Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 18. Juni 2007
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Die Friedensalternative – Von Tzipi Livni (I)
(2) Tzipi Livni zu den Ereignissen im Gaza-Streifen
(3) Botschafter Stein warnt vor „Hamastan“
(4) Nach zehn Monaten: Katyusha-Raketen auf Kiriyat Shmona
(5) Der Golan ist israelisch
(6) Miss Israel hat ihre Grundausbildung beendet
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(9) Wir vergessen euch nicht
(1) Die Friedensalternative – Von Tzipi Livni (I)

Tzipi Livni, die stellvertretende Ministerpräsidentin und Außenministerin Israels, hat für die heutige Ausgabe der in London erscheinenden arabischen Zeitung „Asharq Alawsat“ einen Artikel über die Möglichkeiten des israelisch-arabischen Friedens verfasst, der hier in zwei Teilen wiedergegeben wird. Der zweite Teil wird in der morgigen Ausgabe des Newsletters erscheinen.

„Zu lange ist der Nahe Osten von einer Nullsummen-Logik bestimmt worden. Des einen Verlust wurde als des anderen Gewinn betrachtet. Dieses Denken hat viel Leiden über die Region gebracht. Es hat dazu beigetragen, die jeweilige Sichtweise auf das Gegenüber zu polarisieren und denjenigen zu schaden, die eine gemeinsame Basis suchen. Die Wahrheit ist, dass die Völker im Nahen Osten ein gemeinsames Schicksal teilen. Wir sind dazu bestimmt Nachbarn zu sein. Unsere Zukunft ist unausweichlich verflochten. Kein Frieden, der diese Tatsache nicht berücksichtigt, wird von Dauer sein.

Dies trifft auf Israel ebenso zu wie auf andere Nationen in der Region. Wir haben eine starke und dynamische demokratische Gesellschaft, auf die wir stolz sein können. Aber trotz all unserer Errungenschaften bleiben wir eine Nation, die um ihr Grundrecht auf friedliche Existenz an der Seite ihrer Nachbarn in der Region kämpft. Zu oft sind Israels Positionen falsch dargestellt oder verstanden worden. Zu oft hat eine Kluft zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit bestanden. Und zu selten haben die Menschen im Nahen Osten direkt miteinander offen und frei gesprochen, nicht um den anderen für die Vergangenheit zu beschuldigen, sondern um gemeinsam Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Daher würde ich gerne diese Gelegenheit wahrnehmen, Israels Vision und seine Sorgen direkt mit Ihnen zu teilen, damit wir einen wirklichen Dialog für das Wohlergehen der gesamten Region beginnen können.  Israels Raison d’etre war und ist es, ein friedlicher demokratischer und jüdischer Staat zu sein – wobei diese Werte in Einklang, nicht im Widerspruch stehen. Es sind eben diese Werte, die uns veranlassen, die Vision der zwei Heimatländer, der zwei Staaten – Israel und Palästina –, die nebeneinander in Frieden und Sicherheit leben, zu begrüßen und einen wirklichen Frieden mit all unseren Nachbarn anzustreben.

Wir haben kein Interesse daran, das Leben der Palästinenser zu kontrollieren. Palästinensische Terroristen haben Israelis ins Visier genommen, und wir müssen uns gegen sie verteidigen; sie haben aber auch eine Tragödie über die Palästinenser gebracht. Wie die jüngsten Ereignisse in Gaza gezeigt haben, haben die Terroristen jene palästinensischen Rechte untergraben, die voranzubringen sie für sich in Anspruch nehmen. Israel hat ein wohlbegründetes und von den Gemäßigten in der Region geteiltes Interesse an einem stabilen, prosperierenden und friedlichen Nachbarn, der der Förderung eines palästinensischen Staates verpflichtet ist, und nicht der Gegnerschaft gegenüber dem jüdischen. Wie wir durch die Abkoppelung vom Gaza-Streifen gezeigt haben, ist Israel zu schmerzhaften Schritten zur Förderung dieses Ziels bereit. Aber wir müssen wissen, dass unsere Partner ebenso bereit sind zu einem historischen Kompromiss und dass unsere Opfer zu einem sicheren und dauerhaften Frieden führen werden. Auch wir verdienen einen politischen Horizont.

