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(1) Israel überdenkt seine
Gaza-Politik
Angesichts der Machtergreifung der Hamas im Gaza-Streifen
wird der israelische Sicherheitsapparat in der nächsten Woche
Beratungen darüber abhalten, wie Israel auf die neuen
Herausforderungen reagieren soll. Die Grundannahme der israelischen
Armee geht dahin, dass durch den Sieg der islamistischen
Terrororganisation über die Fatah bereits eine neue Realität in der
Region geschaffen worden ist.
Da die Hamas von Israel boykottiert wird, bleibt noch unklar, wie
die essentiellen Kontakte zwischen ihm und dem Gaza-Streifen weiter
geführt werden sollen. Dabei geht es vor allem um Fragen wie den
Betrieb der Grenzübergänge und die Kontrolle des Transitverkehrs
sowie die Einreise von Palästinensern nach Israel zu humanitären
Zwecken. Bisher haben Sicherheitskräfte aus dem Umkreis der Fatah
die Übergänge auf palästinensischer Seite kontrolliert, infolge
dessen eine grundsätzliche Basis des Kontakts bestand.
Aufgrund der andauernden Kämpfe sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt
alle Übergänge geschlossen. Die Einheiten der israelischen Armee
entlang des Sicherheitszauns sind angewiesen worden, Zurückhaltung
zu zeigen und zu vermeiden, in die innerpalästinensischen
Auseinandersetzungen hineingezogen zu werden.
Über die Frage der Übergänge hinaus muss Israel seine
Verbindungen zum Gaza-Streifen auch in Hinsicht auf die ökonomischen
Beziehungen und die infrastrukturelle Verflechtung überdenken, so
etwa in Bezug auf die Lieferungen von Treibstoff und Strom.
Nicht zuletzt ist man in Israel besorgt über die Situation des
von der Hamas entführten Soldaten Gilad Shalit. Die Verhandlungen
über seine Freilassung sind in letzter Zeit ohnehin ins Stocken
geraten, da die Hamas aufgrund der Kämpfe mit der Fatah entweder
kein Interesse oder keine Möglichkeit dazu gehabt hat, die
Angelegenheit voranzubringen. Dennoch geht man davon, dass die Hamas
weiterhin an einem Handel mit Israel interessiert ist, um einen Teil
ihrer in Israel inhaftierten Mitglieder freizupressen.
(Ha’aretz, 14.06.07)
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 (5) Der
Nürnberger Mahzor von 1331 – ein Schmuckstück aus dem
Israel-Museum
Mit dem Nürnberger Mahzor hat die Jüdische National- und
Universitätsbibliothek der Hebräischen Universität Jerusalem nun
eines der absoluten bibliographischen Schmuckstücke des
Israel-Museums der Öffentlichkeit über das Internet frei zugänglich
gemacht. Bei dem Gebetbuch handelt es sich um einen einzigartigen
Schatz aus dem Mittelalter.
Das illustrierte Manuskript wiegt 23 Kilogramm und enthält 1042
Seiten, von denen jede 50 auf 37 Zentimeter groß ist. Der Mahzor
enthält Gebete und Piyutim (liturgische Gedichte) nach
ashkenasischer Tradition für das ganze Jahr sowie die fünf Megillot
(biblische Rollen), die Haftarot (Kapitel aus den Propheten, die
nach der Torah am Shabat und an Feiertagen gelesen werden) und eine
große Anzahl von Kommentaren zu den Piyutim und Gebeten, die an den
Seitenrand geschrieben wurden.
Das Manuskript wurde 1331 in Deutschland für Yehoshua Ben Yitzhak
von einem Schreiber verfasst, der sich eindeutig als Matanya
identifizieren lässt. Die Kommentare an den Seitenrändern wurden
jedoch von einem anderen Schreiber verfasst, der offensichtlich den
Namen Yaakov trug. Der Name des Manuskripts rührt von der Tatsache
her, dass es seit der Vertreibung der Juden aus Nürnberg im Jahre
1499 bis 1951 in der Nürnberger Stadtbücherei verwahrt gewesen
war.
Es ist die Kombination einer Reihe von ungewöhnlichen, ja
teilweise einzigartigen Aspekten, die das Manuskript so besonders
macht. Es ist einer der größten und schwersten Codices, der je
überlebt hat. Vom künstlerischen Aspekt her betrachtet, sind die
Ornamentierung, die Malerei und die Dekoration im Stil des
Oberrheintals von einem sehr hohen Standard. Der Mahzor ist aber
auch aufgrund seines textuellen Inhalts einzigartig, da er viele
Piyutim enthält, die an keiner anderen Stelle zu finden sind.
Abgesehen davon sind die zahlreichen Kommentare nie erforscht oder
veröffentlicht worden.
Der Mahzor wurde von dem berühmten deutsch-jüdischen
Geschäftsmann und Verleger Slaman Schocken gegen Ende seines Lebens
erworben. Heute gehört er David und Jemima Jesselson und wird im
Jerusalemer Israel-Museum aufbewahrt.
Der Nürnberger Mahzor kann unter dem folgenden Link betrachtet
werden: http://jnul.huji.ac.il/dl/mss-pr/mahzor-nuremberg/
(Hebräische Universität Jerusalem, 13.06.07)
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 (6) Der
Sechs-Tage-Krieg als Wendepunkt? – Eine Berliner Tagung zum
Israelbild in Deutschland
Auch in Deutschland stellte der israelische Sieg im
Sechs-Tage-Krieg eine Zäsur dar. Viele linke Deutsche betrachteten
den Staat Israel nun nicht mehr als ein kleines bedrohtes Land, und
vorherige Sympathien verschwanden nach dem einzigartigen Sieg. Auch
auf die deutsche Mehrheitsgesellschaft und ihr Bild von Israel
scheint der Sechs-Tage-Krieg Einfluss gehabt zu haben.
Die Heinrich-Böll-Stiftung und der Zentralrat der Juden in
Deutschland veranstalten am kommenden Dienstag, den 19. Juni, im
Centrum Judaicum (Oranienburger Str. 28/30, 10117 Berlin) eine
Tagung, die sich diesem brisanten zeitgeschichtlichen Thema widmet.
An den Podiumsgesprächen nehmen u.a. Prof. Michael Brenner
(München), Prof. Carole Fink (Columbus/Ohio) Prof. Frank Stern
(Wien) teil. Auch Rudolf Dressler, deutscher Botschafter in Israel
a.D., und David Witzthum, Chefredakteur des israelischen
Fernsehsenders Channel 1, werden an den Diskussionen teilnehmen.
Die Veranstaltung beginnt um 11.00 Uhr und dauert voraussichtlich
bis 20.00 Uhr.
Ausführliche Informationen und das Tagungsprogramm finden sich
unter dem folgenden Link: http://event.boell-net.de/OrgClient/Downloads/3730.pdf
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 (7) Ausstellung
zur Jugend-Aliyah in Schwerin Im Gymnasium Fredericianum
(Goethestr. 74) in Schwerin ist heute Morgen von Henry Tesch, dem
mecklenburg-vorpommerischen Minister für Bildung, Wissenschaft und
Kultur, die Ausstellung „’Rettet die Kinder!’ Die Jugend-Aliyah 1933
bis heute. Einwanderung und Jugendarbeit in Israel“ eröffnet worden.
Die Ausstellung ist noch bis zum 13. Juli zu besichtigen.
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