Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 14. Juni 2007
  
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(1) Israel überdenkt seine Gaza-Politik
(2) Zwei Kassam-Raketen treffen Sderot
(3) Tel Aviv unter den 50 besten Wirtschaftszentren
(4) Israelischer Historiker Saul Friedländer erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2007
(5) Der Nürnberger Mahzor von 1331 – ein Schmuckstück aus dem Israel-Museum
(6) Der Sechs-Tage-Krieg als Wendepunkt? – Eine Berliner Tagung zum Israelbild in Deutschland
(7) Ausstellung zur Jugend-Aliyah in Schwerin
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(10) Wir vergessen euch nicht
(1) Israel überdenkt seine Gaza-Politik


Angesichts der Machtergreifung der Hamas im Gaza-Streifen wird der israelische Sicherheitsapparat in der nächsten Woche Beratungen darüber abhalten, wie Israel auf die neuen Herausforderungen reagieren soll. Die Grundannahme der israelischen Armee geht dahin, dass durch den Sieg der islamistischen Terrororganisation über die Fatah bereits eine neue Realität in der Region geschaffen worden ist.

Da die Hamas von Israel boykottiert wird, bleibt noch unklar, wie die essentiellen Kontakte zwischen ihm und dem Gaza-Streifen weiter geführt werden sollen. Dabei geht es vor allem um Fragen wie den Betrieb der Grenzübergänge und die Kontrolle des Transitverkehrs sowie die Einreise von Palästinensern nach Israel zu humanitären Zwecken. Bisher haben Sicherheitskräfte aus dem Umkreis der Fatah die Übergänge auf palästinensischer Seite kontrolliert, infolge dessen eine grundsätzliche Basis des Kontakts bestand.

Aufgrund der andauernden Kämpfe sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt alle Übergänge geschlossen. Die Einheiten der israelischen Armee entlang des Sicherheitszauns sind angewiesen worden, Zurückhaltung zu zeigen und zu vermeiden, in die innerpalästinensischen Auseinandersetzungen hineingezogen zu werden.

Über die Frage der Übergänge hinaus muss Israel seine Verbindungen zum Gaza-Streifen auch in Hinsicht auf die ökonomischen Beziehungen und die infrastrukturelle Verflechtung überdenken, so etwa in Bezug auf die Lieferungen von Treibstoff und Strom.

Nicht zuletzt ist man in Israel besorgt über die Situation des von der Hamas entführten Soldaten Gilad Shalit. Die Verhandlungen über seine Freilassung sind in letzter Zeit ohnehin ins Stocken geraten, da die Hamas aufgrund der Kämpfe mit der Fatah entweder kein Interesse oder keine Möglichkeit dazu gehabt hat, die Angelegenheit voranzubringen. Dennoch geht man davon, dass die Hamas weiterhin an einem Handel mit Israel interessiert ist, um einen Teil ihrer in Israel inhaftierten Mitglieder freizupressen.

(Ha’aretz, 14.06.07)



(2) Zwei Kassam-Raketen treffen Sderot

Heute Morgen sind erneut zwei Kassam-Raketen von palästinensischen Terroristen aus dem nördlichen Gaza-Streifen in Richtung Sderot abgeschossen worden. Eine von ihnen schlug direkt im Zentrum der südisraelischen Stadt ein. Dabei wurde ein Auto zerstört, und mehrere Menschen mussten sich wegen Schocks behandeln lassen. Eine weitere Rakete landete, wie bereits gestern, nahe dem Kibbutz Nir Am.

In israelischen Sicherheitskreisen fürchtet man unterdes, dass die Übernahme des nördlichen Gaza-Streifens durch die Hamas wieder zu verstärkten Angriffen der Terrororganisation im Grenzgebiet führen könnte. Während der letzten Tage hat der Raketenbeschuss auf die Gemeinden im Süden Israels infolge des Bürgerkriegs zwischen Hamas und Fatah an Intensität nachgelassen.