Das Prinzip der zwei Heimstätten für zwei Völker ist nicht neu. Und dennoch, sein tieferer Sinn wird nicht immer anerkannt. Die Errichtung des Staates Israel hat die Antwort für die nationalen Bestrebungen des jüdischen Volkes geboten, für diejenigen, die im heiligen Land lebten und für die diejenigen, die außerhalb lebten, für die Flüchtlinge, die den Gräueln des Holocaust entkamen, und diejenigen, die in arabischen und anderen Ländern zurückblieben oder aus ihnen vertrieben wurden.

Es muss auch die wahre Berufung eines zukünftigen palästinensischen Staates sein, die Lösung für die nationalen Forderungen der Palästinenser darzustellen, für die im Westjordanland und im Gaza-Streifen und für die in der Diaspora, für die, die ihn den Flüchtlingslagern dahindümpeln und für die, die gleiche Rechte als Bürger anderer Staaten genießen. Die Errichtung Palästinas muss an sich selbst eine Antwort an die palästinensische Forderung nach Rückkehr sein – sie kann nicht als offene Wunde weiter bestehen, die den Konflikt am Leben erhält.

Das Prinzip, dass zwei Staaten in Frieden und Sicherheit miteinander leben müssen, ist ebenso selbstverständlich. Der zukünftige Staat Palästina darf kein Terrorstaat sein. Weder die beiden Seiten noch die Region können sich dies leisten. Aus diesem Grund besteht die internationale Gemeinschaft darauf, dass der Weg zu palästinensischer Staatlichkeit über die Annerkennung der Prinzipien des Quartetts führt, einschließlich der Zurückweisung des Terrors und der Erfüllung der Roadmap-Verpflichtungen. Jegliche zukünftige Übereinkunft muss vereinbarte Abmachungen und Garantien beinhalten, um gewährleisten zu können, dass die Sicherheit wirksam gesichert ist.“

(Israelisches Außenministerium, 18.06.07)



(2) Tzipi Livni zu den Ereignissen im Gaza-Streifen

AM Tzipi Livni hat Ende vergangener Woche (14.-15.6.) Portugal besucht, das im Juli die EU-Präsidentschaft übernehmen wird. Dort traf sie sich mit AM Luis Amado, Präsident Anibal Cavacao Silva, Parlamentspräsident Jaime Gama und Ministerpräsident Jose Socrates. Livni nahm dabei auch zu den jüngsten Ereignissen im Gaza-Streifen und Israels diesbezüglicher Position Stellung. Dabei bemerkte sie u.a.:

„Israel verfolgt die Situation im Gaza-Streifen sehr aufmerksam. Die aktuellen Bilder aus Gaza legen ein eindeutiges Zeugnis des wahren Wesens der Hamas ab, das mit Sicherheit nicht palästinensischen Interessen dient. Die Hamas hat eine vom Westjordanland abgetrennte Realität in Gaza geschaffen und Gaza dabei in eine Falle für das palästinensische Volk verwandelt. Israel wartet ab, ob die palästinensischen Gemäßigten willens sind, eine bessere politische Realität zu schaffen.“

(Israelisches Außenministerium, 17.06.07)



(3) Botschafter Stein warnt vor „Hamastan“

Shimon Stein, Botschafter des Staates Israel in Berlin, hat in einem am Samstag (16.6.) erschienenen Interview mit der Frankfurter Rundschau seiner Sorge Ausdruck verliehen, dass sich ein zukünftiger palästinensischer Staat zu einem „Hamastan“ entwickelt. Auf die Frage nach der Reaktion der israelischen Regierung auf die Machtübernahme der Hamas im Gaza-Streifen antwortete er: „Auf welche Art und Weise wir reagieren, ist eine taktische Frage. Aber sicher ist: Wir werden langfristig nicht dulden, dass Israel weiter und vielleicht sogar noch aggressiver als heute angegriffen wird. Wir haben bislang auf die Kassam-Raketen, die aus dem Gaza-Streifen auf uns abgefeuert werden, äußerst zurückhaltend reagiert. Das hat die Hamas als Schwäche ausgelegt. Israel wird jedenfalls nicht gleichgültig bleiben.“

In Bezug auf die Rolle der EU im israelisch-arabischen Konflikt bemerkte der Botschafter: „Die letzten Tage haben doch gezeigt, wie grausam die Hamas mit der Zivilbevölkerung umspringt. Das sollte die Europäer zum Nachdenken bringen, ob man mit Geld und Toleranz auf intolerante Gruppen reagieren kann.“

Das vollständige Interview findet sich unter dem folgenden Link: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=41aa46f949def521b9f846662b26c426&em_cnt=1155602



(4) Nach zehn Monaten: Katyusha-Raketen auf Kiriyat Shmona

Zum ersten Mal seit Ende des zweiten Libanonkrieges im August letzten Jahres sind gestern Nachmittag wieder drei Katyusha-Raketen aus dem Libanon in den Norden Israels abgefeuert worden. Eine Rakete schlug im Gewerbegebiet von Kiryat Shmona ein und zerstörte einen PKW, zwei andere landeten auf freiem Feld außerhalb der Stadt. Verletzt wurde dabei niemand.

