Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 19. Juni 2007
  
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(1) Die Friedensalternative – Von Tzipi Livni (II)
(2) Botschafter Stein erläutert Israels Gaza-Politik
(3) Ehud Barak ist neuer Verteidigungsminister Israels
(4) Christenverfolgung im Gaza-Streifen
(5) Gastarbeiterkinder dürfen in Israel bleiben
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(8) Wir vergessen euch nicht
(1) Die Friedensalternative – Von Tzipi Livni (II)

Nachfolgend der zweite Teil des Artikels, den AM Livni in der gestrigen Ausgabe der arabischen Zeitung „Asharq Alawsat“ veröffentlicht hat:

„Israelis und Palästinenser werden auch eine Übereinkunft hinsichtlich einer gemeinsamen Grenzlinie erzielen müssen, die einen zusätzlichen territorialen Rückzug einschließt. Es gibt da jene, die meinen, wenn wir das Rad der Zeit in das Jahr 1967 zurückdrehen würden, wären alle Probleme gelöst. 1967 gab es jedoch keinen palästinensischen Staat, es gab keine Verbindung zwischen dem Westjordanland und dem Gaza-Streifen, und es gab keine Sicherheit.  Eine internationale Grenze zwischen Israel und einem lebensfähigen palästinensischen Staat ist eine Neuschöpfung, die nicht vorgeschrieben werden kann, sondern in Übereinstimmung mit der Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates ausgehandelt werden muss.

Ich bin überzeugt, dass diese Grundprinzipien ein gemeinsames Interesse ausdrücken, das von allen geteilt wird, die eine israelisch-palästinensische Verständigung unterstützen. Diese Prinzipien sind nicht pro-israelisch oder pro-palästinensisch. Sind sie einfach ‚Pro-Frieden’.

Um diesen Prozess voranzubringen, tragen Israelis und Palästinenser, die den Grundsätzen des Quartetts verpflichtet sind, die Verantwortung dafür, sich aufeinander einzulassen, von Angesicht zu Angesicht, und gemeinsam die Bedingungen für erfolgreiche Verhandlungen zu schaffen.

In diesem Zusammenhang haben Ministerpräsident Olmert und Präsident Abbas vereinbart, neben den notwendigen Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit und Verbesserung der humanitären Situation regelmäßige und substantielle Gespräche über das Wesen des zukünftigen, existenzfähigen palästinensischen Staates zu führen, der Teil eines jeglichen potentiellen Abkommens sein wird. Diese Gespräche könnten beiden Seiten den politischen Horizont weisen, den sie suchen, und einen Ausweg aus dem Misstrauen und der Unsicherheit, die die israelisch-palästinensischen Beziehungen viel zu lange bestimmt haben.

Solange es keinen Ersatz für den direkten israelisch-palästinensischen Dialog gibt, bleibt die unterstützende Funktion der internationalen Gemeinschaft unabdingbar. All jene, die für die Sache des Friedens einstehen, müssen eine kompromisslose Haltung gegenüber Extremisten, Volksverhetzung und Intoleranz einnehmen und gleichzeitig diejenigen unterstützen, die wahrhaft der Koexistenz verpflichtet sind. Nur auf diese Weise können wir demonstrieren, dass es Dialog und gegenseitige Anerkennung sind, die Resultate hervorbringen, und nicht Gewalt und Zurückweisung.

Die Rolle der arabischen Welt ist in diesem Zusammenhang entscheidend. Wir haben in der Vergangenheit den Fehler begangen, konstruktive regionale Akteure nicht ausreichend in den israelisch-palästinensischen Friedensprozess eingebunden zu haben. Die grundlegende arabische Friedensinitiative bietet eine solche Möglichkeit für positives regionales Engagement. Richtig angewandt kann sie – statt als Diktat, das den beteiligten Parteien die Hände bindet – als Vehikel für arabische Staaten fungieren, Unterstützung und Legitimation für geschlossene Kompromisse zu bieten, die sowohl Israelis als auch Palästinenser im Rahmen eines zukünftigen Abkommens machen müssen.

Die arabische und muslimische Welt kann auch dadurch als Katalysator der israelisch-palästinensischen Verständigung fungieren, dass sie parallele Schritte in Richtung einer regionalen Verständigung einleitet und allen Völkern des Nahen Ostens greifbare Zeichen der Vorteile vermittelt, in deren Genuss sie bei einem Frieden in der Region kommen würden. Auf diese Weise kann das Prinzip der Normalisierung von einem vagen Preis am Ende des Konflikts in einen konkreten Prozess transformiert werden, der eben jenen hervorzubringen hilft.