(Yedioth Ahronot, 14.06.07)



(3) Tel Aviv unter den 50 besten Wirtschaftszentren

Die Stadt Tel Aviv gehört zu den 50 attraktiven Wirtschaftszentren der Welt. Dies geht aus einer umfangreichen Marktforschungsstudie der Firma MasterCard hervor, in deren Zentrum der Worldwide Center of Commerce Index steht. Hier werden diejenigen Metropolen aufgeführt, die die globale Wirtschaft entscheidend beeinflussen und den globalen Handel weltweit vorantreiben.

Israels Finanzmetropole kommt auf den Platz 44 und liegt dabei genau zwischen Rom und Bombay. Hinter Tel Aviv rangieren u.a. noch Peking, Warschau und Moskau. Den ersten Platz erreichte London, gefolgt von New York und Tokio.

Tel Aviv profitierte dabei vor allem von seinen guten Noten in den drei Kategorien politische und rechtliche Stabilität, ökonomische Stabilität sowie Bequemlichkeit von Geschäftsabschlüssen.

(The Jerusalem Post, 13.06.07)



(4) Israelischer Historiker Saul Friedländer erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2007

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat den israelischen Historiker Saul Friedländer zum diesjährigen Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels gewählt. Die Verleihung findet am 14. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt.

Saul Friedländer wurde 1932 in Prag geboren und überlebte die Shoah im französischen Versteck. 1948 wanderte er nach Israel aus. Seit 1976 ist er Professor für moderne europäische Geschichte an der Tel Aviv University, seit 1987 zusätzlich an der University of California in Los Angeles. Als Opus Magnum Friedländers gilt die Synthese seines wissenschaftlichen Lebenswerks in Form der zweibändigen Darstellung „Das Dritte Reich und die Juden“.

In der Begründung des Stiftungsrats heißt es u.a.: „Saul Friedländer hat den zu Asche verbrannten Menschen Klage und Schrei gestattet, Gedächtnis und Namen geschenkt. Er hat den Ermordeten die ihnen geraubte Würde zurückgegeben, deren Anerkennung die Grundlage des Friedens unter den Menschen ist.“

Weitere Informationen sind unter dem folgenden Link erhältlich: http://www.boersenverein.de/de/64645



(5) Der Nürnberger Mahzor von 1331 – ein Schmuckstück aus dem Israel-Museum


Mit dem Nürnberger Mahzor hat die Jüdische National- und Universitätsbibliothek der Hebräischen Universität Jerusalem nun eines der absoluten bibliographischen Schmuckstücke des Israel-Museums der Öffentlichkeit über das Internet frei zugänglich gemacht. Bei dem Gebetbuch handelt es sich um einen einzigartigen Schatz aus dem Mittelalter.

Das illustrierte Manuskript wiegt 23 Kilogramm und enthält 1042 Seiten, von denen jede 50 auf 37 Zentimeter groß ist. Der Mahzor enthält Gebete und Piyutim (liturgische Gedichte) nach ashkenasischer Tradition für das ganze Jahr sowie die fünf Megillot (biblische Rollen), die Haftarot (Kapitel aus den Propheten, die nach der Torah am Shabat und an Feiertagen gelesen werden) und eine große Anzahl von Kommentaren zu den Piyutim und Gebeten, die an den Seitenrand geschrieben wurden.

Das Manuskript wurde 1331 in Deutschland für Yehoshua Ben Yitzhak von einem Schreiber verfasst, der sich eindeutig als Matanya identifizieren lässt. Die Kommentare an den Seitenrändern wurden jedoch von einem anderen Schreiber verfasst, der offensichtlich den Namen Yaakov trug. Der Name des Manuskripts rührt von der Tatsache her, dass es seit der Vertreibung der Juden aus Nürnberg im Jahre 1499 bis 1951 in der Nürnberger Stadtbücherei verwahrt gewesen war.

