Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 20. Juni 2007
  
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(1) Olmert in Washington
(2) Tzipi Livni zum Umgang mit der PA
(3) Botschafter Stein diagnostiziert deutschen Entlastungskomplex
(4) Zeev Schiff gestorben
(5) Real Madrid schlägt das Peres-Friedensteam
(6) Mit dem Fahrrad nach Israel – eine Spendenaktion für Neve Hana
(7) Freiwillige gesucht - Projekt der Kinder- und Jugendaliya in Israel
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(10) Wir vergessen euch nicht
(1) Olmert in Washington

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat sich gestern in Washington mit US-Präsident George W. Bush getroffen. Nach einem dreistündigen Gespräch unter vier Augen stellten sich die beiden Regierungschefs in einer gemeinsamen Pressekonferenz den Fragen von Journalisten. Neben den aktuellen Entwicklungen im Gaza-Streifen ging es dabei auch um Möglichkeiten eines Friedens mit Syrien und die iranische Bedrohung. Im Folgenden einige der Stellungnahmen Olmerts:

„Es ist gar keine Frage, dass ich mit dem Präsidenten der palästinensischen Gemeinschaft, Herrn Abbas, sprechen will. Ich werde mit ihm sprechen. Die Teams beider Seiten treffen sich regelmäßig jede Woche und diskutieren die Angelegenheiten. Und die Idee, die ich habe, ist, mit ihm über die gegenwärtigen Angelegenheiten zu sprechen, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und ihnen mehr Sicherheit im Westjordanland zu bieten, und mit ihm Anstrengungen zur Beruhigung des Terrors zu teilen – dies ist etwas, was er absolut zu tun verpflichtet ist, wir müssen dies tun, und dies ist nichts, dessen sich die Palästinenser entziehen können. Sie werden sich an der Bekämpfung des Terrors effektiv beteiligen – was sie, bedauerlicherweise, bisher nicht getan haben. Aber dies ist – wie er sicherlich verstehen wird – eine Voraussetzung für jede weiter reichende Entwicklung in der Zukunft.

Selbstverständlich werden wir auch über die zu schaffenden Grundlagen sprechen müssen, die uns erlauben werden, rasch über die Errichtung eines palästinensischen Staates zu sprechen. Dies ist die Hauptvision meines Freundes Präsident Bush. Dies ist die Vision, die wir teilen. Dies ist das ultimative Ziel – einen palästinensischen Staat zu errichten. Wir müssen die Grundlagen dazu schaffen, die uns – hoffentlich bald – erlauben werden, ernsthafte Verhandlungen über die Schaffung eines palästinensischen Staates zu beginnen.

Um Frieden zu erlangen, müssen wir den Terror bekämpfen, müssen wir die Sicherheit steigern und müssen wir die Lebensqualität der Palästinenser erhöhen. Und selbstverständlich müssen die Palästinenser eine sehr viel glaubwürdigere und ernsthaftere Administration aufbauen, die in der Lage sein wird, den täglichen Anforderungen in angemessener Weise gerecht zu werden.“

„Israel wird dem Leiden der Menschen in Gaza nicht gleichgültig gegenüberstehen. Israel wird sich von den Palästinensern selbst unterscheiden, denn die Realität ist, dass all das Leiden von Palästinensern über ihr eigenes Volk gebracht wird. Was die Hamas in Gaza getan hat, ist absolut grauenhaft und unerträglich. Und ich bin mir sicher, dass viele, die einige Hoffnung darin gesetzt haben, dass die Hamas vielleicht vernünftiger und zurückhaltender sein kann, diese Hoffungen verloren haben angesichts dessen, was sie ihrem eigenen Volk angetan hat – die Tötung von Zivilisten, das Herauszerren von verwundeten Fatah-Leuten aus Krankenhausbetten, um sie anschließend aus dem fünfstockigen Gebäude zu werfen und auf der Straße zu töten, und dergleichen schreckliche Dinge mehr.“

Ein ausführlicher Auszug aus der Pressekonferenz in englischer Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2007/Press+conference+PM+Olmert+meets+
with+US+President+Bush+19-Jun-2007.htm

(Israelisches Außenministerium, 19.06.07)



(2) Tzipi Livni zum Umgang mit der PA

Vor dem Hintergrund der Machtübernahme der Terrororganisation Hamas im Gaza-Streifen hat sich die stellvertretende israelische Ministerpräsidentin und Außenministerin Tzipi Livni am Montag (18.6.) in einem Rundfunkinterview mit dem Radiosender Kol Israel/ Reshet Bet zur Politik Israels gegenüber der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) geäußert. Hier ein Auszug aus dem Interview:

„Arieh Golan: Sollten wir nun Abu Mazen (Mahmoud Abbas) dadurch stärken, dass wir die eingefrorenen Steuergelder freigeben und Gefangene freilassen, obwohl Abu Mazen womöglich keine Chance mehr hat, ein starker Führer zu werden? Schließlich hat er sich, laut seiner eigenen Fatah-Mitglieder, in der Gaza-Krise als schwacher Führer erwiesen?