Kurz darauf veröffentlichte die Terrororganisation Hisbollah eine Erklärung, in der sie die Verantwortung für den Beschuss abstritt. Sie verwies dabei auf libanesische und israelische Quellen, die eine palästinensische Organisation für den Anschlag verantwortlich machten. Auch in libanesischen Sicherheitskreisen geht man davon aus, dass die Täter Palästinenser waren und die Raketen womöglich eine Antwort auf die andauernden Kämpfe zwischen libanesischer Armee und der radikalen Palästinenserorganisation Fatah al-Islam im Flüchtlingslager Nahr al-Bared.

In der israelischen Armee glaubt man einstweilen nicht, dass sich der Vorgang wiederholt. Dennoch nimmt man den Angriff nicht auf die leichte Schulter: „Seit langer Zeit haben wir uns über Waffenlieferungen in den Südlibanon beschwert, und heute haben wir den Beweis erhalten, dass unsere Beschwerden berechtigt sind“, bemerkte ein hochrangiger Offizier des Nordkommandos. „Ich hoffe, dass die UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) ihr Mandat im Südlibanon erfüllt und dass die libanesische Armee die Verantwortung dafür übernimmt, was auf ihrem Territorium vor sich geht.“

Die Bewohner im Norden zeigen sich bereits besorgt angesichts der möglichen ökonomischen Folgen, die der Angriff nach sich ziehen könnte: Der Sommer ist die Haupttourismussaison in der Region, und sollte das Katyusha-Feuer anhalten oder Israel zu einer militärischen Reaktion gezwungen werden, wäre mit einem Ausbleiben der meisten Touristen zu rechnen.

(Ha’aretz, 18.06.07)



(5) Der Golan ist israelisch

Von Nadav Shragai

Es ist beinahe schon politisch inkorrekt, ja ketzerisch, heutzutage zu behaupten, dass der Golan weder wirklich syrisch noch ein Pfand oder eine Trumpfkarte bei Verhandlungen ist. Doch es ist Zeit, dies jenen israelischen Politikern zu sagen, die versuchen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit in diesem Punkt zu trüben.

Der Golan ist weitaus mehr „israelisch“ als „syrisch“. Er ist seit 40 Jahren israelisch. Somit ist er doppelt so lang in israelischer Hand wie er jemals in syrischer Hand war. Seit 26 Jahren steht er unter israelischer Souveränität. Der Golan hat weder eine ausländische Bevölkerung noch ein demographisches Problem. Er ist Teil des israelischen Lebens. Er ist das am meisten besuchte Gebiet des Landes, übersät mit Dutzenden von jüdischen Gemeinden, landwirtschaftlichen Nutzflächen, Industriegebieten, Touristenzentren, Naturreservaten und unberührten Landschaften.

Die israelischen Wurzeln, die dort wuchsen, sind kein Klischee mehr. Zumindest im Laufe der letzten beiden Generationen – wenn nicht länger - hat sich der Golan als untrennbarer Teil unseres Staates in unserem Bewusstsein verankert. Er ist nicht nur Teil der nationalen Heimstätte. Die meisten von uns betrachten seine Landschaften und selbst seine Produkte als Teile unseres israelischen Wesens, ob wir nun über das Mineralwasser „Eden“ sprechen, über die Golanweine, über Unterkünfte („Zimmerim“), die Übernachtung und Frühstück anbieten oder über Ausflüge von Schulen und Jugendbewegungen. Man braucht keine Umfrage um zu wissen, dass die israelische Öffentlichkeit mit dem Golan verbunden ist, ihn liebt und auf Grund gesunder Intuition fühlt, dass er ein Teil von ihr ist.