Es gibt einige ermutigende Anzeichen dafür, dass wir uns in diese Richtung bewegen. Das erste historische Treffen zwischen Israel und Repräsentanten der Arabischen Liga, das im letzten Monat in Kairo stattfand, könnte den Beginn eines Prozesses signalisieren – hin zur Zusammenarbeit für die Sache des Friedens und bei der Schaffung eines Klimas, in der er Wurzeln schlagen kann.

Wir sollten uns keinen Illusionen hingeben. Die Feinde der Koexistenz, angeführt vom Iran, von der Hisbollah und der Hamas, werden alles in ihrer Macht stehende tun, um jegliche Aussicht auf Frieden zu sabotieren. Sie sind darauf eingeschworen, Konflikte, die politisch und lösbar sind, in solche zu verwandeln, die religiös und unlösbar sind. Für den Fall ihres Erfolges versprechen sie eine Zukunft voll Gewalt, Hass und Verzweiflung für uns alle. Wir können unsere Augen nicht verschließen vor der Gefahr, die sie darstellen, und wir werden keinen Frieden erreichen, wenn wir sie nicht gemeinsam überwinden.

Es kann den Menschen im Nahen Osten nicht genügen, in Stille darauf zu hoffen, dass die finsteren Pläne der Extremisten sich nicht materialisieren. Ja, es gibt eine Friedensalternative. Sie bietet eine hellere, sicherere und würdigere Zukunft für uns alle. Sie bietet eine alternative Realität für eine Region, die auf Hoffnung und nicht auf Angst gebaut ist. Aber die Menschen im Nahen Osten, und ihre Führer, müssen die Weisheit und den Mut dazu aufbringen, sie zu ergreifen.“

(Israelisches Außenministerium, 18.06.07)



(2) Botschafter Stein erläutert Israels Gaza-Politik

Shimon Stein, Botschafter des Staates Israel in Berlin, hat in einem heute erschienenen Interview mit der „Mittelbayerischen Zeitung“ eingehend zu Israels gegenwärtiger Politik gegenüber dem Gaza-Streifen Stellung genommen. Dabei hat er noch einmal die Haltung Israels in Bezug auf den Umgang mit der Terrororganisation Hamas unterstrichen: „Grundsätzlich ist unsere Position klar, und es freut uns, dass sie sich weiterhin mit der internationalen Staatengemeinschaft deckt. Jede palästinensische Regierung, die das Existenzrecht Israels anerkennt, sich vom Terror abwendet und die bestehenden Verträge akzeptiert, ist ein Gesprächspartner für uns. Kräfte, wie die Hamas, die diese Bedingungen nicht erfüllen, werden isoliert bleiben.“

Der Botschafter äußerte sich auch zur Frage eines eventuellen Einsatzes von UN-Friedenstruppen im Gaza-Streifen. Zu dem Vorwurf einer israelischen Mitschuld an der Eskalation unter den Palästinensern meinte er: „Wenn man keine weiteren Argumente hat, dann kommt stets der Schuldvorwurf an Israel und manchmal auch an die internationale Gemeinschaft. Bevor die Palästinenser Gott und die Welt für ihre Lage verantwortlich machen, müssen sie sich endlich einmal die Frage stellen, was sie selbst getan haben, um in die Situation zu kommen, in der sie jetzt sind.“

Das vollständige Interview findet sich unter dem folgenden Link: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/116555.pdf



(3) Ehud Barak ist neuer Verteidigungsminister Israels

Der frühere Generalstabschef und Ministerpräsident Ehud Barak hat offiziell die Leitung des israelischen Verteidigungsministeriums übernommen. Er und Amir Peretz, sein Vorgänger sowohl als Verteidigungsministers als auch als Vorsitzender der Arbeiterpartei (Avoda), nahmen heute Morgen gemeinsam an der Übergabezeremonie im Hof des Ministeriums in Tel Aviv teil. Die Ernennung Baraks war gestern in der Knesset mit 46 zu 22 Stimmen bestätigt worden.

In der letzten Woche hatte Barak als neuer Avoda-Vorsitzender Ministerpräsident Olmert brieflich um seine möglichst baldige Ernennung zum Verteidigungsminister gebeten. Am Freitag stimmten die beiden Politiker dann darin überein, dass, so ein Mitarbeiter Olmerts, „angesichts der Lage in den Palästinensischen Autonomiegebieten so schnell wie möglich ein erfahrener Verteidigungsminister“ gebraucht werde.