Livni: Israel hat von Beginn an, seit den Wahlen in der Palästinensischen Autonomiebehörde, betont, dass es, wenn eine Regierung gebildet wird, die die Bedingungen des Quartetts akzeptiert und die nicht von der Hamas geführt wird und auch keine Hamas-Regierung im Gewand einer Koalitionsregierung ist, die Gelder an diese Regierung freigeben wird. Und dies wird Israel tatsächlich tun.

Es ist wahr, dass Abu Mazen lange Zeit Schwäche gezeigt hat. Was in Gaza passiert ist, hat ihn letztendlich zum Handeln angetrieben, nicht aus der Sehnsucht heraus, Israel zu befriedigen, sondern wegen der Situation in den palästinensischen Autonomiegebieten. Es besteht hier nun eine Gelegenheit, die wir nutzen müssen. Wir werden die Dinge über die Zeit prüfen müssen, aber gleichzeitig müssen wir weiter handeln.

Golan: Machen ihn die Ereignisse nicht nur noch irrelevanter? So haben Sie ihn beschrieben, noch bevor er Gaza an die Hamas verloren hat.

Livni: Von Anfang an habe ich gesagt, dass die Bewährungsprobe, auch für die Gemäßigten, in der praktischen Umsetzung besteht. Wir sind aber dazu verpflichtet, mit den Gemäßigten zusammen zu arbeiten und in einen Dialog mit ihnen zu treten, um nicht nur der israelischen, sondern auch der palästinensischen Öffentlichkeit Hoffnung zu geben und deutlich zu machen, dass es eine Alternative zur Hamas gibt. Wer für die Hamas gestimmt hat, wer in Gaza lebt und mit diesen Terroristen sympathisiert, wird sich nun in einer Lage wieder finden, in der seine Führung keine Legitimität, kein Geld und keine Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft erhält und ihm keinen politischen Horizont bieten kann.

Einige verstehen ja, dass es gerade die Fraktion der Gemäßigten ist, die trotz ihrer Schwäche - und sie ist schwach – einen politischen Horizont, einen ökonomischen Horizont und ein besseres Leben verspricht und außerdem jenen Prozess voranbringen kann, der Israels Strategie und Ziel darstellt: den Prozess der Förderung von zwei Staaten – vorausgesetzt natürlich, dass der zweite kein Terrorstaat ist.“

(Israelisches Außenministerium, 18.06.07)



(3) Botschafter Stein diagnostiziert deutschen Entlastungskomplex

Shimon Stein, Botschafter des Staates Israel in Berlin, hat sich in einem gestern erschienenen Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ zu einer Reihe von Themen geäußert, die nicht nur die aktuellen politischen Ereignisse im Nahen Osten, sondern auch das Erstarken von Rechtsradikalismus und Antisemitismus in Deutschland sowie das hiesige Israelbild umfasst. Was den letzten Punkt angeht, stellte er dabei fest:

„Das Ansehen Israels hat nicht direkt etwas mit der Shoah zu tun, trotzdem beeinflusst die Befangenheit, die aus dem zivilisatorischen Bruch entstand, die Einstellung der Deutschen, bewusst oder unbewusst, zum Staat Israel und seinem Verhalten. Wenn Deutsche über Israel sprechen, schwebt nicht nur Politisches im Raum. Es entlastet manche, wenn die Opfer von früher jetzt zu Tätern gemacht werden.“

„Mich macht die Wahrnehmung Israels in den deutschen Medien und damit die voreingenommene Vorprägung der Menschen gegenüber dem Staat traurig. Niemand sollte vergessen: Israel ist eine Demokratie. Das geht manchmal unter. Eine Demokratie, die unter unheimlich schwierigen Bedingungen seit Entstehung des Staates zu kämpfen hat. Wenn die Deutschen Kritik üben, wissen sie nicht immer zu unterscheiden zwischen Ursache und Wirkung. Israel ist nicht nur Politik und Terror, sondern eine blühende Gesellschaft, die auch sehr viel anzubieten hat.“

Das vollständige Interview findet sich unter dem folgenden Link: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/116708.pdf



(4) Zeev Schiff gestorben

Zeev Schiff, Militärkommentator der „Ha’aretz“ und einer der renommiertesten Journalisten Israels, ist gestern im Alter von 74 Jahren gestorben. Schiff hat die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte und den Sicherheitsapparat über beinahe 50 Jahre hinweg publizistisch begleitet und sich dabei über die Grenzen des Landes hinaus Ansehen erworben.

Schiff wurde 1933 In Frankreich geboren und wanderte als Junge ins Land Israel ein. Nach seinem Armeedienst als Geheimdienstoffizier und dem Studium der Nahoststudien und Militärgeschichte an der Universität Tel Aviv begann er für die „Ha’aretz“ zu arbeiten. 1960 wurde er zum Militärkorrespondenten ernannt. Seitdem hat er die Kriege Israels aus nächster Nähe mitverfolgt, darunter den Sechs-Tage-Krieg, den Yom-Kippur-Krieg, den Libanonkrieg und die Intifada. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Bücher zu sicherheitspolitischen Fragen des Nahen Ostens, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.