Es ist die Kombination einer Reihe von ungewöhnlichen, ja teilweise einzigartigen Aspekten, die das Manuskript so besonders macht. Es ist einer der größten und schwersten Codices, der je überlebt hat. Vom künstlerischen Aspekt her betrachtet, sind die Ornamentierung, die Malerei und die Dekoration im Stil des Oberrheintals von einem sehr hohen Standard. Der Mahzor ist aber auch aufgrund seines textuellen Inhalts einzigartig, da er viele Piyutim enthält, die an keiner anderen Stelle zu finden sind. Abgesehen davon sind die zahlreichen Kommentare nie erforscht oder veröffentlicht worden.

Der Mahzor wurde von dem berühmten deutsch-jüdischen Geschäftsmann und Verleger Slaman Schocken gegen Ende seines Lebens erworben. Heute gehört er David und Jemima Jesselson und wird im Jerusalemer Israel-Museum aufbewahrt.

Der Nürnberger Mahzor kann unter dem folgenden Link betrachtet werden: http://jnul.huji.ac.il/dl/mss-pr/mahzor-nuremberg/

(Hebräische Universität Jerusalem, 13.06.07)



(6) Der Sechs-Tage-Krieg als Wendepunkt? – Eine Berliner Tagung zum Israelbild in Deutschland

Auch in Deutschland stellte der israelische Sieg im Sechs-Tage-Krieg eine Zäsur dar. Viele linke Deutsche betrachteten den Staat Israel nun nicht mehr als ein kleines bedrohtes Land, und vorherige Sympathien verschwanden nach dem einzigartigen Sieg. Auch auf die deutsche Mehrheitsgesellschaft und ihr Bild von Israel scheint der Sechs-Tage-Krieg Einfluss gehabt zu haben.

Die Heinrich-Böll-Stiftung und der Zentralrat der Juden in Deutschland veranstalten am kommenden Dienstag, den 19. Juni, im Centrum Judaicum (Oranienburger Str. 28/30, 10117 Berlin) eine Tagung, die sich diesem brisanten zeitgeschichtlichen Thema widmet. An den Podiumsgesprächen nehmen u.a. Prof. Michael Brenner (München), Prof. Carole Fink (Columbus/Ohio) Prof. Frank Stern (Wien) teil. Auch Rudolf Dressler, deutscher Botschafter in Israel a.D., und David Witzthum, Chefredakteur des israelischen Fernsehsenders Channel 1, werden an den Diskussionen teilnehmen.

Die Veranstaltung beginnt um 11.00 Uhr und dauert voraussichtlich bis 20.00 Uhr.

Ausführliche Informationen und das Tagungsprogramm finden sich unter dem folgenden Link: http://event.boell-net.de/OrgClient/Downloads/3730.pdf



(7) Ausstellung zur Jugend-Aliyah in Schwerin
Im Gymnasium Fredericianum (Goethestr. 74) in Schwerin ist heute Morgen von Henry Tesch, dem mecklenburg-vorpommerischen Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Ausstellung „’Rettet die Kinder!’ Die Jugend-Aliyah 1933 bis heute. Einwanderung und Jugendarbeit in Israel“ eröffnet worden. Die Ausstellung ist noch bis zum 13. Juli zu besichtigen.

(8) Das Wetter in Israel

Am meist sonnigen Wetter ändert sich wenig.

Jerusalem: 17-28°C
Tel Aviv: 20-27°C
Haifa: 21-27°C
Be’er Sheva: 18-31°C
Ein Gedi: 25-37°C
Eilat: 25-38°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.5672 NIS (- 0.559%)
1 CHF - 3.3627 NIS (- 0.688%)
1 £ - 8.2355 NIS (- 0.781%)
1 $ - 4.1830 NIS (- 0.736%)

(Bank of Israel, 14.06.07)



(10) Wir vergessen euch nicht

Ehud Goldwasser, vor 337 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 337 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Schalit, vor 354 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html



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