 

(Ha’aretz, 19.06.07)

Das israelische Außenministerium stellt unter dem folgenden Link eine Kurzbiographie Ehud Baraks zur Verfügung: http://www.mfa.gov.il/MFA/MFAArchive/2000_2009/2001/3/Ehud+Barak.htm



(4) Christenverfolgung im Gaza-Streifen

Der christlichen Minderheit im Gaza-Streifen stehen nach der Machtübernahme der Hamas unheilvolle Zeiten bevor. Nachdem am Sonntag eine katholische Kirche und die dazugehörige Schule der Brandschatzung zum Opfer gefallen waren, hat sich nun der Islamistenführer Sheik Abu Saqer gegenüber „WorldNetDaily“ zur Zukunft der etwa 2000 Christen in Gaza geäußert.

Der Kopf der Bewegung „Jihadia Salafiya“ hat dabei betont, dass Christen von nun an nur dann sicher in Gaza leben könnten, wenn sie das islamische Gesetz akzeptieren. Darin eingeschlossen sei etwa der Verbot von Alkohol und die Kopftuchpflicht für Frauen. Wörtlich verkündete Abu Saqer: „Ich erwarte von unseren christlichen Nachbarn, dass sie verstehen, dass die neue Hamas-Herrschaft einen radikalen Wandel bedeutet. Sie müssen bereit sein für die islamische Herrschaft, wenn sie weiterhin in Frieden in Gaza leben wollen.“

Abgesehen von der christlichen Missionierung führt der radikal-fundamentalistische Muslim auch einen Feldzug gegen westliche Vergnügungseinrichtungen: „Auch die Aktivitäten von Internetcafés, Billardhallen und Bars müssen gestoppt werden. Wenn es weitergeht, werden wir diese Dinge mit aller Härte angreifen.“

(Yedioth Ahronot, 19.06.07)



(5) Gastarbeiterkinder dürfen in Israel bleiben

Nach einer sich über ein Jahr hinziehenden Prozedur hat das israelische Innenministerium nun etwa 1200 Kindern von Gastarbeitern, die bisher illegal in Israel gelebt haben, permanente Aufenthaltsgenehmigungen ausgestellt. Dies hat Innenminister Roni-Bar On am Montag bekannt gegeben.

„Heute, am Ende eines langen Prozesses, haben wir eine Lösung für mehr als 70 Prozent der Familien gefunden, die ursprünglich einen rechtlichen Status bei uns beantragt haben“, sagte Bar-On. „Dies war keine leichte Entscheidung. Wir sprechen hier über eine Angelegenheit, die kompliziert und komplex ist, mit vielen verschiedenen Aspekten und mannigfaltigen Anforderungen; aber ich heiße unsere neuen Bürger in allen Bereichen des israelischen Lebens und der israelischen Gesellschaft willkommen.“

Seit die Regierung vor genau einem Jahr entschieden hatte, Kindern von Gastarbeitern, die in Israel seit mindestens sechs Jahren leben, fließend Hebräisch sprechen und vor ihrem 15. Lebensjahr ins Land gekommen sind, eine permanente Aufenthaltsgenehmigung zuzubilligen, sind im Innenministerium 827 Anträge auf Einbürgerung für mindestens 2000 Kinder eingegangen. Von diesen hat das Ministerium 500 bewilligt und 166 abgelehnt; über weitere 161 Fälle werden entweder Ministerpräsident Ehud Olmerts interministerielles humanitäres Komitee entscheiden oder der Vorsitzende der Einwohnermeldebehörde, Ram Blinkov.

Eine Sprecherin Bar-Ons teilte mit, dass die Kriterien für die permanente Aufenthaltsgenehmigung darauf basierten, wie israelisch die Kinder eingeschätzt wurden. „Für Kinder, die bereits in das reguläre Erziehungssystem aufgenommen worden sind, ist Israel das Zentrum ihres Lebens“, sagte sie und fügte hinzu, dass Bar-On die vorherigen Richtlinien erweitert habe, um auch Kinder im Vorschulalter mit einzubeziehen. Diejenigen Kinder, denen ein permanenter Aufenthalt zuerkannt worden ist, werden von nun an die vollen israelischen Bürgerrechte genießen.

(The Jerusalem Post, 19.06.07)



(6) Das Wetter in Israel

Meist heiter. Die Temperaturen steigen geringfügig an.

Jerusalem: 17-27°C
Tel Aviv: 21-28°C
Haifa: 21-29°C
Be’er Sheva: 19-32°C
Ein Gedi: 26-40°C
Eilat: 25-40°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.5862 NIS (+ 0.591%)
1 CHF - 3.3576 NIS (+ 0.521%)
1 £ - 8.2768 NIS (+ 0.823%)
1 $ - 4.1680 NIS (+ 0.628%)

(Bank of Israel, 19.06.07)



(8) Wir vergessen euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 342 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 342 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Schalit, vor 359 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html



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