Mehr als einmal unterzog er das Agieren der Sicherheitskräfte schwerer und schneidender Kritik. Dabei schrieb er immer aus dem engagierten und beteiligten Blickwinkel von jemandem, der wirklich um die Sicherheit Israels fürchtete.

(Ha’aretz, 20.06.07)



(5) Real Madrid schlägt das Peres-Friedensteam

Zwei Tage nach dem Gewinn der spanischen Meisterschaft ist die Fußballmannschaft Real Madrid in Israel eingetroffen, um gegen einen Gegner der besonderen Art zu spielen: ein „Friedensteam“, das das „Peres Center for Peace“ aus israelischen und palästinensischen Profifußballern zusammengesetzt hat.

Das „Friedensmatch“, das live im israelischen Fernsehen übertragen wurde, erwies sich freilich rasch als ein einseitiges. Die israelischen und palästinensischen Spieler waren für den spanischen Meister kein ebenbürtiger Gegner und unterlagen in der Folge mit 0:8 Toren; dies, obwohl Topspieler David Beckham sein Team nicht nach Israel begleitet hatte.

Im symbolischen Bereich hat die Mannschaft des von dem frisch gewählten israelischen Präsidenten gegründeten Friedenszentrums jedoch keineswegs verloren. Das Spiel zog immerhin 30 000 Fans ins Stadion, und auch zahlreiche Prominente gaben sich die Ehre. Die Einkünfte kommen israelisch-palästinensischen Jugendprojekten zugute.

(Yedioth Ahronot, 19.06.07)



(6) Mit dem Fahrrad nach Israel – eine Spendenaktion für Neve Hana

Der 18jährige Benjamin Otto aus Flöha in Sachsen wird morgen ein außergewöhnliches Vorhaben in die Tat umsetzen. Bevor er seinen Zivildienst im Kinderheim Neve Hana in der südisraelischen Stadt Kiryat Gat antritt, wird er gemeinsam mit seinem Schweizer Altersgenossen David Leuzinger die Reise nach Israel mit dem Fahrrad zurücklegen.

Als reines Abenteuer soll die Fahrt dabei nicht verstanden werden: Mit ihrer Aktion wollen die jungen Männer nämlich sowohl Geld für das Kinderheim sammeln („Pro Kilometer einen Euro“), als auch ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus setzen. Israels Botschafter in Berlin, Shimon Stein, hat Otto bereits vor einigen Wochen seine besten Wünsche für das Projekt übermitteln lassen.

Ausführliche Informationen zu der Aktion und Hinweise darauf, wie sie unterstützt werden kann, finden sich auf der eigens eingerichteten Homepage http://www.cyclingforhelp.eu/



(7) Freiwillige gesucht - Projekt der Kinder- und Jugendaliya in Israel

Im Schuljahr 2007/2008 bietet die Kinder- und Jugend-Aliyah mit Unterstützung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ interessierten jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren die Möglichkeit zu einem sozialen Jahr bzw. Praktikum im sozialen Bereich in einem ihrer Jugenddörfer in Israel.
Die Kinder- und Jugend-Aliyah hat über 120 Jugenddörfer mit unterschiedlichen Schwerpunkten, in denen israelische Heranwachsende unterschiedlicher Herkunft im Alter zwischen 12 und 18 Jahren leben. Die Teilnehmer an dem Projekt sollen Einblick in den Alltag der Heranwachsenden erhalten, und dabei ein Gefühl für die Problematik entwickeln, Kinder mit den unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Hintergründen zu betreuen und zu fördern. Außerdem sollen sie natürlich auch aktiv in verschiedenen Bereichen mitarbeiten.
Die Vorbereitung und Nachbetreuung wird in Deutschland stattfinden. In Israel werden die Teilnehmer zentral von einem Vertreter des Erziehungsministeriums betreut und erhalten die Möglichkeit Hebräisch zu lernen. Das Projekt beginnt am 1. September 2007, Anmeldeschluss ist der 25. Juli 2007.

Nachfragen und Bewerbung an: Kinder- und Jugend-Aliyah, Hebelstraße 6, 60318 Frankfurt, Tel.: 069 – 43 69 49 Fax: 069 – 43 29 17, E-mail: info@kiju-aliyah.de



(8) Das Wetter in Israel

Im ganzen Land herrscht strahlender Sonnenschein.

Jerusalem: 19-31°C
Tel Aviv: 21-28°C
Haifa: 21-28°C
Be’er Sheva: 19-35°C
Ein Gedi: 26-40°C
Eilat: 26-41°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.6223 NIS (+ 0.646%)
1 CHF - 3.3849 NIS (+ 0.813%)
1 £ - 8.3441 NIS (+ 0.813%)
1 $ - 4.1870 NIS (+ 0.456%)

(Bank of Israel, 20.06.07)



(10) Wir vergessen euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 343 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 343 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Schalit, vor 360 Tagen in den Gazastreifen entführt

Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html



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