Wer auch immer darüber spricht, den Golan an Syrien „zurückzugeben“, führt in die Irre. Der Golan war in Folge des Kolonialabkommens, das die Region teilte, unter französisches Mandat gestellt. Syrien erlangte seine Unabhängigkeit erst im Jahr 1946. Während der kurzen Zeit, in der Syrien den Golan - 0,5% seines Staatsgebietes – innehatte, hat es dieses Gebiet in eine Abschussrampe verwandelt und versucht, von hier aus Israel zu erobern und zu vernichten. Die syrische Armee bombardierte die israelischen Gemeinden entlang der Grenze, attackierte Fischer am See Genezareth, versuchte, den Wasserlauf umzuleiten und machte das Leben dort zu einer Hölle wie sie heutzutage in Sderot existiert. Der Golan wurde von Israel in einem gerechtfertigten Verteidigungskrieg erobert. Wir haben für ihn mit Blut bezahlt. Die Syrer haben ihn ganz klar verloren.

Auch in früheren Zeiten wurde der Golan nicht als Teil von Syrien betrachtet. Er ist voller Fundstücke jüdischen Heldentums und jüdischer Souveränität, beginnend mit der Herrschaft Salomos über die Periode des zweiten Tempels, den heldenhaften Kampf der Stadt Gamla bis hin zur talmudischen Periode. Der Golan war kein fremdes Land, das erobert wurde. Unsere Verbindungen zum Golan sind älter als die heutigen Gründe der militärischen Sicherheit oder die Notwendigkeit, den Wasserzulauf für Israel zu bewachen, oder andere gute Argumente.

Wer nun die ultimative syrische Forderung nach einem vollständigen israelischen Rückzug aus dem Golan und der Evakuierung jeder einzelnen Gemeinde wie einen himmlischen Erlass behandelt, ist irregeführt und irreführend. Die „Preisschild“-Konvention muss zerschmettert werden. Die Herangehensweise muss sich von Grund auf anders gestalten. Der Golan ist nicht syrisch. Er ist israelisch. Syrien kann eine Menge vom Frieden bekommen, doch nicht notwendigerweise Territorium. Israel steht einer seltenen Gelegenheit gegenüber, dies der Welt ohne Aufregung zu erklären. Denn Syrien ist inzwischen überall auf der Welt als Unterstützer des Terrors bekannt, als Teil der „Achse des Bösen“.

Es ist möglich, dass letzten Endes in ein oder zwei Generationen auch ein Kompromiss für den Golan gefunden werden wird, doch dieser wäre weitaus besser, wenn der Ansatzpunkt ein anderer wäre, d.h. wenn sich beide Parteien von Anfang an einig darin wären, dass der Golan einer Seite gehört.

Die Ergebnisse des zweiten Libanonkrieges haben den Appetit Syriens vergrößert und es dazu geführt, mit einem Krieg gegen Israel zu drohen, wenn Israel den Golan nicht an Syrien übergeben würde. Neben der Abschreckung, von der der designierte Verteidigungsminister Ehud Barak spricht, ist dies genau der richtige Zeitpunkt, die Geschichte Israels auf den Golanhöhen zu erzählen.

(Ha’aretz, 17.06.07)



(6) Miss Israel hat ihre Grundausbildung beendet

Liran Kohner, die diesjährige Schönheitskönigin Israels, hat soeben ihre Grundausbildung bei den Israelischen Verteidigungsstreitkräften beendet. Aus diesem Anlass hat Sima Shusha sie zu einem frühmorgendlichen Foto-Shooting am Mittelmeerstrand begleitet und sie dabei über ihr Leben als Miss Israel befragt.

Unter dem folgenden Link ist das von Momentaufnahmen des Shootings durchzogene Interview anzusehen: http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3409348,00.html

(Yedioth Ahronot, 17.06.07)



(7) Das Wetter in Israel

Bewölkt bis heiter. Die Temperaturen bleiben konstant.

Jerusalem: 16-26°C
Tel Aviv: 20-27°C
Haifa: 20-27°C
Be’er Sheva: 19-30°C
Ein Gedi: 25-36°C
Eilat: 24-38°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5534 NIS (- 0.104%)
1 CHF - 3.3402 NIS (- 0.406%)
1 £ - 8.2092 NIS (- 0.156%)
1 $ - 4.1420 NIS (- 0.790%)

(Bank of Israel, 18.06.07)



(9) Wir vergessen euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 341 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 341 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Schalit, vor 358 Tagen in den Gazastreifen entführt



Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters