsten Aktionen der Hamas im Gaza-Streifen zu ignorieren.
Der Staat Israel hält sich an die offizielle Politik der völligen
Offenheit gegenüber internationalen Organisationen, die mit ihm in
einen Dialog über Menschrechte eintreten wollen. Israel ist jedoch
außerstande zu akzeptieren, dass der Rat die Menschrechtsthematik
dazu benutzt, Israel anzugreifen und dabei seine Pflicht
vernachlässigt, fair, einheitlich und objektiv die Rechte jedes
Menschen auf der Welt zu schützen, wo immer er auch lebe.
Der Staat Israel protestiert dagegen, von dem Rat der
Menschenrechtsverletzung bezichtigt zu werden, und ist enttäuscht ob
der Unfähigkeit des Rates, ein Programm zu formulieren, das ihm
erlaubt, wirklich auf Menschrechtsverstöße in der Welt zu
reagieren.
Israels Wertschätzung gilt Kanada, dem einzigen Ratsmitglied, das
eine klare und eindeutige Position bezogen und gegen die
Entscheidung opponiert hat.“
(Israelisches Außenministerium, 21.06.07)
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 (5) Brutale
Gewalt in Gaza – Von Johannes Gerster
Die mit Waffen und Gewalt erzwungene vollständige Machtübernahme
der radikal-islamistischen Hamas im Gazastreifen beweist, dass der
israelisch-palästinensische Konflikt längst durch den Kampf
islamistischer Fundamentalisten gegen die gemäßigte arabische
Mehrheit überlagert, dominiert und angeheizt wird.
Gerade hatte die Arabische Liga angekündigt, dass eine
Anerkennung Israels und ein Ende der Gewalt gegen Israel eine
realistische politische Option sei, wenn Zug um Zug ein gemäßigter
palästinensischer Staat neben Israel realisiert werde. Dieser
friedensfördernde Lösungsansatz der arabischen Welt wurde mit
brutaler Gewalt durch die Hamas durchkreuzt und zunächst zunichte
gemacht. Einmal mehr haben Radikale eine kleine Chance zum Ausgleich
und zum Frieden umgehend im Kein erstickt.
Die Hamas hat die arabische Welt düpiert, den demokratisch
gewählten Präsidenten Abbas in Gaza rechtswidrig entmachtet und die
Aussichten auf einen palästinensischen Staat neben Israel in weite
Ferne geschoben.
Den radikalen Kräften der Hamas und ihrem Mentor, dem iranischen
Präsidenten, geht es nicht um ein Ende der Besatzung, einen
Ausgleich zwischen Israelis und Palästinensern und ein friedliches
Zusammenleben in der Region. Ihnen geht es ausschließlich um die
Zerstörung Israels. Letztlich geht es um den Kampf des
islamistischen Fundamentalismus gegen die freiheitlichen Demokratien
- mittelalterlich denkende Radikale gehen mit Waffen und Gewalt
gegen die Neuzeit vor. Palästinenser fliehen vor Palästinensern aus
dem Gazastreifen und bitten Israel um Hilfe.
Mancher eilfertige selbsternannte Nahostexperte sollte seine
unverhältnismäßige Kritik an der einzigen Demokratie in Nahost, an
Israel, selbstkritisch überdenken.
Wir setzen auf das Quartett: auf die EU, die USA, Russland und
die UNO. Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden und diese ist
der Iran, der Hauptfinanzier und Initiator radikal-islamistischer
Gruppen.
Die freiheitlich orientierte Welt muss die Zeit unausgegorener
und nichts sagender Resolutionen überwinden und dem Iran effektiver
Grenzen setzen und deren Einhaltung durchsetzen. Sonst fallen die
nächsten Dominosteine: Durch eine Machtübernahme der Hamas auch in
der Westbank und der Hisbollah im Libanon. Auch dort will der Iran
die gemäßigten Kräfte ausschalten und Staatengebilde nach dem Modell
der Scharia mit Gewalt durchsetzen.
Wer wort- und tatenlos diesem Treiben zusieht, macht sich
schuldig.
Dr. h.c. Johannes Gerster ist Präsident der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft.
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 (7) „Leben in der
Wüste“ – DIG-Vortrag von Yitzhak Ganor in Frankfurt
Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der Jüdische
Nationalfonds KKL eine Vereinbarung mit der israelischen Regierung
erzielt hatte, derzufolge die Erschließung der Wüste Negev, die mehr
als 60 Prozent der Fläche Israels darstellt, Priorität haben sollte.
Dann kam der Zweite Libanonkrieg und mit ihm die Vernichtung von
Millionen von Bäumen im Norden Israels. Nun versucht der
Nationalfonds, zuständig für die Förderung von Umweltprojekten in
Israel, einen Spagat in geographischer wie finanzieller Hinsicht:
Einerseits die Wiederaufforstung der zerstörten Wälder im Norden,
andererseits, wie ursprünglich vorgesehen, die Begrünung des
Negev.
Yitzhak Ganor, der scheidende Hauptdelegierte des Jüdischen
Nationalfonds in Deutschland, wird sich in seinem Vortrag
„Leben in der Wüste – eine Herausforderung für die moderne
Gesellschaft“ auch mit der zunehmend komplizierteren politischen
Situation im Süden Israels befassen. Dabei wird Ganor nicht nur
Projekte wie den Olivenpark in Meitar nördlich von Beer-Sheva
beschreiben, sondern auch von den Problemen der Umweltarbeit im
Grenzbereich zu Gaza und der Situation im südlichen Landesteil
berichten.
Ganor spricht am Montag, 25. Juni 2007, um 19.00 Uhr im Clubraum
2 des Saalbaus Bockenheim (Schwälmer Straße 28, 60486
Frankfurt am Main).
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